Treffen mit Freunden( Kinder im Alter von 3, 4 und 6 Jahren

Hallo Zusammen,


wir treffen uns öfters nachmittags mit einer befreundeten Nachbarsfamilie. Meine zwei kleineren Kinder und ich mit der Mama und deren Kinder( alle gehen zusammen in die gleiche Kindergarten Gruppe).
Die Treffen sind soweit wirklich nett, vor allem ist mir die Mama der anderen Kinder mittlerweile eine liebe Freundin geworden.
Unsere kleinen Buben( 3+4 Jahre alt), die auch befreundet sind, zoffen sich aber öfters mal recht doll. Es kann sein, dass mein Sohn dann leider auch mal handgreiflich wird oder dem kleineren ein Spielzeug weg nimmt. Hierzu wird er auch stets von mir ermahnt und bekommt mit geteilt, dass ich dieses Verhalten nicht dulde. Oftmals erlebe ich aber, dass der Kleine meinen Sohn vorne weg ärgert oder total schnell los weint und mein Sohn darauf hin so reagiert- mit zum Beispiel Schaufel wegnehmen oder ähnlichem , was natürlich nicht in Ordnung ist.

Oftmals wird mein Sohn dann auch von der Mama angesprochen- er soll das lassen. Ich finde das ist mein Job und dem gehe ich ja auch nach... Konsequenz war auch schon mal dass wir früher nach Hause sind.
Wie verhält ihr euch, wenn euer Kind von anderen "erzogen" wird?

Desweiteren wundert es mich, dass wir eigentlich nur mit dieser Familie diese "Probleme" haben. Treffen wir uns mit anderen Freunden, so gibt es da meistens kaum Streit, die Kinder spielen schön und wir Mamis können uns unterhalten.

Wisst ihr woran sowas liegen könnte? Was kann man besser machen? Muss dazu sagen, dass die größeren sehr gut befreundet sind und gerne miteinander spielen und ich möchte meine Freundin ja auch sehen und mit ihr quatschen.

Freue mich auf eure Sichtweise und Ideen.

LG, Joy

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Ich finde (bzw. fände, denn oft kam es bisher nicht vor) es völlig ok, wenn jemand meiner Tochter (3,5) sagt, dass ihr Verhalten nicht ok ist. Sie lernt dadurch mMn auch andere Grenzen zu wahren und mitunter wirkt es sogar besser, wenn Fremde etwas sagen. Mit "erziehen" hat das für mich aber nicht gleich etwas zu tun.

Und was die Freundschaften betrifft: Bisher war es so, dass ich sozusagen die Freunde meiner Tochter ausgesucht habe. D.h. wir Mütter sind befreundet (seit der Schwangerschaft) und die Kinder sind zusammen aufgewachsen. Meine Tochter hat so insgesamt 6 Kinder, die gleichalt sind (+/- 3 Monate)... Mit 2 der Kinder spielt sie total selbständig, harmonisch und ausdauernd. Die anderenbmag sie auch aber da stimmt die Chemie einfach nicht so ganz - es gibt Streit oder die Kids brauchen viel Anregung. Da geht es Kindern auch nicht anders als uns Erwachsenen.

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Denke ich auch. Wenn sie mal alleine wo zu Besuch sind kann ja auch die Fremde Mutter nicht alles dulden, im Nachhinein berichten und abwarten, dass du dann deinem Kind erklärst, was es falsch gemacht hat. Da wird ja auch in dem Moment eingegriffen und das Kind lernt, dass in anderen Familien andere Regeln gelten und man sich an die Umstände anzupassen hat. Gilt dann in Zukunft auch für die neue Kindergartengrupp, Schulklasse, im Beruf.

Auch im Spiel wenn alle dabei sind kann man eingreifen und das eigene Kind schützen. Das ist ja auch Erziehung für das eigene Kind, wenn man ein anderes Kind ermahnt und das eigene das mitbekommt. Persönliche Grenzen gelten immerhin auch in der Öffentlichkeit und wenn man seinem eigenen Kind beibringen will, dass z. B. Gewalt verboten ist, man anderen das Spielzeug nicht aus der Hand reißt etc. muss man es ja konsequenterweise auch vor anderen schützen, die eben das tun.

Die andere Mama fühlt sich da bestimmt auch nicht wohl, vor den Augen der Mutter ein fremdes Kind zu ermahnen, aber anscheinend war es in dem Moment nötig und steht in Hinsicht auf die Prinzipien und das Weltbild eben über "sich nicht bei anderen einmischen". In anderen Situationen nennt man es Zivilcourage.

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Einfach nur die Aufforderung, das eigene Kind (oder eigene Sachen) in Ruhe zu lassen, hat für mich nichts mit Erziehung zu tun. Das dürfen alle. Im Gegenteil, ich finde es sogar wichtig, dass mein Kind die Grenzen von anderen wahrnimmt.

Einmischung in die Erziehung wäre es, wenn sie mit Konsequenzen drohen würde, die außerhalb ihres Verhaltens liegen würden (z.B. dann spielen wir nicht mehr mit dir" wäre akzeptabel, "dann musst du nach Hause gehen" nicht) oder sich in Dinge einmischen würde, die sie nichts angehen.

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Ich bin sehr froh wenn andere Eltern meinen Sohn in solchen Situationen ebenfalls Feedback geben. Er merkt, dass nicht nur ich sein Verhalten nicht gut finde, sondern die anderen Eltern ebenfalls. Nicht um sonst braucht es ein ganzes Dorf zur Kindererziehung.
Bei uns klappen Spielbesuche immer unterschiedlich gut. Ist immer Tagesform und ortsabhängig und in welcher Konstellation sich getroffen wird. Entsprechend muss ich mein Kind managen, oder eben den Besuch abbrechen.

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Also erstmal solltest du eure Mütterfreundschaft und die der Kinder unterscheiden.
Nur ein ihr euch gut versteht, muss das nicht auf die Kinder zu treffen. Ihr könnt euch auch ohne Kinder treffen. Freundschaften kann man nicht herbeizwingen.

Das andere ist diese Sandkastengeschichte. Da stelle ich mir zum einen die Frage, warum nicht mal deine Freundin das Kind korregieren darf.
Ich finde das sogar gut, denn Mamas Geblubber wird irgendwann nicht mehr sonderlich ernst genommen. Er muss auch lernen mit der Reaktion anderer zurecht zu kommen. Sie erzieht dein Kind nicht, sondern weißt ihn auf sein (Fehl-)verhalten hin.

Dieses miteinander spielen der Kinder, kommt sehr anstrengend rüber. Sie sind ja nun keine Kleinkinder mehr. Da würde ich nicht mehr bei jedem Schaufeldiebstahl einschreiten. Die Kids müssen den sozialen Umgang miteinander lernen. Solange nicht einer krass benachteiligt wird oder es eskaliert, würde ich gar nicht eingreifen. Die Kinder sollen ja voneinander und im Umgang miteinander lernen.

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Wenn wir mit anderen zusammen sind, gilt: wer näher dran ist, greift ein.

Ehrlich gesagt, bin ich sehr froh, wenn die anderen Mutter sofort eingreift und nicht erst wartet, bis ich um den Tisch rum bin und mein Kind die Verzögerung zu nutzen wüsste.
Außerdem macht es für alle Kinder eindeutig: die Erwachsenen halten zusammen (wichtige Regeln sprechen wir ab). Im Zweifel gilt die strengere Regelung.

Bin ich näher dran, sage ich was oder greife ein.

Dass Kinder sich streiten ist normal. Je enger sie befreundet sind, desto eher kracht es auch mal. Sie wissen dann schon sehr gut, wie sie den/die anderen einschätzen können (unbewusst noch oft).
Für seltenere Besuche reißen sie sich eher mal zusammen oder trauen sich weniger. Dann sind sie vorsichtiger, weil sie deren Reaktion nicht einschätzen können.

Und manches ist auch Charaktersache.
Wie zwei Magnete. Passt es, sind sie eng und halten einander fest.
Passen sie weniger gut oder haben einen schlechten Tag, dann stoßen sie einander ab.
Andere Kinder sind dann eben aus nicht magnetischem Material. Es klappt, aber es gibt keine wirkliche Verbindung z.B.

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"Wenn wir mit anderen zusammen sind, gilt: wer näher dran ist, greift ein."

Genauso haben wir es auch gehandhabt, als mein Kind noch so klein war.
Naja... eigentlich wird es jetzt auch noch so gehandhabt, obwohl die Kids schon 11/12 sind, es geht nur jetzt um andere Dinge als damals. ;-)

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Unsere sind auch schon in der Pubertät ;-)
Es hilft trotzdem. Wenn auch anders, wie bei euch auch. ;-)

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Ich bin ehrlich, ich mag das überhaupt nicht, wenn z.B. fremde das Verhalten meiner Kinder korrigieren. Wir waren mal in einem Zoogeschäft und da zischte eine Mutter meine Kinder mit "Sshhhhhhh!!!! Hier mal leise, die Tiere erschrecken sich doch." Dabei haben meine Kinder nur ganz normal geredet. Ich fand die Art so dreist.

Ich finde es aber insoweit ok, wenn es eine Freundin/Bekannte ist, und man sich kennt. Und vor allem wenn es ja indirekt auch um ihr eigenes Kind geht. Da sollte sie auch mit "vermitteln" dürfen.

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Hallo,

Wenn es immer die gleichen Situationen sind in denen es Zoff gibt würde ich beim nächsten Treffen die Regeln festlegen. Z.B. es wird dem anderen kein Spielzeug weg genommen. Wer dann später das Kind ermahnt die Regel einzuhalten ist egal.

LG
Sunny

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Hi,
wenn die andere Mama was sagt, wenn sich deine zwei streiten, dann nicht. Streiten sich dein Kind und ihr Kind, dann kann sie eingreifen.
Guckst du gerade nicht hin oder bist woanders kann sie auch eingreifen, wenn sie meint, du wärst damit nicht einverstanden, die Kinder hüpfen zum Beispiel auf deinem Sofa und du machst gerade in der Küche Äpfel für alle. So ist es bei uns.