Klischee Kinder *silopo*(

Hallo

gestern waren wir bei Freunden eingeladen, die 3 Mädchen besitzen. Die haben ein rosa Glitzer Einhorn Zimmer zu dritt.

Mein Sohn (16 Monate) fand dann ein Barbiepferd und fing sofort an, damit herumzufahren und Brummgeräusche zu machen. Gezeigt habe ich diese Dinge nicht - Madame ist ein Bauernhoffanatiker und wenn es nichts mit Tieren zu tun hat, braucht sie es nicht. ;-)

Wir Erwachsenen meinten, wir haben einen Klischeebuben zu Hause, und die anderen ein selbst gewähltes Kitschreich für Mädchen (die Eltern sind eher im Rocksegment und kamen nie auf die Idee, irgendwann Glitzerzeug zu kaufen.)

Also, wo sind eure Kinder so richtig vorurteilsbehaftet unterwegs? Kriterium ist, dass sie von alleine draufgekommen sind und nicht vorgelebt bekommen haben.

Wie gesagt, unser Junior verwandelt alles in etwas Fahrbares und kocht für sein Leben gern. Die meisten Starköche sind ja doch Männer, was man so sieht im TV.
Madame fängt gerade an, ihren Labello als Lippenstift zu bezeichnen. Von mir hat sie die Worte nicht, ich trage maximal Wimperntusche.

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Meine Tochter hat einen großen Bruder und bis 1,5 viele seiner Sachen getragen oder einfach bunte Sachen. Ab 1,5 konnte die ROSA und "gitzer" sagen. Seitdem ist muss alles am besten rosa sein und glitzern. Mittlerweile ist sie 4 und kann nicht mehr mit in den H&M sonst eskaliert es völlig 😂.
Ansonsten möchte sie gerne Schminke. Hier im Haus schminkt sich niemand 🙈.

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Das hat sich bei uns mit 5 gegeben ;-) Jetzt mit 11 lösen Fragen nach rosa oder Glitzer einen enormen Protest aus. So etwas würde sie nie tragen #rofl

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Eines der ersten Worte meiner Tochter, direkt nach "Mama" und "Papa", war "Titty". Gemeint war Hello Kitty. Die kannte sie von einem ihrer Pullover.

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Ich hab jetzt echt ne Weile überlegt und bei meiner Tochter nichts gefunden, was so wirklich klischeehaft Mädchen ist.

Vielleicht, dass sie gern Schleich mag?

Ansonsten kann ich sie weder als "eher Rabauke" noch als "Prinzessin" einordnen. Da gibt es wirklich gar nichts...

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Meiner 2,5 spielt nur mit seinen Autos - manchmal mogel ich ihm ein paar Schleichtiere oder Duplofiguren in seinem Spielteppich unter - keine Chance 🤷🏻‍♀️ Nur Autos, Helikopter, Tütas und Co und am besten ist immer Stau (wir hatten bis vor ein paar Wochen gar kein Auto keine Ahnung wo er das her hat)

Bei uns hat es mit der Kita angefangen und wird dort ordentlich geprägt. Irgendwann kauft man halt die Sachen, die er mag und kapituliert 🤣

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Ach es ist ja immer so die Frage, wo eine Vorliebe herkommt. Wir haben wirklich versucht geschlechtsneutral zu erziehen, aber alle unsere Freunde haben auch zuerst Jungen bekommen, die natürlich auch Einfluss auf unseren Sohn haben.
Er liebt Fahrzeuge über alles, schon vom Babyalter an. Autos, Bagger, Müllauto, Feuerwehr, Roller, Laufrad, Bobbycar.. Hauptsache es rollt. Ob das von ihm kommt, oder daher, dass seine ersten Spielgefährten auch alle Fahrzeug-Fans waren?? Von uns Eltern kommt es nicht.

Ansonsten sind seine Interessen momentan Smalltalk halten und Konflikte verstehen. Seine Lieblingsfarben sind schon immer rot und lila. Das würde man wohl klassisch eher der Mädchenschublade zuordnen.

Ich glaube die meisten Kinder haben ein paar typische Jungen- und ein paar typische Mädchen-Interessen. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sich das Umfeld viel besser merken (oder akzeptieren?) kann, wenn das Interesse zum biologischen Geschlecht passt. Wenn mein Sohn z.B. ein Puzzle bekommt, wird darauf geachtet, dass ein Fahrzeug drauf ist. Er hat aber noch nie ein Puzzle mit viel lila bekommen. So entsteht dann natürlich beim Spielzeug ein "typisch Junge" Eindruck.

Mein Sohn liebt übrigens auch Glitzer, aber für Mädchenkleidung ist er leider viel zu breit gebaut, also gibt's kaum Glitzer für ihn. Die Art von Spielzeug, die wir so kaufen, gibt's irgendwie auch nicht mit Glitzer.

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Wir haben versucht unsere Tochter möglichst geschlechtsneutral zu erziehen. Das ist uns ungefähr bis 1,5 gelungen. Danach war rosa und Glitzer und Pferde und Einhörner. Das ging bis ungefähr 5. Danach war rosa und Co. vorbei. Heute mit 11 ist sie kein Klischee Mädchen. Röcke mag sie nicht. Schminken hat sie noch nicht für sich entdeckt. Sie und ihre Freundinnen fühlen sich in der Welt der Magie und Fantasie wohl (Harry Potter, Hexen allgemein, Drachen und ähnliche Themen), also schon auch noch ein bisschen Klischee.

Auch bei unserem Sohn haben wir es geschlechtsneutral versucht. Am Anfang so mit 1-3 Jahre, war seine engste Bezugsperson seine grosse Schwester (obwohl beide in der Kita waren). Die damals gerade in ihrer Mädchenphase war. Also kam auch der Kleine und wollte ein Kleid oder andere Mädchensachen. Es gibt süsse Bilder auf denen er ein Kleidchen trägt. Bis er 4 Jahre war, war sein liebstes Schmusetier eine Puppe. Mit 3/4 hat es sich dann gewandelt. Dann hat er uns immer von seiner Kinderbauarbeitermannschaft erzählt und wollte auch eigenes Werkzeug haben. Was er auch bekommen hat. Für Autos hat er sich nie grossartig interessiert. Heute mit 8 fast 9 möchte er von Mädchendingen nichts mehr wissen. Er handwerkelt weiterhin für sein Leben gern. Vor ein paar Wochen hat er den Fussball für sich entdeckt. Fahrzeuge waren nie sein Thema.

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Tja, ich war ehrlich gesagt überrascht, wie viel eigenen Willen die kleinen Persönchen so mitbringen diesbezüglich...

Wir haben tatsächlich ein Mädchen, dass rosa, pink, lila und Glitzer liebt. Einhörner, Pferde etc. Das überrascht ich deshalb so, weil ich als Kind völlig andere Interessen hatte und sie auch als Bay mit allen möglichen Farben gekleidet, Zimmer eingerichtet habe etc. Da wir viel Kleidung geschenkt bekommen haben, waren da auch klassische Jungssachen dabei, aber auch ein paar rosa/lila Teile.

Und da stand dann meine 2 Jährige vor dem Kleiderschrank und hat sich immer wieder die total typischen Mädchensachen rausgesucht. Total gezielt. (ich habe glaube mit 8 noch kein Interesse gehabt, mir überhaupt selbst die Klamotten rauszusuchen). Dadurch ist es natürlich immer mehr gewesen und heute wohnt sie in ihrem Mädchenreich (jegliche Klischees werden hier erfüllt #rofl).

Sie war damals nicht fremdbetreut und ich habe bis heute keine Ahnung, warum sie in diese Richtung ist. Habe es weder gefördert, noch behindert, aber fand das total spannend...

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Ich bin Bauschlosserin, wenn zu Hause ein Loch in die Wand gebohrt wird, dann mache ich das. Ich "versorge" auch unsere Autos, sprich kleinere Reparaturen, Reifenwechsel etc. Ich bin auch diejenige, die das Auto fährt, wenn wir als Familie fahren, egal wie lange die Fahrt dauert.

Vor Jahren kam eine Freundin meiner Tochter zu uns, ich hatte im Flur alle Bilder abgenommen, um Streicharbeiten vorzubereiten. Meine Tochter erklärt: Die Löcher für die Schrauben sind nicht mehr gut, Papa macht neue.

Aber : Wir wollen als Familie in die Stadt fahren. Wir gehen zum Auto, ich habe etwas vergessen und kehre um. Als ich zum Auto komme sitzt mein Mann am Steuer, ich steige auf der Beifahrerseite ein. Im Auto schweigen. Ich Frage was los ist. Meine Tochter fragt zaghaft : Darf der Papa Autofahren?

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Unser Sohn hat beim Babyschwimmen immer sehr gezielt nach dem EINZIGEN rosafarbenen Ball inmitten massig bunter Spielsachen gegriffen - also das Gegenteil von Klischee #rofl Er erfüllt das "Jungsklischee" teilweise eher mit seinem Verhalten, also die Art wie er Fahrrad fährt, Türen schließt, Dinge auf den Tisch stellt. Immer laut, kraftvoll, geht gern mal was kaputt, fällt um, fällt runter...

Dafür sucht sich unsere Tochter jetzt, wenn ich eine Hand voll Löffel auf den Tisch lege, IMMER zielsicher den hellblauen aus, eskaliert bei jedem Bagger/Traktor/Kran etc. ABER: Während unserem Sohn mit 7 noch egal ist, was er anzieht, weiß sie mit 2,4 schon sehr genau, was sie anziehen will (uns vor allem: was nicht #zitter ). Das hat sie mit Sicherheit nicht vom Bruder abgeguckt und von mir auch ganz bestimmt nicht. #rofl

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Ich erinnere mich gerade an eine Situation, als unser Sohn anderthalb war und vor unserer Tür auf einem Parkplatz ein Radlader abgestellt war. Wochenlang sind wir JEDEN Tag um dieses Ding rumgeschlichen, geguckt, dagestanden, weiter geguckt, Schaufel befühlt, Räder betastet. Das war immer der erste Weg nach der Kita. Sohn war völlig fasziniert.

Nach 4 Wochen kommt seine gleichaltrige Cousine zu Besuch. Sohn ganz aus dem Häuschen: "Schau mal, da, Bagger, guck, Bagger. Hingehen zu Bagger? Wollen Bagger gucken?"

Die Cousine wirft einen kurzen Blick in Richtung Radlader, sagt "Ja, Bagger", dreht sich um und fragt "Jetzt Enten füttern?"

#rofl#rofl#rofl

Klischee durch und durch.