Schimpfwörter

Hallo, ich suche Ideen wie wir unserem Sohn den übermäßigen Gebrauch von Schimpfwörtern abgewöhnen können. Unser Sohn ( 11J) benutzt täglich sehr viele Schimpfwörter, hauptsächlich gegen seine jüngeren Geschwister gerichtet, meist in regelrechten Schimpfwort-Tiraden. Natürlich nehmen diese das Verhalten auf. Selbst in der Öffentlichkeit läuft das so. Unter uns Eltern oder wir Eltern gegenüber den Kindern verwenden keine Schimpfwörter. Ich finde diesen Umgang so traurig und es stört mich sehr. Zurechtweisungen und mittlerweile auch eine Schimpfwörter-Kasse haben bisher nichts gebracht. Was kann ich noch tun?
Liebe Grüße :-(

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Meine Jungs mussten mir die Schimpfwörter, die sie benutzten, erklären. Also haarklein mit Erläuterung, warum das ein Schimpfwort ist. Das war ihnen entweder zu peinlich oder zu anstrengend, auf jeden Fall haben sie es schnell unterlassen sich in meiner Gegenwart Schimpfwörter um die Ohren zu hauen.

Grüsse
BiDi

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Benutzen seine Freunde oft Schimpfwörter oder hört er Musik, in der diese oft verwendet werden? Irgendwo muss das ja herkommen. Ich würde mal versuchen rauszukriegen, wo er die her hat.

Wenn ihn eine Schimpfwortkasse nicht trifft und Zurechtweisungen links rein und rechts raus gehen, helfen nur Konsequenzen, die ihn wirklich treffen. Jedes Schimpfwort zieht dann eine Konsequenz nach sich, die ihr dann auch konsequent umsetzt und nicht einknickt, egal was für ein Theater er macht.

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Du schreibst dir das mal mit, einen Tag lang, mit Strichliste bei Mehrfachverwendung. Abends nimmst du ihn zur Seite und zeigst ihm die Liste. Nicht schimpfen, sondern verdeutlichen, dass dir wichtig ist, Sprache bewusst zu verwenden - also zu wissen, was man sagt, was das also bedeutet und was es beim Gegenüber oder bei anderen Menschen auslösen kann. Vielleicht will man das dann immer noch sagen, wenn man das alles weiß - dann kann man das machen, muss aber mit den Konsequenzen (anderer beleidigt, Bruder schlägt mich, ich bekomme Stress mit Mama...) leben oder es eben nicht sagen, weil man sich im Griff hat und sowas nicht sagen möchte. Da dir das also wichtig sei, machst du mit ihm das erste Wort aus der Liste: z.B. "Du Ar****". Bedeutung: Öffnung im Hinterteil, durch die Kot ausgeschieden wird. Für schwierige Begriffe darf er unter Aufsicht googeln. Die Liste soll er dir vollständig und ordentlich geschrieben bis in zwei Tagen oder so geben. Dann schaut ihr sie nochmal durch und er darf jeweils erläutern, was er da notiert hat.

Und wenn er in Zukunft nochmal sowas sagt, darf er erläutern, was das bedeutet, was er gerade gesagt hat. Immer. Das nervt sehr, aber es ist wichtig, da ihr ja drauf achten wolltet, bewusst zu sprechen und Worte mit Bedacht zu wählen.

Für die Geschwister gilt altersgemäß freilich dassselbe, soweit sie das schon leisten können. Da kann der Große dann auch Lehrer sein.

Und ich würde dringend den Grundkonflikt angucken: Warum hat der Große das Bedürfnis, die Kleinen so zu beschimpfen? Muss er mehr leisten, als er kann, bei Konflikten mit den Kleineren? Muss er immer nachgeben? Hat er ein Zimmer oder eine Ecke, wo die Kleinen nich hindürfen, auch nicht, wenn er nicht da ist? Bekommt er 1 zu 1 Zeit mit Elternteil? Das würde ich absichern; er beschimpft die Kleinen ja vermutlich nicht immer nur, weil er das so witzig findet.

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Deine Idee mit der Strichliste finde ich gut, damit ich ihm vor Augen führen kann, wie häufig er diese Worte benutzt. Warum er die Schimpfwörter benutzt werde ich nochmal mit ihm erläutern. Für irgendwas muss es wohl ein Ablassventil sein. Leider folgen auf die Schimpfwörter auch oftmals körperliche Angriffe gegen die jüngeren Geschwister. Wir müssen eine Möglichkeit finden wie er seine Gefühle, ohne einen anderen so verbal gehässig oder körperlich anzugreifen, einen Raum geben kann. Wenn das nur so einfach wäre. An manchen Tagen bin ich nur noch Streitschlichter/Bestrafer anstatt Mama#heul

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Vielleicht sollte man eher gucken, warum er überhaupt ständig so negative Gefühle gegenüber seinen Geschwistern entwickeln muss. Stichwort mehr Privilegien und Schutzräume für den Ältesten statt ständiger Forderungen an ihn.

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Hier gab es früher das Schimpfschwein (in das zum Schluss nur noch ich eingezahlt habe #hicks) und inzwischen sind die Jungs 12, 17 und 19 und benutzen kaum noch Schimpfwörter. Rot sehe ich allerdings wenn sich der Mittlere vergisst und seinen kleinen Bruder beschimpft--da ich sonst eher entspannt bin, ist hier eine strenge Ansprache ausreichend.

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ignoriere es damit nimmst du den schimpfwörtern die bedeutung

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Mit ignorieren ist es nicht getan, wenn der Junge seine Geschwister dauerhaft mit Schimpfwörtern überzieht und das nicht nur daheim, sondern auch noch in der Öffentlichkeit.

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denke man sollte es ausprobieren wenn sich keiner drüber ärgert sind es halt keine schimpfwörter mehr

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Ich würde die Schimpfwörter weder verbieten, noch ihn bestrafen. Ich würde eher der Ursache auf den Grund gehen. Bekommt er ausreichend Aufmerksamkeit? Hat er auch Zeiten nur mit dir/ euch allein? Er zeigt durch das benutzen der Ausdrücke, dass irgendetwas nicht stimmt.

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Konsequenzen! Bei jedem Schimpfwort gibt es TV/Internet/Playstation...etc-Verbot. Vorher eine einmalige Ansage und danach durchziehen. Hat bei uns immer super geklappt. Und nein, die Kinder hat das nicht angestachelt um noch mehr Blödsinn zu machen, im Gegenteil, wir haben diese Probleme immer schnell in den Griff bekommen so. Was vielleicht noch zum Erfolg beigetragen hat: Wir haben den Kindern den Terminus "Konsequenzen" erklärt und aufgezeigt anhand von Beispielen. Es gibt auch nicht nur negative Konsequenzen sondern auch positive. Wir haben den Kindern dann auch mal etwas geschenkt oder etwas spezielles unternommen zusammen, wenn sie sich sehr gut benommen hatten. Das hat sie natürlich motiviert.

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Ich würde ihn ein wenig an der Nase rumführen und ihm sagen, wenn seine Wortwahl kein Ende nimmt, muss er zum Kinderpsychologen. Ob er da Bock drauf hat?
Dann würde ich ihn noch erzählen wie Fremde das empfinden. Nämlich: assig!
Möchte er den Stempel asozial tragen?
Nix mit cool.