Hallo zusammen,
ich benötige einmal eure Meinung und ggf. Erfahrung zum Thema Freundschaft.
Ich kenne meine beste Freundin bereits 5 Jahre. Wir haben alles miteinander geteilt, viel Zeit zusammen verbracht und waren immer füreinander da.
Letztes Jahr hat sie mit ihrem Freund Schluss gemacht, ihre Katze ist verstorben und sie hatte oft Streit mit ihren Eltern. Ich hatte immer ein offenes Ohr für sie und habe sie unterstützt.
Seit Anfang des Jahres ist sie in einer neuen Beziehung und ist bereits zu ihrem Freund nach Mexiko gezogen. Sie bauen gerade ein eigenes Restaurant/Imbiss auf, wollen heiraten und Kinder.
Vor 8 Wochen ist leider meine Mutter verstorben und bei mir steht die Diagnose Krebs im Raum. Ich habe ihr das alles erzählt, jedoch kam außer Beileid nicht viel. Als ich fragte, ob wir mal reden können weil es mir nicht gut geht, kam 2 Tage später nur zurück: Sorry, hatte kein Internet
Als ich dann meinte, dass ich mehr Unterstützung von ihr erwartet hätte meinte sie nur, dass es ihr Leid tut. Aber der Zeitunterschied ist ziemlich groß und sie hat sehr viel Stress. Sie würde mich gern unterstützen, hat aber zu viel zu tun. Sobald sie mit dem Restaurant fertig ist, unterstützt sie mich. Ich muss sie jetzt verstehen. Das Leben in Mexiko ist nicht einfach
Wie würdet ihr euch jetzt verhalten? Bin ich wirklich eine schlechte Freundin weil ich ihre Unterstützung brauche, obwohl sie selbst viel zu tun hat?
Liebe Grüße Samantha
Freundschaft am Ende?
Hm. Wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich deine Freundin schon ein wenig verstehen. Ich würde es sowieso sehr schwierig finden, aus der weiten Ferne zu helfen. Dennoch sollte es ihr möglich sein, dir eine Stunde Zeit pro Woche zu schenken.
Ich bin allerdings überzeugt davon, dass es SEHR stressig ist, sich in einem fremden Land selbständig zu machen. Vielleicht hakt sie eure Freundschaft innerlich auch ein wenig ab? Stellt sich ja die Frage, ob die Freundschaft noch Sinn macht. Wenn dem so wäre, sollte sie es allerdings mit dir kommunizieren. Das trauen sich aber viele nicht, denn damit macht man es ja endgültig...
Ich bin mir sicher, dass du jetzt jemanden zum Reden brauchst. Ich hoffe für dich, dass du eine "Alternative" hast, die dich unterstützt und dir zuhört, die Tipps gibt, sofern du welche brauchst.
Fühl doch von mir virtuell gedrückt, mein herzliches Beileid zum Verlust deiner Mama und alles Gute für deine Gesundheit, ich hoffe, das geht gut aus.
LG
Ich verstehe beide Seiten:
So eine Krebsdiagnose ist jetzt kein Pillepalle, den man auch nächstes Jahr/nach Restaurant-Eröffnung besprechen könnte.
Die Aussage bedeutet aber, dass bei schlimmen/wichtigen/dringenden Themen sie durch Job, technischen Möglichkeiten und der Zeitverschiebung nicht mehr den Support leisten kann, den du brauchst. Auch das ist verständlich. Ihr ward eine Zeit lang Lebensabschnittsgefährten und nun habt ihr euch unterschiedlich weiter entwickelt. Im besten Fall hast du eine Freundin vor Ort, die für dich da ist?!
Dass du eine schlechte Freundin bist, hat sie ja nicht gesagt. Eure Freundschaft funktioniert nun einfach anders.
Alles Gute für dich und mein Beileid.
Mein Beileid.
Ich kann beide Seiten verstehen. Erstens der Zeitunterschied macht es schwierig.
Sie hat nun ein neues Leben - was sehr viel Zeit und Kraft kostet.
Vielleicht hat sie innerlich schon abgeschlossen mit ihrem alten Leben, alte Freunde. Möchte komplett neu beginnen.
Wie wäre es wenn du sie darauf ansprichst, ob sie überhaupt noch deine Freundin sein möchte? Vielleicht will sie das gar nicht mehr, möchte es aber nicht von sich selbst sagen.
Muss aber sagen dass ihr Verhalten sehr egoistisch ist. Denn du warst auch für sie da! Finde sowas schlimm. Aber ich denke sie möchte ein komplett neues Leben beginnen.
Fühle dich gedrückt 💕
Soll das ein Scherz sein?
Also wenn man sich schon dafür netterweise entscheidet, auf seine krebskranke Freundin zu pfeifen, sollte man wenigstens den Anstand besitzen und ihr das mitteilen.
😳🙈