Wo bleibt der Mut nach zwei mal Missed Abortion

Ihr Lieben,

heute ist ein Tag, der mich sehr herunter zieht. Ich denke immer, mit geht es gut, ich habe die zwei Fehlgeburten (9/08 8. Woche und 3/09 10. Woche) gut überstanden. Ich bin im Grunde genommen froh, dass es mir trotz der beiden schlimmen Erlebnisse gut geht - körperlich und auch seelisch. Dennoch - wenn sich der Zyklus dem Ende neigt und die Stimmung nachlässt - werde ich sehr traurig. Dann schwindet der Mut und die Angst, eine neue Ungewissheit von 12 Wochen nicht aushalten zu können, steigt. Dann weiß ich nicht, wie ich damit klarkommen soll.

Als die Ärztin den letzten fehlenden Herzschlag feststellte, folgte - wie beim ersten Mal eine Ausschabung. Leider gab es da eine Komplikation: Ich hatte eine Gebärmutter-Atonie. D. h. meine Gebärtmutter erschlaffte während der OP und hat sich zunächst nicht zusammengezogen, sodass ich 800 ml Blut verlorgen hatte. Die OP-Ärztin schilderte das ziemlich dramatisch und meinte, sie hätten mir die Gebärmutter herausnehmen müssen, wenn sich diese nicht doch noch zusammengezogen hätte. Das war echt ein Schock.

Meine Frauenärztin, von der ich sehr viel halte, hat mich eine Woche nach der OP untersucht und festgestellt, dass alles wieder gut ist. Die OP-Ärztin im Krankenhaus sage, ich dürfe ein halbes Jahr nicht schwanger werden (warum sagte sie nicht). Meine Gyn sprach von 2 -3 Monaten Pause. Die sind jetzt um. Wem soll ich glauben?

Mein Mann und ich wären wieder zu allen "Schandtaten" bereit, wenn meine Angst nicht wäre. Ich weiß nicht, wie ich mich auf eine neue Schwangerschaft einlassen und freuen, gleichzeitig eine neue Ungewissheit aushalten und mich für den schlimmsten Fall wappnen soll. Ich krieg's an solchen Tagen wie heute einfach nicht hin. Einfach auf die Natur vertrauen, dass sie nicht wieder die "Notbremse" ziehen muss erscheint mir so schwer.

Derzeit lasse ich mich auch gründlich durchchecken. Eine erste Untersuchung der Blutgerinnung war unauffällig. Bezügl. der Hormone habe ich noch keine Ergebnisse - allerdings scheint mir ein Zyklus sehr regelmäßig. Die Temperaturkurven sind bilderbuchmäßig.

Ich glaube ich brauche ein bisschen Mut - oder ein paar Zeilen, die mir zum nötigen Tritt in den A.... verhelfen.

1000 Dank dafür jetzt und liebe Grüße,
Mariechen

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Bei mir schwingt auch immer die Angst mit.
War sogar schon Scheinschwanger weil ich mir eine SS so sehr wünsche, aber auch Angst davor habe.
Ich war auch letztes Jahr SS aber es hat sich sehr früh nich weiter entwickelt.
Habe mich aber gegen eine AS entschieden und mit einer Hebamme und nem FA betreut abgewartet bis es von selbst abgegangen ist.
Würde ich aber vielleicht heute auch nicht mehr machen, denn das hat nochmal fast 4 Wochen gedauert bis es beendet war.
Eine AS ist da die schnellere Lösung.
Aber ich hatte Angst vor der Narkose und wenn ich jetzt so höre was Dir passiert ist, bin ich doch froh das die Natur das auch von selbst regeln kann.
Wir wollen jetzt wieder üben und ich hoffe natürlich das es gut geht wenn ich wieder SS sein sollte.
Dir auch alles Gute für die Zukunft!
Gruß Fala

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... danke für deine Antwort! :-)

Es tut mir sehr Leid, dass du auch eine Fehlgeburt durchmachen musstest. Stelle ich mir sehr belastend vor, 4 Wochen abwarten zu müssen... ich fand das Wochenende, das zwischen der Diagnose am Freitag und der OP am Montag lag, schon schrecklich.

Abgesehen davon, dass ich nicht hoffe, nochmals so etwas erleben zu müssen, würde ich in einem weiteren Fall schon darüber nachdenken, es auf natürlichem Wege gehen zu lassen - der Schreck der Atonie sitzt mir schon noch in den Knochen. #kratz

Wie weit warst du, wenn ich fragen darf?

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es bald klappen und alles gut für dich / euch wird :-D

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Hallo mariechen,

lass Dich mal drücken! Ich fühle mit Dir, ich habe es selbst schon 3x durch. Mehr auf meiner VK. Auch bei mir wurde eigentlich nichts gefunden.
Das Ding ist, Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Wenn Du das machst wird alles nur noch trauriger. Evtl. findet man bei Dir ja jetzt einen Anhaltspunkt an was es gelegen haben könnte!

Ansonsten kannst Du nur hoffen. Das muss ich auch! Ich denke ich habe 3x unglaubliches Pech gehabt und hoffe das mich das Schicksal auch mal irgendwann auf die Sonnenseite stellt und bis dahin kann ich nur warten!

An Deiner Stelle, wenn Du bereit bist, dann probiert doch! Ich habe hier wirklich schon sehr viele Beispiele gelesen die doch auch nach mehreren FG ss geworden sind!

Ich glaube die Angst hört erst auch wenn Du das Baby in Dir treten merkst und es lebensfähig ausserhalb Deines Körpers wäre. Und bis dahin hilft nur Selbstdisziplin und ab und an mal einen Tag traurig sein! Das ist normal!

#liebdrueck Bieni

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Hallo Bieni,

danke für deine Zeilen. Es tut mir sehr Leid, dass du da auch durch musstest... 3 x dieses Pech ist schon viel zum Bewältigen. Es ist immer gut zu wissen, dass es andere Frauen gibt, die (leider) Ähnliches erlebt haben. Es hilft, die eigene Situation in Relation zu setzen.

Es ist wohl so, dass man sich mit dem Hoffen und Abwarten abfinden muss - auch wenn es an sich schon schwer ist und dann noch mit unseren Vorgeschichten... Ich hab schon oft gedacht, dass man den bekannten Spruch wohl ändern muss in: schwanger werden ist nicht schwer, schwanger bleiben aber sehr! #schmoll

Ich drücke dir sehr von Herzen die Daumen, dass das nächste Mal alles gut wird! :-)

Mariechen

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Ich hab übrigens nach der Fg auch eine Untersuchung beim Endokrinologe machen lassen weil ich dachte das ich evtl. erhöhte Testosteronwerte habe, aber er konnte nichts feststellen, wäre alles normal.
Bin sogar schon sowas wie Scheinschwanger gewesen weil das Thema anscheinend immernoch nicht verarbeitet ist bei mir.