Hallo zusammen,
ich habe vor ca. 4 Jahren einen großen Fehler gemacht. Ich bin Patin beim Sohn meiner Freundin geworden.
Ich weiß selbst nicht, was mich damals geritten hat. Wir waren ursprünglich beste Freundinnen, seitdem wir so 14/15 waren. Bis Mitte 20 war auch alles toll, also so, wie man sich das denkt. Dann lernte sie ihren aktuellen Freund kennen, den ich auch mag, und fing an, häuslich zu werden.
An sich nichts schlimmes und ich bin garantiert alles andere als eine Partymaus, im Gegenteil. Früher war es so, daß sie wirklich KEINE Party/Discoabend auslassen konnte und immer unterwegs war (ziemlich wechselnde Partner eingeschlossen), wohingegen ich schon immer lieber Zuhause war bzw. mich lieber gezielt mit Freunden für Kino, Theater, Klönen getroffen habe.
Sie hingegen hat sich zu 1000% gewandelt und saß nun NUR noch zuhause. Glücklich zu zweit vorm Fernseher 'Wer wird Millionär' gucken.
Ich habe gedacht: Okay, laß sie, ist eine Phase, geht vorbei.
Dann wurde sie schwanger und ich ließ mich darauf ein, Patentante zu werden. Zu diesem Zeitpunkt wog einfach die jahrelange dicke Freundschaft noch mehr, als die aktuellen Differenzen. Ich konnte nicht ahnen, daß es schlimmer wird.
Ich konnte mich bereits vor dem Kind nicht mehr mit ihr alleine treffen. Immer war ihr Freund mit dabei, weil der halt "den Film auch soooo gerne sehen möchte" oder "auch gerade in der Nähe war, da kann er ja vorbeischauen".
Seitdem das Kind da ist, ist es nur noch schlimmer geworden und zwar konstant seit fast 4 Jahren.
Sie ist die absolute Oberglucke, das Kind ist der Sinn des Lebens (sie hat ihr Studium abgebrochen und ist nun glückliche Hausfrau) und alles, was ich im Leben mache, ist nur noch zweitrangig, weil ich ja kein Kind habe und somit den Sinn des Lebens sowieso noch nicht erkannt. Meine Hobbys, Beruf, Errungenschaften, Niederlagen... egal... Ein Kind muß ich haben, um wieder als 'gleichwertig' anerkannt zu werden.
(Ich will aber gar keine Kinder.)
Lange Rede, kurzer Sinn: Anfang des Jahres habe ich ihr die Freundschaft gekündigt. Ich habe diese Besserwisserei und Borniertheit einfach nicht mehr ausgehalten. Von dem Mensch, den ich mal kannte und mochte, ist einfach nichts mehr übrig. Die Zeit, die ich mit ihr verbrachte, war ein einzige Qual für mich. Ich weiß, das hört sich hart an, aber es war so. Zwanghafte, oberflächliche Konversation, wie das Abfragen von Fakten. Keine echte Anteilnahme mehr, nur noch Bewunderung für ihr 7tes Weltwunder einfordernd.
Nun meine Frage: Ich würde auch ganz gerne die Patenschaft rückgängig machen (immerhin hat der Junge noch 3 (!!!) andere Paten, da falle ich wohl kaum ins Gewicht). Ich habe NIE eine Beziehung zu dem Kind aufgebaut (weil sie keinen Fremden an ihn rangelassen hat) und werde es auch nie wieder (wegen abgebrochenem Kontakt). Klar, kann der gerne mal in 15 Jahren zu mir kommen und fragen: Wie war das damals? Aber wahrscheinlich hat meine Freundin ihn bis dahin so zugelullt mit Märchen von der bösen, kinderlosen Patentante, daß er das sowieso nicht macht.
Muß ich an die Kirche schreiben und eine Auflösung der Patenschaft beantragen? Kann man das überhaupt auflösen?
Ich möchte einfach einen sauberen Schlußstrich.
Kann man Patenschaft rückgängig machen?
Hallo!
Also wenn Du bei der Taufe offiziell als Taufpate eingetragen bist, ist es nicht "rückgängig" zu machen.( Hatten letzte Woche Taufgespräch, wo uns das extra gesagt wurde!!)
LG Sandra
Hallo,
frage mal bei der Kirch nach.
Ich habe gehört wenn man aus der Kirche austritt erlischt die Patenschaft automatisch.
Wäre ja auch logisch.
Ansonten: Freunschaft kommt, Freunschaft geht wenn sich die Intressen verlagern.
Tut weh, ist aber so!
LG
Hella
Soweit ich weiß, ist eine Patenschaft nicht rückgängig zu machen. Ich glaube auch nicht, dass es etwas damit zu tun hat ob man aus der Kirche austritt. Wir haben in 3 Wochen Taufe (katholisch), 1 Taufpatin ist evangelisch, 1 Muslimin, der Taufpate ist konfessionslos. Der Pfarrer sagte, dass macht nichts.
Das muß wohl unterschiedlich sein. Bei einer früheren Arbeitskollegin (katholische Taufe) mußten es katholische Taufpaten sein, anders ginge nicht, sagte der Pfarrer (über 60 Jahre). Unser Pfarrer ist ca. 40 Jahre alt, bei dem ist es kein Problem.
ja, da legt wohl jeder Pfarrer so aus, wie er will.
Ich bin z.B. auch schon seit bald 10 Jahren nicht mehr in der Kirche. Ich denke, die Kirche erkennt auch langsam, wie schwer es ist, Taufpaten zu finden, da kaum noch jemand in der Kirche ist.