Hilfe, mit den Nerven am Ende

Guten Morgen,

heute war wieder ein mieserabler Start in den Tag, so wie schon seit 2 Monaten und zwar so gut wie jeden Tag.

Mein Giftzwerg (27 Mon.) macht mich wahnsinnig. Er will sich weder morgens noch abends umziehen und Zähne putzen.
Egal ob mit oder ohne Ankündigung. Er weint, schreit, läuft weg und das ganze ist am Ende immer mit Überreden dann Schimpfen verbunden, bis einer von uns nachgibt. Jetzt ist der morgen komplett versaut, ich bon mit den Nerven am Ende, habe Haksschmerzen vom Schreien....

Frühstück gibt es nicht mehr, er isst ohne hin immer wie ein Spatz und ich habe keinen Hunger mehr....

Es gibt so gut wie keine gemeinsame Essenszeiten, da er nie mit am Tisch sitzen möchte und lieber spielt

Ich weiss schon gar nicht mehr was ich ihm anbieten soll, denn er will eh nichts außer Obst und Brot in den letzten Monaten essen.

Ich mag nicht mehr mit ihm raus zu gehen, denn er hört NIE auf mich. Das Wort NEIN heisst für ihn du darfst machen was du willst. Er läuft draußen immer weg, wenn ich ihn in der Karre anschnall um schnell irgendwohin zu gehen, schreit er und versucht sich zu befreien.

Ich kann echt nicht mehr, das Buch "das gewünscheste Wunschkind".... habe ich bereits aber es hilft alles nicht.

Ich würde mich schon freiwillig in die Psychiatrie einliefern lassen... denn ich kann echt nicht mehr, ich bin nervlich ein Wrak und weiss nicht mehr, wie ich da wieder raus kommen soll

bitte keine Vorwürfe, mir geht es eh schon besch....

danke fürs Lesen

traurige Eule

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Hey :)

Oje das hört sich nach viel Verzweiflung und Hilflosigkeit an. Das kennen wir alle - die einen mehr, die anderen weniger. Und viele geben es auch nicht so offen zu oder haben es schon wieder verdrängt, wie emotional auslaugend das Leben mit einem terrible two sein kann. Deswegen: fühl dich gedrückt, schnauf mal tief durch, schrei in ein Kissen oder tu etwas anderes, was dir gut tut.

Hier raten dir die meisten wieder zu Konsequenz, die muss oft als Allheilmittel herhalten. So wie ich es verstehe, versuchst du aber schon konsequent zu sein, kommst damit nur nicht weiter. Die Lösung ist dann nicht noch mehr von dem, was nicht funktioniert, sondern andere Strategien ausprobieren.

Konsequenz zielt auf eine der drei Lernarten des Menschen ab: Konditionierung. Wir lernen aber außerdem noch am Vorbild und durch Einsicht. Leider versuchen viele Eltern gerade von Kleinkindern, ihren Alltag vor allem mit Konditionierung zu bestreiten. Sie hat aber einen großen Nachteil: sie basiert weitestgehend auf der Abhängigkeit des Lernenden vom Erzieher. Je autonomer ein Kind ist, desto weniger greift diese Lernstrategie.

Das ist dann der Punkt, an dem viele am Belohnungs- bzw. Bestrafungsrädchen drehen. Je kleiner die Abhängigkeit von diesen Strafen bzw. Belohnungen, desto geringer ist aber der Effekt. Und Kinder sind nunmal Individuen - die einen lassen sich durch konsequentes Bestrafen/Belohnen gut lenken, andere eben nicht. Interessant in dem Zusammenhang wäre vielleicht noch zu wissen, dass sich in Konditionierungsexperimenten gezeigt hat, dass schneller gelernt wird, je konsequenter eine bestimmte Folge einsetzt. Allerdings wird diese Verknüpfung auch schneller wieder verlernt. Nachhaltiger sind sogenannte intermittierende Verstärkerpläne, bei denen die Folge tatsächlich eher unvorhersagbar bleibt und eben nicht konsequent - so wird die Abhängigkeit mehr oder minder künstlich erhöht.

Was will ich damit sagen? Kurz und knapp: Konsequenz (als alleiniges Allheilmittel) wird überbewertet und wo sie nicht zum Ziel führt, braucht es andere Strategien.

Konkret auf die von dir geschilderten Situationen bezogen:

* Zähneputzen: Gestalte den Ablauf immer möglichst gleich (z.B. aufwachen, noch kuscheln, aufstehen, ins Bad, Zähneputzen - ich rede hier von dir, dass er da zuerst noch nicht mitmachen wird, ist klar) - das zielt auf Konditionierung ab, ohne dabei aber mit Strafen/Belohnungen zu arbeiten. Dann sei selbst Vorbild, sprich: putz dir die Zähne. Kommunizier das auch und sag ihm warum: z.B. "Gestern abend habe ich nicht alle Zahnmonster erwischt und über Nacht haben sie in meinem Mund Party gefeiert - jetzt putze ich nochmal, damit ich auch die letzten erwische"...oder so. Das wäre dann Lernen am Modell. Und Lernen durch Einsicht kannst du herbeiführen, indem du das Thema Zähneputzen immer mal wieder anschneidest: ein Buch übers Zähneputzen anschauen, von der Zahnärztin und deinen eigenen Kontrollbesuchen erzählen, den Kuscheltieren die Zähne putzen, Süßigkeiten erstmal verweigern, bis ihr ausgehandelt habt, dass abends dann besonders gut geputzt wird.
Das wird keine schnellen Erfolge bringen, aber nach und nach wird er dazulernen. Bis dahin kann es auch helfen, mehrmals am Tag Zähne zu putzen (auch du dir selbst) und immer wieder zum mitmachen aufzufordern. Und eine Zeit lang ist es schon okay, nur über die Zähne drüber zu huschen - schließlich geht es um den langfristigen Lerneffekt, dass Zähneputzen zum Alltag gehört, nichts schlimmes ist und seiner Gesundheit hilft.

*Weglaufen beim Anziehen: Wiederum möglichst gleicher Ablauf. Oft hilft es auch, schon im Voraus mehrfach zu sagen, was als nächstes passieren wird. Z.B. "wir frühstücken zu Ende, dann packe ich noch ein paar Snacks ein, nehme deinen Rucksack und du kannst schonmal deine Schuhe holen, dann ziehe ich sie dir an und die Jacke und dann können wir los gehen" - und das dann immer wiederholen und den schon erledigten Schritt weglassen. Dabei immer schauen, wie aufnahmefähig das Kind gerade ist, damit das gebetsmühlenartige herunterleiern nicht in Stress ausartet. Dabei braucht man viel Geduld und je nachdem, wie schnell man los muss, ist das nicht immer möglich. Aber dann übt es so am Wochenende oder am Nachmittag und lasst euch alle Zeit der Welt dabei.
Und auch hier zu geeigneten Zeitpunkten darüber sprechen und deinem Sohn zur Einsicht verhelfen: z.B. erklären, warum du ungeduldig wirst, dass dein Chef dich schimpft, wenn du zu spät kommst, dass im Kindergarten der Morgenkreis ohne ihn anfängt und du doch weißt, wie gern er das Morgenlied hat usw.

Wie du siehst, kannst du nach dem immer gleichen Schema vorgehen: regelmäßiger Ablauf, Vorbild sein (oder suchen z.B. Puppe oder Buch) und außerhalb der akuten Situation Einsicht fördern durch Erklärung. Das wird natürlich erstmal nicht einfach und noch eine gehörige Portion Kraft von dir verlangen - allein das Durchlesen meiner Antwort ist wahrscheinlich schon sehr kräftezehrend ;-) aber es lohnt sich und wird dir dabei helfen, andere Standpunkte zu finden und wirksame Strategien im Umgang mit deinem Sohn.

Und wenn du es bis hierher geschafft hast, noch ein paar allgemeine Anregungen: kooperiere mehr mit deinem Sohn, so dass er an deinem Vorbild lernen kann, was Kooperieren bedeutet und wozu es nutzt. Geh Kompromisse ein, anstatt auf sture Regeleinhaltung zu pochen. Zeig ruhig deine Gefühle (keine Ahnung, warum so viele Erwachsene authentische Gefühle verunsichernd finden) und erkläre deinem Sohn, warum du traurig/wütend/... bist und wie du dich nach dem Weinen fühlst oder dass dir das schreien eigentlich leid tut und du beim nächsten mal, wenn du wütend bist, dich anders verhalten willst und wie. Erkläre ihm auch seine Gefühle, so gut du sie eben verstehst und versuch, zwischen euren Gefühlen zu vermitteln und Kompromisse zu finden.

Und dann setz dich ab und zu mal hin und schau deinen Sohn einfach an und führ dir vor Augen, was du toll an ihm findest, wie oft du über/mit ihm schon lachen konntest, was er schon alles gelernt hat und wie lieb du ihn hast. Kinder brauchen ganz arg dieses Leuchten in unseren Augen, wenn wir sie ansehen - das hilft mehr als tausend Worte.

Sorry für den Roman, kürzer konnte ich mich nicht fassen - ich hoffe, es war etwas hilfreiches für dich dabei.

LG

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Das ist toll geschrieben!:-)

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Deinen Beitrag würde ich gern fett markieren und hier irgendwo für alle Zeiten sichtbar auf die erste Seite des Forums setzen. Fantastisch geschrieben. Danke!

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" denn ich kann echt nicht mehr, ich bin nervlich ein Wrak und weiss nicht mehr, wie ich da wieder raus kommen soll"

Hol dir Hilfe
- Jugendamt/Familienhilfe : Entlastung im Alltag, damit du mal durchatmen kannst
- Erziehungsberatung, wobei das bei Familienhilfe mit dabei wäre. Direkt in Alltagssituationen direkt und nicht nur von außen ein paar Worte

- Hausarzt: durchchecken lassen. Als meine Nerven derart blank lagen, waren das die ersten Hinweise auf Krankheiten bzw. Eisenmangel.


Das Wort NEIN kannte meine im dem Alter auch nicht. Sie kannte es, aber konnte es nicht zuordnen. Bei meiner half nur HANDELN.
Was auch immer sie nicht tun sollte, HANDELN.
Im Kleinkindalter meines Kindes war es die fitteste Zeit meines Lebens. So viel Sport habe ich davor un danach nie wieder gemacht. Rennen, Schnelligkeit etc.

Mit ca. 4 Jahren fragte sie mich dann mal: Mama, was heißt eigentlich "gefährlich"?

Sie kannte das Wort von mir und wusste da auch, dass sie etwas nicht tun sollte. Nur die Bedeutung des Wortes war ihr nicht klar.


Bevor ich dir mit den üblichen, aber wichtigen Sachen komme: suche dir Hilfe im Alltag. Wenn du entlastet bist, kannst du auch Tipps etc. besser annehmen und umsetzen.

Vieles habe ich übrigens mit einer Freundin zusammen gemacht.
- die Kinder hatten zusammen Spaß
- wenn das eine Kind nicht durfte, durfte das andere auch nicht (manchmal zog das, manchmal nicht)
- Kindertausch. Meine wollte an ihrer Hand gehen (an meiner nicht) und ihr KInd an meiner. Keine Ahnung warum. Das ging mir als ich Kind war auch schon so.
- 4 Augen sehen mehr als zwei. Wir hatten dann zwar auch zwei Kinder dabei, aber eben verteilter. Das hat uns auch entlastet.

- Orte an denen unsere Kinder auch rennen konnte, ohne dass wir nein oder gefährlich schreien brauchten. Einfach weil es nicht viel gab, was hätte gefährlich sein können. Das hat auch viel Entlastung gebracht.

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danke dir

meine Schwiegereltern nehmen ihn 2x die Woche für 3 Std und, wenn mein Mann zu Hause ist, dann macht er auch was mit ihm. Aber auch er sagt mir oft, dass er sich freue zur Arbeit zu gehen, denn da hat er mehr Ruhe....

es ist halt wirklich in den letzten paar Monaten so schlimm geworden, vorher war es etwas besser
lg

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Hallo Eule,
Erstmal drück ich dich ganz fest.
Einen richtigen Rat kann ich dir nicht geben, kann dir nur sagen, dass damals bei uns nur Konsequenz geholfen hat. Kinder testen ihre Grenzen und fordern gerade die Mama manchmal ziemlich.
Ich habe immer versucht ihm ruhig zu sagen was wir als nächstes machen und das dann immer auch versucht ruhig zu machen. Z. B. Wir gehen jetzt einkaufen. Sind dann runter und er wollte selbst gehen. Gut. Dann einmal gesagt wenn er nicht hört sitz er im Buggy. Und dann auch durchgezogen!
Er wollte am Tisch nicht essen und nach 3 Minuten lieber spielen. Habe ihm gesagt es gibt am Tisch essen und nicht "to-go" im Kinderzimmer. Okay, er ging spielen und musste dann halt warten bis zur nächsten Mahlzeit. Es klingt jetzt hart, aber bei uns hat konsequentes durchziehen geholfen.
Und versuche dich zu entspannen. Kann er nicht mal ein paar Stunden zu Papa,Oma oder einer Freundin. Damit du dich etwas erholen kannst?
LG Tina

5

danke dir

ich versuche schon öffters konsequent zu sein aber er hört danach leider nicht auf und wütet weiter

heute Vormittag hab ich ihn von den Großeltern abgeholt, er hat da angefangen zu weinen, weil er sich nicht anziehen wollte. Zu Hause angekommen hat er sich immer noch nicht beruhigt sondern wollte sich nicht ausziehen und erst nach einer Stunde ist er erschöpft eingeschlafen. Ich habe auf ihn eingeredet, versucht abzulenken... nichts hat ihm gepasst, es ist so krass zurzeit

lg

16

Wenn meiner so ausgetickt ist, war er meistens hungrig. Könnte das sein?

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Viele Eltern denken immer, dass Kind würde sich abgelehnt oder schlecht fühlen wenn die Konsequent sind. Aber das ist nicht so. Kinder brauchen Grenzen! Das heißt nicht das man total kompromisslos ist, sonder das man erkennt wann das Kind kein Mitspracherecht hat. Sie können in einem bestimmten Alter nicht vorrauschauend denken. Das muss ein Elternteil eben Konsequent durchziehen. Das merkt auch irgendwann das Kind. Bis sie es verstehen und einsehen. Mütterliche Gefühle sind hier nur vorrausschauend angebracht, nicht weil man mitleid hat. Liebe bedeutet nicht das man alles mitmacht oder sich alles gefallen lässt, sondern das man dem Kind hilft sich zurechtzufinden.

6

danke

ich weiss, dass ich konsequent sein muss aber er gibt leider nicht nach... wenn ihm etwas nicht passt, dann wird er stundenlang trotzen, schreien und wüten, er zittert sogar vor Wut aber er macht weiter

ich würde konsequent bleiben aber er läuft dann nur hinter mir her und zieht an der Kleidung und weint bitterlich, da kann ich oft einfach nicht lange durchhalten und weine mit...

lg

7

Oh das hört sich schlimm an
Leider wird dir aber nichts anderes helfen als Konsequenz. Je schneller du dich durchsetzt desto eher wird er wieder "in die Spur" kommen. Du schreibst ja, er schreit auch wenn du nachgibst. Also hat es für dich ja gar keinen Vorteil ihm seinen Willen zu lassen.
Habt ihr ein Abendritual? So dass er sich auf das schlafen gehen vorbereiten kann? Da kann man das Zähne putzen dann mit integrieren.
Beim Anziehen sollte es keine Diskussion geben. Kannst du dich nicht besser darauf vorbereiten dass er abhaut und es dadurch verhindern? Also zu ihm knien, ihn schon vorher festhalten bzw. nah bei ihm sein.

Du solltest auf jeden Fall versuchen nicht mehr vor ihm zu weinen. Dein Kind hat ja keine Schmerzen oder sonstiges das ihm schadet. Er will einfach nur seinen Willen durchsetzen.

Alles Gute

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Und wenn du das abendliche Umziehen und Zähne putzen attraktiver bzw. spaßiger gestaltest? Durch lustige Lieder, witzige Geräusche beim Zähneputzen?! O.ä..

Ansonsten wirklich mal zum JA und dich bzgl.einer Familiengilfe informieren.

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Hallo,

Ich kann das gut nachvollziehen.
Hier ist es ähnlich. Ich mache mittlerweile alles , was meine Nerven schont. Ob das pädagogisch wertvoll ist, weiß ich nicht, aber wir leben alle noch.
Ich putze Zähne vorm Fernseher und wenn das mit dem Umziehen gar nicht klappt, dann geht er eben so ins Bett. Wenn die Sachen nicht total dreckig sind ... so what ...
Gib ihm halt erstmal nur, was er essen mag. Und versuche nicht ihm was an anderes aufzudrängen .
.. Entspannt dich und ihn. Zwischendurch anderes probieren bzw anbieten.

Raus gehen ich mit meinem schon, aber einkaufen nicht mehr, seit er laufen kann ... geht nicht. Hehe!!

Und sonst ... wenn es bei euch vorher anders war, dann ist es doch wahrscheinlich, dass es wieder nur eine dieser blöden Phasen ist und ich hoffe, dass sie bald vorbei ist.

Drücker!!

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Ich kenne jemanden, der genauso eine Schiene gefahren hat und inzwischen das Kind leider überhaupt nicht mehr in den Griff bekommt...

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Ich kenne jemanden, bei dem das jetzt richtig gut klappt;-).

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Ich schlage schnellstens eine Erziehungsberatung vor!

Ein 2-Jähriger hat euch komplett im Griff, keiner von euch ist konsequent , dein Mann lässt sich in den Keller schicken??!! Sorry, wenn dein Mann so ist, dann ist es kein Wunder. Und du solltest sofort aufhören, vor eurem Sohn zu weinen! Das verunsichert ihn zusätzlich.

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Hallo,

es gibt Kinder, die sehr willensstark sind. Wir haben zwei von der Sorte (mittlerweile 9 und 11).
Und ja, andere Kinder sind nicht so beratungsresistent.

Wir haben früher auch an unseren erzieherischen Qualitäten gezweifelt, aber die anderen Eltern mit den kooperativen Kindern hätten bei unseren beiden genauso große Probleme gehabt.

Da unsere Kinder ja schon älter sind, haben wir diverse Rückmeldungen von Erzieherinnen und Lehrerinnen zu ihnen und die Rückmeldung war immer, dass sie nicht leicht zu lenken sind.
Die Erzieherinnen im Kindergarten meinte, die Große würde mal Chef. ;-)

Ich hatte es einmal, dass unsere Tochter mit 2 oder knapp 3 das Futter unserer Wellensittiche ausgeräumt hat (inklusive Verpackung), und es nicht wieder einräumen wollte.
Sie hat davor gesessen und gebrüllt, weil sie es nicht einräumen wollte. Ich habe sie aber vorher nicht weg gelassen.
Nach einer 3/4 Stunde Gebrüll hat sie nachgegeben und es eingeräumt. Da hat sie gelernt, wer von uns beiden den stärkeren Willen hat und beim nächsten mal schneller gemacht, was sie sollte.

Unser Sohn hat auch so etwas ähnliches gemacht, aber nach 30 Minuten klein bei gegeben.

Diese Szenen von wegen immer weg laufen und brüllen, wenn man das Kind im Wagen anschnallt, kennen wir auch.
Tja, da müssen die Kinder durch.
Wer nicht hören will, erfährt eben eine unangenehme Konsequenz.

Was ich Dir raten würde, ist absolute Konsequenz, auch, wenn das Kind dann brüllt.
Unsere Kinder haben aus jeder Ausnahme eine Regel gemacht und beim nächsten mal war es doppelt so schwer, sie dazu zu bewegen, zu tun, was wir wollten.

Dann musst Du lernen, gechillter zu werden. Es bringt nichts, sich über alles, was das Kind verbockt, aufzuregen und neidisch auf die Eltern mit den kooperativen Kindern zu sein.
Dein Kind ist, wie es ist. Sich darüber aufzuregen, macht nur Deine Nerven kaputt.
Ich habe oft in der Fußgängerzone neben unserer Tochter gestanden, die brüllend auf dem Boden lag, mir die Gegend angesehen und ob und zu mal freundlich nachgefragt, ob sie bald fertig ist mit ihrem Aufstand.

Beim Essen würde ich es so machen, dass es zu den geplanten Zeiten Essen gibt. Wer da nichts will, der hat schon.
Irgendwann hat Dein Sohn Hunger und merkt sich, dass es ungünstig für ihn ist, wenn er nicht isst, wenn es etwas gibt. Garantiert.
Wenn er momentan nur Obst und Brot will, ist das eben so. Ich würde ihm immer mal andere Dinge mit anbieten. Das wird sich schon wieder geben.

Beim Zähne putzen haben wir in dem Alter immer die bösen Karies-Männchen mit der Zahnbürste gejagt und so getan, als würden wir die im Mund der Kinder sehen und verfolgen, was wir die ganze Zeit kommentiert haben.
Das fanden unsere Kinder super.

Beim Umziehen kannst Du auch mal versuchen, irgendwelche Späßchen einzubauen, z.B. das Sockenmonster (Hand in der Socke) oder so etwas.

Was ich Dir auch noch sagen kann ist, dass so willensstarke Kinder später auch wenig Gefahr laufen, sich von anderen Kindern zu irgendwelchem Mist überreden zu lassen. Unsere Tochter ist sehr, sehr selbstbewusst, tritt für sich und andere ein, und Gruppendruck ist für sie ein Fremdwort.
Das ist also auf Dauer kein Nachteil, sondern ein Vorteil, wenn man das Kind in die richtige Bahn gelenkt hat.

LG

Heike

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Wenn man ein Kind bekommt denkt man sich vorher schon aus wie es sein wird - natürlich sind das kaum Gedanken wie es wird ein Giftzwerg sondern es wird süß sein, brav, lustig , gesundes Essen mögen usw .. kommt es dann zur Welt - ist es da und zu nehmen wie es ist. Es ist sogesehen die eigene Enttäuschung mit der wir klar kommen müssen - das Kind ist nicht böse oder absichtlich wütend, es ist so wie es ist genau richtig. Unsere Vorstellungen wie es zu sein hat ist oft falsch. Dein Partner unterstützt dich nicht mit der Aussage er geht lieber arbeiten - auch seine Enttäuschung spürt das Kind das es ja eigentlich harmonisch haben will aber seine Gefühle noch nicht so zum Ausdruck bringen kann wie wir großen.. Es kann noch nicht empfinden wie sich sein Verhalten bei anderen auswirkt. Das lernt es erst viel später. Denkweise ändern .. das ist mein Lösungsweg. Glaub mir, ich kenne deine Gefühle nur zu gut. Habe hier auch ein sehr Gefühlsstarkes Kerlchen.

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Du hast recht, es hat schon viel mit der Enttäuschung zu tun, gerade, wenn es zu solchen Situationen unter anderen kommt (z.b. in der Krippe)
die Kinder lassen sich von den Eltern gleich anziehen und ich renne hinter ihm her und versuche ihn zu überreden sich anzuziehen oder wenn wir z.B. zu Besuch sind und die anderen gleichaltrigen still mit am Tisch sitzen und genussvoll essen und meiner nichts probieren möchte und gleichzeitig mich am Arm zieht, damit ich auch aufstehe.

Leider gibt es wirklich Kinder wo man mit Konsequenz nicht weiterkommt und dafür andere Wege suchen muss aber es wird schon werden

liebe Grüße

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Hallo.

<<<Leider gibt es wirklich Kinder wo man mit Konsequenz nicht weiterkommt und dafür andere Wege suchen muss aber es wird schon werden >>>

Konsequenz hin oder her. Wenn ich mich aber dabei auch nicht wohlfühle, bringt es nichts. Ich habe vier Kinder und mit Sicherheit hatte ich auch solche Phasen. Aber ich habe mir immer gesagt, es sind kleine Kinder die noch viel lernen müssen. Warum muss man sie mit Stress, Zeitnot und Konsequenz belasten. Ich habe es schnell gelassen und habe mir und den Kindern die Zeit gegeben. Man muss manchmal auch selbst entscheiden, wie es für alle am besten ist. Und wenn man dann eben nicht so konsequent ist, dann ist es so. Ich habe mich dann auf die Bedürfnisse der Kinder geschraubt und habe vieles spielerisch mit ihnen gemacht. Das war viel einfacher und auch auszuhalten für alle. Auch durften sie viel mit entscheiden bzw. mitmachen lassen (Essen aussuchen, vorbereiten, Tisch decken etc.). Auch habe ich sie nie aus einem Spiel gerissen, sondern immer vorher angekündigt, dass sie langsam zum Ende kommen müssen.

Ich möchte damit sagen, mach es nach deinem Gefühl und die deines Kindes. Versetz dich in die Lage des Kindes und rede und erkläre viel. Das versteht er schon ganz gut und kann dann besser mit einigen Sachen umgehen. Ich denke mal, er ist in vielen noch unsicher und drückt sich eben dann in Wutanfällen aus.

Was mich etwas verärgert hat, dass dein Mann ihn in den Keller sperrt. Damit ist er mit seiner Angst alleine und das macht ihn unsicher.

Alles Gute und du machst das schon.

LG