Sollen wir doch eine ICSI machen lassen?

Hallo zusammen!

Einige kennen ja meine Lage. Mein Mann hatte 3 grottenschlechte SG. Die #schwimmer sind zu lahm, sind defekt und sterben auch noch sehr schnell. Wir sind mittlerweile im 46. ÜZ. Wir haben uns schon in zwei KiWu Praxen vorgestellt.
Die ersten wollten gleich eine ICSI machen, mein Mann sei zeugungsunfähig. Da wir dazu aber (noch) nicht bereit waren, haben wir es weiter so versucht, ich wurde mit Clomi behandelt.
Die zweite Praxis sagte uns, es könnte sehr wohl auch ohne alles klappen, wir sollen noch ein halbes Jahr warten und mit clearplan unterstützen. Dieses halbe Jahr ist nun um und es hat nicht geklappt. Mein Mann will ein neues SG machen lassen. Ich glaube nicht, das das sonderlich besser wird, seine Medis hat er nämlich nicht mehr genommen (Vitamine). Ich bin im Moment hin und her gerissen. Meine Kartenlegerin (ich weiß, einige halten gar nix davon) meinte, ich sei in Kürze schwanger, auf natürlichem Wege. Das war vor zwei Monaten. Klar, das machte mir Hoffnung. Aber ich will nicht länger warten. Uns geht beiden die Luft aus. Was ist wenn wir weiter warten und nachher Zeit verschenken? Hätten wir damals sofort die ICSI gemacht, dann wäre ich vielleicht schon schwanger, oder sogar schon Mama...
Sollen wir weiter hoffen, sollen wir das Leiden endlich beenden und eine ICSI machen? Ich bin im Moment auf dem Standpunkt, lieber gestern als morgen! (ich bin ZT6, da ist man umso ungeduldiger...)
Mein Mann sträubt sich noch, er will sogar erst noch eine IVF versuchen, obwohl das mit seinen Werten völlig unsinnig, weil aussichtslos wäre, oder #kratz? Er fühlt sich schuldig, weil seine #schwimmer sch..... sind, und wenn wir eine ICSI machen, fühlt er sich darin bestätigt. Sagt er. Ich glaube, er will sich selber beweisen, dass er ohne Hilfe Kinder zeugen kann. Das ist völliger Quatsch und kann nur von einem Mann kommen #augen. Ich weiß nicht mehr, wie ich ihm noch klar machen kann, dass es nicht um Schuld geht. Ich hatte nie solche Gedanken, dass ich ihn für unser Kinderlosigkeit verantwortlich gemacht habe! Aber ich kann ihn nicht überzeugen.
Wütend macht mich daran, das es ihm völlig egal zu sein scheint, was das für mich schon bedeutet hat und auch noch bedeutet. Ich hab diese ganzen Medis schlucken müssen, hatte Mörder Nebenwirkungen, die Hoffungen, die ganzen Enttäuschungen! Er nimmt in Kauf, das es mir auch weiterhin so schlecht dabei geht, das ich diejenige bin, die was tut und nicht er. Nichtmal das rauchen hat er aufgegeben! Ich fühl mich echt im Stich gelassen: nur damit er sich nicht schuldig fühlt, muss ich das alles "aushalten"! Hinzu kommt, das ich mich gar nicht mehr traue mit ihm über das Thema KiWu zu sprechen. Meine Traurigkeit will ich ihm gar nicht merh zeigen, damit er sich nicht noch schlechter fühlt. Aber wo bleib ich dabei? Mit wem soll ich meine Gefühle teilen, wenn nicht mit ihm?! Ich fühl mich, als müsste ich die ganze Zeit auf Eiern laufen! Wenn ich traurig darüber bin, das Nr. 17 aus unserem Bekanntenkreis schwanger ist, dann regt er sich auf und zieht mir lange Gesichter! Tut mir leid, ich kann mich manchmal einfach nicht mehr über sowas freuen. Das ich nach so langer Zeit sarkastisch und zynisch werde ist mir doch wohl auch nicht zu verdenken, oder?
Könnt ihr mich verstehen? Wie kommen wir da wieder raus? Ich möchte nicht wieder eine Ehekrise riskieren; einmal reicht. Damals hat es auch mit dieser blöden Schuldfrage angefangen!
Ich möchte mir erst hier eure Meinungen und Tipps anhören, bevor ich nochmal mit ihm rede. Ich möchte erst mal ein bißchen Wind aus der ganzen Sache lassen. Im Moment wäre ich viel zu aufgebracht für ein sachliches Gespräch. *konfusbin* Ich möchte doch einfach nur, das diese Warterei und das "Leiden" endlich ein Ende hat. Ich möchte doch nur, das auch wir bald sagen können: wir werden endlich Eltern. Ich will ihm doch nix Böses!
Sorry, das es so lang geworden ist, aber jetzt hab ich mich schon ein wenig abreagiert und hoffe, ihr habt ein paar Tipps für mich. Hier noch seine Werte:
Konzentration 51 Mio
Rundzellen 7,2 Mio
Motilität lebhaft:
sofort 27 %, nach 30 Min. 29%, nach 60 Min. 19%
mäßig beweglich:
sofort 13%, 30 Min. 14%, 60 Min. 15 %
immobil:
sofort 60%, 30 Min. 57%, 60 Min 66%
Morphologie 5% normal, 95% pathologisch
179 Kopfdefekte, 73 Schwanzdefekte pro 200 Zellen
Diagnose: Teratozoospermie
Hoffe, da wird einer draus schlau #gruebel
LG Bine

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Hallo,

ich kann dich gut verstehen.
Mein Verlobter weigert sich z.Z. überhaupt ein zweites SG machen zu lassen. Das letzte ist 2,5 Jahre her und er hat Angst, dass es genauso schlecht ist wie damals.
Ich kann mir sein Verhalten auch nicht erklären, jedoch denke ich, dass da der Instinkt des Mannes wieder durchkommt (Vermehrung).
Ich rede seit ´nem halben Jahr gegen die Wand, jedoch nicht kontinuierlich. Jetzt habe ich Ihn fast soweit.
Lass deinem Mann Zeit. Rede erstmal nicht von dem Thema. Ich weiß es ist schwer. Leider kann ich dir nicht mehr raten. Wir können noch keine ICSI machen, da ich unter 25 bin.
Sobald ich es jedoch bin werden wir auf jeden Fall eine machen lassen, wenn sich vorher nichts ändert.
Unterstütze deinen Mann und versuch ihm die Ängste zu nehmen.

Wir sind für dich da, falls du dich mal wieder abreagieren willst.

Liebe Grüße Marichen

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Hallo Bine,

die SG-Werte sagen mir überhaupt nichts.

Ich habe nur eine Frage:

Du schreibst, Dein Mann hat grottenschlechte SG. Und warum nimmst dann DU alle möglichen Medikamente? #kratz#kratz Und wer hat Dir die verschrieben?

Hab ich da irgendwas missverstanden? #gruebel

Lieben Gruß, Anne

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Hallo Bine!

Einerseits sind 46 ÜZ eine lange Zeit. Nach der man sicherlich die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung konkreter in Betracht ziehen sollte. Andererseits relativiert die Tatsache, dass bei Dir eine zeitlang eine #schwangerschaft auf natürlichem Weg auch nicht ohne Medis möglich war, den Zeitraum ein wenig. Denn wenn bei Dir jetzt alles wieder okay ist #huepf, wird es dadurch immerhin WAHRSCHEINLICHER, dass einer der #schwimmer "das Ziel erreicht". Von der Aussage der Wahrsagerin mal abgesehen (ich kann verstehen, dass man sich "an jeden Strohhalm klammert"), musst Du halt für Dich schauen, wie lange Du es noch probieren möchtest und vor allem, psychisch aushalten kannst. Eine ICSI ist sicherlich auch eine enorme seelische Belastung, aber die Chancen auf Erfolg sind für Euch dadurch ja schon höher als auf natürlichem Weg. Sprich' nochmal in Ruhe mit Deinem Mann, ohne ihn diesbezüglich unter Druck zu setzen. Sag' ihm, dass Du Dich sehr freuen würdest, wenn er gemeinsam mit Dir diesen Weg gehen würde und dass es trotz allem EUER GEMEINSAMES #baby wird, egal auf welchem Weg #liebdrueck.

Wir "üben" inzwischen seit zwei Jahren und bei mir ist das berühmte "Ende der Fahnenstange" jetzt schon teilweise erreicht, was die Belastbarkeit betrifft #schmoll #gruebel :-(. Jede weitere #schwangerschaft in unserem Umfeld nimmt mich ein wenig mehr mit, obwohl es mich von unserer Situation abgesehen natürlich für alle freut, die ein #schrei erwarten #freu. Bei uns scheint eine #schwangerschaft auf natürlichem Weg (jetzt wieder) möglich zu sein, aber sollte sich dieses Jahr (und das hat gerade erst angefangen #gaehn...) nichts ergeben, werden wir auf jeden Fall eine künstliche Befruchtung "in Angriff nehmen". Eine Insemination kann durchaus schon bald anstehen, letztlich sind wir dankbar für alles, das uns irgendwie der Erfüllung unseres Wunsches näher bringen könnte #schwitz :-D.

Ich wünsche Euch, dass Ihr ganz bald eine gemeinsame Entscheidung treffen könnt und auch Euer Wunsch sich endlich erfüllt #baby!

Viel #klee & lieben Gruß #blume!

Kleine