Kind schmeißt mit Sachen rum, kind verhalten,

Hallo, ich komme mal direkt zur Sache.
Es geht um unseren Sohn er ist 4 Jahre alt. Jedes Kind ist anders jedes Kind nimmt auch alles anders auf das ist mir natürlich klar. Nur weiß ich selber nicht mehr weiter und bin am überlegen ob ich mir eine Professionelle Hilfe holen soll. Unser Sohn wirft immer mit Sachen rum, aber auf Oma Opa cousin die kleiner sind als er. Er schlägt so häufig seine Schwester. Er macht auch jeden Morgen Probleme wenn er in die Kita muss. Wir diskutieren jeden Morgen 1 Std und meist weint er und schmeißt sich hin. Er will das "Nein" nicht akzeptieren. Ich versuche wirklich meist ruhig das alles anzugehen aber leider manchmal komm ich zu einem Punkt wo ich Ihn dann anschreie und das möchte ich nicht. Ich weiß wirklich nicht was ich falsch mache oder verbessern kann. Wäre über jeden Tipp glücklich. Vielen Dank im voraus.

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"Unser Sohn wirft immer mit Sachen rum, aber auf Oma Opa cousin die kleiner sind als er."

Wie kann man diesen Satz verstehen?

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Der Text wurde zu schnell geschrieben. Ich meinte damit das er damit schon auf Personen und Kleinkinder zielt. Es geht nicht darum die die Gegenstände zu schädigen sondern eher um den Ziel, das er Menschen damit bewirft.

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Weißt Du was, natürlich können wir dir jetzt schlaue Tipps geben von unseren Kindern, die dort vielleicht funktionieren, die Du versuchen könntest umzusetzen und es würde sich vielleicht bessern, vielleicht aber auch nicht. Ich denke aber, dass 4 Jahre ein Alter ist indem ein Kind durchaus versteht, dass es andere verletzt, wenn es aktiv Gegenstände nach ihnen wirft und auch wenn es sie schlägt.


Er will diese Menschen also verletzen, ihnen weh tun und ist aggressiv. Außerdem scheint es ihm an Emphatie zu fehlen sich in die anderen hineinzuversetzen. Er hat Probleme mit der Anpassung an soziale Normen und Du fühlst Dich hilflos und bist eigentlich auch am Ende deiner Kraft und Nerven. Manchmal ist das beste, was wir für unsere Kinder tun können, die schmerzhafte Erkenntnis, dass wir vielleicht nicht allein der Schlüssel zur Lösung der Probleme sind.

Er hat noch zwei Jahre bis zur Schule. Lasst ihr euch jetzt helfen, dann hat er vielleicht bis dahin gelernt, seine Probleme auch anders zu lösen und ihr wisst mehr über die Ursachen und wie ihr euch verhalten solltet. Lasst ihr es aber weiter so laufen, wird er womöglich dieses Kind, das wir alle kennen, das in der Schule über Tische und Bänke geht, aggressiv ist, wenn es Frustsituationen aushalten muss - und in der Schule gibt es viele davon auf einem ganz neuen Level andere Schüler drangsaliert und vielleicht auch Lehrer. Dann würdest du laufend zum Gespräch gebeten werden, dein Kind wäre schneller unten durch als es Qudditch sagen kann und die ganze Schulzeit mehr oder weniger eine Quälerei.

Lange Rede kurzer Sinn. Ich würde es beim Kinderarzt ansprechen, betonen dass ihr absolut am Ende eures Lateins seid und mir eine Überweisung holen für eine Kinder und Jugend -Psychiatrische Behandlung, da diese eine bessere Diagnostik haben und andere therapeutische Möglichkeiten haben.

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Hey vielen dank für deine Antwort. Ich habe vergessen dazu zu erwähnen das, dass nicht permanent die Sache ist Abe rleider häufig vorkommt ich habe immer daran gedacht das ihm vielleicht doch der mittagsschkaf fehlt. Jedoch ist er mir gestern eingeschlafen und als er aufgestanden ist hat er ab und an sich wieder so verhalten. Das kommt und geht. Deshalb nehme ich auch an das es ein Auslöser dafür geben muss weil das nicht sein Dauer verhalten ist. Er ist so liebe voll und kurz darauf herrscht "kaos" er tut auch immer einen auf stur wenn ich ihn frage was er den haben möchte. Ich werde mich aufjedenfall am Montag um ein Termin kümmern vielen Dank nochmal

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Hallo,

ich verstehe nicht so ganz, was Du tust, wenn er sich falsch verhält.

Mein Vorschlag wäre:
Kurze, klare Ansagen, was er zu tun und zu lassen hat mit Ankündigung einer möglichst logischen Konsequenz, was passiert, wenn er sich nicht daran hält.
Wir haben gute Erfahrungen gemacht, von 3 runter zu zählen und bei 1 kommt die Konsequenz.
Ob das Kind dann brüllt, wütet oder sich auf Boden schmeißt, ist egal.
Wir haben dann nur ruhig gesagt, dass das Kind selbst schuld ist, wenn es sich nicht an die Regeln hält.
Wenn die Kinder zu sehr außer Rand und Band waren, gab es eine Auszeit im Zimmer. Auch hier wieder, egal, ob sie das gut fanden oder nicht.

Die Auszeit ist übrigens die logische Konsequenz, wenn ein Kind andere verletzt. Wer sich so verhält, wird vorübergehend aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

Über Selbstverständlichkeiten habe ich mit einem 4-jährigen Kind nicht diskutiert. Da wurde gemacht, oder es erfolgte die Konsequenz.

Die Regeln sollten immer gleich sein, nicht heute mal so und morgen anders. Wenn es um wichtige Dinge geht, auf keinen Fall nachgeben.
Dann wittern willensstarke Kinder nämlich jedesmal ihre Chance, dass es doch nach ihrem Willen gehen könnte und proben erst Recht den Aufstand.

Die Erklär-, Ablenkungs-, Spiel- und Diskutier-Erziehung funktioniert nicht bei allen Kindern, auch wenn das gerne behauptet wird.
Manche Kinder brauchen einfach klare Grenzen und Konsequenzen, damit es läuft, weil sie einen starken Willen haben.
Das ist keine Frage davon, welche Erziehung gerade modern ist, sondern man muss gucken, wie das eigene Kind tickt.

Sollte ich Dich falsch verstanden haben und Du hast den Weg der klaren Grenzen und Konsequenzen schon erfolglos ausprobiert, würde ich tatsächlich mal jemanden von außen auf das Kind gucken lassen.

LG

Heike

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"Die Erklär-, Ablenkungs-, Spiel- und Diskutier-Erziehung funktioniert nicht bei allen Kindern, auch wenn das gerne behauptet wird.
Manche Kinder brauchen einfach klare Grenzen und Konsequenzen, damit es läuft, weil sie einen starken Willen haben.
Das ist keine Frage davon, welche Erziehung gerade modern ist, sondern man muss gucken, wie das eigene Kind tickt."

so ist es. ist ja sicher der erste versuch, oft klappt es, aber in menschen situationen/zeiten läuft man damit gegen die wand und die keinen nehmen es mehr als einladung zu einem lustigen diskutierspiel. da muss man dann mal demonstrieren wer der chef ist und dann ist das auch schnell wieder gut und man kann wieder erklären und bitten.

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Ganz einfach: die Dinge die er schmeisst werden ihm halt garnicht mehr gegeben.

1 Stunde diskutieren bringt nix.

"Nein, du tuhst damit den anderen weh" muss reichen.

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Hi,
warum tut er denn diese Dinge? Ich bin ja etstmal nicht so der Freund von Konsequenzen, da du dich so ja nur auf der Verhaltensebene bewegst. Aber jedes Kind hat ja Gründe für sein Verhalten (Gefühle, Bedürfnisse,...). Über die schreibst du gar nichts.
Mein Sohn, gerade 4 geworden, schmeißt auch ab und an mal Zeug durch die Gegend, will aber niemanden verletzten. Meistens macht er das, wenn er gerade nicgts mit sich anzufangen weiss. Klar, kann ich ihn da bestrafen. Ich kann aber auch geneinsam mit ihm überlegen, wie er sich beschäftigen kann (falls ich keine Zeit habe), dann wirft er auch nix mehr rum.
Seiner Schwester tut er auch oft weh, meistens aber auch wirklich, wenn er sich nicht genug gesehen fühlt oder eifersüchtig ist. Manchmal will er auch mit ihr spielen und fängt dann an, z. B. Fangen zu spielen. Leider wirft er sie da oft um und dann ist das Geschrei groß. Klar dulden wir keine Gewalt ubd sagen ihm das auch. Aber er ist auch mit 4 noch sehr klein und braucht Unterstützung.
Hast du eine Idee, warum dein Sohn diese Dinge tut? Wie alt ist denn seine Schwester?

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um was diskutiert ihr denn eine stunde lang? das kann ich mir gar nicht vorstellen.

bei uns gab es für schlagen, geschwuster treten, bewerfen usw einen ganz deutlichen rausschmiss. auch wenn "der schläger" dann strampelnd schreiend auf dem flu sitzt: absolutes no go. das kann man agr nicht deutlcih genug klar stellen.

ruhig bleiben, nicht schreien, aber konsequent die regeln durchsetzen.

wirfst du mit den sachen, nehme ich sie dir weg, oder bringe dich raus, (wenn es nicht deine sachen sind, sondern z.B. die des bruders) das kind merkt: das verhalten ist nicht erwünscht, erntet keine aufmerksamkeit dafür - ja, auch negative aufmerksamkeit kann für kinder in dem alter ein großer antrieb sein!

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Hallo,

mein Rat: diskutiere nicht zu viel mit ihm.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass je mehr ich "sabbel", umso mehr stellt er auf Durchzug. Und wenn ich laut wurde, dann wurde er auch umso bockiger.

Meiner ist 6 und an sich ein kluger und aufgeweckter Kerl.
Liebt Technik, Mathematik, ist sportlich, neugierig, wißbegierig.
Und...verwandelt sich momentan dauernd in den Anführer der Hunnen. #wolke
Der hat eine derart kurze Zündschnur, beim kleinsten bisschen donnert der auseinander wie ein Kanonenschlag.

Anders kann ich das nicht mehr beschreiben.

Mir wurde schon gesagt, dass es die Wackelzahnpubertät ist oder eben die erste Zeit in der Schule. Trotzdem akzeptiere ich das nicht, andere Kinder haben auch Wackjelzähne oder sind neu in der Schule und man muss nicht derart die Sau rauslassen.

Wenn dem was nicht passt, er nicht der "Bestimmer" sein kann, jemand anderes mal bei einem Spiel gewinnt...dann brüllt, plärrt laut durch die Gegend, tobt der. Röhrt rum, schmeisst auch mal bockig was herum. Beleidigt andere, ist unfair und stur.

Ich diskutiere nicht mehr.
Das hat keinen Sinn. Ich rege mich nur auf, es kostet Kraft und bringt Null.
Ich beschwichtige ihn auch nicht mehr oder tröste zu viel (denn das meiste ist hausgemacht).

Sondern ich handle.
Neulich hat er draussen beim Spielen ohne Grund einen anderen Jungen dumm angemacht und ihn beleidigt. (Wehe man beleidigt ihn, dann ist aber Holland in Not!)

Zack war ich draussen und habe ihn mir gepackt, Rad in den Schuppen, Schuhe aus, Mütze aus, rein ins Haus.
Mit dem Spielen war erst mal Sense.
Die anderen Kinder spielten draussen weiter, während sich Monsieur oben erst mal tüchtig ausbockte. Danach durfte er mir erst mal in der Küche helfen.

Und ansonsten lasse ich den auch immer öfter mal an die Wand rennen, statt zu diskutieren.

Neulich hatte er keine Lust, die Buchstaben bei einer Hausaufgabe sauber abzumalen und hat sie hingeschmiert.
Einen Tag später kam er aus der Schule und mault, dass er keinen Stempel bekommen hat - aber der Noah nebenan hat einen bekommen. Das ist unfair.
(Ich meinte nur, Noah hat wahrscheinlich sorgfältiger gearbeitet und sich den Stempel verdient. Für nichts gibts auch nichts. Mach es einfach beim nächsten Mal auch sauberer).

Einmal hat er keinen Bock gehabt seinen Ranzen zu checken und hat prompt sein Schlampermäppchen mit Kleber und Schere vergessen. Rutschte auf der Ampel auf gelb, kam heim, maulte.
Ich nur "Ist es Dein Ranzen oder meiner? Du weisst, dass Du ihn jeden Abend checken sollst!"


Oder ein anderes Mal stritt er sich mal wieder vom Feinsten mit den anderen Kindern in der Strasse. Am Samstag spielten alle im Garten, die haben ein Baumhaus.
Nur meinen Sohn wollten sie nicht dabei haben und der eine Junge sagte es klar heraus "Du willst immer nur streiten!".
Kam er auch wieder zu mir und beklagte sich "wie doof die sind!" und ich meinte nur, dass er mal darüber nachdenken soll, wie ER den anderen Kindern täglich begegnet. Ich hätte da auch keine Lust auf Kontakt mit so einem Streithansel.
Und als er mich anschaute und fragte, was er machen soll, meinte ich nur "Ganz einfach, behandle die anderen Kinder ganz genau so wie Du auch behandelt werden willst! Dann müsste es gut klappen!"


Das wird nicht von jetzt auf gleich klappen.

Aber ich merke schon eine leichte Veränderung.
Was ich mit ihm noch gerne machen möchte, wäre ein sog. Stärke-Programm, um seine "kurze Zündschnur" in den Griff zu kriegen.
(Momentan ist es wegen Corona etwas schwierig.)

Ich habe da sehr gute Erfahrungen gemacht, da meine Große anfangs in der 1. Klasse sehr unsicher war und sich viel zu viel zu Herzen genommen hat.
Das war eine kleine feine Gruppe mit Kindern. Dabei ging es um das Thema Miteinander, Fair sein, Gewinnen/Verlieren, usw.
Und es hat ihr sehr viel mut gegeben und sie hat sich sichtbar entspannt.

Bezahlt habe ich damals für 10 Sitzungen einen Eigenbeitrag von 50€ (war mehr für die Verpflegung gedacht), die Gruppe bestand aus 2-3 Kinderpsychologen, die mit den Kids echt tolle Spiele gemacht haben.
Das war zwar für Schulkinder, aber evtl bieten die auch was für jüngere Kinder an.
(Bei mir bekam ich den Kontakt über die Diakonie - versuche es doch mal, fragen kostet nichts)

LG#herzlich