Großer Bruder (3,5) ist ständig fies zu kleiner Schwester (10 Monate)

Hallo Zusammen,

ich schreibe in dieses Forum, weil ich langsam wirklich am Verzweifeln bin. Das Thema beschäftigt und belastet mich rund um die Uhr.

Unser großer Sohn (3,5) ist die meiste Zeit fies zu seiner Schwester. Er zwickt sie im Vorbeigehen, tritt ihr auf die Hände, wenn sie krabbelt, schubst sie, sodass sie auf ihren Hinterkopf fällt, usw. - und das in aller Regel, wenn sie einfach nur da ist, nichts macht oder für sich spielt.

Wir haben bisher viel probiert. Wir haben ihm Aufgaben gegeben und ihn mit einbezogen, wir haben versucht, ihm Verständnis entgegen zu bringen. Er sagt oft, er sei sauer auf sie. Selbst dann, wenn sie einfach nur dasitzt und nichts tut. So langsam nervt es mich aber sehr und ich schaffe es oft nicht mehr, ruhig und entspannt zu bleiben. Auch haben wir es mit viel Exklusivzeit mit ihm probiert. Alles Schall und Rauch. Er sagt oft „ich mach das nie mehr“, 3 Minuten später findet dann aber die nächste Attacke statt.

Er hat momentan - nicht nur zu Hause, auch zB im Kindergarten, oft eine derart wütende Mimik und Gestik, ballt sehr oft die Faust und tut so, als würde er jemanden hauen wollen. Er ist oft mies gelaunt, schon nach dem Aufstehen ist er grantig. Oft will ich nachmittags überhaupt nichts mehr unternehmen mit den Kindern, weil ich total unter Strom stehe.

Habt ihr vielleicht Ähnliches erlebt? Oder Tipps?

Ich wäre so dankbar!

Ganz liebe Grüße ❤️

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Hallo,

so wie ich es jetzt verstanden habe schenkst du deinem Sohn nach solch einer Attacke die Aufmerksamkeit die er provoziert.
Er hat sein Ziel erreicht. Deinem Sohn ist es egal ob du ihn schimpfst oder ihm gut zuredest. Er hat die volle Aufmerksamkeit.
Versuche mal es zu ignorieren und wende dich ab. Tröste deine Tochter wenn sie weint und wenn nicht nimm sie aus der Situation.
Wenn er lieb zu ihr ist würde ich das Verhalten positiv kommentieren. „Das ist aber lieb von Dir das du xxx ihr Spielzeug bringst“ o.ä.
Wichtig ist ihn nur mit Worten und Nicht mit Taten oder Geschenken zu belohnen, denn sonst entsteht eine Erwartungshaltung der ihr auf Dauer nicht nachkommen könnt.

LG

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Hui das ist echt nicht schön und ich hoffe du findest den Tipp den du suchst.

Meine Kinder sind 3,5 und 1,5.

Ich habe früher wirklich viel Zeit mit meinem Sohn verbracht, aber seid dem meine Tochter auf der Welt ist geht das natürlich nicht mehr. Bisher hatte ich nur eine Phase in der mein Sohn wollte das ich ständig mit ihm spiele.
Ich habe ihm aber direkt nach der Geburt in jeder Situation erklärt bei der ich das Baby stillen, schlafen legen oder tragen musste das wir jetzt ein Dreiergespann sind und wir nur noch alles zusammen machen.
Von klein auf habe ich ihm gesagt was er schon alles kann, wie er als Baby war und wieso man auf dies und das acht geben musste beim Baby.
Er darf sie Wickeln und den Popo vorher mit sauber machen (ich mache sie fertig und er kontrolliert) sie abwaschen, füttern, trinken reichen (sie hat früh gelernt aus einem Strohhalm zu trinken, weil er es ihr gezeigt hat).
Mittlerweile nervt die kleine Schwester ihn auch und er schubst und haut. Da sag ich aber das er auch nicht will das er gehauen und geschubst werden will.
Dann sag ich ihm er soll sich entschuldigen, sie umarmen oder einen Kuss geben und sie läuft dann lachend weg, weil sie das dann gar nicht will und alle lachen wieder.

Ansonsten nehme ich mir auch Zeit und Spann meinen Sohn mit ein. Er legt jetzt für mich Wäsche zusammen oder reicht sie mi, wir backen Pfannkuchen und er darf den Mixer halten. Ich sag ihm dabei auch das er schon groß ist und seine Schwester ihn spannend beobachtet, weil sie so ein tolles Vorbild hat.

Das funktioniert sehr gut bei uns, aber halt auch nicht immer.

Ansonsten gehe ich aber auch viel auf den Spielplatz, da dann jeder seinen Interessen nachgehen kann und oft sind da andere Kinder denen man sich anschließen kann. So ist bis zum Abendbrot ruhe eingekehrt.

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Ich habe hier in der engeren Nachbarschaft zwei junge Familien mit jeweils mehreren Kindern. Die Eltern versuchen so gut wie möglich, alle gerecht zu erziehen - aber bei Handgreiflichkeiten fliegt das jeweilige Kind ins Zimmer und bekommt nicht noch große Aufmerksamkeit und Köpfchen streicheln. Gerade bei der Familie mit den 4 Kindern funktioniert das ganz gut, da ist auch so ein Unruhestifter dabei, der kneift, beißt und spuckt. Er kommt dieses Jahr in die Schule - und verbringt immer wieder mal längere Zeiträume im Zimmer, wenn er seine kleine Schwester misshandelt. Es wird immer besser und kommt nur noch sehr selten vor, da er ja nicht alleine sein will.Hast Du schon mal mit der Kindergarten-Erzieherin gesprochen, wie sie mit ihm umgehen?
Bei der anderen Familie scheint es genauso zuzugehen, weil ich beim offenen Fenster öfter mal höre: "Lenaaaa" lass "Max" in Ruhe, ansonsten ab ins Zimmer #schein Da ist die große Schwester der "Quälgeist".
LG Moni