Mein Freund möchte keine Kinder, was tun?

Hallo ihr Lieben,

ich muss mich ein bisschen ausheulen und nach Eurem Rat fragen... Ich bin seit über 5 Jahren in einer eigentlich glücklichen Beziehung (ich 29, Freund 34) doch seit einiger Zeit nagt an mir der Kinderwunsch und ich bin vor kurzem aus allen Wolken gefallen, als mein Freund mir eröffnete dass er sich eigentlich keine Kinder "vorstellen kann".

Ich hatte Anfang Dezember das Gefühl schwanger zu sein, wir hatten beim #sex nicht richtig aufgepasst, ich hatte zu diesem Zeitpunkt für einige Monate die Pille nicht genommen. Ich war sehr enttäuscht dass es nicht geklappt hat, mein Freund sehr erleichtert und seitdem krieg ich den Gedanken nicht mehr aus dem Kopf.

Wir hatten einige dramatische Diskussionen und er sagt, er hat Angst, dass er kein guter Vater wäre, er kann mit Kindern nichts anfangen, er hatte nie mit Kindern zu tun, er hat Angst, dass er das Kind nicht liebt, etc. Nun muss man sagen, dass mein Freund da sowieso ziemlich verkorkst ist was Entscheidungen angeht, er hat ständig Angst sich falsch zu entscheiden oder sich überhaupt zu entscheiden und lässt alles auf sich zukommen. Alles was mit Planung und Entscheidung zu tun hat, muss ich in der Beziehung übernehmen. Das fängt mit Urlaub an und hört mit den kleinsten Sachen wie "was gibt es heute zu essen" auf. Er hat nie seine Zukunft geplant und er kann mir auch nicht beantworten, wie eine glückliche Zukunft für ihn aussieht, noch nicht einmal ob ich dazu gehöre (er sagt, er liebt mich und er will mit mir zusammenbleiben - im Moment, über die Zukunft hat er sich keine Gedanken gemacht).

Ich bin am Boden zerstört und es fühlt sich an, als hätte er mir etwas weggenommen, was für mich immer selbstverständlich dazugehört. Und ich habe Angst, dass es für mich bald zu spät sein könnte, Kinder zu bekommen: Meine Eltern hatten große Probleme mit dem Kinderkriegen, meine Mutter hat mich mit 26 Jahren nach 3jähriger Übungszeit und mit einigen Hormoncocktails bekommen, danach wollten sie noch weitere Kinder, aber es hat nicht mehr geklappt.

Und für mich ist der Wunsch gerade sehr stark, ich denke den ganzen Tag daran und ich leide sehr unter dem Gedanken, evtl. keine Kinder zu bekommen.

Gestern Abend hatten wir einen großen Streit, 6 Stunden lang, und ich habe meinem Freund alles angeboten, aber er konnte sich zu nichts entscheiden. Lass es uns probieren - auf keinen Fall. Lass es uns Ende des Jahres probieren - kann ich nicht sagen. Lass uns die Beziehung beenden - nein ich liebe dich. Lass uns zusammenbleiben und ich finde mich damit ab, dass wir keine Kinder kriegen - Nein, ich will ja dass du glücklich bist.

Er sagt, er ist gerade mit seinem Leben nicht glücklich (Arbeit, soziales Umfeld,...) und das wäre keine gute Basis um ein Kind zu bekommen. Und es muss erst alles stimmen und dann kann er mir eine 10prozentige Chance geben, dass er vielleicht doch Kinder will. 10 Prozent! Ist das genug für mich, evtl. mein Glück aufs Spiel zu setzen?

Ich liebe ihn und ich wünsche mir nichts mehr, als mit ihm zusammenzubleiben und mit ihm eine Familie zu haben. Aber ist eine Trennung vielleicht doch der bessere Weg?

Ich kann seine Punkte verstehen und es nicht vielleicht nicht der *perfekte* Zeitpunkt um ein Kind zu bekommen, aber andererseits gibt es den perfekten Zeitpunkt überhaupt? Und ich habe Angst, den *möglichen* Zeitpunkt zu verpassen, weil ich auf den *perfekten* warte. Oder dass ich warte und er mir dann in ein paar Jahren eröffnet, dass er wirklich keine Kinder möchte.

Habt ihr einen Rat für mich? Sorry für den langen Post, ich bin gerade echt am Verzweifeln :-(

Liebe Grüße!
Ildiko

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Hallo,

ich denke, es gibt trotz der penibelsten Planung niemald den "perfekten" Zeitpunkt, um ein Kind zu bekommen. Wenn es kommt, dann kommt es.

Bei meinem Mann und mir war das Thema "Kinder ja oder nein" schon am Anfang unserer Beziehung ein wichtiger Punkt. Würde er keine Kinder wollen, hätten wir unsere Beziehung garnicht erst vertieft - und genauso andersherum, weil er sich auch sehnlichst Kinder wünscht!

Natürlich müssen ein paar Dinge im Leben passen, bevor man Kinder in die Welt setzt: Die Finanzen müssen geordnet sein, man sollte mit sich selbst im Reinen sein und man muss in der Lage sein, Verantwortung zu übernehmen.

Dein Mann kann sich nicht entscheiden. Er hat Angst, falsch zu handeln. Erkläre ihm doch mal, dass es bei solchen Entscheidungen wie Kinderwunsch kein "falsch" oder "richtig" gibt. Ob alles so hinhaut, wie man es gerne hätte, kann niemand sagen. Aber das gehört zum Leben dazu: Wenn es um den Kinderwunsch geht, muss man eben ins kalte Wasser springen und lernen, mit der neuen Situation umzugehen.

Er wird in die Rolle des Vaters hineinwachsen, genauso wie Du in die Rolle der Mutter hineinwachsen wirst. Die Angst, dass man als Vater sein Kind nicht lieben wird, ist weit verbreitet. Klar - der Vater spürt das Ungeborene nicht in seinem Körper, für ihn wirkt das alles zunächst eher abstrakt. Aber spätestens, wenn er den kleinen Zwerg in seinem Arm hält und der Kleine seinen Finger umgreift und ihn mit den großen Baby-Augen anschaut, wird er beginnen, sein Kind zu lieben.

Das kommt von ganz alleine, so wie vieles andere auch!

Habt Vertrauen in euch selbst, ein Kind ist so etwas schönes! Es wird euch all die Liebe zurückgeben, die ihr ihm gebt. Und man wird noch Generationen später eure Gesichter in den Enkeln und Urenkeln wiedererkennen.

Wenn mich einer fragt, wie ich mich unsterblich machen würde, antworte ich: Entweder ich werde Künstler oder ich bekomme Kinder. Solange man seine Kinder mit Liebe und Verständnis und einem offenen Ohr erzieht, wird man unvergessen bleiben.

Schöne Grüße
Sternlicht

PS: Sorry, ich bin in diesen Dingen eine absolute Romantikerin. #verliebt

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Ich danke dir! Hab jetzt fast geweint, bei deiner schönen Antwort. Und ich sehe das genauso und habe das meinem Freund auch schon versucht zu sagen, aber er macht da ziemlich dicht. Er meinte gestern: "Ich sehe ja wie deine Augen leuchten, wenn du davon sprichst und dann denke ich, ich will das vielleicht irgendwann auch, aber ich kanns dir einfach nicht versprechen."

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Hallo,

manche Männer tun sich einfach nur schwer damit. Klar es ist eine große Verantwortung und es sollte alles Hand und Fuß haben.

Vllt. sucht ihr euch eine Beratung. Es soll niemanden etwas ein oder ausgeredet werden, einfach nur mal Ängste ansprechen oder was auch immer ihn/euch bedrückt. Schwierige Situation. Und natürlich mußt du dir vor Augen halten, das es zu einer Trennung kommen kann.

Ich wünsch euch das beste.

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Ja, an Beratung habe ich auch schon gedacht. Was wäre denn da zu empfehlen? Paartherapie? Oder gibt es da etwas spezielles für den Kinderwunsch?

Ach es deprimiert mich einfach so, weil ich weiß, dass das nur sein immerwährendes Entscheidungsproblem ist. Ich hab ihm im Streit gestern an den Kopf geworfen, dass es ihm wahrscheinlich Recht wäre, wenn er es nur nicht entscheiden müsste und ich einfach heimlich schwanger werde und dann ist es so. Anstatt empört zu reagieren meint er nur: Ja, vielleicht schon. Was soll man denn davon halten?

Natürlich ist das nicht der Weg, den ich will. Ich will dass das eine gemeinsame Entscheidung ist, dass ich einen Mann habe, der mit mir mitfiebert und sich freut wenn es klappt und mit mir enttäuscht ist, wenn nicht.

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pro familia bietet solche beratungen an! für paare. da zahlst dann 20 euro pro paar, also recht human!

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uijuijui harter tobac,

aber um es kurz zu machen, kann ich dir soviel sagen: ich stand vor ziemlich genau 6 jahren exakt vor dem gleichem "problem". mein damaliger partner und verlobter wusste genau das ich kinder will und hat nie genaueres gesagt. naja, dann hab ich mal klartext reden wollen und da kam er mit antwort: keine kinder. wir waren damals 3 jahre zusammen und ich habe ihm noch fast ein halbes jahr bedenkzeit gegeben. aber es blieb bei nein. also habe ich die einzige logische für mich sinnvolle konsequenz gezogen. ich bin gegangen. ich habe ihn so geliebt, aber da hatte unser leben keine zukunft mehr an dieser stelle.

nur wenig wochen späte habe ich dann meine ehemann und vater meines sohnes (und hoffentlich noch weiteren kindern).

du musst wissen was du willst. das ist das einzige und das wichtigste. ich wüsche dir besonneneit und starle nerven für die entscheidungsfindung in dieser schweren situation.

entschuldige, ist doch nich so kurz geworden.

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Danke dir!

Und schön dass es alle für Dich so gut geklappt hat! Ich hoffe es renkt sich bei mir auch alles ein - auf die ein oder andere Weise.

Danke für deine liebe Antwort!

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#liebdrueck

Dein Freund scheint nicht gerade einfach zu sein. Nach deiner Beschreibung ist er auch eher unreif für sein Alter. Du musst ja sehr viel für ihn entscheiden. Fast schon wie bei einem Kind #sorry

Du hast ja geschrieben:

"Ich liebe ihn und ich wünsche mir nichts mehr, als mit ihm zusammenzubleiben und mit ihm eine Familie zu haben. Aber ist eine Trennung vielleicht doch der bessere Weg?"

Also scheinst du dich ja schon mit einer möglichen Trennung beschäftigt zu haben. Kannst du denn damit Leben, wenn er niemals Kinder will? Erfüllt dich deine Beziehung überhaupt?

Gib ihm Zeit und sprich mit Ihm in ein paar Wochen noch einmal darüber. Wenn er dir dann wieder keine klare Antwort geben kann, dann zieh deine Konsequenzen.

Er ist ein erwachsener Mann und muss sich auch wie so einer verhalten.

LG

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ja da hast du wohl Recht, dass er in dieser Hinsicht unreif ist. Ansonsten ist er allerdings sehr liebevoll und fürsorglich mir gegenüber und wäre das sicher auch gegenüber seinem hypothetischen Kind...

Ich habe ihn gestern gefragt, was denn so schlimm an einem Kind wäre, bzw. was das schlimmste wäre, was passieren könnte und da meinte er: "Dass die ganze Zukunft festgelegt ist". und etwas später: "Dass kein Raum mehr ist für Experimente. Dass man nicht einfach mal seinen Job hinschmeißen kann und etwas anderes ausprobieren"

Das allerdings ist eine Sache, die er vermutlich eh nicht tun würde, weil er ja auch da wieder Angst hätte vor einer Entscheidung. Ob mit oder ohne Kind.

Er möchte einfach in allem hundertprozentig sicher sein, dass es keine negativen Konsequenzen hat, ansonsten kann er sich nicht zu einer Entscheidung durchringen.

Und ansonsten ist die Beziehung super, das macht es natürlich für mich noch schwerer. Ich habe Angst, dass ich in so ein tiefes Loch falle, wenn ich die Beziehung beende, dass ich mich auch nicht dazu aufraffen kann nach einem neuen Partner zu suchen, mit dem ein Kinderwunsch vielleicht möglich ist und dass ich so den Zeitpunkt für ein Kind auf jeden Fall verpasse...

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Die Argumente, die Dein Freund vorbringt, zeugen für mich eindeutig von großer Angst. Woher die kommt, ist die Frage.

Wie schon vorgeschlagen wurde, würde ich hier auch eine Paarberatung sinnvoll finden. Aber ob er dazu bereit wäre?

Das ist mein einziger Rat - und, was ich Dir noch sagen kann: Kinder gehörten für mich schon in meiner frühen Jugend in meine Lebensplanung. Von daher habe ich in jeder ernsten Beziehung das Thema frühzeitig angesprochen. Hätte ein Mann zu mir gesagt, daß Kinder für ihn gar nicht in Frage kommen, wäre das für mich ein Trennungsgrund gewesen - auch eine 10%-Chancen hätten mir nicht gereicht.

Alles Gute für Dich! #blume

LG wartemama

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Schwieriges Thema....

Also ich kann von meiner Mutter erzählen, die sich damals von ihrem Freund deswegen getrennt hat. Er war auch jemand der eher in den Tag hineinlebt, als in die Zukunft zu schauen. Für sie war die Sache dann klar. Und er hat bis heute keine Kinder in die Welt gesetzt. Dein Freund ist mittlerweile schon 34 und in dem Alter gehe ich schon davon aus, dass man seine Ziele gefestigt hat. Dass er in seiner Situation momentan keine Kinder will, ist ja verständlich. Aber ich denke, dass man sich generell schon Gedanken darüber machen sollte ob überhaupt Kinder. Dementsprechend ändert dann man nach und nach seine Lebensweise.

Ich habe auch aber auch ein kleines Gegenbeispiel. Eine Freundin (31) von mir wollte vor 3 Jahren auch noch keine Kinder. Mittlerweile ist sie mit einem sehr netten Mann zusammen und die kleine Tochter ist mittlerweile 4 Monate alt. :-) Ich gehe mal davon aus, dass das auch an dem falschen Mann und den damaligen Lebensumständen lag, dass sie keine Kinder wollte.

An deiner Stelle würde ich noch 1 Jahr oder so warten, bis sich seine Umstände gebessert haben und dann nochmal mit dem Thema anfangen. Wenn er dann immernoch sagt, er will keine, wäre das für mich persönlich keine Zukunftsperspektive. Außer du könntest dich damit abfinden keine Kinder zu bekommen.
Ich wünsche mir, dass du für DICH die beste Entscheidung triffst und dein Freund vielleicht doch noch seine Meinung ändert. #liebdrueck

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hallo du!

puh, ich kann verstehen, wie enttäuscht du gerade bist!

ich verstehe nur nicht, dass dieses thema erst nach fünf jahren beziehung auftritt und warum nicht früher mal darüber gesprochen wurde. mein mann und ich haben SEHR früh darüber gesprochen und uns noch in den ersten wochen auf die anzahl unserer kinder geeinigt. ;-) was jetzt auch nicht unbedingt sein muss, aber nach fünf jahren ist das schon sehr spät.

einer freundin von mir geht es ähnlich wie dir. sie sind mittlerweile seit 7 jahren zusammen. bei ihm heißt es immer: vielleicht.. vielleicht.. und sie klammert sich daran, wie eine ertrinkende und die jahre vergehen. mittlerweile ist sie 30 und eigentlich wollte sie mit 25 ein kind haben. das hat sie dann verschoben, ihm zu liebe. denn sie liebt ihn. aber auch jetzt sind sie noch weit entfernt von nachwuchs. sie wird immer frustrierter!! mag keine freunde mehr im kh besuchen, wenn diese ihr kind bekommen haben und und und...

es ihm einfach anhängen wäre ziemlich unfair und würde sie auch nie tun. so eine entscheidung muss man gemeinsam treffen. und auch wenn dein partner da schwierigkeiten hat, muss er klar stellung beziehen!
ich kann dir nur sagen was ich ihr sage:
wenn du ihn liebst und dein leben mit ihm verbringen willst, dann kann es sein, dass du auf kinder verzichten musst. du hast keine garantie ob dich das glücklich machen wird auf dauer, oder nicht.

oder aber du trennst dich, weil du dir dein leben ohne kinder nicht vorstellen kannst und weil du siehst, dass er es immer nur aufschiebt. dann bekommst du deine kinder, denn einen neuen partner wirst du sicher finden. ob dich das glücklich macht, das kann dir keiner versprechen.

aber entscheidungen, die kann man treffen. und hinter diesen entscheidungen stehen, denn alles andere ist einfach nur schwammig und macht einen noch unglücklicher. (ich sehs an ihr.. es wird von jahr zu jahr schlimmer bei ihr!)

ich weiß, dass das schwer ist so eine entscheidung zu treffen, aber ich kann nur von dem fall meiner freundin sprechen und da wären sie von nöten!

denn es gibt die möglichkeit, dass beides einfach nicht möglich sein wird und da hilft eine klare entscheidung für oder dagegen........

ich wünsche dir alles gute und dass er es schafft entscheidungen zu treffen.

ich muss ja sagen, dass ich große probleme hätte ein familie mit jemandem zu planen, dessen alltägliche entscheidungen in meiner hand liegen!!!!

alles liebe, sassi

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Hallo Sassi,

vielen lieben Dank.

Auf die Anzahl der Kinder hatten wir uns auch schon in den ersten Monaten geeinigt (oder zumindest darüber gesprochen, er meinte 2 solltens sein, reichen dann aber, ich sagte 2+ :-)) aber da war es ja auch noch nicht Ernst, von daher konnte er da leicht drüber reden. Dass er evtl. keine Kinder will höre ich nun zum ersten mal, wo bei mir der Wunsch akut und ernst wird.

Deine Freundin kann ich da gut verstehen und wünsche ihr alles Liebe. Ich hatte auch immer den Wunsch mit Mitte zwanzig ein erstes Kind zu bekommen, wollte nie eine zu alte Mutter sein, komme auch (obwohl ich selbst keine Geschwister habe) aus einer sehr großen und jungen Familie, beide Eltern haben viele Geschwister und ich daher viele Cousinen und Cousins und bis heute trifft sich die ganze große Familie mit ca. 50 Leuten regelmäßig und ich genieße das Familienleben sehr und mächte das auch gerne fortführen mit meiner eigenen kleinen Familie. Und ich kannte noch alle meine Urgroßeltern, meine letze Uroma ist mit 95 gestorben als ich 25 war, und ich habe zumindest das Ziel auch mal Oma zu werden, wenn schon nicht Uroma :-)

Mein Freund daher hatte nie einen großen Familienbezug, bis auf seinen kleinen Bruder den er sehr liebt, von daher ist es schwierig ihm dieses Gefühl nahezubringen.

Und damit dass seine alltäglichen Entscheidungen in meiner Hand liegen habe ich mich abgefunden, wie gesagt ansonsten ist er ein sehr liebevoller, fürsorgliche, toller Partner - nur damit dass meine ganze Lebensplanung jetzt in seinen Händen liegt dadurch dass ich evtl. keine Kinder kriegen sollte, damit kann ich mich glaube ich nicht abfinden. :-(

Lieben Dank dir noch mal #herzlich

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Hi!
Da spricht mir jemand aus der Seele. Habe meinem Partner auch im Mai letzten Jahres meinen Wunsch geäußert schwanger zu werden. Bis heute gab es nur ein Nicken von ihm, das er es akzeptiert hat, das ich die Pille abgesetzt habe. Soweit so gut. Doch stehe ich oft sehr alleine mit meinen Gefühlen und Gedanken da, ob es der richtige Schritt war. Immerhin sind wir jetzt schon 14 Jahre zusammen (ich 31 er 45). Vor 6 Jahren hatten wir auch schon einmal das Thema, da fühlte er sich schon zu alt und es paßte ihm das ganze Soziale umfeld nicht. Wie gesagt im Mai ist mir mein kragen geplatzt und habe ihm auch gesagt, es wird nie den richtigen Zeitpunkt dafür geben oder Ort.

Warum sind Männer immer so schweigsam oder uneinsichtig in dieser Situation?! Es ist doch das natürlichste der Welt, eine kleine Familie zu gründen.
Mitlerweile habe ich auch so das Gefühl, das mein Partner innerlich einen Kalender hat, wann er mich anfassen kann oder nicht, damit es ja nicht klappt.
Ich zeige ihm momentan damit, das ich regelmäßig zu FA gehe das ich es ernst meine. Schüchtern fragt er ab und zu auch mal nach, wie es mir dabei geht und was die ganzen Untersuchungen und Test erbracht haben.

Aber vor lauter Frust stellt sich bei mir auch die Frage, ist er der richtige, nimmt er die ganze Sache ernst?! Ich stehe allein auf weiter Flur, den dazu äußert er sich nicht.
Ich drücke dir die Daumen, das du eine Lösung findest, den man sollte nicht immer vom schlimmsten ausgehen (Trennung). Vielleicht auch mal auf einem neutralen Boden ein Gespäch darüber anfangen, erzähle im ruhigen ton deine Sorgen und er soll auch die Möglichkeit haben, alles ruhig und ohne Unterbrechnung erzählen zu dürfen.

Oh man war vielleicht auch keine Hilfe für dich, aber ich bin froh zu merken, das ich nicht alleine so einen Mann habe, der Angst vor veränderungen oder entscheidungen hat.
Liebe grüße

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Über ein Nicken zum Pille absetzen wäre ich ja fast schon sehr froh :-)

Nein, im Ernst, das ist natürlich auch eine sehr blöde Situation, ich kann das sehr gut nachfühlen. Ich wünsche dir alles Liebe und dass dein Mann sich noch einen Ruck gibt und dir zur Seite stehen kann! Vielleicht sollten wir unsere Männer mal zusammenstecken, dann können sie sich vielleicht gegenseitig bei ein paar Bier ihre Sorgen erzählen. Vielleicht würde das aber auch alles nur noch schlimmer machen :-)

Sprichst du mit ihm darüber, wann du deinen ES hast und sagst ihm, dass nun ein guter Zeitpunkt zum #sex wäre? Falls ja, wie reagiert er darauf?

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Hi!
So ein Männer austausch wäre vielleicht mal nicht schlecht. Ich denke mir schon, das es für ihn etwas fremdes am Anfang sein wird, wenn ich schwanger wäre. Vor mir die Damen konnte er immer vegement mit diesem Thema abschrecken (Trennung angesprochen). Bei mir ist es halt schon eine längere und intensivere Bindung warum auch immer (weshalb ich sehr froh bin).
Über ES habe ich ihm noch nie gesagt, wann er ist. Wenn er unter Druck gerät, kann er um so weniger. Ich muß ihn auf lustvolle und spielerische Weise zum #sex verführen.
War letzte Woche beim FA wegen ES Ultraschall, leiter war der schon gewesen, obwohl es der 13 Tag war nach Mens. War etwas enttäuscht und habe mit ihm drüber gesprochen. Er ist aber immer noch der festen Meinung, das ca. eine Woche vor der nächste Mens die kritische Phase ist. Jetzt weiß ich auch warum er mich da immer in ruhe gelassen hat.

Sollte ich ihn in diesem Glauben lassen?!
Naja werde mal etwas mehr auf den ES Kalender hier achten und ihn mir dann zur Brust nehmen.
Jetzt muß ich erstemal anfang Februar zur Blutabnahme beim FA (wegen den Hormonenmessung).

Oh man das artet alles in richtige arbeit aus.
Ich wünsche dir noch alles gute und hoffentlich lesen uns wir hier noch öfters.
LG

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Hi ildiko,
ich finde, Dein Freund hat kein "Ich will keine Kinder"-"Problem", sondern ein Angst-Problem.
Ich kann Dir nur berichten, wie es bei uns war: als ich selbst noch keinen dringenden Kinderwunsch hatte und wir aber mal auf das Thema kamen, sagte mein Freund allen Ernstes: "Genausogut könntest Du mich fragen, ob ich ein Pferd will." #klatsch
Aaaargh, war aber damals kein Drama für mich.
Einige Jahre später kam dann raus, dass er Kinder zwar prinzipiell super findet, aber Angst hatte, der Verantwortung nicht gerecht zu werden, die Finanzen nicht zu stemmen, für immer "gebunden" zu sein, bla bla bla. Ein bisschen wie bei Deinem Freund.
Ich fand es ganz wichtig, da zu differenzieren: zwischen "Ich will nicht" und "Ich habe Angst". Auch wenn das "Ich habe Angst" auf den ersten Blick klingt wie ein "Ich will nicht".
#gruebel
Ich würde ihn an Deiner Stelle nicht zu einer Beratung schleppen, vielleicht macht er dann ganz zu. Ich glaube, ich würde ihn mal einige Wochen in Ruhe lassen....jede Wette, dass er über Euer Gespräch nachdenkt, auch ohne dass Du ihm damit hinterherläufst!!
Mein Freund war irgendwann einverstanden, es ganz entspannt zu probieren, und als der Test pos. war, war er nach dem ersten Jubel eine ganze Woche in Panikstarre (das war nicht leicht für mich, aber auch da war schweigen Gold. Er brauchte nur Zeit).
Als wir den Krümel letzte Woche gehen lassen mussten, hat er genauso geweint wie ich.

Du siehst: das kann alles werden. Ich würde nicht gleich mit der Trennungskeule kommen. Gib ihm etwas Zeit.
Viiiiiel Glück und vor allem Gelassenheit!! #winke

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Ja, das sehe ich genauso, dass es eher ein Angst-Problem ist. Er freut sich auch immer für andere, wenn sie Kinder kriegen, für den Kleinen eines Freundes hat er letztens sogar ein Weltraum-Mobile zur Geburt gebaut und generell mag er Kinder schon, er hatte nur wirklich wenig mit Kindern zu tun (er hat einen 8 Jahre jüngeren Bruder, den er abgöttisch liebt, aber er sagt, damals war er ja selbst noch klein, als er mit ihm als Baby umgehen musste). Andererseits ist es bei mir auch nicht viel anders, bin Einzelkind mit vielen gleichaltrigen Cousinen, aber hatte nie wirklich Babys um mich herum und habe auch heute nicht den Drang, dauernd Neugeboren auf den Arm zu nehmen, ich finde Kinder ja wesentlich interessanter, wenn sie ein bisschen älter sind :-) Trotzdem glaube ich dass das mit dem eigenen Kind natürlich anders wird und ich kann mir einfach nicht vorstellen, keine eigene Familie zu haben.

Die Sache mit dem ein paar Wochen in Ruhe lassen habe ich ein paar Mal probiert, es ist nicht das erste Gespräch, das wir darüber hatten. Nur kommt danach von ihm nichts mehr, das Thema wird einfach so lange vermieden bis ich es wieder ansprechen und dann fangen wir wieder bei Null an.

Eine Paartherapie hat er gestern von sich aus vorgeschlagen (ich hatte es vorher schon einmal angesprochen, aber gestern kam es von ihm). Vielleicht wäre das doch eine Möglichkeit...

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Ja super, wenn der Vorschlag von ihm kam, klingt das doch gut!!
Wirst sehen, den "knackst" Du noch.....könnte mir auch vorstellen, dass der Schreck von damals mit seiner Abschlussarbeit noch ganz schön an ihm nagt.
So nach dem Motto "wenn ich das schon nicht hinkriege, wie soll ich ein Kind wuppen?"

Ich wünsch Euch viel Glück!! #klee

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