Sohn erklären, dass wir finanziell nicht mithalten können

Hallo,
Ich habe ein Einkommen von knapp 2000 im Monat, normaler Job eben, Vollzeit, hab Abi gemacht und danach eine Lehre gemacht.
Aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung bin ich nicht besonders belastbar, habe kognitive Einschränkungen und bin oft wochenlang nicht arbeitsfähig.
Mein Sohn ist jetzt in der 5.Klasse und bekommt natürlich mit, dass einige seiner Freunde ein neues Handy haben, in einem Eigenheim leben, Markensachen tragen, die Eltern ein schickes Auto fahren....
Das wird sicher noch schlimmer werden, denn Führerschein bezahlen oder einen neuen Computer, oder Mal in Urlaub fliegen, ist nicht möglich.
Wie läuft das bei Euch?
Habt ihr Vorschläge wie ich das entschärfen kann?
Mein Partner ist aufgrund einer Krebserkrankung in Frührente und muss mit 800 Euro auskommen, also noch weniger ..

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Es wird IMMER Kinder geben, die mehr haben als die eigenen, egal, wieviel Du verdienst oder ob jemand krank ist. Das setzt sich im Erwachsenenleben fort. Man kann lebenslang damit hadern oder sich freuen an dem, was man hat - denn es gibt auch definitiv genug Menschen, denen es schlechter geht als euch.
Das habe ich meinen Kindern schon so beigebracht und meiner nun 13jährigen Enkelin auch.
Mit einem gesunden Selbstbewusstsein und liebevoller Erziehung ist es einem Kind wirklich egal, was andere haben. Das Handy meiner Enkelin ist ca 5 Jahre alt, Markenklamotten hat sie auch keine und in Urlaub gehts nach Deutschland oder Österreich. Auto haben sie garkeins und sie wohnen zur Miete. :-D Ihren Führerschein wird sie sich auch mal selber zusammensparen müssen.
Bei ihrer kürzlichen Geburtstagsfeier zuhause - nicht in einem Event-Tempel - hatten sieben Weiber einen johlenden Spaß am......Nachtverstecken spielen in der Wohnung!#rofl ich dachte, ich hör falsch, als ich das Video kriegte. Das Weibsvolk wollte garnicht mehr heim, soviel Spaß hatten die - übrigens fast alles Gymnasiastinnen mit teilweise auch veritablem Hintergrund #cool
DU musst es Deinem Kind vermitteln, dass das Leben nicht aus einem Wettlauf um teure Prestigeobjekte besteht. Man kann soviel unternehmen, was nichts kostet.
Wenn Du allerdings frustriert bist, wird das übernommen. Offenes Reden mit dem Kind hilft ;-)
Meiner Tochter und ihrem Mann war es immer egal, "was andere hatten" und bei ihrer zeichnet sich das gerade auch schon so ab.
LG Moni

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Ich denke in dem Alter kannst du es deinem Sohn genauso erklären wie uns.
Das muss er doch verstehen, dass dein Mann kein Geld verdienen kann, wenn er krank ist.

Du kannst ihm raten, eine gute BU abzuschließen, sobald er selbst Geld verdient.

Lg

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Da hat es euch gesundheitlich aber ganz schön erwischt. Das tut mir leid. Wenn er in der 5. klasse ist, kann er ja schon mit Zeitung austragen etwas dazuverdienen. Ich hatte an einem bestimmten Alter auch immer Ferienjobs und hab mir so eigene Wünsche erfüllt. Im Urlaub waren wir immer Zelten. Mir hat nie etwas gefehlt, mir ist nie aufgefallen, dass ich weniger hatte als andere.

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*Wenn er in der 5. klasse ist, kann er ja schon mit Zeitung austragen etwas dazuverdienen. *
In Deutschland jedenfalls nicht!

http://www.gesetze-im-internet.de/jarbschg/BJNR009650976.html#BJNR009650976BJNG000200314
§ 5 Verbot der Beschäftigung von Kindern
(3) Das Verbot des Absatzes 1 gilt ferner nicht für die Beschäftigung von Kindern über 13 Jahre mit Einwilligung des Personensorgeberechtigten, soweit die Beschäftigung leicht und für Kinder geeignet ist.

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Da hab ich mich im Alter vertan, die Gesetzeslage kenne ich natürlich!

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Sorry, ich habt 2800 plus Kindergeld .
2 erwachsene und 1 Kind.

Dann solltest du dich echt mal hinsetzten und durchrechnen wo das Geld hinläuft.

Ich hab das gleiche im Monat.
2 erwachsene, Teenie, 2 kleine Kinder.

Wir fahren in den Urlaub, Extras sind drin usw.

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Ich habe 1870, mein Partner und ich leben nicht zusammen.
Ich sorge allein für mein Kind, auch finanziell.
Miete ist 700 Euro.. .
Versicherungen, Schulden abbezahlen, da bleibt nichts....weder fürs Kind noch für die Altersvorsorge.

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Nee, bei mir sind es sogar 500 weniger im Monat.

Deswegen dann noch mehr Unverständnis. Was sollen denn alg 2 empfänger sagen?

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Es wird immer Menschen mit mehr Geld geben und eben welche, die mit weniger auskommen müssen. Zeig deinem Sohn doch mal eine Dokumentation über Menschen aus der 3.Welt.
Von schlecht gehen kann bei euch nicht die Rede sein.
Umso eher dein Sohn lernt, dass es nicht auf den materiellen Status im Leben ankommt umso besser ist es.

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Meine Kinder leben gut, wir haben auch etwas mehr Einkommen. Es gibt hier trotzdem viele Familien denen es besser geht. Die Fliegen zweimal im Jahr in den Urlaub, plus Center Park Woche, Kurztrip und co. Die Kinder haben neben dem Zimmer noch Spielzimmer in wohnzimmergrösse, kistenweise Lego und draußen einen halben Spielplatz im Garten neben dem Trampolin und Pool.

Da können und wollen wir gar nicht mithalten. Unser Sohn bekommt vermittelt das man mit Geld Haushalten muss, man Dinge die man besitzt vernünftig behandelt und verwaltet und Urlaub Luxus ist auf den man lange spart.

Am besten schaut er sich nach einem kleinen Nebenjob um mit dem er sein Taschengeld aufwertet wenn er etwas älter ist. Und ohne alle Ausgaben zu kennen- schau mal ob du nicht an anderer Stelle sparen kannst damit vielleicht mal ein Urlaub drin ist.

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Als ich vor einigen Jahren ins Krankengeld gerutscht bin, habe ich es meiner so erklärt, dass ich DANKBAR bin, dass wir genug zu essen haben, dass ich trotz nicht arbeiten können, sie weiter versorgen kann.

Selbst wenn ich mehr Geld hätte, würde das erst mal keine Rolle spielen. So lange ich krank bin, gibt es andere Prioritäten.

Es gibt immer Kinder, die mehr haben.
Ob diese dann auch versorgt werden, ist eine andere Sache.

So ab ca. 10 Jahren fing sie dann an sich zu überlegen, welche Jobs sie interessieren.
Klar steht Schule als Priorität da und ja, sie bekommt auch Taschengeld.

Meine Aussage war aber auch: selbst wenn ich mehr verdiene (was ich danach auch habe), bekommt sie weiterhin Taschengeld, was ich für angemessen finde, nicht prozentual an meinem Verdienst ;-)

Sie darf gerne ihr Taschengeld aufstocken, sparen, sich etwas wünschen (auch Weihnachten, Geburtstag und co). Aber egal, was ich verdiene, den Goldesel mache ich nicht.

Im Umfeld ist es aber auch so, dass Eltern die manches aus den Fingern schnippen könnten, ihren Kindern nicht alles direkt schenken. Wenn die Kinder selbst sparen oder ähnliches, dann geben sie auch mal was dazu.
Sie selbst haben sich vieles erarbeitet und wissen das zu schätzen. Die Kinder sind gut versorgt, sie bekommen nur nicht alles (materielle).

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Erkläre es ihm so, wie es ist, er ist alt genug.

Ich habe auch auf neue Sachen gespart.

Als mein Kleintier absehbar vermehrt zum Arzt musste, habe ich mir mit 15 einen Aushilfsjob in einem Burgerschuppen gesucht. DAS hat mir mehr über Verantwortung, den Wert des Geldes und die Notwendigkeit einer guten Ausbildung beigebracht, als sämtliche Praktika in der Schulzeit.

Es sind Lektionen, die jeder Mensch lernen sollte und die man nicht (oder grade nicht) mit Geld aufwiegen kann.

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Hallo Rubinende,
ich frage mich, ob dein Sohn wirklich ein Problem mit eurer finanziellen Situation hat. Natürlich stellt er fest, dass ihr euch nicht alles leisten könnt und einige in eurem Umfeld besser gestellt sind, aber leidet er darunter? Ich kann das nicht herauslesen. Ich habe eher den Eindruck, dass du dich sehr unter Druck setzt - vielleicht auch aufgrund deiner Erkrankung? Vollzeit arbeiten als quasi Alleinerziehende mit krankem Partner finde ich sehr bewundernswert. Du tust wirklich sehr viel für deine Familie!
Vielleicht steckt da aber auch eine Angst dahinter, dass es keine Alternative gibt, dass ihr euch sowieso schon vergleichsweise wenig leisten könnt und du dem allen einfach standhalten musst? Lass dich nicht runterziehen! Dein Sohn kann stolz auf dich sein! Und wenn du zufriedener bist mit dem was ihr habt, dann wir es auch dein Sohn sein.

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Genauso ist es, dass du die Krankheit erwähnst, zeigt, dass du dir vielleicht Gedanken machst, was wäre wenn ich gesund wäre, hätte ich einen anderen Job etc... Dabei ist es eine tolle Leistung, chronisch krank zu sein und Vollzeit zu arbeiten. Und da man sich meistens nach oben vergleicht statt nach unten, hilft es auch nicht unbedingt, wenn man mehr verdient.
Wegen Urlaub: ich kenne viele Familien mit kleinen Einkommen, die in Urlaub fahren. Klar, Ostsee statt Karibik, kann doch auch schön sein. Und ab einem bestimmten Alter gab es auch Freizeiten/Zeltlager z. B. von der Kirche, das war günstig und man lernt nette Menschen kennen. Also, solange man Freunde hat, ist das doch alles nicht so wichtig.