Fernsehen - ständiger Streitpunkt Kinder (4 und 6)

Meine Töchter sind 4 und 6 und bislang sahen sie nur unregelmäßig fern, wenn dann bei Amazon Prime.
Oft z.B. alle zwei Wochen mal 40min.
Da es nur so selten war kamen auch kaum Fragen/Wünsche danach auf.

In den letzten Wochen war ich aber nicht so fit und habe sie öfter mal schauen lassen, so dass wir auf etwa 5x wöchentlich je 45min kamen. Jedes Kind durfte eine Sendung aussuchen (Lillifee, Bibi und Tina, Bobo, PawPatrol, Sendung mit der Maus, Lauras Stern,Pippi Langstrumpf, Bianca Zauberkind...).
Und seitdem wird natürlich jeden Tag danach gefragt. Und ich bin in der Zwickmühle.
Es macht total schlechte Stimmung bei den Kindern, wenn wir Eltern immer mal ja und dann wieder nein sagen. Das frustriert die Kinder und unsere Begründungen für ein Nein sehen sie nicht ein (es ist zu spät, Kinder sind eh schon aufgedreht, sollen noch baden).

Ich selbst durfte als Kind eigentlich NIE Fernsehen und fand es gemein und unfair und kann auch heute nicht mitreden was andere in der Kindheit eben typisches im TV gesehen haben. Ich habe als Jugendliche dann stundenlang geschaut aber als Erwachsene kaum noch.
Darum bin ich im Zwiespalt.
Ich wollte meinen Kindern eigentlich mehr TV erlauben.

Aber ich seh die negativen Folgen so stark:
Kinder fragen dann immer bei Langeweile gleich nach TV statt wie sonst was zu malen/basteln/ein altes Spiel wieder zu entdecken.
Und jeden Tag z.B. 30min TV machen in der Woche ja auch wieder 3,5Std die den Kindern als Zeit zum "spielen/lernen" fehlt.

Welche Ideen habt ihr?
Ich möchte eine längerfristige Lösung finden. Damit es für die Kinder berechenbar ist.
Würdet ihr TV weiterhin so weit minimieren dass es den Kindern aus dem Sinn ist?
Oder z.B. jeden Tag eine feste TV Zeit (20-40min) erlauben?
Oder besser nur am Wochenende?
Oder mehr Wissenssendungen anschauen lassen?
Was habt ihr für Lösungsideen?
Bin gespannt.

Lösungen

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Ich find solche Fragen und ihre Antworten immer sehr toll. Wenn es keine Kinder geben würde die dieses Angebot von Kika, Superrtl oder Disney annehmen, würde es diese Sender auch nicht geben. Aber da diese Sender Milliarden Umsätze im Jahr machen müssen echt viele Kinder täglich mehrere Stunden zuschauen. Also wenn hier geschrieben wird, dass ihre Kinder nur 30 Minuten oder wie die TE nur 40 Minuten in 2 Wochen, dann ist das einfach gesagt unglaubwürdig.

Mein Kleiner ist jetzt 6 und er konnte bereits mit 3 den Fernseher alleine anschalten und auf SuperRTL schalten, das macht er jeden Morgen ab 6 Uhr bis er in die Schule und das sind dann schon 90 Minuten, meine Tochter und die Jungs haben die Glotze auf dem Zimmer und da läuft dann auch mal so ein Anime Sender morgen vorm aufstehen, nach der Schule wird auch geschaut und Abends sowieso. Weiß nicht warum das Thema immer als Tabu dargestellt wird oder als was schlimmes. Viele der Sendungen sind informativ und viele Sendungen sind auch gezielt auf verschiedene Altersstufen ausgelegt mit Lerninhalt. Zb Sesamstraße, meine Kinder konnten mit Samson und Co, Graf Zahl bereits vor dem KiGa schon zählen, die Uhr lesen und sogar schon das Alphabet auswendig. Es ist auch eine Entlastung für uns Eltern gewesen, weil sie bei vielen Sachen erst gar nicht nachgefragt haben "was ist das".

Die Sendungen wie kleiner roter Traktor, Chuggington, Paw Patrol basieren doch alle auf soziale Eigenschaften, Freunde finden, Spaß haben und zu unterscheiden was richtig und falsch ist und zu akzeptieren was ein anderer vielleicht mag oder nicht mag. Sie lernen das spielerisch, haben untereinander mit Freunden oder Klassenkameraden ein Gesprächsthema und gemeinsame Interessengebiete. Die einzigen die da rausfallen sind immer die Kids deren Mütter in Onlineforen die Übermami raushängenlassen und generell gegen alles sind was ihrem Kind Spaß machen könnte oder sozialen Anschluss bringt, in jeder Klasse hats ein, zwei so graue Mäuse die ihren ersten Fernseher mit 18 in ihrer eigenen Wohnung haben, und selbst dort müssen sie ihn vor Mama verstecken (tschuldigung fürs auskotzen 😁)

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Bin über die viele Herzchen bei deinem Beitrag etwas überrascht. Ich halte mich nicht für strenger als den Rest was die Glotze angeht, aber den Konsum den du beschreibst empfinde ich -besonders für die Altersklasse- als viel zu viel. Morgens jeden Tag fernsehen und den Kasten ständig (als dauerbeschallung im Hintergrund) anzulassen ist für mich ein NoGo. Bin auch überrascht bei wie vielen Leuten die Glotze vorm Schlafengehen angeht- ich hab die Erfahrung gemacht dass es Kinder schon sehr aufwühlt und auch mal vom Schlafen abhält.

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Achso, ich durfte übrigens als Kind der 1980er quasi immer Fernsehen schauen, bin also grundsätzlich nicht dagegen . Wir hatten damals allerdings noch andere Hobbys und waren viel draußen, da lief der Fernseher entsprechend seltener.

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Ich würde Regeln mit ihnen absprechen. Mal so, mal so reizt zu vielen Diskussionen. "Letztes Mal durften wir doch auch" und so.
Unsere Kinder haben feste Serien/Shows, die sie gucken dürfen.
Die Älteren dürfen natürlich mehr gucken. Das erklären wir auch. In der Regel funktioniert es ganz gut.
Das Fernsehen findet bei uns auch zu festen Uhrzeiten statt, auch wenn sie auf DVD gucken. Wir zeigen ihnen bspw. lieber die alten Kinderserien (Heidi, Nils Holgerson etc.). Die haben wir auf DVD, aber die Folge beginnt trotzdem immer um halb 7. Dadurch ist es auch ein fester Termin und nicht "mir ist langweilig, darf ich ..."

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Meine Kinder sind 2, 4 und 5 Jahre alt. Das Problem mit dem Fernseher haben wir auch oft. Wir legen dann immer mal wieder eine Fernsehfreie Zeit ein um das Pensum wieder etwas runter zufahren. Normalerweise dürfen sie täglich ab 18:35 Uhr - 19 Uhr KiKa schauen. In den Fernsehfreien Wochen nutzen wir die Zeit dann nochmal intensiv zum Lesen.

Am Wochenende schauen wir auch mal zusammen einen Film. Ich finde das eigentlich zu viel, aber ich muss dir auch ehrlich sagen, dass ich manchmal auch nicht mehr den Nerv und die Kraft für einen Spieleabend habe und froh bin, wenn alle einfach mal still sitzen.

Der blöder Fernseher. Fluch und Segen zu gleich.

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Was bringt es dem Kind bitte, von 18:35 - 19:00 Fernsehen zu schauen? Da brauch man ja gar nicht den Fernsehen einschalten.

Ich finde das alles so übertrieben.

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Meine Tochter ist 5, der kleine 2. Die große durfte früher fast jeden Abend ein, zwei Sendungen gucken. Das nahm aber irgendwann so überhand mit schreien wenn der TV aus war das sie garnicht mehr gucken durfte. Nach der Geburt des Bruders ist es wieder etwas eingerissen da ich abends immer alleine war. Allerdings macht sie zuviel tv echt emotional, wütend, teils aggressiv. Also gibt es hier tv unter der Woche garnicht mehr. Am Wochenende dürfen sie morgens ein bischen Kinder tv gucken, bzw. Wenn der kurze mittagsschlaf macht. Samstags darf sie länger ausbleiben und mit uns einen Film gucken. Ipad und Co gibt es max. 1 mal im Monat.
Unter der Woche fragt sie eigentlich nie nach, das hat aber auch was gedauert ihr das abzugewöhnen.
In der kita kann sie trotzdessen mitreden.. woher sie es auch immer hat.
Wenn Sie in der Schule kommt müssen wir neu gucken.. Sollte es da eine Serie geben die aaaallllleee gucken dann würde ich sie diese wohl gucken lassen damit sie mitreden kann 🙈

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Hallo,

Unsere Kinder dürfen jeden Tag TV schauen und bei schlechtem Wetter auch mal länger. Und mit dem Bewusstsein, dass sie auch mal wieder schauen dürfen, gibt es auch kein Gejammer, wenn der Fernseher ausgeschaltet werden soll. Übrigens schalten wir eigentlich nie mitten in der Serie aus. Das mag ich als Erwachsene auch nicht.

Was wir herausgefunden haben: Morgens und abends an Werktagen funktioniert TV für uns nicht gut. Am Morgen wird nur geglotzt und keiner frühstückt richtig oder macht sich pünktlich fertig. Das artet in Stress aus und alle starten schlecht in den Tag.
Abends ist es eigentlich auch so. Vor allem wirken die Kinder unausgeglichen und finden schlechter in den Schlaf. Deshalb ist Fernsehen nie das letzte, was am Tag passiert.

Am Wochenende darf der Fernseher auch schon mal morgens laufen. Aber da verfolgen wir auch keinen festen Zeitplan.

Viele Grüße
lilavogel

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Unsere Kids dürfen jeden Tag TV schauen. Zu einer festen Zeit (direkt nach dem Mittagessen) ca 30-40 Minuten, je nach Länge der ausgewählten Sendung.
Da es eine täglich eingebaute Selbstverständlichkeit ist gibt es auch kaum Diskussionen beim Ausschalten und auch so gut wie keine Nachfragen im weiteren Tagesverlauf.
Unser Ältester (10) hat zusätzlich ein Smartphone und hängt daher entsprechend mehr vor einem Bildschirm, aber immer noch altersgerecht, da per FamilyLink Limits eingesetzt sind.

Ich habe mal irgendwo eine Empfehlung gelesen, Kinder sollten maximal pro Tag 10 Minuten je Lebensjahr gucken. Also z.B. 4 Jahre x 10 Minuten = 40 Min TV maximal täglich. Das kommt bei uns gut hin.

LG

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Bei uns kommt es auf verschiedene Faktoren an.

- Wetter
- Wie geht es mir
- Wie geht es ihr
- Langeweile oder gezielte Idee
usw.

Mehr wird es bei uns im Winter, wenn ich nicht fit bin, Langeweile aufkommt.

Weniger: im Sommer, wenn wir gerne draußen sind, beide Lust auf etwas haben.

Fernseher haben wir schon seit Jahren nicht mehr. DVD und Internet gibt es aber.
Am Handy ist you tube gesperrt. Das habe ich eingerichtet, weil kleiner Bildschirm und Akku öfter leer.

Wenn, dann möchte ich, dass wir das durchaus gemeinsam machen. Oder auch mal einzeln, aber gezielt.
Absprechen, mal bewusst als Kinoabend mit Popcorn, mal einfach nur weil es zum Tag passt etc. gehört da für mich dazu. Familienzeiten waren bei uns durchaus vor dem Fernseher früher. Bewusst und gemeinsam. Und dann haben wir auch darüber gesprochen. In den Werbepausen oder bei Tisch.

Ich bin kein Freund von strikten Zeiten. Dann muss man mitten in der Sendung ausmachen.
Oder ärgert sich im Sommer abends, dass man seine Zeit nicht genutzt hat. Ohne verfügbare Zeit, würde man ja gar nicht daran denken. Weil ein Kontingent zur Verfügung steht, kann es abends um 20 Uhr stressen, wenn einem dann die 30 Minuten wieder einfallen.

Ich bin da eher für Gutscheine oder eintteilbare Zeit.
Z.B. gibt es pro Tag 15 Minuten.
Die kann man sich aufsparen oder sofort verbrauchen. Dann muss man schon mitdenken. Lohnt sich das oder ist das zu knapp?

Bei uns ist wichtig: Tagesplan wird angesagt. Sonntags sprechen wir über die gesamte Woche. Wichtige Termine etc. Zum Frühstück auch noch mal: was steht heute an.

Dann ist schon planbar, dass es keine Zeit für irgenwas gibt. Oder eben mehr Zeit.
Wissen wir, was auf uns zukommt, teilen wir uns anders ein.
Wenn nichts los ist, ist die Verführung für Berieselung höher.
Andererseits: wenn verlässlich nichts los ist, planen wir auch längere Aktivitäten ein. Hörspielmarathon, großen Puzzle etc.
Darauf freuen wir uns dann schon in Früh, weil wir ja wissen, dass wir nachmittags Zeit dafür haben.

Wissen wir nicht, ob ein Termin klappt oder nicht, ob wir noch mal losmüssen oder nicht.
Dann neigen wir beide zu Berieselung. Kann man schneller stoppen. Ist nicht so wichtig. Kann man ja weiterschauen.
Puzzle, Hörspiel, lesen oder so machen wir dann beide nicht so gerne. Man weiß ja nicht, ob man wieder rausgerissen wird oder aufspringen muss oder unterbrochen wird usw.

Im Sommer vergessen wir oft komplett darauf. Im Winter brauchen wir bewusste Zeit Zeit zu haben. Planbar: da kommt auch nichts anderes dazwischen. Dann können wir uns fallen lassen und uns kreativ auf Langzeittätigkeiten einstellen.
Während berieseln lassen nur ein Hoppen von Stundentakt zu Stundentakt ist.

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ich bin ein freund von festen regeln. ist für kinder und eltern einfacher.

allerdings gibt es ja immer mal ggute gründe dass man was drauf packt oder streicht.

meine kids hatten vor der grundschule ihre geheilgte halbe stunde pro tag. die gab es immer abends vor dem abendessen, später danach (weil wissen macht ah eben um 19oo kam)

und war letztlich auch immer das letzte druckwmittel... denn grundrechte hat man, privilegien kann man verlieren. und EIN kind aus dem wohnzimmer zu schicken, während die anderen 3 gucken dürfen ist UNGLAUBLICH anstrengend, aber sehr wirkungsvoll...

andersrum, durften die gruoßen brüder (6 und 8 jahre älter als die kleinste schwester) auch mal was extra gucken, weil sie am tag besondern gut geholfen haben, oder irgendwas übernommen haben, was sie nicht hätten machen müsssen.

und "wer sich benimmt wie ein baby, ist offensichtlich zu klein für fernsehen" war immer ein argument das sie akzeptiert haben.

bis zur GS finde ich sollte eine halbe stunde/tag reichen, dann kann man das etwassteigern, je nachdem wie dem kind das bekommt.

meine kids haben ab kindergartenalter auch gerne "gespart" wenn sie dann 3 tage nicht gefragt haben, habe ich angeboten einen filmabend zu machen, so haben sie keine sorge gehabt, dass ihre fernsehzeit verfällt (ich denke das könnte bei deinen auch ein thema sein/werden) d.h. sie haben nicht rumgenervt sondern sich dann gefreut dass es am freitagabend (da gabs dann später abendessen und vorher film, oder spter anderum) nen kinofilm gab. sowie die aufmerksamkeitsspanne dafür reicht.

eine zeit haben wir das mit fernsehtalern verteilt. es gab jeden tag für jedes kind EINEN taler, für a 30min TV, also eine folge biene maja, oder zwei folgen regenbogenfisch, das muss man eben dann einmal auf die dvds kleben, wie viel eine folge kostet, das haben sie aber gutu hinbekommen... der wochenendfilm (90-100min) kostete bene 3 Fernsehtaler, und die hatten sie über die wosche schnell zusammengespart..

nur muss der fernseher dann halt wo stehen, wo auch nur ein kind ohne die anderen sitzen kann. und er darf halt auch nicht den ganzen tag für mama laufen.... also ICH gucke dann auch wirklich nur vormittags oder abends wenn die kinder im bett sind.. das hat immer gut geklappt.

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Bei mir gibt es grobe Fernsehzeiten.
In der Woche abends bis zu 1 h, das kommt drauf an, wann wir zu Hause sind, im Sommer ist es eher weniger.
Hier darf er auch variieren, ob gleich nach der Schule oder etwas später, es gibt eben einmal fernsehen.

Am Wochenende darf Sohnemann auch morgens noch was schauen.
Das hatte sich eingebürgert, weil ich das Kind früher morgens etwas ruhig stellen wollte wegen der Nachbarn.

Das weiß das Kind und fragt in der Regel außerhalb dieser Zeiten auch nicht danach.