Schwierige Verabredung

Ich wäre dankbar für ein paar Meinungen zu folgender Situation:

Kind A (8 Jahre) und Kind B (7 Jahre) verabreden sich zum Spielen bei Kind B zu Hause. Die beiden spielen harmonisch.
Nach einiger Zeit klingelt spontan Kind C (8 Jahre) und fragt höflich, ob es auch mitspielen dürfe.
Kind B freut sich und fragt Kind A, ob es das auch in Ordnung findet. Kind A bejaht, nun spielen die Kinder zu dritt.
Das Spiel ist weiterhin harmonisch, die Kinder lachen und unterhalten sich, der Umgangston untereinander ist freundlich und höflich, es gibt keinen Streit.

Nach einiger Zeit möchte Kind A nicht mehr mitspielen und setzt sich an die Seite.
Kind B und C fragen das Kind, was los sei. Ob es vielleicht lieber etwas anderes spielen möchte und weshalb es traurig sei? Dazu möchte Kind A aber nichts sagen. Schließlich äußert es, dass es doch lieber mit Kind B ohne Kind C alleine weiter spielen möchte.
Kind C ist daraufhin etwas traurig. Es fragt, ob es zu einem späteren Zeitpunkt wieder dazu kommen dürfe. Kind B sagt, dass es das gerne dürfe, Kind A sagt nichts. Die anwesende Mutter von Kind A schickt Kind C nach Hause.

Nach 2 Stunden kommt Kind C wieder, sie spielen nun wieder zu dritt, alle wieder sehr freundlich und höflich, kein Streit.

Nach einiger Zeit weint Kind A und möchte wieder nicht weiter spielen, nur mit Kind B allein. Kind B und C sind etwas verwundert, sie würden gerne mit Kind A gemeinsam weiterspielen, es gab auch keinen Streit, niemand wurde geärgert. Kind C bleibt dann noch kurz und geht dann nach Hause.

Ich bin sehr unsicher und frage mich:
Ist es gemein, dass Kind C nach Hause geschickt wurde und nicht mehr mitspielen darf, obwohl es sich im Spiel wirklich anständig und freundlich verhalten hat?
Oder ist es richtig, weil ursprünglich nur Kind A und Kind B verabredet waren und Kind A deshalb einen Anspruch darauf hat, mit Kind B allein zu spielen?

Reagiert Kind A über, wenn es weint und ohne Kind C spielen möchte, obwohl Kind C sehr freundlich ist und auch niemanden geärgert hat?

Ich wäre sehr dankbar für ein paar Meinungen, wie ihr die Situation einschätzt! Wie hättet ihr als Mutter von Kind A oder Kind B (beide bei der Verabredung anwesend) gehandelt?

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Die Mutter hätte Kind C nicht heim schicken dürfen. Kind A muss lernen, dass man einen Besuch nicht einfach wegschicken darf ohne wirklich triftigen Grund. Das war mehr als unhöflich dem Kind C gegenüber und eine Mutter sollte sowas keinesfalls unterstützen. Wäre ich die Mutter von Kind C, wäre ich wahrscheinlich ziemlich sauer auf diese Mutter.
Für mich ist das wieder so ein Beispiel, dass manche Mütter meinen, der Wunsch eines Kindes ist Gesetz und muss um jeden Preis erfüllt werden.

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Ich fuege noch hinzu:was lernt das Kind daraus? Ich darf unhoeflich sein, meiner Mutter ist das egal. Die Mutter von C wird sich das wohl merken fuer die nachste Geburtstagsparty.

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Puh... Mir tut kind c etwas leid. Es gab keinen Streit, keinen Grund für das ausschließen aus der Spielsituation....

Ich glaube, ich hätte als Mutter als Mentor die Situation unterstützt. Warum möchte das Kind a plötzlich nicht mehr, dass Kind c dabei ist? Welche Lösung kann man finden? Gibt es einen Kompromiss?
Wenn Kind a erst sagt, es ist ok und dann fällt dem Kind ein das es irgendwie doch doof ist, hat das zwar mit sicherheit einen Grund der ernst genommen werden muss aber gleich nach hause geschickt hätte ich Kind c nicht.

Ich persönlich fände es ungegerecht dem Kind c gegenüber... Vorallem kommt kind c noch mal, freut sich nun wieder mitspielen zu dürfen und dann wiederholt es sich noch einmal.

Ich würde I'm Anschluss mit kind a sprechen, dass so ein Verhalten auch verletztend sein kann...

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Ich hätte Kind C nicht weggeschickt. Die Reaktion von Kind A ist grausig.

Ich hätte auch den Mentor gespielt und finde, dass Kind A lernen muss, dass man zu einer Zusage steht - oder von vorne herein freundlich ablehnen.

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Es käme darauf an.

Wenn mein Kind sich mit Kind A verabredet hat, dann hat das Priorität.
Es ist super, wenn andere Kinder mitspielen dürfen, erkläre aber schon, dass die Verabredung Vorrang hat.

Je nachdem wer Kind A ist, würde ich als Mutter von Kind B
- direkt an der Türe sagen, dass Kind B schon Besuch hat. Wiederkommen ist gerne möglich. Zeit ausmachen auch gerne. Nur jetzt geht es gerade nicht.

- alle zusammen spielen lassen, gucken wie es läuft. Im Zweifel Kind C bitten wieder zu gehen.


Als Erwachsene entscheide ich ja auch, ob es passt oder nicht
- ich habe schon Besuch und möchte die Zeit zu zweit genießen, wichtiges besprechen etc.
Besuch hat sich extra Zeit für mich genommen.
Anfahrt (vor Corona) , Urlaubstag , extra Termine abgesagt, damit wir uns treffen können ......

- es passt und weitere Personen dürfen gerne dazu kommen.

Nur weil Kinder spielen, heißt es nicht, dass es weniger wert ist.


Anders ist es , wenn A und C gleichzeitig geklingelt hätten, spontan beide gekommen wären. Dann wäre es nur auf das Verhalten angekommen.

Bei meinen Erwachsenen Freunden gilt auch:
- spontanes Klingeln erfreut
- es ist Glückssache. Entweder es passt oder passt gerade nicht. Wenn es passt sehr gerne, wenn es gerade nicht passt, ist es keine Beleidigung.
- Verabredungen werden eingehalten.

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"- alle zusammen spielen lassen, gucken wie es läuft. Im Zweifel Kind C bitten wieder zu gehen."

Unter der Prämisse, dass vorher mit allen Kindern gesprochen wurde!

Kind A hatte ja bereits zugesagt, dass Kind C dabei sein kann. Das gilt somit auch als eine Form von Verabredung.

Würde die Situation zwischen allen drei eskalieren, würde ich C durchaus wegschicken.
Hinterher aber in Ruhe noch mal mit meinem Kind sprechen.
- was ist konkret vorgefallen
- was kann man künftig anders machen (sowohl als Mutter von A, als auch als Mutter von B)

Künftig dann darauf achten, dass Spontanbesuche dann eben nicht klappen, solange schon jemand zu Besuch ist.


Auf dem Spielplatz, öffentlichem Gelände etc. würde ich definitiv anders reagieren.
Zu Hause käme es auf den Eskalationsfaktor an und wie weit die Situation schon fortgeschritten ist.


Doof kann es auch umgekehrt sein.
Kind A und B sind verabredet. Kind B und C kommen besser zusammen klar. B und C können mit A in der Situation nicht umgehen, spielen dann alleine weiter.
A sitzt irgendwann einzeln da.

B und C meinen es nicht böse, sind dann nur selbst überfordert.

Entsprechend finde ich es wichtig mit allen Kindern zu sprechen.
Künftig klare Regeln aufstellen, die zur Kinderkonstellation passen.

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Naja, aber wenn du dich entscheidest, einen spontanen Besuch reinzulassen, dann sagst du nicht eine halbe Stunde später zu ihm"Sorry, jetzt mag ich dich doch nicht mehr hierhaben, geh wieder heim"
Wenn man gleich an der, Tür sagt, dass es gerade nicht passt mit Besuch, ist das ja in Ordnung. Aber erst reinbitten und dann wegen nichts wieder rauswerfen?

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Ich finde es unmöglich das Kind wegzuschicken...

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Danke für alle Beiträge! Es hat sich dann etwas später herausgestellt, dass Kind A das Gefühl hatte, von B und C ausgeschlossen zu werden. Was wirklich nicht der Fall war!
B und C waren auch sehr getroffen davon, dass A ihnen wohl vorgeworfen hat, ausgeschlossen zu werden. Obwohl B und C sehr gerne mit A spielen wollten, das so mitgeteilt haben und auch bereit waren, das ganze Spiel auf A auszurichten, damit A sich wohl fühlt. Sie haben A mehrfach gefragt, was los ist und was sie tun können, damit A wieder fröhlich ist und mitspielen möchte.

Es lag wohl daran, dass Kind A eher schüchtern und zurückhaltend mit wenig Selbsbewusstsein ist.
B und C sind es gewohnt, auch mit mehreren in einer Gruppe zu spielen, sind generell aufgeschlossen und kontaktfreudig, dabei aber auch sehr sozial. Sie kennen es gar nicht, dass jemand (obwohl er sich freundlich verhält) nicht mitspielen darf. Sie lassen grundsätzlich jedes Kind mitspielen und freuen sich über neue Kontakte.
Kind A hatte daher wohl das Gefühl, nicht zu den beiden zu passen und wollte dann lieber, dass Kind C geht.

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Außerdem konnte geklärt werden, dass Kind A von Anfang nicht wollte, dass C mitspielt, sich aber nicht getraut hat, dies zu äußern, als C geklingelt hat.

Die Lösung sieht jetzt so aus, dass A und B sich nur noch bei A zu Hause allein verabreden und nicht mehr bei B.
Bei B kommt es häufiger vor, dass spontan Nachbarskinder klingeln und viele Kinder im oder vor dem Haus in einer Gruppe spielen.
B möchte die Kinder dann nicht wegschicken, wenn sie klingeln, weil es findet, dass dann doch auch alle zusammen spielen können (was auch stets friedlich klappt, es gibt sehr selten Streit).
Kind A scheint damit grundsätzlich überfordert zu sein. Daher jetzt eben die Regelung, dass A und B nur noch bei A verabredet sind und dann dort zu zweit spielen.

Wie findet ihr die Lösung?

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Fördert nur die Probleme von Kind A sich sozial zu integrieren. Ich verstehe das eh nicht erst ist es angeblich schüchtern und dann lässt er Kind c rausschmeißen?

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Ich finde, in dem Alter kann man mit Kindern sehr deutlich sprechen und genau das Unangenehme an der Situation aussprechen. Kind C scheint ja irgendwie sozial sehr kompetent zu sein, da es trotzdem wieder gekommen ist.

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Okay, nach dem zweiten Absatz war ich raus...das Problem mal in Kurzform in zwei Sätzen bitte.

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Auch ich schliesse mich der Meinung an dass es ziemlich Grausam gegenüber Kind C war...

Es hat geklingelt, gefragt und wurde herein gebeten.
Punkt.

Und wenn 3 Kinder zusammen kommen, kann es immer mal wieder sein das 1 Kind das gerade etwas suboptimal findet , warum auch immer.
Genau das bietet Chancen um soziale interaktionen zu Lernen.
Aber um jetzt zu sagen :“wir sind verabredet, also Spielen nur wir miteinander“ und dann die nächsten Termine dann dementsprechend auch zu Planen find ich Kontra produktiv.

Wenn Kind A so Schüchtern ist, und sich dann so unwohl fühlt, hätte ich als Mutter von Kind A die Situation versucht zu leiten und positiv zu besetzen, damit Kind A lernt dass mehr Kinder auch einfach mehr Spaß bringen , bzw. ungeplante Aktionen auch einfach zum Leben dazu gehören.

Kind C scheint ja wirklich nichts gemacht zu haben, und wird dann weggeschickt, wieder geholt, und kann dann wieder gehen...

Welches Bild/Verhaltensweise hat man denn allen Kindern damit beigebracht?