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Wieso reglementiert ihr seine PC-Zeiten denn nicht? Wenn unser Sohn (13) könnte, wie er wollte, würde er auch nichts anderes tun. Es gibt ein tageslimit und schlafenszeiten, die den PC ausschalten. Das weiß er und ich hab keine Diskussionen

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Hallo,

Noch eine Idee von mir. Meine Eltern waren von Anfang an gegen maßlosen Medienkonsum und haben jeden PC mit einem Timestick ausgestattet. Damit konnten wir (je nach Alter) unterschiedlich lange an den PC und nach der eingegebenen Zeit ist der Computer dann ausgegangen. Keine Diskussionen und meine Eltern mussten uns auch nicht ständig beaufsichtigen, wer wie lange schon am PC hängt...werde ich für meine Kiddies auch so machen

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Hi

Nehmen wir zuerst das Freizeitverhalten:
1)
"Irgendwelche Ballerspiele" geht nicht. Entweder du weisst, um was für ein Spiel es sich handelt und um was es dort geht - oder du erlaubst es schlicht nicht. Aber das ist dein Erziehungsauftrag bei einem Kind.
Deine Aussage kann sein: Ich finde nicht alles gut was die Kids spielen, aber ich weiss was es ist und habe mich damit befasst.
2)
Wenn es vor den Ferien war, dann verstehe ich das Kind. Er will auch abschalten.
3)
Bevor ein Kind einen PC / Mobile / Tablet bekommt, macht man Regeln. Dazu ist es zu spät. Aber du kannst diese noch heute mit ihm machen - anlässich deines Gefühls, dass er zu viel am gamen ist. Diese Reglen haltet ihr schriftlich fest und überprüft diese so oft, wie es das Verhalten des Kindes erfordert. Die Regeln werden unterschrieben. Verstoss bedeutet: Offline oder ganz wegnehmen.
4)
Ich setzte recht stark auf Eigenverantwortung und habe das auch bei unseren Regeln so berücksichtigt. Wenn es regenet, kann mein Kind 8 Stunden am Wochenende TV gucken, Youtoube oder gamen... aber wenn die Sonne scheint, möchte ich es keine Minute mit Elektronik sehen.
Wenn die Noten gut sind, er für Musik übt und seine sportlichen Hobbies gut pflegt, etwas im Haushalt hilft, motze ich ihm nicht rein. Er hockt gerne am PC... ich habe in dem Alter mangels PCs dafür mega viel gelesen...
Wenn das aber nicht so ist, dann greift man ein. Wichtig ist, dass das Kind weiss, dass du es vom Haken lässt, wenn es sich sozial verhält. Dein Kind muss wissen, dass du aufhörst auf seine Gaming-Zeiten zu pochen, wenn er schulisch und sozial eh auf gutem Kurs ist und das alleine hinbekommt.


Jetzt das schulische:
1)
Wenn er eine 5 im Schnitt hat (und ich nehme an, in Deutschland ist es die zweitschlechteste Note) dann hat das Problem nicht jetzt erst angefangen. Dann muss er wirklich was machen. Aber er, nicht du. Denn offenbar nimmt er dich nicht sonderlich ernst, und das heisst, du würdest die Hölle auf Erde haben mit ihm in den Ferien. Das musst du dir nicht antun.
2) Sag ihm, dass er ab sofort regelmässig eine Nachhilfe besuchen wird oder dir andere Vorschläge machen soll. Wichtig ist, dass er eine Alternative hat, wenn er sich an diese hält. Sprich: Wenn er sagt, er schreibt ab sofort nur noch 4en oder 3en, dann muss er selber gucken, dass er das erreicht. Ihr setzt Termine um diese Erfolge zu überprüfen. Erreicht er nichts mit seinen Vorschägen, ist es die Nachhilfe.

Du aber übst nicht mit ihm. Er ist nicht so drauf, dass er dich ernst nimmt und wird dich leiden lassen. Wenn du Nachhilfe nicht zahlen kannst, dann such nach einem Studenten, einer Lerngruppe, frag in der Schule nach Lösungen. zB Aufgabenhilfe etc.


Geben und Nehmen und Eigenverantwortliches Handeln ist ganz wichtig in dem Alter.

Als Beispiel: Mein Sohn ist prima in der Schule, macht 2mal die Woche Sport und spielt Gitarre. Am Wochenende hat er einen Wettkampf. Er hilft bisschen im Haushalt, macht viel zum Fussball ab... Mich nervt, dass er abends Fortnite spielt. Aber was soll ich da motzen, wenn er eine Stunde oder zwei Fortnite spielt, wenn er doch seine Sache gut macht?
Meine Tocher ist prima in der Schule, geht in die Cevi, spielt leidenschaftlich Geige - und macht fast nie mit jemandem ab, wenn sie stattdessen die Chance wittert, Youtube gucken zu können. Also kann sie nicht selber über ihre youtube-zeit entscheiden sondern ich rege an, dass sie zuerst schaut, ob jemand da ist um draussen zu spielen.
Bei dir ist der Sohn zurzeit schwach in der Schule und macht wenig ab - also hat er weniger Freiheiten und du überwachst ihn stärker. Verbessert er sein Lernverhalten oder seine Einstellung, gibst du sofort mehr Freiraum. Kontrolliert wird trotzdem noch auf fixe Termine, dann weiss er, dass du ihn ernst nimmst.
Wenn er seine kognitiven Fähigkeiten aus etwelchen Gründen nicht aktivieren kann und daher schlechtere Noten hat, sich aber mehr Mühe gibt, honorierst du das natürlich auch.

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Du musst jetzt sofort konsequent sein! Meine Brüder sind im Heim gelandet (sind 11), weil sie Fortnite-süchtig sind und um 6 Uhr morgens angefangen haben und 16 Stunden durchgespielt haben. Irgendwann kommst du da nicht mehr gegen an. Wurde die Konsole weggenommen, sind sie abgehauen und mussten von der Polizei eingesammelt werden.

Dieses Spiel ist schlimm, hat schon etliche Familien zerstört und macht Kinder süchtig!

Du solltest dich mit deinem Sohn zusammen setzen und Spielzeiten vereinbaren. Und es wird erst gespielt, wenn Hausaufgaben fertig sind und für Klausuren gelernt wurde.
Von kompletten Verboten halte ich nichts, dann wird wahrscheinlich einfach beim Freund gezockt.

Noch kannst du was tun.