Gewaltfreie Erziehung = grenzenlose Erziehung?

Mich würden eure Ansichten zu dem Thema interessieren, da in meinem näheren Umfeld eine Situation zwischen Erwachsenen diesbezüglich eskaliert ist.

Es wurde nach einem heftigeren Streit von den Eltern veranschaulicht, dass sie gewaltfrei erziehen und die Grenzen ihrer Kinder wahren und das bitte akzeptiert werden soll. Es ist bekannt, dass dies aus der Vergangenheit zu erheblichen Schäden bei Kindern geführt hätte.

Die Erziehung äußert sich so, dass die Kinder zu allen Themen gefragt werden. Ein Nein oder Wunsch wird grundsätzlich respektiert, außer es "muss" sein, dann wird diskutiert. Mit dem 3jährigen Kind gibt es mittlerweile täglich Diskussionen durch welche die Eltern sichtlich genervt sind.

"Willst du jetzt Zähneputzen?" -> "Nein!"
"Willst du jetzt den Pyjama anziehen?" -> "Nein!"
"Willst du jetzt baden?" -> "Nein!"

Will das Kind das mitgebrachte Geschenk doch nicht hergeben, kein Problem, es darf behalten werden. Will das Kind das Spielzeug, welches es gar nicht beachtet hatte, jetzt sofort haben (suggeriert durch heftiges Weinen), muss das andere Kind es zurückgeben. Immer. Es muss nie teilen, wenn es das nicht will. Will das Kind andere anspritzen, aber selbst beim kleinsten Tropfen Weinen, kein Problem, die anderen dürfen nicht zurückspritzen usw. Es wird nie geschimpft nur geredet und geklärt.

Ich im Vergleich, ich frage Dinge die ich bestimme gar nicht erst. Es wird Zähne geputzt, wenn ich es sage, da ich der Meinung bin, dass mein Kind die Konsequenzen von dem Nichttun weder verstehen noch später erleben sollte. Ich musste auch schon ein oder zweimal unter Protest putzen, aber seit dem ist es kein Thema

Dasselbe auch beim Baden. Wenn ich nach wiederholter Katzenwäsche es auch nicht spielerisch geschafft habe, dann wurde auch schon mal unter Protest geduscht- so schnell wie möglich und mit gut zureden, aber eben nicht freiwillig vom Kind aus. Auch das war nach wenigen Malen gegessen.

Die Situation die zur Eskalation geführt hat, war, dass ein Kind nicht Baden wollte und eben weinend vor der Dusche gesessen ist über einen längeren Zeitraum. Laut Eltern musste man es nur aussitzen, bis es für diese Handlung aus freien Stücken bereit war. Ehrlich? Entweder ich dusche es schnell ab auch wenn es weint (Wenn es denn endlich sein muss) oder ich lass es bleiben. Was lernt das Kind denn bitteschön dabei, wenn man einfach nur abwartet wer den längeren Atem hat?

Die Kinder dieser Eltern und auch die Kinder anderer Eltern mit ähnlichen Erziehungsstil in meiner Umgebung sind furchtbar- zumindest für mich und vor allem, wenn die Eltern dabei sind. Sozial unverträglich, unempathisch, laut und weinerlich.

Ich denke, das ist keine gewaltfreie Erziehung, sondern gar keine Erziehung. Eine Erziehung ohne Grenzen aus der kleine Egoisten hervor kommen, die es im Leben mit anderen Menschen im privaten Bereich zumindest immer schwer haben werden.

Oder wo zieht man die Grenze zu Gewalt? Ist mein Willen dem Kind aufdrängen Gewalt? Woher soll es aber manche Sachen wissen, wenn es sie noch gar nicht begreifen kann? Wie geht ihr mit solchen anderen Erziehungen um und was haltet ihr davon?

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Wir haben natürlich gewaltfrei (einem Kind gegen seinen Willen die Zähne putzen oder es abzuduschen *ist* Gewalt), aber nicht grenzenlos erzogen.
Ich frage sicher nicht, ob sie Dinge, die sein müssen, machen wollen. Höchstens wie.

Dass Zähne geputzt werden galt als gesetzt. Wie (wer von den Erwachsenen, welche Zahnpasta, erst Schlafanzug oder erst Zähne putzen, soll jemand dabei singen, erzählen...) durfte gern vom Kind entschieden werden. So viel Zirkus gab es dabei nicht, und in den wirklich ganz seltenen Ausnahmefällen, in denen mal gar nichts ging, weil das Kind übermüdet war oder der Tag gelaufen, da haben wir es auch mal sein lassen.

Beim Duschen war es ähnlich. Baden oder duschen, welches Duschgel, welches Badetier etc. und es klappte fast immer freiwillig. Bevor ich ein verzweifelt weinendes Kind abdusche, wasche ich lieber am nächsten Tag die Bettwäsche.

Meine Kinder mussten nicht teilen, haben es aber problemlos getan, auf die Idee, ein Geschenk plötzlich doch behalten zu wollen, sind sie nicht gekommen, das wäre beim Kauf geklärt worden, dass sie das zum nächsten Anlass oder z.B. vom Geburtstagsgeld auch haben können, wenn es ihnen gefallen hätte.

Jacke im Winter... ist doch klar, dass ein kleines Kind in der warmen Wohnung nicht wissen kann, dass es draußen kalt ist. Hat sich, wenn gegen die Jacke protestiert wurde, schnell mit "geh schnell raus und schau nach, ob es kalt ist" erledigt. Ich hab noch nie erlebt, dass ein Kind zum Vergnügen friert.

Manchmal musste es halt sein, dass sie irgendwo weggetragen wurden oder man ihnen einen gefährlichen oder sonstwie problematischen Gegenstand abnehmen musste. Wenn es um Leben oder Gesundheit geht, muss auch mal geimpft oder ein AB verabreicht werden, beim Baby macht man es halt, schon dem Kleinkind kann man erklären, dass es nicht anders geht, aber am ungeduscht sein stirbt man so schnell nicht.

Sie sind jetzt 13, 15 und 22 und weder egoistisch noch unkooperativ.

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Genau so - wunderbare Antwort 😍

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„Wir haben natürlich gewaltfrei […], aber nicht grenzenlos erzogen.“

Ich finde das bringt es echt gut auf den Punkt und wird oft ignoriert.
Natürlich soll man als Eltern auch Grenzen setzen, muss das in einigen Fällen auch, z.B. Straßenverkehr. Man kann seine Kinder aber trotzdem als Personen voll nehmen und ihnen erklären, warum man so handelt. Und vielleicht verstehen Sie das anfangs noch nicht, ich habe aber gemerkt dass auf diese Weise ganz viele Sachen super verinnerlicht worden sind, die meine Tochter nun mit zwei Jahren auch einfach als gegeben hinnimmt. Trotzdem habe ich ihr immer gesagt, warum sie eben an die Hand kommen soll, wenn wir über die Straße gehen. Oder warum es wichtig ist Zähne zu putzen.

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Weist du was mir Bauchschmerzen bereitet? Du hast selbst eingeschränkt, dass die Kinder später im privaten Probleme kriegen. Daraus lese ich, und das ist auch meine Befürchtung, dass sie davon beruflich sehr wahrscheinlich Vorteile haben werden. 😏 nicht in jedem Beruf, aber in denen, in denen Ellenbogen und Selbstdarstellertum hilfreich sind.
Würdest du das auch so einschätzen?

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Ich könnte es mir tatsächlich in manchen Berufen vorstellen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Ehrgeiz im Menschen vorhanden ist. Oder durch Hilfe der Eltern.

Aber du könntest Recht haben. Mir ist aufgefallen, dass vermehrt die Akademiker der wirtschaftlichen Bereiche immer skrupelloser werden, nur noch ihren eigenen Vorteil sehen, von Job zu Job hoppen sofern kurzfristig die Resultate (mehr Gewinn) passen, hinter ihnen dann das Chaos. Früher hieß es ja laissez fair und diese Kinder sind nun erwachsen....

Auch wir fügen uns. Ich mische mich nicht ein, auch wenn ich die Augen verdrehe und mein Kind den Nachteil hat. Auch nähere Angehörige machen mit. Man will ja nicht, dass das Kind weint oder gar nicht mehr zu Besuch darf. Und wenn man mal was ganz vorsichtig sagt, dann eskaliert ist.

Wenn ich könnte, würde ich sie einfach alle nicht mehr sehen wollen. Aber wie sonst damit umgehen, wenn das keine Option ist?

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Das frage ich mich auch. Und ich diskutiere es zuhause auch immer wieder. Wir sind noch zu keinem Ergebnis gekommen, außer, dass man die eigenen Werte über Board werfen müsste, damit die eigenen Kinder Ellenbogen entwickeln, sich gegen solche Kinder durchsetzen, aber dann halt selber leider a…Menschen werden?

Zum Glück betrifft es nicht unsere Familie, sondern nur Fremde. Ich verfolge diesen Thread weiterhin gebannt!

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Wenn du dein Kind festhältst, wenn es sich windet, und ihm die Zahnbürste in den Mind steckst, vielleicht noch den Mund aufdrückst, dann ist das Gewalt.

Wie andere erziehen, betrifft mich selten. Ich finde nur, dass gewaltfreie Erziehung (was is das eigentlich? Gewalt gegen Kinder ist verboten???? Ich kenne nur gewaltfreie Kommunikation) nicht gleich grenzenlos bedeutet. Wir wenden keinerlei Gewalt an, dennoch erfahren unsere Kinder Regeln, Grenzen etc…

Ich finde, genau wie bei „bedürfnisorientierter Erziehung“ wird da viel durcheinander geworfen, was im Grunde richtig und wichtig ist. Jede Erziehung sollte bedürfnisorientiert sein. Was daraus gemacht wird, ist das andere.

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Wenn Gewalt so 'eng' genommen wird, dann muss ich wohl Abstufungen machen. Wenn sie älter sind, kann man mit den Kindern ja reden. Aber wenn sie kleiner sind, krank und sich mit Händen und Füßen wehren, wie gibt man ihnen sonst die Medizin?

Und im Umkehrschluss, was ist wichtiger, die Gesundheit oder niemals ein Moment des Zwangs? Ist es Gewalt, wenn ich mein Kind hochhebe weg platziere, wenn es dort nicht stehen soll, wo es gerade will oder ein Spielzeug aus der Hand reiße, dass es zuvor selbst jemandem entwendet hat?

Ich denke unter diesen Aspekten kann gewaltfrei nicht funktionieren. Oder man sollte den Begriff genauer definieren.

Ein Kind das kurz weinend abgeduscht wird um den ganzen Dreck und Sand abzuwaschen ist sicherlich nicht zu vergleichen mit einem Kind, welches eine Ohrfeige für das falsche Geräusch kassiert. Letzteres könnte geahndet werden, ersteres meiner Meinung nach zu recht nicht.

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Klar gibt es Situationen, in denen körperliche Überlegenheit wichtig ist. Wenn mein Kind auf die Straße rennen will, reiße ich es auch am Arm zurück.
Ob das beim Zähneputzen so sein muss, muss jeder selbst wissen.
Und ob man die Schaufel entreißt oder vorher mehrfach versucht, das Kind dazu zu bewegen, die Schaufel zurückzugeben und dann ankündigt, dass man sie jetzt wegnimmt und dem anderen Kind zurückgibt, ist auch noch mal ein Unterschied. Ich finde da gehts um die Einstellung dahinter. Ob ich das Kind von hinten in den Schwitzkasten nehme und Augentropfen reinträufle, oder ob ich mir die Mühe mache, zumindest einen Weg zu finden, wie das Kind mitmachen kann, macht den Unterschied.

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Das ist ein schwieriges Thema. Ich mag solche Kinder und Eltern auch nicht, es ist mir einfach alles zu anstrengend. Bei meiner Tochter in der Klasse gibt es da ca 5 Familien die so erziehen, die Eltern sind ständig in der Schule um sich zu beschweren und mir tun die Lehrer echt leid. Diese Kinder haben fast nie Hausaufgaben haben null Respekt vorm Lehrer und verweigern im Unterricht alles was sie nicht wollen.

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5 sind ganz schön viele. Haben diese Kinder Freunde in der Schule?

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Es ist nicht bei allen 5 gleich extrem. Die 5 sind miteinander befreundet wie auch die Eltern. Es ist sehr anstrengend bei elternabenden uns Abschlussfeier und ich finde die Eltern auch anstrengender wie die Kinder #rofl

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Meine Schwester "erzieht so*. Oder eben nicht. Wie man es eben sieht. Da wird im Winter dann schonmal auf das Paar Schuhe verzichtet um in den Garten zu gehen. Wenn das Kind dann krank wird, dann ist das eine Konsequenz daraus und das Kind wird lernen.
So meine Schwestern.
Ich halte davon nichts. Die Kinder sind überzogen, laut, kennen keine Grenzen und finden nur schwer Anschluss.

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Hallo!

Werden die Kinder denn krank oder ist das DEINE Befürchtung?

Mit meinen Kindern stelle sich diese Frage nie, aber ich denke, zwei Minuten im Winter draußen ohne Schuhe und sie wollen sie von allein anziehen. Eine Klassenlehrerin der Jungs ist mal bei Schneefall mit den Kinder barfuß raus, um das zu spüren. Fanden alle super, als es zu kalt wurde, sind sie wieder rein. Keiner wurde krank.

LG

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Es gibt aber auch Kinder, die sich lieber die Füße abfrieren lassen als zuzugeben, dass Mama vielleicht DOCH recht hatte. ;-)

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Hallo!

Es ist immer schwierig, wenn Mütter die Erziehungsstile andere Mütter begutachten und bewerten und zu dem Schluss kommen, dass sie selbst allein den Bogen raus haben. Du siehst in Begegnungen mit anderen immer nur Ausschnitte.

Dem Kind ohne seine Erlaubnis die Zähne zu putzen ist übergriffig. Deshalb ist es dennoch nötig, aber vielleicht kann man einen anderen Zeitpunkt wählen, vielleicht kann man ein Spiel daraus machen, vielleicht könnte man einfach mal kreativ damit umgehen als einfach seinen Willen als Mutter durchzusetzen und fertig.

Ich gebe dir Recht, dass man mit einem 3jährigen Kind nicht alles durchdiskutieren muss, dass man ihm nicht tausend Wahlmöglickeiten überlässt, weil es das überfordert. Man könnte sich aber die Ebene des Kindes begeben, überlegen, was zumutbar ist und was nicht, was es versteht und was nicht und sich darauf einlassen. "Rote oder blaue Hose?" statt "Welche von den elfendrölfzig Hosen möchtest du anziehen?"

Was passiert Schlimmes, wenn das Kind ein paar Tage nicht geduscht ist? Wenn ich als Mutter immer meinen Willen druchsetze, dann geht die Kooperation beim Kind flöten.

Es gibt immer Situationen, in denen man anders handelt als man das eigentlich will. Geschenkt! Wichtig ist aber, dass man das für sich selbst reflektiert. Das Schlimmste sind Machtspiele in der Erziehung, denn die verliert man irgendwann, wenn die Kinder größer werden und diese Machtspiele perfekt beherrschen, weil sie gute Vorbilder hatten.

Eltern von kleinen Kinder haben immer Angst, sie würden sich Tyrannen heranziehen, wenn sie ihre Kinder ernst nehmen. Ernst nehmen bedeutet nicht, dass sie alles bekommen, was sie wollen. Ernst bedeutet aber, dass ich meine Handlungen, die das Kind gerade doof findet, ihm gegenüber begründen kann. Kann ich sie nicht begründen, sind sie nicht wichtig. Was andere denken, ist mir dabei herzlich egal.

Meine Jungs sind nun 16 und 18. Sie sind mit Sicherheit keine Tyrannen, sondern junge Männer, die gern Verantwortung übernehmen, für sich und für andere. Junge Männer, die selbstbewusst durchs Leben gehen.
Beispiel: Gestern kaufte ich mit dem Großen, der jahrelang mutistisch war, Bahnfahrkarten.
Er nuschelte ein paar Mal seinen Wunsch. Er war aufgeregt, weil Sprechen immer noch nicht sein Hobby ist und weil ich dahinter stand. Die Dame hinter dem Schalter fragte nicht freundlich, sondern sehr pissig nach, was er wollte. Er wurde dann deutlich, bat höflich um mehr Freundlichkeit und wiederholte seinen Wunsch im normalen Ton, konzentrierte sich darauf langsam und deutlich zu reden. Sie ging gleich in Verteidigungshaltung, er sagte dazu nichts. Die Karten wurden also organisiert, ihr Ton ihm gegenüber veränderte sich sehr, am Ende bedankte er sich sehr freundlich, ich zahlte und wir gingen. Ich war die ganze Zeit still und freute mich über ihn, weil er ihr die Grenzen aufzeigte, ohne frech zu werden. Ich denke, das war ungefähr das, wie er immer behandelt wurde.

LG

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Im Grunde kann ich dir zustimmen. Weder das eine, noch das andere Extrem sind gut. In meinem Umfeld kenne ich aber nur eine Person, welche eine sehr autoritäre Erziehung führt. Hingegegen sehr viele mehr, welche gewaltfrei eben mit regelfrei gleichsetzen- gefühlt. Es darf nie mit den Kindern geschimpft oder strenger geredelt werden, es wird diskutiert und gesprochen seit Tag eins. Selbe Tonlage, viele unverständliche Wörter. Bis heute hauen die noch andere Kinder oder sind nicht bereit auf ein Spielzeug zu warten.

Ich finde deine Vorschläge an sich gut und könnte mir vorstellen, sie mal vorsichtig anzubringen wenn die Mutter beim Heimgehen mal wieder vollkommen genervt ist (das als Folge ihrer Erziehung kann ich noch weniger verstehen). Im Grunde halte ich mich aber zurück und mische mich nicht ein. Es ist ja tatsächlich nicht meine Aufgabe. Es ärgert mich nur, wenn stattdessen mei Kind permanent zurückstecken muss.

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Ich denke, der richtige Ansatz wäre hier, deinem Kind Möglichkeiten aufzuzeigen, wie es sich wehren kann, was es tun kann, damit die Situation nicht unerträglich wird. Einfach weggehen z.B. Wenn die andere Mutter nicht deutlich wird, dann kann dein Kind deutlich werden. Auch das muss gelernt werden und funktioniert nicht gleich.
Du kannst nicht den Erziehungsstil der anderen korrigieren oder beeinflussen, aber du kannst beeinflussen, wie du damit umgehst und wie dein Kind damit umgeht.

Wenn dein Kind um die Möglichkeiten weiß und dennoch "permanent zurücksteckt", dann hat es eine andere Sichtweise als du. Dann stört es offensichtlich nicht so, dann gibt es eine Beziehung zu dem "schlecht erzogenen" Kind, die mehr wiegt.

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Die Erziehung anderer Eltern nehme ich zur Kenntnis. Das war’s auch schon. Außer ich werde beruflich angefragt, dann berate ich dazu. Ich erziehe meinen Sohn gewaltfrei. Das bedeutet aber nicht, dass er gewisse Dinge nicht machen muss. Es gibt Regeln im gemeinsamen Miteinander, die wir zusammen festgelegt haben. Daran halten wir uns alle. Die Dinge die du beschreibst im Umgang mit deinem Kind/ Kindern ist für mich eine Grauzone zur Gewalt. Stell dir die Situation andersherum vor. Was würdest du davon halten, wenn du gegen deinen Willen unter die Dusche gestellt werden würdest?

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Ich bin da absolut bei dir da selber schon zu oft erlebt. Nur für mich ist es keine Gewalt, ein Kind gegen seinen Willen abzuduschen oder ihm die Zähne zu putzen, das ist normal 🤷‍♀️ Mit solchen Familien die grenzenlos erziehen, treffen wir uns gar nicht. Diese Kinder sind anstrengend, egoistisch und schreien die ganze Zeit sobald etwas nicht nach ihrem Kopf geht. Die Eltern stehen daneben und tun das mit einem peinlichen Lachen ab "Jaha, so ist unser Tschöstin-Tscheisen halt" 🤮 Ja nu, dann bleibt mal unter eures gleichen 😉

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Ich erziehe gewaltlos aber nicht grenzenlos und für mich ist das jetzt auch nicht gleichzusetzen. Für mich ist Zähneputzen unter Zwang (beispielsweise mit Festhalten und Zahnbürste in das sich wehrende Kind stecken) eindeutig Gewalt, ebenso das Abduschen wie du es beschrieben hast ein Übertreten der Linie. Man Bring den Kindern bei, dass es ihr eigener Körper ist und sie " nein" sagen dürfen aber dann kommen solche Aktionen? Ohne mich. Junior ist zwar erst 1,5 jahre alt und vielleicht kommt die schlimme Phase noch aber jetzt macht er das Zähneputzen gut mit. Ich musste ihm letztens ein Antibiotikum über mehrere Tage geben und ich habe viele Tricks genutzt damit er es mir abnimmt, auch das ging ohne Festhalten etc. Ich denke, dass es der einfachere und schnellere Weg ist dem Kind den eigenen Willen überzustülpen (das wird jetzt so gemacht weil ich das bestimme). Es gibt so viele Reglementierungen von Hause aus, da kann mein Kind in seinem Rahmen schon auch eigene Entscheidungen treffen.