Mache ich das richtig?

Hallo ihr Lieben,

meine Tochter wird in ein paar Tagen 3 Jahre alt. Sie versteh sehr gut und kann sich sehr gut äußern.

Wenn ich zu irgendwas Nein sage und ihr erklärt warum das so ist, versteht sie es meistens meistens und gibt sich damit zufrieden. Aber manchmal zickt sie auch rum (was auch völlig OK ist, sie ist ja erst 3) dann wird geweint und geschimpft. Mit den Füßen gestampft usw. Wenn ich dann versuche mit ihr zu reden blockt sie völlig ab und wird immer wütender. Ich rede auf Augenhöhe und versuche es ihr zu erklären.

Wenn nichts hilft sage ich ihr das ich sie in ihr Zimmer bringe wenn sie sich nicht beruhigt. 2x angedroht ziehe ich das dann auch durch. Ich setzte sie vor ihr Bett auf eine Truhe und sage ihr wenn sie wieder lieb ist und sich beruhigt hat kann sie wieder kommen. Sie jammert dann natürlich sehr in ihrem Zimmer. Entweder sie kommt von alleine oder wenn es zu lange dauert dann geh ich zu ihr und frag sie ob alles wieder gut ist nach ca. 3 - 4 Minuten. Sie sagt dann immer ja und möchte einen Schnuller. Dann kuscheln wir ich erkläre ihr nochmal wieso und warum und dann ist alles wieder gut.

Mache ich das richtig oder sollte man das Kind nicht alleine lassen mit seinem Ärger?

LG

Stormy

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Da sind die Erziehungsstile natürlich unterschiedlich, aber ich selbst würde mein Kind in der Situation nicht weg schicken und auch nicht sagen, dass es "nicht lieb" (also böse?) ist. Es kämpft eben in dem Moment mit besonders starken Emotionen, die sich nicht so leicht bewältigen lassen. Da ist es dann oft auch sehr schwer bzw. sogar eher kontraproduktiv, Erklärungen zu hören (die in anderen Situationen ja sehr hilfreich sein können). Stattdessen würde ich Verständnis für die Emotion ausdrücken, signalisieren, dass alle Emotionen auftreten dürfen und versuchen, mein Kind so gut es geht bei der Emotionsregulation zu unterstützen.

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Danke für eure Antworten.

Ich werde in Zukunft fragen ob sie sich beruhigt hat und nicht ob sie wieder lieb ist.

Ich habe das vor ein paar Wochen das erste Mal versucht. Vorher hat sie nicht aufgehört zu schreien, stampfen und hat Sachen geworfen. Manchmal bis zu einer halben Stunde lang. Da kann ich sagen was ich will. Es steigert sich Dan manchmal so sehr das sie aus Wut und Ärger mich hauen möchte. Ich weiß sie macht das dann nur weil sie nicht weiter weiß. Irgendwann platzt mir die Hutschnur und ich schreie sie an. Es interessiert sie aber nicht ob ich laut werde und es geht weiter. Danach tat es mir immer so furchtbar leid und ich hab mich entschuldigt. Das schreien finde ich furchtbar und habe nach einer Alternative gesucht.

Ich schicke sie ja nicht sofort in ihr Zimmer und dann wirklich nur 3-4 Minuten um runter zu kommen. Meistens beruhigt sie sich und ist sehr oft einsichtig oder wir finden eine Lösung oder Kompromiss. Es gibt Tage da muss ich sie 1-2x in ihr Zimmer setzen dann gibt's es wieder Zeiten wo ich es 1 Woche nicht machen musste.

Aber die Anregung nehme ich gerne mit und werde in Zukunft nicht mehr böse und lieb sagen, sonder eher ob sie sich wieder beruhigt hat und mitkommen möchte.

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Hallo, ich finde es in Ordnung, wie du es machst. Ein paar Minuten Auszeit im Zimmer schadet sicher nicht. Und irgendwann muss man ja auch eine Grenze ziehen und Konsequenzen aufzeigen. Mit dem Kind auf Augenhöhe reden klingt sehr schön, aber leider funktioniert das nicht immer. Grenzen müssen aufgezeigt werden.
Du lässt sie ja nur ein paar Minuten "schmoren", das ist wirklich akzeptabel.

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Ich denke schlussendlich ist es vor allem wichtig, dass du für dein Kind authentisch bleibst und dich nicht irgendwie verstellst. Das würde dein Kind spüren und es würde es verunsichern.
Ich persönlich bin mit ewigem Erklären zurückhaltend. Wütende 3 jährige hören eh nicht zu und sind für sachliche Argumentation grundsätzlich nicht besonders zugänglich.
Ich versuche die Emotion zu spiegeln, im Sinne von „du bist jetzt wütend weil du das Eis nicht bekommst.“ Dann warte ich bis das Gebrüll vorbei ist, tröste bei Bedarf und erkläre falls gewünscht danach noch was.
Ins Zimmer würde ich eine tobende 3 jährige nur schicken, wenn die Situation für mich zu unangenehm wird, heisst konkret, wenn sie mich schlägt, Sachen durch die Gegend wirft oder sonst was kaputt macht.
Grundsätzlich glaube ich gibt es aber wenig richtig und falsch, jeder ist anders und unsere Kinder lernen sehr gut damit umzugehen. Wenn man sich selbst reflektiert und der Meinung ist, etwas ändern zu wollen, weils nicht (mehr) passt, dann kann man das durchaus in Angriff nehmen. Etwas nur ändern weil andere es einem als besser verkaufen, oder weil es bei Urbia so gemacht wird, wäre aber nicht authentisch und somit sicher nicht zielführend. Ich würde dir empfehlen einfach bei dir zu bleiben und alles so zu machen wie es sich für dich richtig anfühlt. Deine Tochter wird deine Haltung spüren und damit umgehen lernen.

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Nein, ich würde das Kind nicht alleine lassen und ins Zimmer schicken, sondern sie gleich trösten, und wenn sie das nicht gleich will, sie austoben lassen, aber dabei bleiben.

"Liebe mich, wenn ich es am wenigsten verdient habe"

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Ich finde das total richtig und in Ordnung. Man muss nicht jedes Verhalten in der unmittelbaren Nähe immer dulden und ertragen. Wenn im Grunde alles geklärt ist und du schon mehrmals angekündigt hast, dass du z.B. kein hysterisches Schreien und Weinen direkt neben dir mehr hören möchtest und sie macht trotzdem weiter, würde ich sie auch in ihr Zimmer schicken.

Hier gilt: Wohnzimmer, Küche, Flur etc. sind Geneinschaftsräume. Da verhält man sich so, dass es allen in der Familie gut geht. Also normalerweise freundlich, rücksichtsvoll und sozial. Dazu gehört auch, dass man nicht ewig wegen Pillepalle schreit wie verrückt.

Klar, kleine Kinder bekommen Wutanfälle, das ist völlig in Ordnung. Aber irgendwann ist auch eine Grenze erreicht. Wenn das Kind dann trotzdem noch laut weiter wütet (weil es zum Nachtisch kein 2. Eis gibt/wir nicht JETZT SOFORT ins Schwimmbad fahren können/ich verboten habe, mit dem Bobbycar ständig gegen das Tischbein zu fahren etc.) und das Gebrüll nimmt deswegen kein Ende - kann mein Kind deswegen gerne weiter wütend sein und schreien, aber bitte im eigenen Zimmer.

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Ich finde es bis heute überflüssig, ein Gespräch zu führen, wenn mein gegenüber (oder ich) wütend ist....egal in welchem Alter.
Ein 3järhiges Kind darf wütend sein, darf stampfen und schimpfen...warum auch nicht? Ich sehe da keinen Grund das Kind ins Zimmer zu verfrachten, das kommt erst wenn es randaliert#rofl. Auch den Satz "wenn du wieder lieb bist", den finde ich sehr unglücklich. Ich kann nicht mal beschreiben warum, das Kind war ja vorher nicht böse nur sauer, trifft es denke ich am Besten. Können 3jährige überhaupt "böse" sein? Vielleicht st es auch Definitionssache.
Ich habe das KInd in dem Alter nie ins Zimmer gebracht, sie durfte an Ort und Stelle wütend sein udn ich bin zur Tagesordnung übergegangen. Hatte sie sich beruhigt, dann haben wir gekuschelt und alles war gut. Mit 3 gab es auch keine "Nachbesprechungen", das Thema war einfach erledigt und musste nicht wieder hochgeschaukelt werden.

Gesprochen habe ich (mit etwas mehr Abstand) danach nur, wenn ich was falsch gemacht hatte, das kam/kommt ja öfter vor oder es ein Mißverständnis gab. Oder sie von sich aus "Redebedarf" hatte.

Wut ist für mich ein ganz normales Gefühl, ich wollte ihr vermitteln das Wut okay ist udn sie ihren "Raum" dafür bekommt. Was aber nicht bedeutet, das sie deswegen wirklich in einen anderen Raum muß. Und ich wollte ihr vermitteln, das ihre Wut nichts an meiner Entscheidung ändert (deswegen konnte ich auch entspannt etwas anderes ind er Zeit machen), das ich ihre Wut aushalte und da bin, wenn sie mich braucht. Ich habe noch nie gefragt, ob alles wieder gut ist, denn das merkt man ja deutlich.