Funkstille mit langjähriger Freundin

Hallo zusammen, ich bräuchte dringend ein paar Meinungen von Außenstehenden. Ich habe seit drei Monaten totale Funkstille mit meiner ehemals engsten Freundin. wir hatten es die letzten Monate nicht leicht. Ich bin vor 2 Jahren Mutter geworden. Und obwohl wir es unbedingt anders machen wollten, haben wir uns total auseinandergelebt. Ich habe während unseres letzten Streites sehr viel investiert, Aussprache gesucht, ihr die Zeit gegeben die sie wollte und bin wohlwollend auf sie zu gegangen. Obwohl ich sehr verletzt war. Habe mehrere Treffen (immer ohne Kind) organisiert. Jetzt haben wir erneut Funkstille und ich möchte einfach nicht schon wieder diejenige sein die auf sie zugeht. Einerseits aus Prinzip ja, andererseits fühle ich mich ihr nicht nah und ich weiß gar nicht was ich sagen sollte. Ich hab auch große Angst von ihren Worten verletzt zu werden. Das kann sie richtig gut…ich bin aktuell eh in einer schwierigen Lebensphase, totaler Stress im Beruf, 2 jähriges Kind das mich immer zu 120% fordert, ich mache eine Therapie. Es klingt doof aber ich brauche gerade etwas ganz anderes als eine komplizierte Freundschaft in der einem jede Handlung oder Kommentar negativ ausgelegt wird. Meine Frage an euch: wenn ihr kein gutes Gefühl habt aber andererseits auch Angst vor den Konsequenzen habt, eine Freundschaft endgültig zu verlieren: was macht ihr? Nochmal eine Aussprache obwohl mir gar nicht danach ist. Es tut aber auch einfach so weh… ich hätte das vor 1 Jahr nie für möglich gehalten und verstehe nicht wie uns das passieren konnte. Danke für eure Anregungen… ich weiß eine für Außenstehende schwierig zu umreißende Situation. Danke dennoch für jeden gedanklichen Anstoß. LG, Andrea

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Ich würde mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht bei ihr melden und stattdessen versuchen, einen eventuell endgültigen Schnitt zusammen mit der Therapeutin anzugehen.
Mein Umgang mit zerbrochenen Freundschaften: Im günstigsten Fall gestehe ich mir ein, selber Fehler gemacht zu haben und will dann ganz bestimmt nicht mehr pushen, da ich die andere Seite verstehen kann. Im schlimmsten Fall bin ich selbst verärgert und bin erleichtert, wieder meine Ruhe zu haben und freue mich auf frische Bekanntschaften.
So wie ich eure Freundschaft bzw. Krise interpretiere, kam sie nicht damit klar, dass du wegen deinem Kind weniger Exklusivzeit mit ihr verbrachtest. Nun ja, du hast Kompromisse gefunden, sie war trotzdem unerbittlich. Was für eine Diva. Vielleicht kommt ihr einander wieder näher, wenn auch sie ein Kind hat. Davor seid ihr an einem Scheideweg oder braucht eine gehörige Pause. Lass es so laufen und erzwinge zum jetzigen Zeitpunkt nichts.

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Ist mir leider auch schon passiert. Wir hatten dann eine Aussprache, aber wirklich gebracht hat es nichts mehr. Wir hatten uns schon zu weit voneinander entfernt. Geahnt hatte ich das schon, auch wenn ich mir natürlich anderes erhofft hatte. Wie ist Dein ehrliches Gefühl dazu? Eine Aussprache kann helfen, damit man sich quasi „im Guten“ voneinander entfernt und kein böses Blut bleibt. Aber so wie es sich bei Dir anhört, glaube ich nicht, dass es langfristig wieder so wird wie früher.
Es hilft nur, das so zu akzeptieren. Manche Freunde sind einfach nicht für immer gedacht sondern nur für einen Lebensabschnitt. Ich denke trotzdem gerne daran zurück.

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Es klingt nicht so, als würde dir die Freundschaft gerade gut tun. Und auch nicht, als sei deine Freundin besonders emphatisch (du schreibst von Vorwürfen, Verletzungen, negativen Sichtweisen).

Frage an dich selber: tut diese Person dir gut? Wenn du eine Nachricht von ihr bekommst, oder ihre Nummer im Display siehst: freust du dich, oder zuckst du (innerlich?) zusammen?
Hast du das Bedürfnis ihr zu erzählen, wenn du etwas erlebt hast?

Bei mir war es nicht die Freundin, sondern der eigene Vater.
Ich habe den Kontakt abgebrochen.

Kläre in Ruhe für dich, ob DU diese Freundschaft überhaupt noch willst.