Mein Sohn möchte kein großer Bruder werden!

Hallo ihr Lieben,

Nach fast 6 Jahren alleiniger Thronherrschaft ist es nun so weit und mein Großer bekommt ein Geschwisterchen! Anfangs fand er das alles sehr spannend, wollte viel wissen und hat in der Kita alle Kinder darüber aufgeklärt wie Babys zustande kommen, bzw. was da so im Bauch passiert.

Inzwischen (2 Monate vor ET) ist es allerdings so, dass keiner auch nur die Worte "großer Bruder" aussprechen darf... Da reagiert er richtig wütend und sagt, er möchte nie ein großer Bruder sein und er möchte mit dem Baby nichts zu tun haben. Als Mama habe ich versucht herauszufinden was seine Ängste sein könnten, bzw. habe ihm versichert, dass wir ihn noch genauso lieb haben werden wie vorher. Dadurch, dass er so viel älter ist braucht er auch keine Sorge vor dem Teilen seiner Spielsachen haben...etc..

Meine Hebamme meinte, wir sollten es gar nicht so groß thematisieren. Evtl. löst dieses "großer Bruder" auch eine Sorge vor Erwartungen bei ihm aus und vielleicht möchte er umso mehr klein sein. Auch weiß er ja noch gar nicht, was genau es dann bedeuten wird, ein großer Bruder zu sein.

Also haben wir es nicht weiter zum Thema gemacht. Allerdings wurde er heute nicht nur wütend, sondern richtig traurig. Er freue sich so gar nicht... :-(

Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps wie man damit am besten umgehen kann? Wie können wir es ihm leichter machen?

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Du erwartest zu viel von deinem Kind bevor das Geschwisterchen überhaupt da ist. Er muss sich nicht darauf freuen, das ist für manche Kinder viel zu irreal. Wie die Hebamme sagt: so wenig wie möglich Thematisieren und vor allem keine Erwartungen haben ("er muss sich ja freuen").

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Es ist auch nicht jeden Tag Thema bei uns und nachdem ich mit der Hebamme drüber gesprochen habe, gehe ich auch nur noch darauf ein, wenn etwas von ihm selbst kommt! In letzter Zeit kommt die Abneigung halt vermehrt von ihm aus, ohne dass wir es überhaupt angesprochen haben. Natürlich muss er sich nicht freuen. Aber vielleicht hat ja Jemand Tipps, wie es bei ihm /ihr war und was geholfen hat.

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So wie du geschrieben hast schein es auf jeden Fall öfter das Thema gewesen zu sein als für deinen Sohn gut war. Auch, dass ihr von ihm erwartet er solle sich freuen ist weder angebracht noch kindgerecht. "Natürlich muss er sich nicht freuen" - Im ersten Text klang leider doch eine sehr grosse Erwartungshaltung durch. Wenn das schon der Leser des Textes merkt, dann ganz bestimmt auch das Kind.

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Ich kann dir keinen richtigen Tipp geben sondern nur meine Gedanken teilen.

Erst einmal bin ich das Jungeste von 3 Kindern in unserer Familie. Meine Geschwister haben sich sehr gefreut das ich unterwegs bin(5 und 8 zu den Zeitpunkt)

Als ich da war hat sich das aber zumindest bei meiner Schwester geändert und wir haben bis heute ein schweres Verhältnis.

Ich will dich nicht entmutigen denn das liegt ja auch unter anderem an dem Charakter und was auch immer.

Es kann sein das ältere Kinder etwas schwerer damit umgehen können wenn da auf einmal die Aufmerksamkeit geteilt wird. Ich kann zumindest berichten das die Kids ein Problem damit haben das da jemand anders ist ihre Sachen abschlabbern oder das Spielzeug geteilt werden muss.

Natürlich ist es auch komisch ständig gesagt zu bekommen du bist der große Bruder, denn daraus wird auch schnell ein; du darfst dies und das nicht weil du ja jetzt groß bist.

Erst einmal abwarten wie das einfach wird und gar nicht so an die große Glocke hängen. Dann wird der große schon Spaß mit dem Baby haben und stolz sein wenn er dann auch schon mal beim Wickeln oder füttern helfen zu können.

Ansonsten frag deinen Sohn doch einfach was er sich denn vorstellt wie es dann mit Baby wird. So könnt ihr vielleicht Missverständnisse aus dem Weg räumen.

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Zu Beginn dachte ich noch, dass es vielleicht ja auch sein Ego hebt, wenn er dann der Große ist! Aber ich kann durchaus verstehen, dass es sich auch blöd anfühlen kann.
Wahrscheinlich wird es sich dann zeigen, wenn das Baby da ist. Da hast du schon recht.

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Meine beiden sind 6,5 Jahre auseinander. Ich würde einfach abwarten und schauen was kommt. Das wird sich sicher mit der Zeit alles fügen.

Spielsachen teilen 😅 sei dir da mal nicht so sicher, die kleine hockt ständig beim großen im zimmer und spielt lieber mit dem zeug als mit ihren eigenen sachen 🤣

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Naja...zumindest die ersten Monate noch nicht! ;-) Klar, irgendwann wird das dann doch interessant!

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Hat sich das große Kind denn bei dir gefreut?

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Ich wurde mit 8,5 Jahren große Schwester und kann mich nicht erinnern, dass man den Zuwachs mit mir oder meinem älteren Bruder groß thematisiert hätte.
Irgendwann mal wurde erwähnt, dass meine Eltern ein Baby kaufen (so drückte man es damals aus, den Babybauch meiner Mutter habe ich als Kind nicht mal registriert).
Und dann war das Baby einfach da und alles war gut.

Ich glaube dass heutige Eltern ein viel zu großes Brimborium veranstalten und die Kinder das gar nicht so richtig einordnen können was da passiert, schon gar nicht über die monatelange Schwangerschaft... Irgendwann ist das Interesse an dem Thema weg, es dauert zu lange für ein Kind.

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"Ein Baby gekauft" #rofl das ist ja auch mal eine lustige Erklärung!

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>>>Ich glaube dass heutige Eltern ein viel zu großes Brimborium veranstalten<<<

Sehe ich auch so, um viele Dinge wird ein Riesenbohai gemacht.

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Meine Große war schon 9, als sich das Geschwisterchen auf den Weg machte. Als sie es erfuhr, hat sie erstmal bitterlich geweint. Später hat sie mir gebeichtet, daß sie gehofft hat, das Baby würde noch sterben.

Bei uns hat geholfen, sie immer mit einzubeziehen und natürlich die positiven Aspekte zu betonen. Sie MUSS gar nichts mit dem Baby. Sie ist schließlich nicht die Eltern. Aber sie darf. Sie durfte mit den Namen diskutieren (was teilweise auch sehr nervig war). Sie Es war immer deutlich, daß ich total froh war, sie zu haben. Ich habe ihr immer gesagt, wie gut mir ihre Unterstützung tat, wenn sie mir in der SS bei irgendwas geholfen hat.
Sie war einfach ganz klar meine kleine Helding bei allem möglichen. Hat mir das Leben total erleichtert. Allerdings muß man auch dafür natürlich der Typ sein.

Sie durfte das neue Baby dann auch im KH schon im Arm halten (im Sitzen). Und beim Wickeln helfen. Es war klar, daß sie ihr Spielzeug nicht teilen muß (außer sie gibt es freiwillig).

Wir haben ihr auch immer gesagt, daß ihre Gefühle ok sind. Sie muß nicht alles toll finden. Sie darf sich Sorgen machen und Ängste haben.

Naja, inzwischen ist sie eine begeisterte große Schwester, die ihre kleine Schwester sehr liebt. Und sie ist immer noch meine Heldin, wenn sie lieb zu der Kleinen ist.

Ich schätze es auch immer besonders, wenn jemand dem Baby was schenken wollte, und der Großen dabei auch eine Kleinigkeit geschenkt hat. Sie weiß das viel mehr zu schätzen und fühlt sich dann nicht so außen vor.

Die Liebe kommt vermutlich von allein, wenn das Baby da ist. Erzwingen kann und soll man nichts, aber solange man den großen Bruder weiterhin deutlich lieb hat und schätzt und kuschelt, wird das schon klappen.

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Das klingt sehr liebevoll und anerkennend deiner großen Gegenüber. #herzlich So versuche ich es im Prinzip auch. Ich will ihm auf keinen Fall das Gefühl geben, dass er jetzt weniger geliebt wird. Wir kuscheln auch mit dickem Bauch noch viel. Ein bisschen muss er jetzt halt aufpassen, aber das gehört ja auch irgendwie dazu. Ihn mehr mit einbeziehen (auf freiwilliger Basis) ist vielleicht eine gute Idee! Danke dir!

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Hallo!

Meine Schwester war gerade 9, als unsere Dritte geboren wurde. Meine Mutter hatte viele Probleme während der Schwangerschaft, und so war sie auch einmal im Krankenhaus, bevor meine Schwester von der Schwangerschaft wusste. Meine Schwester konnte aber mit ihren 8 Jahren schon super lesen, und so las sie dann bei einem Besuch auch, dass meine Mutter auf der Geburtshilfestation lag. Ihre Reaktion: "Die bekommt doch wohl nicht etwas ein Baby#schock! Die Beiden haben sich - als die Dritte aus dem Kindergartenalter heraus war - aber doch ganz gut verstanden ;-)

LG

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Unser "großer Bruder" wird bei der Geburt des Babys fast 3 sein und versteht es jetzt natürlich noch nicht so ganz.
Trotzdem kommt er jeden Tag mindestens einmal und sagt er möchte Baby sein. Ich muss ihn dann genau wie ein Baby beim stillen in den Arm nehmen und kuscheln. Wenn ich ihn dann frage, ob er ein großer Junge oder ein Baby ist, sagt er immer Baby. Ich glaube einfach, das ist für die Kleinen noch etwas gewohntes, etwas das sie kennen und wo sie wissen, dass sie behütet und beschützt werden. Große Jungen müssen stark sein und Verantwortung tragen, ich glaube das merken sie schon an den Aussagen, die im Zusammenhang mit "groß" fallen. Und ich glaube auch, dass so kleine Kinder davor ganz schön Bammel bekommen. Selbst Erwachsene machen sich ja teilweise verrückt, wenn man ihnen monatelang erzählt, an Tag x passiert etwas und dann bist du dies und jenes und damit sind gewisse Erwartungen verbunden.

Wir thematisieren das jetzt nicht weiter. Er weiß dass ein Baby kommt wenn es warm wird und dass er nicht mehr auf Mama toben darf und das war's.

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Ja, dass die "großen" dann erstmal wieder "klein" sein wollen ist wohl nicht unüblich. Wir haben auch beschlossen ihn erst nächstes Jahr einzuschulen. Unter anderem auch deswegen. Es sind einfach viele Veränderungen momentan und vielleicht ist es ganz gut, wenn er dann auch erstmal noch viel Zeit mit uns hat!

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Das Verhalten kenne ich auch von meinem Sohn. Meine Kinder sind 2 Jahre und 2 Monate auseinander.

Wir haben erst 4 Wochen vor Entbindung mal erwähnt das ich schwanger war, aber uns ging es eher darum dem Kind klar zu machen das Mama für ein paar Tage weg ist und dann die Schwester mitbringt. So hat er die Zeit bis zur Geburt erst mal genug zum Grübeln gehabt.

Als ich wieder zuhause war mit Baby war die kleine 1 Tag interessant und dann hat er sich erst 2 Wochen später mal mehr damit beschäftigt.

Seid dem sie mit 7 Monaten viel aktiver ist durch krabbeln spielt der große auch gerne Baby und spricht wie sie und macht sozusagen Baby erhalten nach. Ich sag ihm oft das ich stolz bin das er so selbstständig ist und ein tolles Vorbild für seine Schwester.
Und ich sag ihm das er immer mein Baby bleibt.

Er macht sehr viel mit ihr. Nimmt sie in Arm trägt sie weg wenn sie ihn stört (mittlerweile ist sie 11 Monate), spielen ab und zu zusammen (er lässt sie zuschauen z. B. Und erzählt was er macht).

Man kann die Kinder nicht zwingen sich zu mögen aber man kann ihnen einen Weg geben damit um zu gehen. Wenn jeder seine Zeit bekommt und seinen Freiraum kann das halt auch schön werden.

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Ich schließe mich der Hebamme an. Thematisiert es doch eine Zeit lang mal gar nicht mehr. Vielleicht ist er einfach davon genervt, dass die Schwangerschaft, das Baby und diese ganze Geschwistersache so groß thematisiert werden und wünscht sich etwas "Normalität" und andere Gesprächsthemen, die ihn mehr interessieren.

Davon abgesehen haben 6jährige keine realistische Vorstellung davon, wie das Leben mit Baby sein wird. Und das müssen sie ja auch gar nicht! Man muss mit Vorschulkindern nicht alles im Detail besprechen und immer wieder zum Thema machen. Das überfordert Kinder schnell. Vielleicht merkt er auch, dass sein Verhalten bei euch Besorgnis auslöst, was ihn zusätzlich verunsichert. Beantwortet einfach seine Fragen, wenn er etwas fragt und lasst es ansonsten gut sein.

Das Baby wird so oder so zur Welt kommen, dann zeigt sich schon, wie sich die Beziehung der beiden entwickelt.

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Zum Glück darf er jetzt ja auch wieder in den Kindergarten gehen und allein dadurch hat er viel mehr andere Themen, als in den Wochen zuvor!

Und ja, es wird eh so kommen! ;-)

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Meine Jüngste wurde geboren als die Großen 7 und 5,5 Jahre waren.
Wir haben nur gesagt, dass ein Baby kommt und danach war das Thema nicht mehr interessant.
Ab und zu eine Frage, ob das Baby denn bald kommt oder wenn mein Bauch sich sichtbar bewegt hat, das wars.
Nach der Geburt war das auch nicht interessant, sie haben ihre kleine Schwester kurz angeschaut als ich aus dem Krankenhaus kam und sind dann spielen gegangen.....großes Interesse war da nie,bis heute nicht.
Streit und Eifersucht ist aber auch nicht da, es kam einfach noch ein Kind dazu, ihr Alltag ja weiter wie bisher, mit Schule, Freunde treffen, das war viel wichtiger für sie.

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Das klingt ja irgendwie "unkompliziert" ! :-) Ich bin gespannt, wie er dann reagiert, wenn die Schwester da ist!

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Hallo. Wir haben auch einen Altersunterschied von 6 Jahren. Wir haben von Anfang an die Schwangerschaft nicht groß thematisiert, sondern es ging immer von unserer Großen aus. Wenn sie Signale gab, drüber zu reden, waren wir dabei. Sonst lebten wir ganz normal weiter, soweit es bei Schwangerschaftsbeschwerden geht. Sie wird auch nicht als "die Große " betitelt. Es gibt ein tolles Buch, ich verlinke es gleich mal. Sehr zu empfehlen. Ich stehe kurz vor der Entbindung und bin gespannt, wie es wird. Wir haben in der Familie auch klar thematisiert, wenn Geschenke, dann zählt nicht nur das Baby. Wer wegen Co19 die Große monatelang nicht mehr in den Arm genommen hat, braucht beim Baby nicht damit anzufangen.

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Danke dir! Das es inzwischen ein Geschwisterbuch dazu gibt, wusste ich gar nicht! Da ich zwischen meinem Sohn und dieser Schwangerschaft leider ein paar frühe Abgänge hatte und momentan viel Zeit durch ein Beschäftigungsverbot, ist die Schwangerschaft sicher auch häufiger Thema als in einem "normalen" Alltag! Das schöne ist, dass mein Sohn jetzt viel mehr mit seinem Papa machen kann als früher und Opa und Oma um die Geburt herum da sein werden.

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