Wunschkind durch Leihmutter/Surrogate in USA

Hi,
ich habe nach der Geburt meiner ersten Tochter eine lebensrettende Hysterektomie. Ein wahnsinns Erlebnis - gleichzeitig unfassbares Glück über unsere Tochter und unfassbare Trauer wg. der fehlenden Gebährmutter. Wir wollten immer zwei Kinder bekommen :(
Da wir trotzdem ein zweites Kind wollten, haben wir uns für eine Leihmutter in Californien entschieden. Wir hatten eine gleichzeitig sehr schwirige und wunderbare Reise mit vielen Auf und Abs mit einem Happy-End.

Ich möchte mit meinen Erfahrungen weiteren Paaren helfen - also falls jemand Fragen hat ;) bin ich offen.

Ich bins gespannt auf Diskussion!

mein-wunschkind

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Ich bin glücklicherweise nicht in dieser Situation die ihr durchleben musstet bzw müsst. Aber rein interessehalber hab ich eine Frage. Wie ist das so finanziell? Was bzw wieviel investiert ihr ? Wann dürft ihr das Baby empfangen? Lg kristina

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Vermutlich kann ich nicht nachfühlen, was Euch bewegt, aber eine Leihmutter wo auch immer, finde ich unakzeptabel! Nicht umsonst ist das in Deutschland quasi verboten! Für mich ist die Person, die das Kind geboren hat, die Mutter. Dass Du Deine Gebärmutter verloren hast, tut mir leid, aber es hätte noch andere Möglichkeiten gegeben, ein zweites Kind in der Familie zu haben...

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und welche wären das? außer Adoption sehe ich kaum noch Alternativen. Wäre das Kind dann aber auch nicht von einer anderen Frau auf die Welt gebracht?

Das ist doch wirklich ihre Sache und solche Kommentare kann man sich sparen.

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Ein sehr schwieriges thema. Auf der einen Seite versteh ich jede Frau mit starkem Kinderwunsch. Auf der anderen Seite hat eine Leihmutterschaft schon etwas sehr geschäftliches....es ist ein Geschäft mit der ware kind.
Bei einer Adoption ist das kind schon auf der Welt und war nicht teil eines deals.
Ich stehe dem dem Thema ehr skeptisch gegenüber . Bei einer Frau die noch keine Kinder hat und sich sehnlichst eins wünscht könnte ich es als Option verstehen. ..bei einer Frau die schon kinder hat ist mein Verständnis weniger ausgeprägt.
Aber zum Glück ist mein Verständnis dafür völlig unwichtig und jeder entscheidet selbst.

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Ist das zweite denn nun schon geboren oder ist es noch unterwegs ?!

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Beide Kinder sind schon da :) das zweite auch seit ein paar Monaten und ich habe mir viele Fragen auch davor gestellt. die Bindung in der Schwangerschaft haben wir dadurch unterstützt dass ich immer meinem älteren Kind vorgelesen habe, das aufgenommen habe und das dann nach Usa geschickt habe :) unsere LM hat das dann jeden Tag per Kopfhörer unserem Kind vorgspielt. Ich glaube dass wir kein Problem mit der Bindung haben.
das ist kein Zuckerschlecken, das gibt aber wirklich Hoffnung für Paare, die schon ansonsten keine Hoffnung haben.

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Ich denke wie bei jeder Entscheidung oder in jeder Situation gibt es immer zwei Seiten und Vor- sowie Nachteile.

Ich persönlich würde die Leihmutterschaft nicht immer gut aber auch nicht immer schlecht finden. Es gibt bestimmt ganz viele schwarze Schafe, bei denen es ausschließlich ums Geld geht und im schlimmsten Fall die LM auch noch gezwungen wird.

In eurem Fall sieht die Sachlage aber wieder ganz anders aus.
Wie immer im Leben muss man für sich und seine Familie den besten Weg gehen (und das den nicht jeder Außenstehende gut findet ist auch mal klar ;-)).

Ich finde es wundervoll, das du schreibst die LM sei dir zur Schwester geworden und sie ist die Patentante eures Kindes. D.h. ihr werdet wohl doch auch weiterhin einen engeren Kontakt haben. Ich wüsste nicht, warum dies egoistisch sein soll und für euer Kind irgendwie "schädlich" oder unfair oder sonstwas.

Und mal ganz ehrlich, das "Problem" mit der Bindung wäre im Fall einer Adoption vermutlich noch größer, da "meckert" dann aber keiner, oder wie?

Ich verstehe nicht ganz, warum eine Adoption (grad aus der Sicht des Kindes) besser sein soll als eine LM. Bei der Adoption wird das Kind oft abgegeben, weil die richtig Mutter es nicht haben will. Bei der LM (grad wie in eurem Fall, wenn der Kontakt erhalten bleibt) wird es von allen Seiten geliebt.

Ich hoffe die Frage ist nicht zu persönlich, aber werdet ihr offen mit eurem Kind darüber reden? Also ich meine erzählt ihr von der Leihmutterschaft wenn es soweit ist dass es das verstehen kann?

Wie ist das bei der Leihmutter eigentlich? Sind das deine Eizellen und das Sperma deines Mannes und es wird ein Embryo wie bei der IVF transferiert?

Also wie gesagt, der Schritt ist bestimmt nicht für jeden was (allein schon des Geldes wegen), aber ich finde es interessant und wie in eurem Fall mit dem engen Kontakt auch wirklich schön. Ich denke ihr habt nicht nur ein Kind dazu bekommen, sondern eigentlich eine ganze Familie #herzlich

Ganz liebe Grüße
Sun #blume

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Hallo mein-wunschkind.
Ich danke dir für deine Offenheit, dieses Thema anzusprechen. Mir ist genau das gleiche passiert wie dir und ich muss noch immer weinen, wenn ich an die Geburt meines Kindes, das Aufwachen aus dem Koma auf der Intensivstation nach Erhalt von 18 Blutkonserven und den Rat der Ärzte denke, ich solle doch bei weiterem Kinderwunsch nach Verlust meiner Gebärmutter eine Leihmutterschaft im Ausland in Erwägung ziehen. Leihmutterschaft im Ausland ist längst nicht so unbekannt und ungewollt vor allem in Ärztekreisen, das habe ich mittlerweile erkannt. Ich möchte hier nicht meine Meinung kundtun und bitte auch jeden Leser von jeglichen Kommentaren abzusehen. Zu diesem Thema kann sich sowieso nur jemand eine Meinung bilden, der selbst betroffen ist. Auch ich kenne das Für und Wider und habe alle Möglichkeiten bedacht. Ich habe nur einige Fragen zum Ablauf, die du mir hoffentlich beantworten kannst. Wie fange ich an? Gehe ich erst zu einem deutsche Anwalt und lasse mir die gerade geänderte rechtliche Lage erklären? Wie finde ich eine Klinik in den USA, die seriös ist? Wie viele Besuche in den USA sind notwendig? Wieviel Vorlauf brauche ich für Vorauswahl, Abstimmung, Verträge? Bin ich auch als biologische Mutter die Mutter nach deutschem Recht, wenn ich ein amerikanisches Gerichtsurteil vorlegen kann? Wie lange dauert die Anerkennung in Deutschland? Hat das Kind einen amerikanischen Pass? Habe ich Anspruch auf Elternzeit? Wann teile ich das meinem Arbeitgeber mit? Wie haben deine Familie/Freunde reagiert? Kann ich dich irgendwie direkt kontakieren, um diese Fragen beantwortet zu bekommen? Ich würde mich freuen, wenn du mir die Fragen beantworten könntest. Viele Grüße, kinderwunsch-mama

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hi,

das sind aber viele Fragen ;) ich versuche sie in Kürze zu beantworten:
1. Wie fange ich an? Gehe ich erst zu einem deutsche Anwalt und lasse mir die gerade geänderte rechtliche Lage erklären?
Gute Idee - so haben wir auch gemacht. viele Anwälte werden allerdings keine Ahnung in dieser Materie haben. Wir wurden durch eine Anwältin begleitet, die auch in USA als Anwältin zugelassen ist und dort arbeitet und es hat alles super geklappt - in Kürze: in USA waren wir durch einen amerikanischen Urteil als Eltern anerkannt. Wir bekammen auch die amerikanische Geburtsurkunde mit uns als Eltern und unsere Tochter hat amerikanischen Pass.

In DE mussten wir zunächst über Vaterschaftsanfechtung (da Leihmutter verheiratet) und Vateschaftsanerkennung gehen. Dank einem günstigen Urtieil in DE musste ich aber nicht über Adoption gehen, sondern es wurde der Urteil aus USA in DE anerkannt. Ich habe die deutsche Urkunde bereits, wo ich als Mutter und mein Mann als Vater drin steht.

2. Wie finde ich eine Klinik in den USA, die seriös ist?

Ja nicht so einfach und alles Geschmacksache. Wir waren zunächst bei einer Klinik, die von Agenturen empfohlen wurde. Anscheinend bekommen die Agenturen auch Provisionen von dem Arzt. Naja, kurz gesagt, wir hatten da Probleme und waren nicht zufrieden. Über ein Internetforum haben wir eine Ärztin in LA gefunden, die sehr zuverlässig und sehr genau arbeitet und mit ihr hat es dann geklappt.

3. Wie viele Besuche in den USA sind notwendig?
Mindestens zwei – zur Eizelentnahme und dann um das Kind abzuholen.
4. Wieviel Vorlauf brauche ich für Vorauswahl, Abstimmung, Verträge?
Das ist unterschiedlich – ich würde aber schon ein halbes Jahr einplanen. Am schwirigsten ist die passende Agentur und Leihmutter zu finden.

5. Bin ich auch als biologische Mutter die Mutter nach deutschem Recht, wenn ich ein amerikanisches Gerichtsurteil vorlegen kann?

Wenn das Kind aus deiner Eizelle entstanden ist, dann bist du biologische Mutter. Und nach dem ganzen Prozess (siehe meine Antwort zu 1) bist du auch Mutter nach deutschem Recht.
6. Wie lange dauert die Anerkennung in Deutschland?

Bei uns hat es 1,5 Jahre gedauert. Ich würde schätzen dass es jetzt kürzer dauert wegen dem BGH-Urteil, ein Jahr wird es aber bestimmt sich hinziehen.
7. Hat das Kind einen amerikanischen Pass?
JA
8. Habe ich Anspruch auf Elternzeit?
JA – rechtlich war ich zu dieser Zeit Ehefrau des Vaters und nach deutschem Recht steht der Frau auch in dieser Konstelation die Elternzei zu. Elterngeld und Kindergeld haben wir auch bekommen.

9. Wann teile ich das meinem Arbeitgeber mit?

Ich habe das ein halbes Jahr früher mitgeteilt.
10. Wie haben deine Familie/Freunde reagiert?
Die meisten sehr prositiv und jetzt wo wir die Kleine haben sowieso sind alle glücklich.

11. Kann ich dich irgendwie direkt kontakieren, um diese Fragen beantwortet zu bekommen?
Ja schreib mir auf Priv.

Liebe Grüße
mein-wunschkind

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Guten Morgen mein-Wunschkind,
ich habe ebenfalls vor, diesen Schritt zu gehen. Jedenfalls habe ich ein wenig Angst davor, nicht die richtige Agentur zu finden.
Kannst Du mir bitte aus Deiner Erfahrung helfen und mir evtl. Deine Kontaktdaten mitteilen?
Für weitere Mitteilungen über die von Dir angesprochenen Agenturen wäre ich sehr dankbar.
Ganz lieben Dank.
Gruß
Dagmar