Verhältnis unter Schwestern verbessern - Eure Tipps?

Hallo zusammen :-)

Wir haben es eigentlich wirklich alles schön und ich bin zufrieden, wie alles so läuft. Ich lebe allein mit meinen 3 (13, 11 und 7), Schule läuft gut, Kontakt mit dem Papa auch ganz in Ordnung. Das einzige, was mich echt manchmal beschäftigt, ist der Umgang der zwei Großen miteinander. Da ist "ich hasse sie" noch das Freundlichste, was manchmal kommt.

Ich weiss schon, dass ich die große Liebe nicht herbeiführen kann, aber zumindest einen normalen respektvollen Umgang miteinander vielleicht?

Ich denke, Teilursache ist eine gewisse Ungleichbehandlung in den vergangenen Jahren, mal zu Gunsten von einer (PTBS nach Amoklauf), dann zu Gunsten der anderen (sehr hoher IQ, sehr empathisch, ein wenig entwicklungsverzögert gewesen). Wir haben schon so einiges durch, wenn ich das mal so zurückdenke. Die Jüngste war ein Frühchen und ein Jahr nach ihrer Geburt habe ich mich vom Vater der 3 getrennt. Aber die läuft ganz gut "mit".

Kennt jemand das, dass Schwestern sich extrem schlecht vertragen und hat vielleicht den einen oder anderen guten Tipp?

Das einzige, was bisher "zieht", sind tatsächlich von mir "angeordnete" Familiengespräche. Darauf haben sie zwar meist keinen Bock, am Ende wirds aber immer recht lustig und tut gut.

Danke Euch vorab
alleinmit3kids

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Die Lösung habe ich da auch nicht. Nur drei spontane Gedanken:

1. Objektive Gerechtigkeit gibt es nicht. Man muss Kinder nicht gleich behandeln, sondern so, dass jedes sich gesehen und wahrgenommen fühlt. Vielleicht gibt es unterschiedliche Talente, der beiden, die du jeweils wertschätzen kannst? Die eine ist sportlich, die andere künstlerisch begabt oder was auch immer. Wenn sie sich "spezialisieren" lässt wahrscheinlich die Konkurrenz etwas nach.

2. Alleinerziehend ist das leichter gesagt als getan, aber vielleicht lassen sich Freiräume schaffen, wo du mit einem Kind etwas unternimmst. Das stabilisiert Euere Beziehung, und das wiederum hilft dabei, dass das Kind sich sich deiner Liebe sicher fühlt und nicht immer gegen die Geschwister neidet. Vielleicht können sie manchmal im Wechsel zum Vater?

3. Wenn meine Kindern streiten erinnere ich sie daran, dass sie es auch übel finden, wenn zwei Personen die sie beide lieben (Mama und Papa) streiten. Das verstehen sie.
Alles Gute!

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Ein gemeinsames Hobbie & gemeinsame Interessen.

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find ich toll, dass du sie dann zusammenholst und es dann gut ist. das versuchen ja viele schon gar nicht.

meine mädels sind 10 und 12, die zicken sich auch gerne mal an... vor allem wenn eine da gefühl hat sie wird benachteiligt. egal ob berechtigt oder nicht. wir schaffen das dann immer ganz gut mit gesprächen grade zu biegen.

das familiengefüge würde ich halt möglichst gleichberechtigt und übersichtlich gestalten. sodass die mödchen wissen, immer, dass jede ihren platz hat. kein kind darf das gefühl haben zu kurz zu kommen. das ist schwierig das gefühlte und die tatsächliche gerechtigkeit zu verteilen... wird wohl immer ne gratwanderung bleiben... ich fürchte mich manchmal auch ein bisschen davor, dass nummer 5 dann so viel jünger als alle anderen ist und so vieles gar nicht vergleichbar sein kann. aber auch das müssen kinder lernen.

beib mit deinen mädels im gespräch, und mach dir bewusst dass die jetzt auf pubertätschaos zusteuern, da ist das total normal, dass sie manchmal nicht ganz rational denken können... meine große ist da schon gut dabei #zitter und die freundin von meine sohn könnte langsam mal damit durch sein... da kann man nicht viel mehr machen als gerecht bleiben, erklären wenn die mdchen die gerechtigkeit nicht sehen. und ab und an darf ma nauch mal ein geheimnis vor der anderen schwester haben, das gibt einem das gefühl auch mal ein extrawürstchen zu bekommen. die andere muss nur auch mal eins bekommen, damit sie im streitfall auch mit einem (möglichst gleichwertigem) exclusivgeheimni (und wenns ein schokoriegel außer der reihe ist) gegentrumpfen kann. bzw du, wenn du dann dazwischen gehen musst.

klappt bei uns immer.

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Hallo.

Ich habe auch zwei Mädchen, die gerade mal ein Jahr auseinander sind. Und dazu noch mit zwei total entgegengesetzten Charaktere. Die Ältere impulsiv und die Jüngere sehr introvertiert. Somit eckten sie ständig in der Pubertät an. Die Impulsive ging auch mal auf ihre Schwester los, da sind wir dazwischen gegangen. Das gibt es hier nicht. Aber bei dem Verbalen sind wir "meistens" nicht dazwischen gegangen, solange keine Gefahr bestand. Sie mussten es untereinander klären. Die Ältere war auch viel mit ihren "Freunden" unterwegs. Wir fanden die Freunde nicht so toll, aber die Erfahrung musste sie selber machen. Leider hat sie sich ziemlich viel da mit reinziehen lassen, wo sie jetzt noch zutun hat. Sie sind jetzt mittlerweile beide Erwachsen (22 und 23) und sind gefühlt die besten Schwestern. Das hatte ich mir so gewünscht, aber dennoch habe wir sie ihre Erfahrungen sammeln lassen. Aber eins kann ich sagen, so sehr sie sich in der Pubertät gehasst haben, bestand irgendwelche Gefahr waren sie trotzdem füreinander da.

Alles Gute und starke Nerven.

Lg

PS: Man muss sie auch selber machen lassen, aber im Hintergrund immer da sein.

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Mhhh... so blöd es klingen mag: wenn es ganz stark ausgeprägt ist hilft meist nur eine Therapie (gibt auch familientherapeuten), wo minimum beide Schwestern dabei sein müssen und bereit sein müssen auch an sich zu arbeiten und ihre Denkweise. Sie eine eigene Beziehung aufbauen können. Wird dann wie beim ehetherapeuten laufen, wo beide Parteien wieder lernen müssen miteinander zu leben und einander zu verstehen. Oder einfache Akzeptanz, dass sie nur auf Papier Schwestern sind und wenigstens bei familienunternehmungen und streitherde Regeln aufstellen, wie z.b. wenn sie sich ein Bad teilen, dass sie feste badzeiten bekommen etc. Also höflich und Respektvoll und keine Versuche eurerseits die beiden zu "kitten". Selbst Aussagen wie "sei doch verstöndnisvoll" oder versuche dass die eine die andere versteht, kann oft auch so rüber kommen, als ob die andere in dem moment wichtiger ist.

Man kann ja nicht in deren Köpfe sehen und wenn sie nicht gelernt haben offen mit euch über ihre Gefühle reden zu können, ohne verurteilt zu werden, dann werden sie auch nicht immer gleich sagen, wo sie sich benachteiligt oder verletzt fühlen.

Ich und meine Schwester haben keinen Kontakt mehr. Meine Mutter akzeptiert es nur widerwillig aber mit 30 ist es mittlerweile normal für uns alle und da bin ich froh, dass meine Mutter und Stiefvater keine Versuche mehr startet, dass wir wieder Kontakt haben.

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"Ich will nicht, dass sich jeder in seine Bude verzieht."

Das schreibst du unter einen anderen Post...

Vielleicht solltest du das Pubertier aber genau das machen lassen, wenn sie es will?
Haben sie denn genug Rückzugsmöglichkeiten?

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Das war missverständlich in diesem Zusammenhang wohl ausgedrückt. Natürlich darf sich jeder in sein Zimmer verziehen. Ich möchte nur nicht, dass abends jeder in einem anderen Raum vor einem anderen Gerät hockt.

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Ich hatte auch mal eine Familiensituation, die ich extrem anstrengend fand.

Ich konnte in einem Familienzentrum mit einer Familientherapeuthin darüber reden, das hat mir sehr geholfen. Und durch die Gespräche und Tipps konnte ich dort etwas mehr reden und hier etwas mehr schweigen. So habe ich die Situation in absehbarer Zeit zum positiven verändert.


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