Verhalten im Theater und in anderen Veranstaltungen?

Ich muss heute mal Luft ablassen und nachfragen, ob ich wirklich die einzige bin, die noch Wert darauf legt, dass Kinder (3-10Jahre) mal 30 - 60 Minuten ruhig sitzen und ohne Essen aushalten?
Wir waren im letzten halben Jahr ein paar Mal bei verschiedenen Theater- und Musical-, Tanzaufführungen. Nicht immer mit richtiger Bühne, manchmal so "Wandervorstellungen", die dann in gemieteten Räumen stattfanden.

Die letzte Vorstellung am Wochenende war eine Katastrophe. Einige Kinder durften vor der Bühne sitzen auf Kissen. Die Kids haben völlig unpassend reingerufen (ja, mitmachen war teilweise erwünscht, aber es hörte nicht mehr auf, ein älterer Junge wurde richtig frech), sind aufgestanden und haben die Schauspieler angesprochen, Eltern gingen vor, um Essen zu reichen, Requisiten wurden während der Vorstellung angefasst und erst 2, dann mehr Kinder schauten vor Schluss hinter den Vorhang, lachten und zeigten. Die Eltern unternahmen nichts, viele schauten aufs Handy, quatschten oder aßen. Neben uns wurden ständig Bonbons und Chips ausgepackt. Ständig gingen Erwachsene rein und raus. Es war wirklich zum Fremdschämen. Nun war diese Vorstellung ziemlich leger (trotzdem hatten wir 45€ für 3 Personen bezahlt)...
Vor Weihnachten waren wir beim Kinderballett. Da haben wir das Doppelte gezahlt. Und ich war so frustriert und enttäuscht, denn während der ganzen Vorstellung in einem schicken Veranstaltungssaal mit Bühne, rannten Kinder umher, hinter uns quatschten Leute ununterbrochen und es wurde überall gegessen.
Ich meine, das kann doch nicht sein, dass alle Kinder Diabetes haben und an akuter Unterzuckerung leiden? Klar habe ich meinen Kindern auch schon mal ein Gummibärchen zugesteckt aber muss man denn während der Veranstaltung ein ganzes Picknick auspacken? Da werden die Apfelschnitze laut gekaut und die Hände an den Sitzen abgeschmiert.

Ja, es gibt Veranstaltungen, wo das ok ist. Auch im Kino kann man sein Popcorn naschen... Aber im Theater u.a.? Und nein, mit "leben und leben lassen" ist es für mich irgendwie nicht getan, denn es stört ja massiv. Die gestrige Vorstellung war völlig dahin, man konnte kaum etwas verstehen...
Selbst beim Kindersport: In der Turnhalle wurden mittlerweile extra große Plakate angebracht, dass in der Halle nicht gegessen werden darf. Trotzdem packen fast alle nach 45 von 60 Minuten die Knabbereien aus. Die Trainerin sagt nichts mehr, da es einfach nichts bringt. Die Kinder verhungern ja sonst (man könnte durchaus draußen essen) und halten die letzten 15 Minuten nicht durch...

Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht oder waren wir zur falschen Zeit am falschen Ort?

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Ich bin da vollkommen bei Dir.
Das regt mich mittlerweile seit über 25 Jahren auf. Ich habe schon kalte Würstchen erlebt und heißen Tee. Es ist mir unbegreiflich, warum Kinder nicht vor und nach einer Vorstellung essen können. Diese Tupperdosen mit Reiscrackern und Knabbermöhren sind ohnehin ein Unding.
Allerdings mal eine kleine Anekdote am Rande:
Mein heftigstes diesbezügliches Erlebnis hatte ich mit einer Seniorengruppe in einer Open-Air-Oper. Da ging Kaffee und Kuchen, belegte Brötchen und Piccolos hin und her - begleitet von Rufen und Fragen a la " Elfriede, möchtest Du lieber Salami oder Käse" . Es sind also nicht nur Kinder so hungrig:)

Bearbeitet von Rubanke
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Ja man denkt ìmmer es wäre Eltern mit Kindern. Hier war es mal so das jemand bei einen freiluftgottesdienst Würstchen im Brötchen und Bier dabei hatte, geschätzt würde ich vermuten +/-55.
Aber die kinder heutzutage 😉.
Woher haben sie es bloß

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Stören dich diese Tupperdosen immer oder nur bei Veranstaltungen?

Meine Kinder sind 3 und 5 und würden verhungern, wenn wir zwischen Frühstück und Mittagessen und Mittag- und Abendessen nichts zum essen dabei hätten (wenn wir nicht zu Hause sind). Das wären jeweils 5 bis 6 Stunden komplett ohne Nahrung. Und meine zwei sind halt sehr aktiv und verbrennen daher ihre Kalorien fast schon schneller als sie sie essen können.

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"die noch Wert darauf legt, dass Kinder (3-10Jahre) mal 30 - 60 Minuten ruhig sitzen und ohne Essen aushalten"

Zwischen 3 und 10 Jahren liegt sehr viel Entwicklung. Die meisten 3-Jährigen können nicht 30min ruhig sitzen, 60 erst Recht nicht. Wenn man ihnen Essen gibt, halten sie etwas länger durch, weil sie dadurch beschäftigt sind. Da geht's also weniger um akuten Hunger, sondern das Essen trägt zum Sitzen bleiben bei.

Ich weiß nicht, was das für Vorstellungen waren. Wenn sie an Kindergartenkinder gerichtet sind, dann müssen sie darauf ausgerichtet sein, dass die Kinder nicht 60 Minuten ruhig sitzen bleiben. Wenn sie an Schulkinder oder Erwachsene gerichtet sind, dann würde ich da mit meinen Kindergartenkindern einfach nicht hingehen, weil es für uns alle nur Stress wäre, wenn die Kinder so lange ruhig halten sollen.

Bei uns darf beim Eltern Kind Turnen auf der Bank am Rand gegessen werden. Es sind oft Geschwisterkinder dabei, denen langweilig ist. Zudem findet es genau in der typischen Nachmittagssnack-Zeit statt. Wenn sie dann am Rand sitzen und Snack essen, können die Eltern dabei besser die Geschwister betreuen. Stört niemanden.

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Ahm, ich habe hier ein ziemlich wildes, aufmüpfiges Exemplar und er konnte auch mit 2, 5 Jahren 45 Minuten Kinderkonzert klassisch aushalten. Danach wollte er auf Sitze klettern, also bin ich mit ihm raus gegangen. 60 Minuten Kinderoper! gingen problemlos, klar, muss es nicht still wie im Friedhof sein, aber so halbwegs eine Handlung verfolgen, im Flüsterton was fragen und KEINE Sandwitsches essen können ziemlich viele Kinder mit 4 Jahren!

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Es kommt da ja immer sehr auf die Details an. Ich denke auch dass viele 4-Jährige 30-45min einer spannenden Handlung mitverfolgen können, ohne dabei durch Essen beschäftigt werden zu müssen 60min erscheint mir auch da eher viel. Und 3-Jährige können das oft eben noch nicht so gut. Das wissen aber die Eltern dieser 3-Jährigen und gehen dann meistens eh nicht zu solchen Veranstaltungen. Vielleicht hat dein ein besonders gutes Konzentrationsvermögen, das gibt's auch bei wilderen Kindern 😉.

Aber sowohl 3- als auch 4-jährige Kinder tun sich schwer damit zu verstehen, welche Art von mitmachen erwünscht ist und welche nicht. Man soll sich beteiligen, aber nicht zu viel. Das ist gar nicht so einfach. Wenn es gut vermittelt wird, klappt es vielleicht trotzdem. Wenn die Regeln nicht klar kommuniziert werden, ist es schwieriger. Vielleicht war die beschriebene Veranstaltung auch schlecht umgesetzt. Und für die Eltern ist es auch schwerer einzugreifen, wenn die Kinder aufgefordert wurden alleine vorne zu sitzen.

Und sicherlich ist es auch alles Übungssache. Ein Kind das von klein auf zu solchen Veranstaltungen geht, ist vielleicht weniger aufgeregt und kennt die Regeln besser, als ein Kind das mit 5 Jahren zum ersten Mal geht. Da hat Corona auch einiges erschwert. Wenn 2 Jahre lang kaum etwas statt findet und danach dann alle Kinder völlig aus der Übung sind, ist das schwieriger als wenn der Großteil der Kinder (zumindest die älteren) wissen wie sie sich verhalten sollen und die Jüngeren sich dann vielleicht anpassen.

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Uh, nein, das kennen wir so nicht.
Weder wird beim Kinderturnen oder sonstigem Sport ständig gegessen, noch waren die von mir besuchten Kindervorstellungen so... Allerdings ist mein Kleiner auch schon 7, meine Erfahrungen also nicht top-aktuell.

Dass Kinder, wenn sie vorn sitzen dürfen und zum Mitmachen animiert werden ggf noch nicht selbst differenzieren können, wann es angebracht ist und wann nicht, kann ich aber nachvollziehen. Da müssten meiner Meinung nach die Schauspieler irgendwelche "Taktiken" haben, um übereifrige/laute Kinder wieder einzunorden. Denn das wird bei einem solchen Konzept ja eher die Regel als die Ausnahme sein. Ich kenne das nur so, dass dann eine Figur z.b. sagt, es versteht so schlecht, weil es so laut ist, es sollen bitte alle mal gaaanz leise sein etc. Auch verstehe ich, dass ggf die Eltern einfach nicht eingreifen können, wenn die Kinder ganz vorn auf Kissen sitzen und die Eltern ggf ganz hinten. Vielleicht bekommen sie da gar nicht mit, dass ihr Kind am Vorhang zupft?

Mit dem Essen und dem Rennen und Reden (v.a. in der Ballettvorführung) gebe ich dir aber vollkommen Recht.
Wir waren übrigens jetzt bei Disney on Ice- hinter meinem Sitznachnarn war ein Kind, das dem Vordermann immer wieder Popcorn in die Kapuze, in den Ausschnitt, auf den Kopf geworfen hat. Die Mama hat das ignoriert und fand es anscheinend o.k. Der Mann hat sich in der Pause genervt auf einen freien Platz ein paar Reihen weiter gesetzt...🫣

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Buah, ich hätte mein Kind da zwei- drei Mal ermahnt und dann wäre ICH mit ihm rausgegangen. Was sind das für komische Eltern?

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HI,

habe ich tatsächlich so noch nie erlebt. Weder in der Krabbelgruppe, noch beim Turnen, Ballett oder Tischtennis. Theater und ähliches machen wir nicht allzuoft. Wir waren jetzt vor Weihnachten in Jim Knopf, das ging 2 Stunden, bzw. es gab 20 Minuten Pause. Da konnten die Kinder dann durchs Zelt rennen und toben und sich auspowern für die nächsten 40 MInuten. Das hat auch gut geklappt. Alle Kinder blieben brav sitzen und es war ruhig. Essen gab es dort zu kaufen, aber hat jetzt auch nicht gestört.

Auch im Kino hatten wir noch nie Probleme, nichtmal in den Mein erstes Kino Vorstellungen, wo ja dann wirklich auch die ganz Kleinen dabei sind.

Im Turnen durften die Kleinen zu Trinkpause, das war klar, aber jetzt wo es ohne Eltern ist, gibt es von den Trainern vorgegeben, wann Trinkpause ist. Beim Ballett gibt es über Winter gar keine in den 45 Minuten, im Sommer dann eine. Essen gibt es gar nicht beim Sport. Das kann man danach oder davor machen.

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Nein, ich habe so was noch nicht erlebt. Wir waren im Puppentheater, in der Kinderoper, beim Musical und im Kinderkonzert. Mein Sohn (4) wollte mal Wasser oder Bonbons, ansonsten wurde da nicht gegessen und es war relativ ruhig.

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Ich habe das so ähnlich auch schon erlebt (wenn auch nicht ganz so extrem), und ja, so was frustiert mich auch.
Wenn ich sehe, mein Kind bleibt bei einer Verantstaltung nicht sitzen bzw ruhig, dann versuch ich es dem Kind zu erklären, fruchtet das nicht, geh ich mit Kind raus um die anderen nicht zu stören, Punkt.
Ich finde es von den Eltern respektlos gegenüber den Veranstaltern sich dann nicht adäquat um die Kinder zu kümmern und ihnen nicht beizubringen, wie man sich bei Veranstaltungen verhält. Wenn ein Kind nicht während der gesamten Dauer halbswegs still bleiben kann, sorry, dann bin ich zur falschen Zeit am falschen Ort.

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Also ich muss sagen, ich bin da total bei Dir. Ich hätte mich auch über solches Verhalten sehr geärgert. Ganz so extrem habe ich es noch nicht mit erlebt, aber auch ähnlich. Sehr peinlich empfinde ich immer die Mamas, die ganz hinten sitzen und sich dann relativ lautstark während der ganzen Vorstellung unterhalten. Finde ich persönlich auch einfach nicht wertschätzend den Akteuren auf der Bühne gegenüber!
Ich denke, das größte Problem ist (so hab ich es beobachtet) dass bei solchen Veranstaltungen die Eltern entweder nicht existent sind (Kinder ab 5 aufwärts werden gern allein rein geschickt und Mama wartet draußen weil sie keinen Eintritt bezahlen will) oder fehlerhaftes Verhalten wird einfach von Eltern ignoriert oder sogar als lustig empfunden (auch schon erlebt!)
Oft sehe ich auch, dass die Kinder in Veranstaltungen geschleppt werden, für die sie viel zu jung sind… da ist es dann vorprogrammiert, dass diese Kinder irgendwann quengeln und stören.

Meine Kinder haben sich bis jetzt aber noch nicht beschwert, es ist also eher auch mein persönliches Missempfinden. Ich denke aber wenn es solche extremen Ausmaße wie bei Dir annimmt, würde ich solche Veranstaltungen einfach nicht mehr besuchen. Es ist zwar schade, aber was nützt es wenn man danach total schlechte Laune hat und sich ärgert über das Geld, dass man ausgegeben hat, ohne dass man ein schönes gemeinsames Erlebnis hatte.

Und das Kinder ständig mit Essen voll gestopft werden zu allen erdenklichen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten ist mir auch schon aufgefallen. Ich persönlich habe dafür kein Verständnis. Während einer Theatervorstellung oder einem Zirkusbesuch muss man nicht zwangsläufig essen. Vor allen Dingen gibt es da oft auch eine Pause, in der man das machen kann, ohne dass man andere stört.

Liebe Grüße Lotta

Bearbeitet von lotta2016
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Dieses Ding mit den „Knabberboxen“ empfinde ich tatsächlich als absolutes Unding. Mein Kind muss nicht hungern, aber dieses permanente Snacken muss auch nicht sein. Grundsätzlich Essen anbieten, damit das Kind ruhig gestellt ist, das halte ich für äußerst grenzwertig.

Wir sind beinahe jedes Wochenende auf einer Veranstaltung: Im Theater, Puppentheater, Kino oder Konzert. So einen Fall wie bei dir habe ich zum Glück noch nicht mitbekommen. Es gibt immer mal wieder einzelne Kinder, die auffallen. Da wird aber auch schnell offensichtlich, dass sich die Eltern überhaupt nicht darum scheren und es einfach laufen lassen. Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass es gerade jüngere Kinder gibt, die sich z.B. nicht lange konzentrieren können, aber dann gehe ich mit dem Kind doch nicht in eine Vorführung, die sich andere in Ruhe ansehen wollen!? Sowas finde ich rücksichtslos. Aber bei manchen Menschen dreht sich offenbar immer alles nur um sie selbst.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich habe beim Kinderturnen, in den Öffis und in Geschäften ähnliches beobachtet. Gerade beim Kinderturnen stößt es mir regelmäßig auf. Die Wasserflasche ist OK, aber wenn gegessen werden muss, geht es eben ab in die Umkleide. Und eigentlich könnten die Kinder locker noch 15 Minuten aushalten. Sie sind doch beschäftigt.

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Naja, beim Turnen sind auch Einjährige, die dann doch mal zwischendurch was möchten.

Ich verstehe gar nicht was daran schlimm ist. Bei uns war das beim Kinderturnen so gewollt, dass die Kids sich an den Rand setzen und dort Pause machen. Einmal kurz zur Ruhe kommen, etwas trinken, ein bisschen was essen. Dann geht es weiter mit Turnen. Wer stört sich denn ernsthaft daran?

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Nein, auch einjährige Kinder können abwarten. Davon ab trifft das auch auf das Kinderturnen der 4-6-Jährigen Kinder zu.

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