Hättet ihr jemals gedacht, dass Kinder so anstrengend sind?

Ich sitze hier gerade weinend, weil meine Nerven einfach blank liegen.

Es liegt nicht allein an den Kindern, sondern an Schlafmangel, eine Angsterkrankung und an einem Jahrestag einer schlimmen Erkrankung meinerseits. Alles schon mal keine gute Voraussetzung für eine schöne Zeit.

Gerade ertappe ich mich bei dem Gedanken, ob ich jemals erahnt habe wie anstrengend es ist, Mutter zu sein. Ich kann den „urbia-mopp“ schön hören: „sie geben ja soviel zurück“ „Ich arbeite Vollzeit, habe vier Kinder und drei Hunde, keine Hilfe in der Nähe und komm super klar“. Bei mir ist es nicht so. An Tagen wie heute bin ich nur kaputt und möchte nur allein sein.

Meine zwei sind acht. Soweit schon recht selbständig, aber mir fällt es so schwer ihre Launen zu ertragen. Läuft es nicht bei den Hausaufgaben wird geweint, sich theatralisch vom Stuhl gleiten lassen.. ich hab da jetzt ne neue Strategie und brauche keine Tipps.. aber ich hab es so satt ständig und immer gerufen und gebraucht zu werden. Dieses immer und überall gebraucht werden nervt. Und dann sind sie endlich draußen mit den Freunden, kommt doch jeder alle 5 min rein und ruft weil irgendwas ist (die Hand tut weh, ich hol nur den Helm, wie lange noch bis es Abendessen gibt).

Manchmal träume ich abends vor dem einschlafen davon, wieder nur für mich Verantwortung zu tragen. Nach Feierabend einfach Feierabend zu haben. Und Ruhe. Kein Dauer-Gerede. Kein langes Gesicht weil es nicht das passende zu essen gibt usw.

Geht es jemanden manchmal auch so?

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Nein, hätte ich auch nicht und ja, so geht es mir auch manchmal.
Ich wollte immer Mutter sein. Jetzt habe ich einen Sohn von 13 Monaten, er ist ein absolutes Wunschkind, ein mega unkompliziertes und liebes Baby und ich hab eigentlich viel Hilfe... ja und ich finde es trotzdem anstrengend, dass mein Tagesablauf so sehr von ihm bestimmt und vereinnahmt wird. Ich liebe ihn von Herzen, denke aber auch manchmal an die Tage, an denen mein Mann und ich spontan (!) zum wandern, in die Sauna, ins Restaurant, zum Essen gegangen sind. Heute ist das alles mit Orga verbunden.
Mir ist auch bewusst, dass es, vergleichsweise mit anderen jammern auf hohem Niveau ist, aber es ist nunmal unser aktuelles Niveau. Schlimmer geht immer!
Wünsche dir, dass du bald wieder einen besseren Tag hast🍀

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Ich teile deine Meinung. Ich habe auch ein Kind im Alter von 13 Monaten, relativ pflegeleicht, guter Schläfer; hätte aber trotzdem nicht gedacht, dass es so anstrengend werden könnte!!!
Genauso wie ich mir jetzt noch nicht vorstellen kann, wie anstrengend ein 8jähriges Kind wohl sein kann. 😌😅 Vielleicht sollte ich mal anfangen, darüber nachzudenken... aber letztlich kommt es wie es kommt, ob vorbereitet oder nicht.
Man kann und WILL sein Kind ja nie und nimmer missen ☺️🥰!

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"Hättet ihr jemals gedacht, dass Kinder so anstrengend sind? "

Ja. Ich wusste, wie ich war als Kind (ADHS Diagnose im Erwachsenenalter).

Als Alleinerziehende wusste ich, dass es schwer werden wird.

Im Grunde ist es aber kein Problem. Vielleicht auch, weil ich darauf eingestellt war.

Wenn es sehr schwierig wird, wenn ich merke, dass meine Grenzen erreicht und überschritten sind, dann suche ich mir Hilfe.

Das ist schwieriger als die Zeit mit Kind.
Im Grunde weiß ich dann, dass es nicht mein Kind ist, das anstrengend ist, sondern das, was es mir gerade schwierig macht. Erkrankung, Warten auf Arzttermine und anderes.

Verhalten meines Kindes toppt es dann nur, ist aber nicht die Ursache.
Wenn sie meine Stimmung auslebt, weiß ich, dass es Zeit ist, Hilfe anzunehmen.
Aber auch wieder mehr auf mich zu achten. Mir selbst gutes tun.

Anstrengend ist ihr Verhalten manchmal: ja. Extrem: nein. Vielleicht kommt es mir auch nur einfach nicht extrem vor, weil soooo viele in der Verwandtschaft sehr wahrscheinlich ADS/ADHS haben. Da ist immer was los.

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Die Umstellung ein Baby / Kinder zu haben ist mir recht leicht gefallen ich habe mir vorher auch keine großen Gedanken gemacht oder hatte falsche Vorstellungen . Das ich selber drei viel jüngere Geschwister habe ist mir zu Gute gekommen . Die Erkenntnis wie anstrengend Kinder sein können und die große Ernüchterung kam bei mir als es mit der Schule los ging . DAS habe ich deutlich unterschätzt dieser Druck , die Hausaufgaben die nicht liefen dieses tägliche mit den Kindern da sitzen und kämpfen weil Hausaufgaben erledigt werden müssen , und gelernt werden muss . Meine naive Vorstellung war meine Kinder erledigen die Hausaufgaben weitgehend selbstständig bei Fragen oder Unklarheiten helfe ich natürlich wenn die Hausaufgaben fertig sind schaue ich drüber die Realität sah in der Grundschule allerdings komplett anders aus . Fast jeden Tag Tränen , Bockigkeit , Verweigerung und Diskussionen ein ständiges motivieren und treten . Das hat mir sehr viel genommen an Freude . Auch allgemein ist es anders geworden ja sie sind größer und selbstständiger aber trotzdem fühle ich mich viel mehr eingebunden und bestimmt Mama ich brauche , Mama kannst du , Mama du musst noch ... es gibt auch viel mehr Termine immer ist irgendwas manchmal sehne ich mich auch nach Ruhe oder am Wochenende auch mal nur Elternsachen zu machen ohne Genörgel und ganz ohne ein Sportturnier oder sonst was oder das der Freund/ die Freundin übernachtet . Pubertät ist auch nicht einfach bei uns ist es zwar noch ok aber was ich von anderen mitbekomme tuen mir die Eltern teilweise richtig leid #schwitz.

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Das kann ich auch zu 100% unterschreiben. Ich habe ja Zwillinge. Nie hat es sich mit den beiden so anstrengend angefühlt wie in den letzten Monaten seit Schulbeginn (im 1. Schuljahr waren sie nach der Schule in der Betreuung und haben dort die Hausaufgaben gemacht.)
Das das so an meinen Nerven zerren wird, hätte ich nicht gedacht. Sie weint oft, weil sie einen Fehler gemacht hat oder aus sonst einem Grund. Er hat nie Lust und will immer nur schnell fertig werden.
Ich muss mich so oft zusammenreißen nicht laut zu werden.

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Ich finde, dass heute mehr von den Eltern von Grundschulkindern verlangt wird, als früher.
Meine Eltern bekamen keine Aufträge, was sie mit mir zu Hause üben sollten und ständig wegen irgendwelchen Unternehmungen antanzen, mussten sie auch nicht.

Bei uns ist ein Kind sehr anstrengend, was Schule angeht. Das andere ist, seit der weiterführenden Schule, eine Selbstläuferin.

In vielen Familien geht der Stress richtig los, wenn das Kind in der Schule ist.

LG

Heike

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urbia-mopp“

Also ehrlich nur weil Du so an Deine Grenzen kommst muss es nicht gar so freundlich sein.
Vielleicht solltest Du überdenken was bei dir falsch läuft und Du so unzufrieden bist.

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Deinen ersten Satz verstehe ich inhaltlich leider nicht.

Warum ich unzufrieden bin, weiß ich. Ich arbeite dran.
Nichts desto trotz ändert es ja nichts an der Ausgangsfrage.

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Ja ich hab mir das gedacht und wollte dennoch Kinder.
Ich fühle aber auch manchmal so wie du. Allerdings eher mal so fünf Minuten, da würde ich am liebsten im Kreis laufen und "Ich hör euch nicht!" schreien. Oder einfach so tun, als wär ich nicht da, wenn z.B. mein Kind nachts um 3 vor mir steht, weil es sich übers ganze Bett übergeben hat. Klar möchte ich manchmal so laut es geht vor Wut in ein Kissen schreiben, z.B. wenn jemand seinen Frühstückskakao vor Wut in meine frische Wäsche schmeißt.
Dennoch denke ich die restliche Zeit, was für ein Glück ich habe.
Vielleicht bist du einfach ausgebrannt und brauchst mal etwas Zeit für dich. Kannst du vielleicht manche Sachen delegieren?

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Ich habe drei Kinder, und muss sagen dass es insgesamt wesentlich weniger anstrengend war und ist, als ich dachte.
Die Großen sind jetzt 18 und 16, die jüngste 10.
Schule haben alle drei selbständig geregelt von Anfang an.
Ich war und bin als Selbständige bis abends weg.
Sie mussten früh Verantwortung für sich übernehmen und selbständig sein.
Die Große macht jetzt Abi und geht dann für ein Jahr nach Südamerika.
Der Mittlere macht seinen Realschulabschluss mit ziemlich bescheidenen Noten, hat sich aber durch Praktika und rein schnuppern in verschiedene Berufe selbst eine Lehrstelle besorgt.
Er muss da wohl einen ziemlich guten Eindruck gemacht haben, trotz seiner miesen Noten konnte er die Stelle bekommen.
Meine Jüngste ist oft anstrengend, sie diskutiert gerne, ist aber sehr klever und manipuliert andere gern.
Muss man wissen und entsprechend reagieren bzw eben nicht reagieren.
Haushalt wird aufs Nötigste reduziert, habe eine Wohnung, ziemlich klein, wenig Arbeit. Die Kinder haben von Anfang an ihre Aufgaben.
Kein Garten, keine Tiere, nur Haushalt.
Klar, als sie klein waren, Schlafmangel, aber sonst .... anstrengend ja, ist mein Job aber auch, überall wo Menschen zusammen sind, ist es stressig.

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Ich verstehe dich total...

Man liebt seine Kids...aber manchmal ist es einfach zuviel.

Ich hab mich immer Bewusst dazu entschieden zuhause zu sein, aber mittlerweile denke ich,das war mein größter Fehler....4std sind die Kids ausser Haus und in der Zeit mach ich meist den Haushalt....
Freizeit für mich ist schon da, auch tagsüber aber nie ohne das jmd um mich rum schwirrt
oder irgendwas will.
Und ein "Ich mag jetzt nicht" wird ja auch nicht akzeptiert, hab das Gefühl dann gehts erstrecht so das sie ständig kommen weil sie an der Liebe oder was auch immer zweifeln....
Richtig Ruhe, auch innerlich hab ich erst wenn sie schlafen und das ist hier eigentlich immer erst ab 21:30/22Uhr der Fall....ich verzichte schon viel zu viel auf schlaf damit ich einfach Abendstunden genießen kann....führt dann nur leider oft dazu das auch noch schlafmangel dazu kommt.
Es ist so schwer eine goldene Mitte zu finden....ich vermisse die zeit wie es zu meiner Kindheit war....wo Verwandtschaft noch in der nähe war...wo ich auf dem Dorf wohnte und vor die Tür gehen noch ein Abenteuer war ohne Angst haben zu müssen das was passiert.
Wo man seinen Kindern auch noch was zutrauen durfte...heute musst man ja auch Angst haben das einem das Jugendamt aufn Hals gehetzt wird nur weil mans nicht macht wie jedermann.

Ich hab meinen Mann, aber der hat selbst mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen und grad für unsere jüngsten hat er keine Toleranzgrenze und es fällt ihm mega schwer ihn zu verstehen.

Ich bin immer glücklich wenn sie zu dritt zu Oma/Opa fahren und ich Zuhause bleiben kann und wenn sie heim kommen und die Kinder im Flur schon nur rummotzen und heulen, dann kann ich mich nichtmal freuen das sie wieder da sind....
Ich bin meiner Mum früher lachend und voller Freude um Hals gesprungen wenn ich von Ferien bei Oma wieder kam, sie kommen wie gesagt motzend und heulend durch die Tür und sind voller Frust den ich nicht verstehen kann.
Hab immer alles gemacht sie liebevoll begleitet,einschlafbegleitet grad die große bis sie 6 war und bin immer da für sie, aber das scheint ihnen einfach nicht genug....
Man fühlt sich irgendwann einfach nur ausgelaugt.

Mir hilft ein wenig Vitamin D und sowas wie Sanostol um nicht völlig zu verfallen in Depris und "keine Lust auf nix mehr" ....und wenn ich lese das es in paar Jahren wohl nicht besser wird, da kriegt man schon Angst....denn ich hab immer die Hoffnung das es irgendwann mal anders wird.
Ich wollte immer Kinder haben, 2, Junge und Mädchen und das hab ich bekommen und doch bin ich mittlerweile so unglücklich....

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"vor die Tür gehen noch ein Abenteuer war ohne Angst haben zu müssen das was passiert."

Das war aber nur gefühlt so.

In unserer Kindheit gab es nicht weniger Missbrauchsfälle und Morde an Kindern, als heute.
Ersteres durfte sogar mehr gewesen sein, weil Menschen, wie Priestern, blind Kinder anvertraut wurden, und die weniger Angst haben mussten, erwischt zu werden.
Es gibt Untersuchungen, dass der Anteil an Menschen, die ein gestörtes Verhältnis zu Kindern haben, immer gleich groß ist.
Heute geht das nur mehr durch die Medien, und es taucht jahrelang in Google-Suchen auf. Für ältere Fälle hätte man früher ein Zeitungsarchiv durchsuchen müssen.

Im Straßenverkehr gab es früher mehr tote Kinder als heute.
https://www.dvr.de/unfallstatistik/de/kinder
Vor 1998 waren die Zahlen noch höher.

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Ich hab es mir nicht so anstrengend vorgestellt. Vorallem dachte ich immer stillen wäre so einfach. Puste Kuchen.
Meine wird erst drei. Ein absoluter Wunschkind, das fast 10 Jahre auf sich warten ließ.
Und manchmal wäre ich echt froh, mal nur ich sein zu dürfen und die Verantwortung abgeben zu können.
Vorallem die letzten Monate waren nicht einfach. Nachdem es hieß unsere zweite ist nicht lebensfähig und nach der stillen Geburt muss ich zugeben, manchnal am Rande der überforderung zu stehen.
Wie freue ich mich das sie im Herbst in den kiga gehen darf.

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Als meine Tochter 8 war, hatte sie bereits eine schwere Skoliose-Op und ein Jahr Gipskorsett mit laufenden KrHs- Aufenthalten (150 km entfernt) hinter sich, die ich kaum koordinieren konnte, weil ich Vollzeit arbeitete.
Das wiederholte sich, als sie 13 war. Zu der Zeit war dann mein Sohn spielsüchtig und ich kämpfte wie verrückt, ihn da raus zu kriegen. Damals gabs null Beratungsstellen, keinerlei Hilfen, nichts, nur blöde Kommentare vom Jugendamt und von Lehrern. Ja ich saß nicht nur einmal heulend in der Bude und fragte mich, welcher Teufel mich geritten hat, Kinder zu kriegen(natürlich nicht vor den Kindern). Zu der Zeit hab ich mich nach den Zeiten zurückgesehnt, als sie alle paar Minuten reinkamen und was anderes wollten.
Du musst wahrscheinlich einfach lernen, die Ohren auf Durchzug zu stellen, bei Essenmäkelei sowieso. Eine Nachbarsmutti mit vier Kindern (3 bis 10) brachte es mal auf den Punkt "es reicht, wenn ich reagiere, wenn einer blutend am Boden liegt, vorher kommen sie schon klar."
Ist zwar überspitzt formuliert, aber trifft es ganz gut.
LG Moni