Eltern die ihr Kind verteidigen (gegenüber meinem, im Spiel)

Hallo liebe Foris

mir ist klar, daß es dazu völlig unterschiedlich Einstellungen gibt.

An sich macht es mir nichts aus, wenn andere Eltern meine Kinder auch mal zurechtweisen, wenn sie der Meinung sind, da haben meine Kinder etwas nicht richtig gemacht oder nicht verstanden. Der Ton macht natürlich die Musik, heißt, solange das Ganze freundlich und mit konstruktiver Absicht kommt, ist alles Bestens.

Es gibt aber schon mal Eltern, die immer alles im (vermeintlichen) Sinne ihres eigenen Kindes regeln, beim Spielen sich einmischen und für ihr Kind verteidigend das Wort ergreifen (anstatt, daß es seine Meinung selbst äussert), jedoch anders herum nicht für mein Kind Partei ergreifen, wenn das eigene Kind sich "danebenbenimmt". Dann darf mein Kind sich schön selbst wehren, es spürt also schnell, daß es bei diesen Bekannten immer alleine dasteht.

Ich selbst mische mich bei so Kleinigkeiten unter Kindern nicht ein, erst Recht nicht, wenn sich andere Erwachsene schon einbringen, denn wegen solcher Sachen will ich mit Sicherheit keinen Eltern-gegen-Eltern-Streit.

Es geht um Kinder im Grundschulalter und auch nicht um Streitereien sondern um Diskusionen untereinander.

Mein Kind hat bei entsprechenden Bekannten dann immer schon Unbehagen, denn es trifft ja nicht auf einen Spielkameraden, sondern auf den "Freund plus Elternmacht" und wehe, mein Kind sagt oder macht etwas, was nicht der Meinung des Freundes (bzw. seiner Eltern) entspricht, dann kommt der Gegenwind gleich von erwachsener Seite.

Ich finde das unfair, denn mein Kind steht da allein und immer in Gefahr "abgemahnt" zu werden, sofern nicht alles immer zu Gunsten des Spielkameraden läuft. Und mein Kind ist durchaus sozialverträglich - vertritt aber seine Meinung und wird dann von erwachsener Seite "übermäht", damit alles schön im Sinne des Freundes entschieden wird.

Innerlich sträuben sich mir dann die Haare, letztendlich wird mein Kind dann eingeschüchtert und hat weniger Rechte, als der Spielkamerad.

Ich muss dazu sagen, die Eltern glauben offensichtlich auch, daß sich das eigene Kind nicht wehren könne (was nicht so ist, es kann seine Meinung den Freunden gegenüber gut vertreten ... wenn es denn darf). Das andere Kind weigert sich übrigens, mit fremden Kindern zu spielen, wenn nicht mindestens ein Elternteil dabei ist, weil es glaubt "den Schutz der Eltern" zu brauchen.

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ach - und noch etwas:

Es liest sich, als wärst du bei verschiedenen Situationen dabei und schreitest nicht ein, weil dein Sohn das selbst klären kann.

Da würde ich anders handeln. Um gegen Erwachsene "anzukommen" ist dein Kind noch zu jung. Und wie ich vermute, auch noch zu gut erzogen / zu höflich. Steh zu deinem Kind, unterstütze es und stärke ihm in solchen Situationen den Rücken. Denn genau das ist es, was dein Kind braucht: das Wissen, dass du für ihn da bist, wenn er alleine nicht weiter kommt.

1

Nö, kenne ich nicht.
Schreib doch mal ein Beispiel, damit man sich die Situation besser vorstellen kann.

Klingt sehr unkonkret. Dein armes Kind wird von anderen Erwachsenen übervorteilt. Du mischst dich aus pädagogischen Gründen nicht ein, weil dein Kind für sich selbst sprechen kann.
Mit manchen Kindern will dein Kind nicht mehr spielen, weil es da mehr mit den Eltern zu tun hat, als mit den Kindern.
Korrekt?
Warum sucht sich dein Kind dann nicht ein paar andere Freunde? Oder lädt die Kinder zu euch ein, wo sie ihre Ruhe haben?

LG!

2

Die Kinder diskutieren, wer mehr Tore geschossen hat (keiner hat richtig mitgezählt)... (Eltern: Natürlich der Freund).

Freund stolpert auf der Wiese und hat einen Kratzer am Bein (Eltern zu meinem Kind: Du hast ja auch dein Spielzeug im Weg liegen lassen, da musste er ja stolpern.)

Beim Ballspielen gelangt der Ball öfter mal in Nachbars Garten, daran sind alle Kinder beteiligt (Eltern zu meinem Kind: Bitte mehr aufpassen).

Es ist so ein subtiles Klima "Pro-eigenes-Kind". Du hast Recht, letztendlich sollte man sich wohl lieber andere Kinder zum Spielen suchen. Finde das Verhalten nur "gruselig" und verstehe es nicht.

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Sorry, aber bei den aufgezeigten Beispielen würd ich ja schon mal was sagen. Ich könnte das nicht hören und nichts sagen... da würds in mir brodeln

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Ich weiß nicht, ob ich da gleich ein "Wir müssen reden..." Gespräch anfangen würde, aber ich würde da definitiv was dazu sagen, ala...

Ich weiß nicht ob X die meisten Tore geschossen hat, aber ist es wirklich wichtig? Hauptsache ihr habt Spaß.

Ja, man muss aber auch gucken wo man langläuft.

Ja, da müssen BEIDE aufpassen.

Ich glaube, da würde ich sehr schnell die Verabredungsfrequenz runterfahren. So ein Verhalten macht es unglaublich anstrengend, leider hat mein Sohn auch so einen Freund. Eigentlich ein nettes Bürschchen, aber auch mit Heli-Mama. Die ist auch kein schlechter Mensch, aber vieles ist soooo anstrengend, weil man dauernd den Level ausloten muss wo man einschreitet/was sagt. Bei anderen läuft es tw ohne Mama oder man kann in Ruhe quatschen uns lässt die Kurzen einfach machen bis sie von selber kommen (und dann meistens nur mit den Stichworten Hunger/Durst)

3

Ja, das kenne ich auch.
Ich kann dazu sogar noch aus eigener Kindheit eine Erfahrung erzählen. In der Grundschule saß ich neben einem Mädchen, sie war eine Nette, hatte aber eine richtige Heli-Mutter (sie war Einzelkind) Sie durfte auch nicht alleine zur Schule gehen, und uns andere außerhalb der Schule treffen noch weniger. Alles zu gefährlich.

Naja, einmal hatte ich Streit mit ihr und habe sie dabei an den Haaren gerissen#schein
Wir haben uns aber gleich wieder verstanden. Leider hat sie es ihrer Mama erzählt. die hat mich dann am nächsten Tag am Schulweg abgepasst (ich ging ja alleine zur Schule) mich komplett runtergemacht und als krönenden Abschluss auch noch fest an den Haaren gerissen- damit ich mal spüre, wie das ist!!! Als Folge davon hatte ich so Angst vor der Frau, dass ich ihre Tochter in der Schule links liegen ließ. Einfach als Sorge, dass ich wieder mal was falsch mache und ihrer Mutter in die Fänge gerate. Den anderen aus der Klasse ging es genauso und sie saß dann wirklich ihre Grundschulzeit ohne Freunde ab. Eigentlich sehr traurig, und sie war ja wirklich nett. Aber ihre Mutter habe wir alle gefürchtet.

Und genau darum finde ich auch, man soll es den Kindern allein ausmachen lassen und nicht immer wie ein Bodyguard dahinter stehen. Natürlich gibt es auch Grenzen und es gibt Situationen, wo man einschreiten muss. Aber im Normalfall ist es am besten, man lässt die Kinder alles unter sich regeln. Nur so lernen sie es auch.

5

Hey noramarie, genau das meine ich 😁 👍.

Allerdings ist das, was du erzählst heftig (...Mutter zieht an den Haaren... 😶 🙊 ohweia!).

Aber genau um diese Art geht es mir. Beim Diskutieren untereinander (leider fallen mir jetzt keine Beispiele ein) schalten sich irgendwann die Eltern ein: Freund hat Recht, basta! Welches Kind wäre da nicht eingeschüchtert, wenn es öfter so läuft?

6

Ja, es ist für ein Kind sehr unangenehm, wenn es plötzlich von einem nicht nahestehenden Erwachsenen gerügt und zurechtgewiesen wird. Vielleicht sogar noch zu Unrecht, einfach nur weil die andere Mutter meint, sie muss sich immer vor ihr Kind stellen. egal, ob dieses im Recht oder Unrecht ist.
Auch den so übertrieben geschützten Kindern tun diese Mamis keinen Gefallen. Wie sollen die je selbstständig werden?
Kennst du das Buch "Verschieben Sie die Deutscharbeit, mein Sohn hat Geburtstag"? Da geht es um genau solche Eltern.

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So lange ein Gleichgewicht gehalten wird, kann man sich auch mal einmischen.

Die Situationen die du beschreibst sind echt nicht schön. Bist du schon mal eingeschritten, hast die Mutter angesprochen oder sowas? Ich würde das einmal ansprechen. Ändert sich trotzdem nichts, würde ich den Kontakt wohl nicht mehr aufrecht halten. Und vermutlich würde ich das auch so kommunizieren.

Hatte damals eine ähnliche Situation, als meiner noch kleiner war. Kind A kam ständig petzen, hat immer gleich geheult und sich dran ergötzt, wenn meiner Ärger bekam. Sprachlich war er auch schon weiter. Meiner hat dann natürlich in die Röhre geguckt. Irgendwann habe ich es angesprochen und gesagt, dass wir nicht Schiedsrichter spielen sollten und so lang es nicht eskaliert, sollte man die Kids dazu ermutigen das selbst zu klären. Es wurde dann auch besser.

In den Situationen die du beschreibst, würde ich mich schon eher einmischen oder sagen:"So, ich habe mir das jetzt lange genug angeschaut. Ich möchte nicht dass mein Sohn wegen Kleinigkeiten ständig von euch angepflaumt wird. Vor allem nicht in so einem Ton. Ihr würdet das auch nicht wollen und irgendwann wird euer Sohn alleine spielen müssen, wenn ihr so weitermacht, denn meiner hat langsam keine Lust mehr sich mit euch zu treffen. Einschreiten wenn es ausartet: Ja!
Aber sich überall einzumischen und das immer zu Gunsten des eigenen Kindes: Nein! Haltet euch zurück und bleibt etwas sachlicher. Sonst können solche Treffen nicht mehr stattfinden."

So oder so ähnlich würde ich es wohl formulieren.

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Ich glaube, die Eltern merken gar nicht, daß sie ungerecht sind und meinen einschüchtern. Die sehen alles durch ihre spezielle Brille und tun so, als wenn ihr Sohn 2 Jahre alt wäre und vor seinen viel stärkeren Freunden und allen Enttäuschungen geschützt werden müsste und die anderen Kinder im Gegensatz dazu jeden Gegenwind aushalten können.

So, wie das Erwachsene untereinander manchmal mit kleinen Kindern machen (Gewinnen lassen, Recht geben etc.). Aber daß da zwei Kinder mit je eigenem Standpunkt, eigenen Schwächen und Unsicherheiten (also beide nicht perfekt und beide auch schnell von Erwachsenen einzuschüchtern) miteinander zu tun haben, scheinen die nicht zu merken.

Also die Mutter im Beispiel oben, zeigt das ganz gut. Die hat offenbar keinerlei Gefühl dafür, daß sie den Kindern dermaßen Angst eingejagt hat, daß diese die Familie lieber gemieden haben (bei soviel "Bodyguarderei").

Also ne fremde Mutter die mir auflauert und mich "erzieherisch" an den Haaren zieht, da hätte ich auch Alpträume bekommen 😂.

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ja, einzelne solcher Eltern habe ich auch kennengelernt. Allerdings nie in Bezug auf unseren Sohn sondern andere Kinder. Wir hatten eher das Problem, dass andere immer zu hören bekamen "guck mal, wie gut der xy sich benimmt" oder "nimm dir mal ein Beispiel an xy". Auch das ist absolut unschön. Ja, unser Sohn war schon immer sehr höflich, sehr anständig und ist es bis heute. Er konnte Toben ist aber nur sehr sehr selten mal übers Ziel hinaus geschossen - und das nie woanders. Trotzdem macht man auch sowas nicht ständig.

Was ich aber auf keinen Fall geduldet hätte wäre, dass 1 Elternteil von Grundschulkindern bei Spielverabredungen der Kinder bei uns dann hier mit rumhängt. Die Kinder sind alt genug, um auch ohne permanente Aufsicht zu spielen und ich bzw mein Mann haben noch anderes zu tun als fremde Leute zu bewirten, die wir gar nicht eingeladen haben.

Warum spielt Dein Kind eigentlich noch mit diesem Kind? Ich hätte ihm schon längst geraten, sich andere Freunde zu suchen oder nur noch bei uns zu spielen (OHNE Elternteil!). Auf Dauer kann das für dein Kind nicht gesund sein mit solchen Erwachsenen Kontakt zu haben. Oder du sagst deinem Kind, dass es nach Hause kommen soll, wenn es wieder unfair behandelt wird.

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Also wenn meine Jungs irgendwo 'Unbehagen' hatten, wollten sie da nicht mehr hin.

In Deinem Fall liest es sich aber so, als seist Du auch dabei, als sei es kein Spieltreffen der Kinder, sondern in erster Linie ein Treffen der Erwachsenen. Wenn ich wiederholt beobachten würde, daß es meinem Kind da nicht gut geht, würde ich diese Treffen überdenken, bzw. wenn ich merke, dass mein Kind gerade mit der Situation überfordert ist, es unterstützen. Das kann man ja durchaus diplomatisch machen ohne dem anderen Kind den schwarzen Peter zuzuschieben.

Im Übrigen halte ich die Eltern, die Du beschreibst, für typische Helikoptereltern. Und in erster Linie tun die ihren eigenen Kindern nicht gut.

Grüsse
BiDi

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Also wenn die Kinder streiten oder besser gesagt es hitzig wird dann können die Eltern eine allgemeine Ansage machen.

Hier geht es um Vermeidung von Eskalation und da müssen m.E. Alle Kinder angesprochen werden.

Wenn ein Kind über Spielsachen vom anderen stolpert dann hat das stolpernde Kind Augen um diese selber zu sehen. Schuld gibt es hier nicht.

Wenn ein Hitzkopf dabei ist und die Mutter IHR Kind zurechtweist/ aus der Situation nimmt weil es nicht geht - verständlich.

Wenn immer „die anderen Kinder“ „Schuld“ sind dann würde ich sagen muss ein Gespräch her.

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Oooh ja, so "Freunde" haben wir auch. Unsere Kinder sind noch im Kita-Alter, daher wird die Freundschaft eher durch uns Erwachsene aufrecht gehalten und nan ist halt doch mehr dabei. Uns macht es aber so wütend, dass sie (die Mutter) ständig ihre Kinder beschützt, ihnen recht gibt und unser Sohn der Buhmann ist, obwohl er echt kein schwieriges Kind ist. Eigentlich tendiert man doch eher dazu, fremde Kinder zu bevorteilen, wenn überhaupt. Wir treffen uns nur noch mit dem Vater und den kindern oder ohne Kinder. Wirklich kommuniziert haben wir das nicht, ist vermutlich auch nicht richtig von uns.