Versprechen nicht halten können

Hallöchen

Mir ist es eigentlich wichtig, mein Wort bei meinen Kindern zu halten. Und Versprechungen werden meistens nur dann ausgesprochen, wenn wir uns sicher sind sie wirklich halten zu können (seltene Ausnahmen Krankheit beispielsweise)
So, heute hat sich mein kind gewünscht mit mir einkaufen zu gehen um sich eine Kleinigkeit (für eine am Vorabend tapfere Sache auszusuchen).
Hatte dem dann heute schon zugestimmt und gesagt dass wir das gleich machen. Wollte nur noch schnell etwas Haushalt erledigen. Doch dann erhielt ich eine wichtige Nachricht und es ging aus diversen Gründen leider nicht mehr heute.
Mein Kind war natürlich enttäuscht. Habe es kurz erklärt, mich entschuldigt und eine Alternative angeboten aber mir tut es trotzdem sehr Leid.
Das was ich sage, möchte ich eigentlich halten und auch dass mein kind mir vertraut und sich auf das verlassen kann was ich sage.

Bei einem von euch auch schonmal vorgekommen, dass man sein Wort oder gemeinames Vorhaben doch nicht bei seinem kind (in dem Moment) halten konnte?
Liebe Grüße

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Ich finde, du gehst zu inflationär mit dem Wort Versprechen um und ziehts das Ganze hier eine Nummer zu groß auf.
Selbstverständlich sollte ein Versprechen gehalten werden, aber eben auch noch etwas besonderes sein, nicht alltäglich, so wie z.B kleine Belohnungen beim Einkaufen für Kinder.
Das heißt, für so kleine Dinge muss es kein großartiges Versprechen geben und man kann sich da immer auch gemeinsam absprechen und jeder der Beteiligten kann es auch verschieben. Auch Dein Kind sollte sagen können, es hat etwas anderes vor und mag nicht mit zum Einkaufen.


Häng das alles nicht ganz so hoch auf und nimmt ein bisschen die Wichtigkeit raus. Gib Dein Wort oder ein Versprechen für tatsächlich wichtige Belange.
Dann, wenn es Dir wirklich wichtig ist ... nicht für jedes Eis nach dem Arztbesuch.

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Ja, eigentlich schon öfters 🤔 das ist doch völlig normal und ich habe deswegen auch keim schlechtes Gewissen. Das wird noch öfters vorkommen, dass jemand (Freunde, Schulkameraden ...) deinem Kind etwas versprechen und es dann nicht halten können. Dein Kind darf ruhig lernen, damit umzugehen. Es wird nie zu 100% so laufen, wie es geplant war.
Wenn ich dieses Versprechen "Einkaufen"? gehen nicht halten könnte, wäre das schade aber ok. Dann spielen wir jetzt eben etwas, haben anderweitig eine schöne Zeit, verschieben es auf morgen/übermorgen, das ist in Ordnung.
Es ist nicht so, dass ich ständig Versprechungen breche, aber bei 3 Kindern muss man schon mal hin und wieder Kompromisse schließen und jedes der 3 Kinder hat Verständnis dafür.

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Wichtig finde ich, dass man ein Versprechen nicht aus Lust und Laune umwirft. In deinem Fall war das "höhere Gewalt", die dich genauso getroffen hat wie das Kind, du wolltest ja auch unbedingt einkaufen (zumindest kann man das so kommunizieren).

Ja, sowas kam und kommt vor. Wir erklären warum, und dass das uns auch nicht gefällt, dass es nicht klappt. Wenn es nur "Lust und Laune" ist, hab ich auch schon gefragt, ob es für die Kinder okay ist, es zu verschieben, das entscheiden dann sie.
Und umgekehrt darf das auch bei den Kindern passieren, dass sie ein Versprechen nicht einhalten können.

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sobald du es begründest und Deinem Kind beibringst, dass man auch eine wichtige Begründung haben kann, ist doch alles okay. Die Welt passiert halt auch noch und man kann Pläne(Versprechen) nicht immer einhalten. --
Ich finde schlimm, ohne zu erklären, Versprechen nicht einzuhalten. Aber wenn man erklärt und eine Alternative vereinbart ist alles gut.

Sobald man sagt: mein Chef hat mir einen Auftrag gegeben oder ich habe Kopfeweh ist das doch erklärt und okay...

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es ist nicht tragisch und es kann immer mal was dazwischen kommen.

Ich bin grundsätzlich vorsichtig mit Versprechungen und würde sowas immer quasi "unter Vorbehalt" formulieren.

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Hallo,

ich muss hier dem Beitrag von 1vreneli zustimmen:



Sowas wie ein Eis oder eine kleine Süßigkeit beim Einkaufen würde ich eher als kleine "Belohnung" bezeichnen.

Und es ist nicht tragisch, wenn das mal um einen Tag verschoben wird.
Ein Kind muss auch ein bisschen lernen, dass der Mama oder dem Papa mal was dazwischen kommen kann.

Ein richtiges "Versprechen" sehe ich etwas anders - zum Beispiel wenn mein Kind momentan einige 4er im Zwischenzeugnis hat, sich selber darüber ärgert - aber halt auch oft ne faule Socke ist.

Meine Tochter z.B. wünscht sich "AirPods", weil sie das Kabel an den Ohrhörern nervt.
Aber die Teile sind auch teuer.
Ich habe mit ihr jetzt ausgemacht dass ich ihr die Teile spendiere, wenn ich im Jahreszeugnis eine Verbesserung sehen kann. In zwei Lernfächern hat sie einen 4er, das muss wirklich nicht sein.
Und auch an den 3ern in Deutsch und Englisch kann man noch feilen.

Ich möchte sehen, dass sie sich etwas mehr dahinter klemmt.
Und wenn sich eine Besserung abzeichnet, dann gibt es für das Zeugnis die AirPods.
Das ist ein Versprechen.
Und das "muss" ich als Mutter dann auch einhalten, wenn sie mir im Sommer Erfolge zeigen sollte.


Würde ich dann sagen "Ne, das ist jetzt zu teuer, die kriegst Du zu Weihnachten!", dann hätte ich mein Versprechen nicht eingehalten. Und dann wäre mein Kind auch zurecht enttäuscht, wenn es wie vereinbart "abliefert" (= bessere Noten) aber dann leer ausgeht oder vertröstet wird.

LG#herzlich

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Du löst dein Versprechen ja ein, nur eben etwas später. Und du hast gute Gründe, die du ja auch erklärst. Es wird immer wieder solche Situationen geben und wenn es nicht permanent vorkommt oder Versprechen am Ende gar nicht gehalten werden, finde ich es nicht tragisch!

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Ja. Seither ändere ich meine Wortwahl.

Wenn meine Tochter fragt: "Versprichst Du mir, dass wir morgen zusammen einkaufen?"

Sage ich: "Versprechen kann ich nichts, aber wenn es zeitlich reicht, gehe ich morgen mit dir Einkaufen".