Hallo,
mein achtjähriger Sohn ist momentan echt unverschämt. Zu Hause reagiert er in kleinster Weise auf das was ich ihm sage. Er hört mir nicht einmal zu.
Beispiel 1: Ich habe ihn darum gebeten die Spülmaschine auszuräumen, weil ich gerade mit der Wäsche beschäftigt war und wir in 20 min zu seinem Fußballtrainig mussten, wo er auch sehr gerne hingeht. Doch anstatt das er die Spülmaschine ausräumt hat er nur ,„ ja,ja“,gesagt und ist in sein Zimmer gegangen. Dann habe ich ihn erneut gerufen . Diesmal in einem anderen Ton und er ist dann auch gekommen hat einen Teller aus der Spülmaschine genommen und hat ihn absichtlich mit voller Wucht auf den Boden fallen lassen.
Beispiel2: Es gibt bei uns die Regel dass er eine halbe Stunde vor dem Schlafen gehen fernsehen darf, wenn er seine Hausaufgaben ordentlich und ohne Diskussionen gemacht und den Müll raus gebracht hat. Gestern hat er das nicht getan. Das wusste ich aber nicht, weil mein Mann am Nachmittag auf ihn aufgepasst hat. Er war auch gerade noch mal etwas aus dem Baumarkt holen und bekam nicht mit wie unser Sohn den Fernseher einschaltete. Erst als er um 19:55 Uhr wieder da war bekam ich davon mit.
In der Schule verhält er sich nicht anders.Er schlägt seine Mitschüler, passt nicht auf , hält sich nicht an die Schulordnung, ist unhöflich zu den Lehrern und stört den Unterricht. Es gibt jetzt von der Schule ein Smilyheft in dem sie eintragen wie er sich in jeder einzelnen Unterrichtsstunde verhalten hat. Die Klassenleitung hat gesagt dass wir ihn damit irgendwie belohnen und bestrafen sollen. Und ich denke dass ich auch zu Hause härter durchgreifen sollte aber wie.
Strafe/Belohnung was hilft?
Ich halte weniger von Belohnung noch von Bestrafung viel. Bei uns redet man miteinander
.
Punkt1: Nach der Erklärung, dass er die Spülmaschine ausräumen muss, während ich die Wäsche mache, hätten meine Söhne das entweder gemacht, oder möglicherweise vergessen, weil sie ADHSler sind. Dann hätte ich nochmal erinnert.
Punkt2: Dann hat doch dein Mann verpasst, die Erledigung der Pflichten zu kontrollieren. Gib dem Mann Fernsehverbot
.
Nein, ernsthaft, die Pflichten würde ich nachholen lassen, wenn es zu spät ist, dann halt am nächsten Tag, und den Fernseher eventuell ausschalten.
Das Verhalten in der Schule scheint mir nicht normal, und ein Smileyheft die falsche Reaktion. Entweder es gibt nur Probleme in der Schule, was ich mit den Lehrern erst mal besprechen würde, oder ich würde ihn mal einem KJP vorstellen, um die Ursache für das Verhalten rauszufinden.
Härter durchgreifen im Sinn von mehr Kontrolle, ja, im Sinn von Strafen, nein, das macht nichts besser.
Hallo, vielen Dank auch für deinen Kommentar. Ich komme damit allerdings nur teilweise weiter. Das Problem ist, dass ich ihm die Situation durchaus erklärt habe das tue ich generell immer. Es kommt nur nicht so richtig bei ihm an. Das mit der Hilfe ist noch schwieriger, da ich nicht weiß in welche Richtung sie gehen soll. Er hatte schon viele Stempel. An einem Tag war er minderbegabt. Am Tag darauf hochbegabt. Es gab auch Verdacht aus ADHS, auf Überempfindlichkeit,…
Die anderen sagen die Erziehung sei falsch.Ich solle mehr in die Beziehung gehen. Der nächste meint nein viel mehr Erziehung. …
Eines wurde jetzt festgestellt. Er ist kerngesund. Ich bin über die Nachricht sehr froh und ich denke, dass es jetzt wichtig ist. Zuerst in eine Richtung zu gehen und nicht immer vom Kurs anzukommen. Daher habe ich mich vorrangig für eine Bedürfniss und Bindungs und Beziehungsorientierte Erziehung entschieden. Doch da es nicht so gut klappt arbeite ich jetzt viel mit dem starken Nein( dazu findest du etwas im Internet) . Dabei kann es durchaus Konsequenzen geben. Sie dienen aber nur der Wiedergutmachung und sind kein Ersatz zu Bindung und Beziehung.
Naja, dass ich eine komplette Lösung bieten kann, hätte ich auch nicht angenommen, ich bin weder vom Fach, noch kenne ich die ganze Situation.
Das, wasdu beschrieben hast, kenne ich von meinen jüngeren Söhnen, als sie in dem Alter waren.
Wurde ADHS denn schon ausgeschlossen? (Als "kerngesund" würde ich meine Jungs trotz ADHS bezeichnen; sie waren nur etwas aggressiver als sie klein waren, und sind heute noch manchmal ziemlich verpeilt, wenn sie etwas machen sollen und steigen leichter auf Provokation ein.)
Da du meine Vorschreiberin gefragt hast, wie man an externe Hilfe kommt, hatte ich das nicht angenommen.
strenger und konsequenter sein.
Beispiel 1: er muss das aufwischen, den Boden saugen und den Rest ausräumen. Wenn das zu lange geht, ist eben keine Zeit mehr fürs Training.
Beispiel2: das versucht jedes Kind (also das Eltern gegenseitig ausspielen). - aber sobald ich das erkenne, muss ich handeln: sprich: Kiste aus und die Zeit am nächsten Tag abziehen oder so. Da muss der Papa das halt mitteilen, wenn das Eure Vereinbarung ist.
generell versuche ich immer sofortige Konsequenzen hinzukriegen (so wie mit dem SPlitter wegsaugen + Rest Spülmaschine ausräumen). Oft wird dann die neue Aufgabe natürlich umfangreicher, als die ursprüngliche und in Zukunft wird der Sohn sich das schon merken.
Macht ein Kind aber wie Deins mutwillig einen Teller kaputt (einer kostet bei uns 8 Euro vom Tomas-Service), dann würde ich mir schon eine passende Strafe überlegen, das auch zu ersetzen (Taschengeld abziehen oder Geld wieder abarbeiten).
ja - so wie du das schilderst musst du wohl in vielen kleinen nervigen Dingen konsequenter werden. -- ein Riesen Donnerwetter hilft da wenig.
Hallo,
ich bin der Meinung das beides gut umsetzbar ist. Allerdings ist "bestrafen" vielleicht auch der falsche Begriff... Zum Thema Spülmaschine schließe ich mich den anderen an.... Gleich den Schaden selbst entsorgen lassen, den Spüler zu Ende ausräumen lassen und dann zum training. Das dann Zeit fehlt, hätte er gemerkt. Bedeutet für dich natürlich Kraft und Ausdauer.
Belohnungspläne können funktionieren, wenn sie transparent genug sind. Ich würde das nicht über die Schule laufen lassen. Also eine Rückmeldung einfordern, wie es lief, auswerten und belohnen zu Hause.
So könnte es aussehen:
- legt 2-3 überschaubare Ziele fest :
Schule, Spüler ausräumen/ Müll rausbringen (Was euch wichtig ist im Haushalt), Freundlichkeit anderen Menschen gegenüber
- legt fest was die Belohnung ist ( ich persönlich würde auf Materielle wenn es möglich ist verzichten)... Kino, länger TV, Ausflug seiner Wahl
- jeden Freitag wird ausgewertet
Dein Sohn muss spüren, dass du der Steuermann bist. Das lässt sich mit bindungsorientierter Erziehung ganz gut umsetzen. Und natürlich reden, reden, reden. Fragt ihn, wie er sich vorstellt seine Ziele zu erreichen. Warum haut er in der Schule? Wird er geärgert? Macht ihm klar, dass sein derzeitiges Verhalten vielleicht dazu führt, dass ihr euch anderweitig Hilfe holt.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Nervenstärke für diese( hoffentlich nur) Phase.
LG Audrey
Konsequenzen! Bei Beispiel 1 hätte er sein Fussballtraining vergessen können. Der hätt sowas von die Küche aufgeräumt und die Spülmaschine natürlich auch gleich mit aus. Von seinem Taschengeld etwas abziehen für den kaputten Teller. Dann noch mind. eine Woche Stubenarrest ohne Annehmlichkeiten (kein Internet, Handy, Games was auch immer er gerne tut) für sein Verhalten. Mit voller Absicht den Teller auf den Boden schmeissen, gehts noch? Denkt der das Geld wächst auf Bäumen oder was?
Beispiel 2 ist passiert, da würde ich nichts mehr in die Richtung unternehmen.
Zu der Schule würde ich Kontakt aufnehmen. Kann ja nicht sein, dass er andere Schüler schlägt und frech ist zu den Lehrern. Das muss ja auch in deren Interesse sein, mehr als nur ein dämliches Smiley-Heftchen zu bekleben 
Dort soll er z.B. nachsitzen oder extra-Arbeiten übernehmen müssen.
Meien bedien häten da aber ne lare Ansage bekommen. Zum Thema "Miteinander leben in einer Familie". 1.) Alle helfen mit, 2) man hört zu und erledigen 3.) ALLE ihre jeweiligen Aufgaben.
Konsquenz beim Ausräumen wäre auch gewesen, dass er das erst erledigt, und wenn er zu spät zum Training kommt, muß ER mit den Folgen seines Handelns zurechtkommen. Ansage dazu: " du hattest genug Zeit, die Maschine auszuräumen, dein Pech,dass du nicht richtig fertig geworden bist:"
Fernesehen, das Gerät wäre sofort aus gewesen und mein Kind hätte mich (oder bei euch den Papa) zum Baumarkt begleiten müssen. Ansage dazu: "Ich kann mich nicht auf dich verlassen, da mußt du halt immer bei mir sein"
Ich habe meinen Beiden immer ihr verhalten zurückgespiegelt, nur so lernen sie in einer Gruppe/Familie zu leben. Ja es ist anstrengend nach nem langen Arbeitstag durchzugreifen. Aber das ist wichtig, egal wie k.o. man ist.
Dein Kind ist nicht dumm und merkt, dass keine Konsequenz folgt (sondern eher Hilflosigkeit), wenn du müde bist; und nutzt das auch.
Bei eurem Sohn könnte auch noch eine Rolle spielen, dass er Aufmerksamkeit möchte, sich vielleicht zu wenig beachtet fühlt. Negative Aufmerksamkeit ist auch ein "Erfolg" für das Kind. Aber das wisst ihr besser, wieviel Zeit ihr intensiv mit eurem Kind verbringt, aber überlegt, ob das vielleicht wirklich sein kann.
Ich verstehe jetzt nicht, welchen Sinn der Baumarkt für das Kind hat?
Ich dachte, Hausaufgaben und Müll rausbringen hätte er machen sollen?
Das Kind sollte am Abend nicht fernsehen, was aber nur der Papa wusste, welcher zu dieser Zeit aber in den Baumarkt gefahren ist und somit der TE nicht Bescheid gegeben hat, weswegen das Kind trotzdem ferngesehen hat. Wäre es mit in den Baumarkt gegangen, hätte es in dieser Zeit nicht fernsehen gekonnt.
Ich würd da gar nicht viel rum diskutieren.
Wenn er bockig is weil er kein Bock hat die Spülmaschine auszuräumen. Dann würde ich ihm den Staubsauger holen lassen und zusehen wie er das nun weg macht und dann den Rest ausräumen lassen. Und wenn er durch trödeln dann zu spät zu seinem Sport kommt ist das sein Pech.
Ich glaube die schlimmste „Strafe“ die ich mal bei meinen Kindern verhängen musste, war als mir meine damals 8 jährige Tochter 50€ aus meinem Portmonee geklaut hat. Sie hatte zuvor auch schon kleine Dinge geklaut bei Freundinnen oder so und das ganze Gerede von „das macht man nicht, warum machst du das denn, lass das doch bitte“ hat alles nichts gebracht. Als mir die 50€ beim einkaufen dann fehlten (stand echt doof an der Kasse und dachte ich bin blöd) war für mich das Maß voll. Zu dem Zeitpunkt war sie gerade bei der Oma im Garten. Ich hab beim einkaufen direkt nochmal rein und eine Rolle schwarzer Säcke gekauft. Dann hab ich ihr Zimmer leer geräumt. Alles in den Keller geschleppt. Sie hatte nur noch ihre Bücher zum lesen. Alles andere an Spielzeug oder Hörspiel cds kam weg. Und dann hab ich sie täglich kontrolliert vor der schule taschenkontrolle, nach der schule taschenkontrolle.
Ich hab ihr gesagt wie enttäuscht ich bin und das wenn sie es jetzt unterlässt und ich bei ihr auch nichts mehr finde das sie nach und nach ihre Sachen wieder bekommt. Für die einen mag das nun ein Unding gewesen sein aber meine Tochter hat nie wieder was geklaut und lieber bin ich in dem Alter an der Stelle mal hart und konsequent und ziehe das durch als das ich sie mit 13 von der Polizeistation abholen darf weil sie irgendwo Klamotten geklaut hat.
Er ist verzogen, nicht mehr und nicht weniger. Dass er absichtlich Geschirr zerstört und dann auch noch zum Fußball gebracht wird, ist für mich ein typischer Erziehungsfehler, von dem es vermutlich sehr viele vorher gab. Er tut etwas Schlechtes und spürt keinerlei Konsequenzen und darf zum Fußball. Was soll er daraus lernen? Ich schätze nichts
Heimlich ferngesehen haben wir wohl alle mal, da würde ich es bei einer klaren Ansage belassen.
Den Teller hätte er bei mir bezahlt, dir Scherben entsorgt und das Training wäre ausgefallen.
Wenn er Mitschüler schlägt und Lehrer ärgert, kann man es irgendwie einrichten, dass er sich dann vor der ganzen Klasse bei der Person entschuldigen muss? Bin sicher, das wird nur zweimal nötig sein