Kind kann mit 9Jahren nicht allein auf das WC gehen

Ich brauche mal bitte neutrale dritte Meinungen.

Die Tochter meines Partners ist alle 14tage als Besuchskind bei uns.

Ich kenne Sie jetzt über ein Jahr.
Sie kann nicht alleine aufs Klo gehen, ihr grosses Geschäft machen und sich allein den Po abwischen.
Kann das in dem Alter noch normal sein???
Immer wenn sie in den Ferien mal länger da war, haben wir ihr es beigebracht, gegen Ende der Ferien klappte es dann, aber zack, wenn sie daheim war, ist alles wieder vergessen und man fängt bei null an.
Daheim macht es immer die Mutter.
Mein Mann findet es nicht toll, aber auch nicht tragisch, er sagt nur, die sind heute alle so unselbstständig.
Aber mit 9????

Bin ich jetzt so daneben, dass ich das völlig unnormal finde???

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Hey, pures Machtspielchen, meiner Meinung nach. Die junge Dame dürfte sich hier ab sofort den Po selbst abwischen. Meine hatten das mit 4-5 alle raus.
Ihr solltet da kobsequent sein und ihr vor dem nächsten Klobesuch bei euch sagen, wie es ab jetzt funktioniert.
Unselbstständig ist ein Kind nur, wenn man es dahingehend erzieht.
Grüße

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Meinst du?
Ich hätte mich jetzt gar nicht getraut, das so hart durchzuspielen.

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4/5 würde ich jetzt noch etwas früh finden. Meine Tochter ist 3J4M und geht noch nicht mal auf die Toilette. Das würde ich noch nachputzen. Aber mit 9? Nö.
Mein Sohn ist 8 1/2 und kommt auch manchmal an, wenn es etwas "schwieriger" ist. Ich frag ihn dann, ob ich auch in die Schule oder Schulkindbetreuung kommen soll, um den Po abzuwischen. Dauert dann halt länger bis er sauber ist oder es tut ihm weh. Kann er sich aussuchen.

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Erstmal Danke.
Tut gut zu lesen, dass nicht ich hier der Geisterfahrer bin.
Ich finde es nämlich auch nicht zu hart einfach zu sagen, hier geht man alleine aufs WC und fertig.
Wir werden dann zwar sicher 1000Beschimpfmails von der Mutter wegen unserer Verantwortungslosigkeit kassieren, aber sei es drum.
Sie ist auch 9 1/2 also ich meine schon, dass das in dem Alter möglich sein muss.

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Die Mutter kann ja auf und nieder hüpfen und wenn sie auch noch rumerzählt wie sorglos ihr mit dem Thema Toilette umgeht dann macht sie sich vor breitem Publikum selber lächerlich.
Ich würde da gar nicht bei der Mutter ansetzen sondern beim Kind.
Ich würde das Kind versuchen dahingehend zu motivieren, dass es in ihrem Alter normal ist sich selber abzuputzen. Es ist doch peinlich, wenn Mama das macht.
Genau so wie du das Ganze bei euch zu Hause nicht mehr unterstützen willst. Allerdings ist dein Mann nicht gerade hilfreich, wenn er es trotzdem macht.
Was soll das Kind denn machen, wenn mal eine Klassenfahrt ohne Mama stattfindet oder auch Heimscheißer mal außertourlich aufs Klo müssen? Durchfall?

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Kann sie nicht oder will sie nicht oder braucht sie Aufmerksamkeit?

nicht können
- motorisch
- es nicht gelernt haben
- emotional/psychisch (ggf. mit Abhängigkeit)

nicht wollen
- sie kann es motorisch
- sie hat es gelernt
- sie kann es, auch dann wenn sie abgenommen bekommt
- sie könnte es es auch dann, wenn sie es nicht abgenommen bekommt und gesagt bekommt, sie soll es machen und weigert sich (besonders von den Personen, die es sonst immer für sie tun)

sie sucht dadurch Aufmerksamkeit
- das könnte eine Mischung aus beidem sein.
Zuwendung auf eine Art, die sie bekommen kann, weil ihr es in anderer Form fehlt
die sie u.U. NICHT ausdrücken KANN.


Entweder ihr macht ihr "Spielchen" mit und wartet, bis sie sich von alleine löst (irgendwann wird der Punkt kommen)

oder ihr zieht es nach jeden Ferien neu von vorne durch. Irgendwann wird es fruchten. Wobei dann unklar ist, ob eure Erziehung dann gefruchtet hat oder ob sie dann von selbst an dem Punkt war, dass sie es nicht mehr möchte (ihr peinlich ist)


oder es geht soweit, dass sie noch in anderen Punkten in Abhängigkeit gehalten wird/sich befindet. Dann würde ich externen Rat hinzuziehen und überlegen, was dem Kind in dem Moment bei euch besser tut.
Motorische Entwicklung, es durchziehen oder psychische Entwicklung (durchziehen oder Halt geben und sie generell stärken, dass sie mehr kann). Da würde ich dann auch nicht alles auf einmal starten, sondern Prioritäten setzen. Eben mit externem Rat, der das Kind auch kennt und die Situation, der das Kind ausgesetzt ist, miteinschätzt.

Unter "normalen" Umständen ist es mit 9 Jahren definitiv spät.

Bei emotionaler Abhängigkeit, Umgangsproblemen, emotionalen Trennungen oder was auch immer im Leben des KIndes schon vorgefallen ist, ist es schwerer eine pauschale Antwort zu geben, da das Leben des Kinds nicht "pauschal" verläuft.

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Danke für die differenzierte Antwort. Es ist sicher eine Mischung.
Sie hat es zwar schon gelernt (bei uns), aber dann auch nie richtig die Möglichkeit, es mal alleine zu probieren. Dadurch hat sie auch eine sehr geringe Frustrationstoleranz, wenn es nicht auf Anhieb klappt, wird sie grantig und schreit lauthals nach Hilfe.
Da ist „nicht wollen“ sicher schon eine grosse Komponente.
Mein Mann hatte auch angeregt, mit ihr einen Kinderpsychologen aufzusuchen. Leider hat die Mutter das nach 2 Sitzungen abgebrochen, weil der ihr eben nicht nur gesagt hat, dass sie alles richtig macht. (Mein Mann übrigens auch nicht, aber man geht ja auch schliesslich nicht dahin, um zu hören, dass eh alles toll läuft und man genau so weitermachen soll)

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Mit 9 noch den Hintern abwischen????😨😨😨😨 Nein! Ähm....ich finde das sehr befremdlich. Ein neunjähriges Kind sollte das bestimmt locker hinbekommen. Das finde ich eher gruselig.

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Hallo,
eigentlich sollte sich ein 9jähriges Kind den Allerwertesten abwischen können. Ich kann nicht mehr sagen, ab wann das unsere Jungs alleine konnten, aber auf jeden Fall mit dem Schulstart. Ich glaube, sie konten das auch schon einige Zeit früher.
Da würde ich auch durchgreifen. Unser Kleiner ist jetzt 10 und ich hätte ihm im letzten Jahr sicherlich nicht mehr den Allerwertesten abgewischt (es sei denn, er hätte beidseitig Gipsarme gehabt ;-)). Aber er hätte das auch nicht gewollt, unser Großer in dem Alter ebenso nicht.
Genauso wie das Essen mit einem Besteck. Wenn sie mit Kinderbesteck besser klar kommt, ist das o.k., aber auch da gibt es Gabeln und Messer und nicht nur Löffel. Auch das haben unsere Jungs schon sehr früh benutzt, auch wenn es mit dem Schneiden nicht immer so gut geklappt hat. Übung macht den Meister. Allerdings habe ich da unserem Kleinen letzte Woche erst noch geholfen. Es gab Kotelett und der Kampf Kind gegen Kotelett drohte zu eskalieren und das Kotelette führte 1:0...#rofl . Da habe ich kein Problem, mal eben zu helfen. Aber grundsätzlich isst unser Kleiner schon lange mit richtigem Besteck.
Ich denke schon, dass die junge Dame das alles alleine könnte. Es ist vielleicht Bequemlichkeit. Vielleicht möchte sie aber auch einfach nur Aufmerksamkeit haben und da ist ihr jedes Mittel recht. Aber das ist nur eine Vermutung.
LG
Elsa01

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Hallo!

Ich denke, das ist Erziehungssache. Wenn die Mutter (bei der das Kind ja offensichtlich überwiegend ist) dem Kind immer den Po abwischt, kann das Kind nicht selbstständig werden. Normal ist es aber nicht, das ein Schulkind so unselbstständig ist. Meine Kinder konnten sich auch beide mit 4-5 Jahren selber abwischen.
Meine Tochter ist im Übrigen auch 9 Jahre alt - die entwickelt so langsam ein Schamgefühl - es wäre ihr vermutlich mehr als unangenehm, wenn jemand, zu dem sie eine weniger starke Bindung als zu uns Eltern hat, ihr den Hintern abwischen wollte / müsste. Ich würde mich auch schlichtweg weigern, einem gesunden 9jährigen hier behilflich zu sein. Wie macht das Kind das denn in der Schule?

LG

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Eine Vorrednerin hat es mit dem lustigen Begriff „heimscheisser“ sehr treffend umschrieben.

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Ich würde sie fragen, ob sie in der Schule die Lehrerin fragt, ob sie zum Hinternputzen mitkommt bzw. ob das auch die Mütter ihrer Freundinnen machen, wenn sie dort ist. Ist ganz sicher nicht normal und das kleine Fräulein spielt Machtspielchen. Ich kenne wirklich viele Kinder und nein, Dein Mann hat definitiv nicht recht, dass die heute alle so wären. Sie ist ja offenbar gesund. LG Moni

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In der Schule geht Sie einfach nicht auf das WC.
Ich bin mir unsicher, ob ihr das Thema so bewusst ist. Sie hat wenige Freunde und ist sonst immer sehr viel mit Erwachsenen zusammen. Ihre Halbschwester bei Ihrer Mutter ist über 20 und stark minderbegabt (als diagnostizierte Behinderung)
Da kann Sie sich auch keine Selbstständigkeit anschauen.
Ich bin eben an der Stelle unsicher, ob es Machtspiele und das Buhlen um Aufmerksamkeit ist oder ob sie es wirklich nicht besser kann.

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" Ihre Halbschwester bei Ihrer Mutter ist über 20 und stark minderbegabt (als diagnostizierte Behinderung)"

Könnte ihre Mutter denn zwischen den Kindern switschen?

Ich meine damit, wenn sich die Mutter um ihr großes Kind über all die Jahre so intensiv gekümmert hat, kümmern musste, dass sie jetzt gar nicht mehr in der Lage ist, sich umzustellen?

Meine Mutter sagte mal, dass ich sie vor Herausforderungen stellte. Was sie bei den Großen immer auf die eine Weise machte, ging bei mir so gar nicht. An manchen Tagen war sie einfach müde, mit mir "alles neu" zu lernen und an anderen Tagen klappte es sehr gut, weil sie mich als Individuum sah.
Dennoch musste sie ihren Rhythmus, den sie mit den Großen über viele Jahre hatte, neu umstellen mit mir.

Bei Verwandten, die Verwandte pflegen erlebe ich es auch häufiger: je länger und intensiver sie jemanden pflegen, desto schwerer fällt es ihnen, andere Menschen als erwachsen/eigenständig zu akzeptieren.

Die Macht der Gewohnheit in Kombination mit dem Ausgelaugtsein macht es dann noch schwieriger umzustellen. Auch weil die Kraft zum umstellen oft fehlt.

So lange noch Ausgleich da ist, Kontakt zu Menschen, die sich selbst versorgen können, Kraft und alles, klappt es noch gut. Wenn es dann mal intensiver wird, wird es schwieriger, anderen nicht die Gewohnheit des Versorgens aufzustülpen. Einfach weil die, die sie sonst versorgen, es nötig haben zum Überleben.


Schwierig/gefährlich finde ich es, wenn das überstülpen mit Absicht und Selbstwertdeckung geschieht. nicht aus Gewohnheit, weil jemand wirklich diese Hilfe braucht.
Sondern aus Selbstbestätigung und wie eine Art "Sucht" sich kümmern zu müssen.


Bei Gewohnheit, kann das Kind vielleicht lernen zu switschen, dass es unterschiedliche Formen in verschiedenen Familien gibt.
Wenn es Absicht ist, um Abhängigkeit zu schaffen, wird es das Kind umso schwerer haben und da ist es dann auch mit einfach Tipps nicht getan. Emotionale Bestrafung bei Rückkehr, wenn das Kind stolz etwas Neues gelernt hat, sollte man nicht außer Acht lassen.

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Hallo, ich finde es gut, dass du dich verantwortlich fühlst, und natürlich hast du völlig recht mit deiner Sorge. Das Problem sind die Eltern, werswegen ein "hartes Durchgreifen" beim Kind der Sache nicht gerecht wird. Zunächst müsstest Du dem Vater erklären, wie ungesund offenbar die Mutter-Kind-Beziehung ist, wenn die Mutter dem Kind nicht gestattet, groß und unabhängig zu werden, sie klein und von sich ungetrennt und in Abhängigkeit hält. Das ist für die Entwicklung des Kindes und für ihr Selbstwertgefühl desaströs. Der Mutter, die beratungsresistent zu sein scheint, geht es nicht um eine Förderung und Begleitung ihrer Tochter hin zu mehr Autonomie, sie scheint sie eher für ihre eigenen Nähebedürfnisse zu misbrauchen, kann Getrenntsein und Nicht-gebraucht-werden nicht aushalten. Der Vater muss das ganz klar verstehen und im Sinne des Kindes auf die Mutter einwirken und das sehr eindringlich. Ferner muss er seine Tochter beim Großwerden unterstützen, damit sie erfährt, dass dies erlaubt und gewünscht ist. Ich kann dir nur Mut machen, an dem Thema dran zu bleiben. Es wird nicht der letzte Termin beim KJP gewesen sein... Armes Kind! Wenn ihr beide eine gute Beziehung habt, kannst auch du sie vorsichtig in ihren sehr verhaltenen Autonomiebestrebungen unterstützen und ihr auch die Möglichkeit bieten, dass sie sich emotional von der Mutter ein Stück weit weg bewegt. Bleib dran! Alles Gute!

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Hallo
Ich glaube wichtig ist dass du mit deinem Partner die gleiche Schiene fährst.
Ich würde irgendwelche super tollen feuchttücher mit ganz tollem Geruch und einer wahnsinnig schönen Verpackung kaufen und dann sagen dass diese Tücher perfekt sind. Oder eine Geschichte erfinden.....Kinder lieben es ja wenn man Geschichten erzählt aus „seinem“ leben. So üngefähr: Niki die Tochter meiner Freundin hatte auch lange Probleme alleine aufs Klo zu gehen, sie hat es einfach nicht geschafft ihre Mama hat ihr viel geholfen und sie haben viel probiert aber nichts hat so wirklich dauerhaft geklappt aber dann mit DIESEN Tüchern klappte es ganz ganz toll und sie hat nie mehr Hilfe gebraucht...Niki war damals 10 Jahre. Sie hat nie mehr Hilfe gebraucht. Das schaffst du auch. .....
So „persönliche „ Geschichten helfen oft sehr da sich das Kind damit nicht mehr alleine fühlt und eine Lösung sieht.
Vielleicht wäre das ein möglicher Weg. ??
Alles liebe

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Das ist ein Versuch wert, ich werde gleich mal nach tollen Feuchttüchern Ausschau halten

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Hallo,

Du bist mit deiner Meinung dazu überhaupt nicht "daneben"...

Ich bin total geschockt, dass sich ein (körperlich und geistig gesundes) Kind von 9 Jahren noch von Mutti und Oma den A.... wischen lässt!#schock Das liegt echt außerhalb meiner Vorstellungskraft.#kratz

Im Alter von neun Jahren war ich nachmittags in einem Schülerhort und auch sonst immer unterwegs (draußen mit Freunden, Freibad etc.) Es wäre ehrlich gesagt gar nicht möglich gewesen, mir immer von Mama den Hintern abputzen zu lassen UND ich hätte es vor allen Dingen gar wollen!!!

Was sagt denn das Kind dazu? Ist ihr das vor Gleichaltrigen nicht mega peinlich??#gruebel

Ich werde hier das Gefühl nicht los, dass eher Mutter und Oma ein großes Problem mit dem Gedanken haben, nicht mehr genug "gebraucht" zu werden...

Armes Mädchen.