2 jähriger Sohn haut und schubst Kinder, bin verzweifelt, Vorsicht lang

Hallo zusammen,
ich weiss nicht mehr was ich noch machen soll. Mein Sohn (2,5 Jahre) haut, schubst, nimmt die Spielsachen von anderen Kindern weg. Und das meistens ohne einen erkennbaren Grund. Mein Mann, Ich und unser Hund werden auch geschlagen, was wir nicht zulassen. Aber wenn man zum Kinderturnen geht, kann man ihn eben nicht aus der Situation heraus bringen. Letztes Mal war es so schlimm, dass wir das Turnen abgebrochen haben und nach Hause gegangen sind. Was ihn natürlich traurig machte. Aber die Kinder haben schon Angst von ihm und wollen nicht mehr mit ihm spielen. Wenn ich meinem Sohn sage, hör auf, nicht schlagen, streichelt er die Personen (oder den Hund) und gibt ein Küsschen. Aber kurz danach haut er wieder.

Also noch etwas über sein Charakter und Verhalten: schon als Krabler ist er von uns weggekrabbelt und später weggelaufen. Er hat Probleme mit Koordination und er schaut nicht richtig wohin er läuft, hat kein Körpergefühl, deswegen gehen wir mit ihm zu Ergotherapie. Da macht er gute Vortschritte. Wenn ich ihm etwas verbiete, wird er das gefühlte 20 mal wieder ausprobieren. Oder ich muss ihm anfassen, und in den anderen Raum bringen oder ablenken. Also auf Worte hört er oft nicht. Er fängt erst jetzt zu sprechen, mit 2 hat er nur 3 Wörter gesagt.

Hat vielleicht jemand eine ähnliche Situation, oder ein Tipp für uns. Ich wäre sehr dankbar. Ich möchte mittlerweile nirgendwohin mit ihm gehen. Aber er braucht doch Kontakt mit Gleichaltrigen ,damit er das Sozialverhalten erlernen kann.
Ich weiß nicht mehr weiter,bitte helft mir.
Ein schönes Wochenende noch.
LG Elli

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Kann er schon richtig sprechen oder nur sehr wenig?

Meine Tochter war spät dran mit reden und mein Sohn (jetzt 2) ist genauso. Stattdessen wurde die non-verbale Kommunikation gewählt. Ja eben mit schupsen und hauen etc. In der Kita kennt man das. Ich gehe davon aus das dein Kind nicht in der Kita ist, sonst würdest du das Problem kennen. Es gibt einige Kinder die sogar beißen.

Das ganze reguliert sich erst richtig wenn die verbale Kommunikation so weit fortgeschritten ist, dass der eigene Wille eben verbal vermittelt werden kann. Das wegnehmen von Spielzeug ist nun wirklich ein Klassiker für das Alter. Fragen geht ja nicht. Und die Empathie ist noch nicht soweit ausgebildet.

Mit anderen Worten. Es kommen 2 dinge zusammen. Zum einen: das bockige Kleinkinder gepaart mit non-verbaler (Frust)Kommunikation.

Was du machen kannst? Nicht viel mehr als das was du tust und hoffen das es bald vorbei ist.

2

Hallo,

mach' Dir mal nicht so einen Kopf! Das ist völlig normal in dem Alter. Die Kinder können sich sprachlich noch nicht mitteilen und sind zudem impulsiv. Zum größten Teil lernen sie das mit dem Alter von alleine, wenn die sprachlichen Fähigkeiten sich verbessern.

Natürlich kann und sollte man sein Kind dennoch unterstützen. Sag' ihm nicht, was er nicht tun soll - sondern leite ihn in der Situation an, wie er es anders machen kann.

Beobachte mal, was dem Hauen voraus geht. Je nach dem, was die Ursachen sind, würde ich unterschiedlich damit umgehen.

Beim Spielen mit anderen Kindern kann man vorleben / zeigen, wie man Spielsachen tauscht / mit einfachen Worten fragt / gemeinsam spielt / teilt. Das Turnen beenden würde ich nur dann, wenn er so müde ist, dass er nur noch hauen würde. Ansonsten würde ich einfach bei ihm bleiben und ihn anleiten - rechtzeitig bevor er haut.

Wenn er versucht Euch aus Wut zu hauen, würde ich seine Hand festhalten und deutlich Nein sagen. Je nach Alter / Entwicklungsstand kann man da schon mal Alternativen einüben, wie man Frust raus lässt. Das hat bei uns aber lange gedauert. Jetzt mit 4,5 hat mein Sohn zum ersten Mal bei Wut mit einem Wutball in seinem Zimmer gegen die Wand gedonnert...

Also man braucht für alles Geduld und Zeit. Und vor allem Gelassenheit.

3

Gerade bei Kindern, die spät anfangen zu sprechen, kommt so ein Verhalten relativ häufig vor. Unser Sohn hatte auch so eine Phase in dem Alter. Wir haben konsequent immer einmel vorgewarnt und sind beim zweiten Vorfall nach hause gegangen.

Die Zeit war richtig doof. Oft waren wir nur 10-15 Minuten auf dem Spielplatz. Aber es wurde bald besser. Seit er sprechen kann (mit ca. 3 Jahren), haben wir gar keine Probleme.

Er war übrigens in der Krippe, und die Erzieherinnen dort haben uns auch immer beruhigt, dass viele Kinder so eine Phase haben.

4

Hallo,

wie ermahnt Ihr ihn denn?
Erklärt Ihr ihm nur freundlich, dass er das nicht tun soll, sondern lieber "ei machen" soll, und geht dann, wenn es nicht klappt, nach Hause?
Oder werdet Ihr auch mal sauer?

Ersteres ist ja heutzutage bei den meisten Eltern von so kleinen Kindern die Methode der Wahl. Nur hat das unsere Kinder häufig nicht die Bohne interessiert. Wenn wir richtig böse wurden, sah das schon anders aus. Das haben sie ernst genommen.

Ich würde streng mit ihm schimpfen, sobald er beim Turnen haut und dann müßte er mit mir zwei Minuten oder so auf der Bank sitzen und den anderen zugucken. Dann würde ich es nochmal versuchen, und wenn das wieder nicht klappt, kommt wieder die Bank zum Einsatz. Bei dritten mal würde ich gehen.
Das könnte besser ziehen, weil er dann zugucken muss, wie andere Spaß haben.

Grundsätzlich wird das eine Phase sein, wie hier schon gesagt wurde. Es kann durchaus sein, dass es besser wird, wenn er besser sprechen kann.
Andererseits haben auch viele 3-jährige im Kindergarten eine Hau- oder Beißphase, obwohl sie sich dann schon verständigen können.

"Wenn ich ihm etwas verbiete, wird er das gefühlte 20 mal wieder ausprobieren."

Gibt es Kinder, wo das anders ist? #kratz

" Also auf Worte hört er oft nicht."

Das scheint so ein typisches Jungs-Phänomen zu sein. Unser Sohn hatte das mit 3 so weit perfektioniert, dass die Erzieherinnen dachte, er hätte was an den Ohren, was definitiv nicht der Fall war. Er stellt heute, mit 6, noch häufig die Ohren auf Durchzug. #aerger Und seine Freunde können das ebenfalls.

LG

Heike

5

Danke für eure Antworten,ihr habt mich wieder aufgebaut.
Es tut immer gut ,wenn man sieht das man mit solchen Geschichten nicht alleine auf der Welt ist.
Vor allem die Idee, mit dem auf der Bank sitzen, gefällt mir gut, das probieren wir nächstes mal aus.

Ja er spricht noch wenig, und ziemlich undeutlich. Das macht natürlich nicht leichter. Aber was ich erstaunlich fand... Gestern waren wir baden, und ein Mädchen wollte das Boot von meinem Sohn schnappen und er sagte "halt halt" sie hat es sofort gelassen. Ich habe ihn gelobt. Auch heute hatte er Ärger mit unserem Hund, und ich sage ihm- nicht hauen, sag dem Hund ab oder Nein. Das hat er auch gemacht. Also ich denke, wenn ich dran bleibe, könnte das funktionieren.

Im Sommer geht er in den KiGa, bis dahin geht er in eine Spielgruppe 3,5 Stunden 2 Mal die Woche (bleibt ohne mich). Er hat dort richtig Spaß. Die Erzieherin sagt, daß er dort auch haut. Und sie lässt ihn entweder Moment sitzen, oder er darf Bobbycar nicht fahren.

Ja, wenn ich mit ihm schimpfe, ich bin richtig ernst. Also bin nicht allzu zart mit ihm, wenn er Ärger macht. Er weiß das genau, er guckt mich dann so listig an.

Ich bin für weitere Tipps offen. Vielen Dank noch Mal.

Liebe Grüße
Elli

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Hallo!

Keine Sorge, das wird noch. Das ist nur eine Phase, weil er eben noch nicht sagen kann, was er will - und die Sprache kommt auch noch. Ich habe es öfter erlebt dass ein Kita-Kind vor den Ferien fast gar nicht gesprochen hat, und danach dann gleich wie ein Wasserfall los geplappert hat.

Nimm ihn einfach aus diesen Situationen raus, aber bitte pass unbedingt auf mit dem Hund! Nicht dass der sich doch mal wehrt.