Verzweiflung pur! 7jähriger und Schulberatung und ich weiß jetzt gar nix mehr

Heute war ich in einer Situation, wo ich nicht wußte, was ich machen soll.

Wir haben einen 7,5 jährigen Sohn. Mit Beginn der Schule vor über einem Jahr hat sich Einiges geändert.
Er haut mich. Es geht eine Kleinigkeit nicht nach seinem Kopf und er schlägt zu. Oder tritt, kratzt, zieht Haare, oder, oder, oder.
Leider muss ich gestehen, dass ich, wenn er mich total unvorbereitet getroffen hat, ihn zurückgeschupst hab oder zurückgeboxt aus Reflex. Dann hört er gleich auf.
Wenn ich es nur passiv abgewehrt hab, macht er weiter.
Wenn ich mich ihm entzogen hab, war nur kurz Ruhe.
Und wenn ich ihn festgehalten hab, wurde er noch wilder und hat mich blutig gekratzt vor Wut.
Auszeit im Spielzimmer für 5 Minuten waren am effektivsten - zumindest zu Hause.
Doch einen wütendes Kind alleine zu lassen kann es ja auch nicht sein.

Ich war, da ich mit der Situation nicht umgehen konnte, beim Kinderarzt. Der hat mich zur Schulberatung geschickt. Da musste ich ja nur 6 Monate auf einen Termin warten.

Es erfolgten Gespräche nur mit uns als Eltern. Mein Mann war und ist von dem Psychologen nicht sehr begeistert und hat an den Gesprächen nicht mehr teilgenommen.

Seine Vorschläge: Weniger Spielzeug (haben wir gemacht) und:
Sie müssen anfangen zu bestrafen! Fernsehverbot, Spielzeug wegnehmen usw.
Haben wir auch probiert.

Nach dem Motto: Du machst nicht, was ich sage und es passiert was Unangenehmes für dich. Aber nicht nur durch logische Konsequenzen sondern mit Strafe.

Der Berater meinte, mit der Zeit wird dass immer besser klappen. Wir hätten viel eher damit anfangen sollen. Das wäre unsere lasche Erziehung. (Dabei fand ich die gar nicht so lasch. Ich hab mehr Wert auf Konsequenzen gelegt. Kein Zähneputzen = nur noch Wasser und keine Schorle. Keine Hausaufgaben=kein Spielbesuch)

Nun ging es einige Zeit ganz gut.

Hausaufgabe hat er meistens gemacht und hat auch nicht so sehr den Unterricht mehr gestört.
Dann kamen die Sommerferien. Und nun ging wieder die Schule los. Und es ging wieder mit dem Schlagen und Hauen los. Und dem Verweigern der Hausaufgaben und extremes Stören im Unterricht. Gespräche mit der Lehrerin hatten wir natürlich auch.

Wieder Gespräch mit dem Psychologen. Doch nun wollte er unseren Sonnenschein doch mal persönlich kennen lernen. Heute war das dritte Gespräch vom Junior. Nach 30 Minuten kam unser Junior mit verkniffener Miene aus dem Gespräch. "Ich möchte das nicht" "Ich mach nicht mehr mit". Der Berater kam hinterher und meinte, du bist das Kind und machst, was ich sage. Wenn du das nicht machst, gehörst du nicht in die Schule sondern in den Kindergarten.

Ich wußte nicht, was ich tun soll. Meinte nur, ich misch mich nicht ein, da ich nicht weiß, was passiert ist.

Der Berater erklärte mir, dass Junior rechnen sollte und ihm das zu schwierig war und er sich verweigert hat und dann den Raum verlassen hat und zu mir gekommen ist.
Es wäre ja meine Entscheidung, wenn ich seine Hilfe nicht mehr möchte und das hier abbreche ! ????

Genau aber ist doch das Problem - ich weiß nicht mehr weiter! Was hätte ich den tun sollen?

3

Hallo,

ich arbeite auch an einer Schule, allerdings als Sozialpädagogin. Ich kann über diesen "Berater" nur den Kopf schütteln!

Eine umfassende Beratung macht sich erst einmal ein ausreichendes Bild und das braucht Zeit! Hierfür sollten auch erst einmal alle Beteiligten einbezogen werden. Erst dann vereinbart man in einem gemeinsamen Prozess kleine Ziele, deren Umsetzung der Berater begleiten und unterstützen sollte.

Die Grundprinzipen von Beratung sind: Wertschätzung, Ressourcenorientierung und Vertrauen. Gerade der Prozess des Vertrauensaufbaus zum Berater braucht Zeit. Das war in Eurem Fall ja überhaupt nicht gegeben.

Die Lösung des Problems hängt auch von der Ursache ab. Die kann so vielfältig sein, dass ich aus der Ferne nicht wirklich einen Tipp geben möchte.

Aber ich weiß eines: Strafen werden alles nur verschlimmern. Dadurch erhöht sich der Frust bei deinem Sohn, an Eurer Beziehung wird dadurch aber nicht gearbeitet.

Mein Vorschlag: wendet Euch an eine gute Erziehungsberatungsstelle. Die Beratung ist kostenlos, bezieht alle Familienmitglieder ein und bei Bedarf wird an weitere Stellen vermittelt.

Alles Gute!

15

Danke patschepatsche

Deine Beiträge werde ich mir weiter durchlesen und lernen, wie man richtig mit einem Kind umgeht. Wie es nicht geht, weiß ich ja jetzt.

Hoffentlich kommt die Beziehung zu meinem Sohn wieder in Ordnung.
Strafen werden wir nicht mehr aussprechen.

Von der Erziehungsberatungsstelle/Schulberatung habe ich genug.
Ich habe nur auf den Psychologen von der Erziehungsberatungsstelle gehört und nicht mehr auf mein Bauchgefühl. Alleine Kopfeinschalten hätte ja gereicht.#klatsch

Wir sehen das als Eltern als Hilfe zur Selbsthilfe. Überdenken unsere Erziehung und das wieder mehr Herzlichkeit eine Rolle spielt als Befehle erteilen.

Meine Gefühle fahren gerade Achterbahn und hoffentlich jetzt in die richtige Richtung.

20

"Von der Erziehungsberatungsstelle/Schulberatung habe ich genug.
Ich habe nur auf den Psychologen von der Erziehungsberatungsstelle gehört und nicht mehr auf mein Bauchgefühl. Alleine Kopfeinschalten hätte ja gereicht.#klatsch"

Du solltest jetzt aber nicht alles über einen Kamm scheren.

Mein großer Sohn hatte auch einige Probleme, für die wir Hilfe von außen benötigten. Wir sind einigen Leuten begegnet, die uns wenig gebracht haben und auch deren Ratschläge wir nicht annehmen konnten.

Es gab auch eine Menge guter Hilfen. Angefangen haben wir bei der Erziehungsberatung, die uns völlig neutral entgegen getreten ist. Da ging es nicht darum, wer was falsch macht, sondern darum, die Dinge einfach mal anders anzusehen. Nicht das Kind machte die Fehler, nicht wir Eltern waren die "Doofen". Es ging nur darum, mit der Situation anders umzugehen.
Er war beim Psychologen und bei einer Logopädin, die mehr als nur Sprachtherapie mit ihm gemacht hat. Niemals nie nicht gab es Schuldzuweisungen. Es ging niemals darum, das Kind zu bestrafen oder die um die Anweisung, wir sollten irgendetwas gefälligst ganz anders machen.

Es gab auch Leute, die uns sagen wollten, wie der Hase zu laufen hat. Von denen haben wir uns schnell distanziert, weil es einfach wenig hilfreich war. Das ist euch ja jetzt passiert.

Es gibt aber wirklich gute Therapeuten, Berater, Psychologen, die mit dem arbeiten, was da ist. Die das Positive verstärken und das Negative gar nicht so hervorheben. Euer Berater war nur übergriffig und dämlich, Den solltet ihr schnell vergessen. Ihr solltet euch jemanden suchen, der unabhängig ist von Schule und eurem Umfeld. Eine neutrale Person ist Gold wert. Da muss man sein eigenes Denken auch gar nicht abstellen. Im Gegenteil. Ein guter Psychologe o.ä. wartet geduldig und ermuntert immer wieder bis man selber auf den richtigen Trichter kommt. So haben wir das erlebt und am Ende wurde alles gut.

weiteren Kommentar laden
1

Hallo! Ist er denn in der Schule ueber/unterfordert? Und weiss mit seinerFrustration nicht anders um zugehen?
War er in den Ferien denn auch so?
Generell denke ich, wenn das Kind den Psychologen/Berater nicht mag, hat es nicht wirklich Sinn, auch finde ich was euer Berater vorschlaegt nicht so in die richtige Richtung?!
Ist er denn mit irgendwas diagnostiziert worden?
Gross helfen kann ich dir leider nicht, hoffe, ihr findet einen Weg!

2

Danke für deine Antwort. Nein, in der Schule kommt er gut mit, hat aber Probleme, die gestellten Aufgaben zu beginnen und leise zu sein. Wir haben schon Wege probiert. Wutball, stampfen, Kissen schlagen. Bis jetzt war noch nix Richtiges für ihn dabei. Und das ist auch alles von mir aus gegangen. Und in den Ferien war es o.k.. Manchmal stressig, doch nicht so schlimm. Und Diagnose hab ich keine. Weder Arzt noch Berater. Niedrige Frustationtoleranz könnte es sein mit wenig Selbstbewusstsein. Das kam aber von der Lehrerin.

Im Gespräch mit dem Psychologen meinte der, Kinder mit 7 haben kein Selbstbewusstsein oder Minderwertigkeitskomplexe. Nur wenn sie stark misshandelt wurden.
Doch warum wird es schlimmer und ich hab ein Kind mit Einschlafproblemen, was nur noch im Elternbett zur Ruhe kommt. Und dann das heute. Kam mir vor wie 2 trotzige Jungs.

5

Kinder mit 7 haben kein Selbstbewusstsein oder Minderwertigkeitskomplexe. Nur wenn sie stark misshandelt wurden.
---------------------------------------------------------
Na der hat ja Ahnung#schock Spätestens bei dem Satz hätte ich mir einen neuen Therapeuten gesucht!

4

Ja die lieben Kids ;-)

Einer meiner Söhne hat auch oft den Unterricht gestört, ihm habe ich auferlegt selbstständig von jedem Lehrer nach der Stunde eine Eintragung zu holen (ob Smily, ein Wort oder langer Text -egal)
Hat er das nicht gemacht oder steht da dass er den Unterricht gestört hat, dann gibt es an dem Tag keine PC/TV Zeit.

Da das liebe Kind TV und seine PC-Zeit liebt, hat er es nach einer kurzen Anlaufzeit auch nur noch selten vergessen.
Mein 9 Jähriger versucht sich ind er Schule auch immer raus zu schlawienern.

Er braucht oft sehr direkte Aufforderungen von der Lehrerin , was er tun soll.

Aufgrund dessen muss er auch seine Aufgaben im Klassenraum machen und darf eben nicht (wie andere Kinder die selbstständiger arbeiten) auch außerhalb des Zimmers arbeiten.
Der Erste (von dem ich oben berichtete) darf oft vor dem Klassenraum (im Flur gibt es auch Arbeitsplätze) Aufgaben erledigen, weil es ihn nicht so abklenkt. Er wird mit einer Aufgabe rausgeschickt und mag es. Er ist wirklich extrem ablenkbar.

In der Grundschule dürfen Kinder Köpfhörer beim Erledigen von Arbeiten tragen.
Es minimiert die Ablenkung und es gilt : Kinder die Kopfhörer tragen, dürfen in keiner Weise gestört werden (nicht angesprochen, nicht angetippt usw )
Versuche es mal zu Hause, vielleicht läßt ihn etwas mehr Stille ruhiger und weniger aggressiv werden.
Denkt mal über Kampfsport nach. Eine gute Sache um Dampf abzulassen, um körperlichen Ausgleich zur Kopfarbeit in der Schule zu bekommen, zudem lernen sie dabei sich zu konzentrieren, sich bewußt zu bewegen, sie lernen diszipliniert und nach vorgegebenen Regeln zu handeln.

LG
Karna

Kann sich dein Sohn gut konzentrieren?
Wie läuft es bei euch zu Hause?
Was gibt es zu Hause für Themen?
Wie ist euer Umgang miteinander zu Hause?

6

Hallo!

Ja, dein Mann hat Recht!!!!
Was ist das denn für eine Beratung, wenn der Euch Erziehungstipps gibt (genauso nachzulesen in jedem Kalenderblatt!!!!) ohne Kenntnis der Lage und des Kindes?

Was außer Gesprächen mit der Lehrerin wurde noch in der Schule an (pädagogischen und Ordnungs-)Maßnahmen unternommen? Welche Empfehlungen hatte die Lehrerin auf Lager?
Hat irgendwer irgendwann versucht mal herauszufinden WARUM das Kind so reagiert? Wer hat sich da mal mit dem Kind beschäftigt, statt über das Kind zu diskutieren?

Ihr habt da mehrere Optionen:
1. Zurück zum Kia und erläutern, dass die Schulberatung Euch ganz sicher nicht weiterhilft, was hat er noch für Empfehlungen.
2. Ihr geht zur Erziehungsberatung macht Euch dort ein Bild ob die Euch auch helfen können und bleibt dann dort. Dort laufen i.A. Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Psychologen rum und arbeiten zusammen, aber auch da muss die Wellenlänge passen.
3. Vielleicht ist es aber auch ein "medizinisches" Problem dann sucht Euch einen niedergelassenen Kinderpsychiater oder geht zum SPZ (sozial-pädiatrisches Zentrum - hat jede größere Stadt, ist meistens an eine Uni-Klinik angeschlossen).
4. Ihr überdenkt Euren Erziehungsstil:

"Seine Vorschläge: Weniger Spielzeug (haben wir gemacht) und:
Sie müssen anfangen zu bestrafen! Fernsehverbot, Spielzeug wegnehmen usw.
Haben wir auch probiert." -> "Haben wir probiert" klingt nicht wirklich verlässlich konsequent und bei einem Kind landet das eher als Willkür. Das kann jedem passieren, aber man sollte es beheben, vielleicht macht ihr ein Elterntraining?

Das "Auszeit im Spielzimmer für 5 Minuten waren am effektivsten - zumindest zu Hause.
Doch einen wütendes Kind alleine zu lassen kann es ja auch nicht sein." finde ich auch ganz übel, wenn nach den 5 Minuten Auszeit das Kind schafft die Wut runterzuschlucken und nichts mehr darüber gesprochen wird. Wie soll es als Erwachsener jemals anders handeln wenn er mal Wut hat? Fändest Du das toll, wenn Dein Partner bei einem Wutanfall sich grundsätzlich verkrümelt bis die Wolken verzogen sind, aber das Problem weiterhin ungelöst bleibt???

Lernt miteinander zu reden und aufeinander zu hören!
Lobe Dein Kind für Sachen die ihm gelingen, auch wenn sie üblicherweise bei einem Kind vorauszusetzen sind. Bei Deinem Kind ist das eben nicht üblich und ist Ergebnis einer persönlichen Anstrengung! - Würdige das!

LG, I.

14

"Hat irgendwer irgendwann versucht mal herauszufinden WARUM das Kind so reagiert? "

Nein

"Wer hat sich da mal mit dem Kind beschäftigt, statt über das Kind zu diskutieren?"
Der Psychologe hat 3 Termine und den Letzten hab ich oben beschrieben.
Nach dem zweiten Termin hat mir unser Junior abends im Bett erzählt, er hat geweint dabei.
Das hätte mir schon zu denken geben sollen!

Ihr habt da mehrere Optionen:
1. Zurück zum Kia und erläutern, dass die Schulberatung Euch ganz sicher nicht weiterhilft, was hat er noch für Empfehlungen.

Mach ich.

2. Ihr geht zur Erziehungsberatung macht Euch dort ein Bild ob die Euch auch helfen können und bleibt dann dort. Dort laufen i.A. Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Psychologen rum und arbeiten zusammen, aber auch da muss die Wellenlänge passen.

Davon hab ich genug. Da waren wir ja.

3. Vielleicht ist es aber auch ein "medizinisches" Problem dann sucht Euch einen niedergelassenen Kinderpsychiater oder geht zum SPZ (sozial-pädiatrisches Zentrum - hat jede größere Stadt, ist meistens an eine Uni-Klinik angeschlossen).

Das bespreche ich mit dem KIA. Den habe ich übrigens gewechselt. Bei dem Termin damals hat er uns so abgetan, dass er dafür keine Zeit hätte bla bla bla... hier die Telefonnummer.

4. Ihr überdenkt Euren Erziehungsstil:

Auf jeden Fall. Strafen gibt es nicht mehr. Auszeiten auch nicht. Ich möchte, dass mein Kind mir vertraut und nicht Angst vor mir hat.

18

Hallo,

"Das "Auszeit im Spielzimmer für 5 Minuten waren am effektivsten - zumindest zu Hause.
Doch einen wütendes Kind alleine zu lassen kann es ja auch nicht sein." finde ich auch ganz übel, wenn nach den 5 Minuten Auszeit das Kind schafft die Wut runterzuschlucken und nichts mehr darüber gesprochen wird. Wie soll es als Erwachsener jemals anders handeln wenn er mal Wut hat? Fändest Du das toll, wenn Dein Partner bei einem Wutanfall sich grundsätzlich verkrümelt bis die Wolken verzogen sind, aber das Problem weiterhin ungelöst bleibt???"

Es war nie die Rede davon, dass danach nicht mit dem Kind über die Sache gesprochen wird.

Aber es gibt Menschen, die brauchen einfach mal etwas Zeit, um Dampf ablassen zu können, ohne dass die Eltern oder der Partner auf sie einschwafeln.

Unsere Tochter (8) steigert sich nur immer mehr in ihren Wutanfall rein, wenn man in dem Moment versucht, auf sie einzureden oder sie zu trösten. Meinen Mann hat sie irgendwann auch mal vor's Schienbein getreten, weil der sie nicht in Ruhe gelassen hat, und normalerweise tut sie so etwas nie.
Wenn sie sich ein paar Minuten in ihrem Zimmer in Ruhe auf- und wieder abregen konnte, kann man vernünftig mit ihr reden, und das tun wir dann auch.

Meine Schwiegermutter kapiert das auch nicht. Die meint immer, in diesem Moment mit unserer Tochter reden und sie beruhigen zu müssen und ist entsetzt über die heftige Reaktion die sie erntet.
Da kann ich nur sagen, selbstgemachte Leiden. #augen

LG

Heike

7

Hallo,

ich kann Dir von uns erzählen. Meine Tochter geht noch nicht in die Schule, sie ist Vorschulkind, ich musste/durfte aber aufgrund Rechts/Linkshändrigkeit zur Ergo mit ihr.

Mir wurde vom Kiga damals gesagt, ich solle das prüfen lassen, weil sie schneidet nicht gerne und bastelt auch nicht gerne UND nervt die anderen beim basteln, weil sie was anderes machen möchte. Man führte dass darauf zurück dass sie evtl Linkshänder ist und sich einfach schwerer tut.

Das hat jetzt erst mal überhaupt nichts mit euch zu tun, ABER das Ende vom Lied ist/war, sie IST Rechtshänder, sie hat/hatte nur eine unheimlich niedrige Frustrationsgrenze. Das bedeutete bei ihr, sie wurde richtig aggressiv, weil sie sich einbildete oder vielleicht war es auch so, dass sie manche Dinge (bei ihr eben schneiden, basteln) nicht so schnell kann wie andere.

Als ihre Freundin pfeifen lernte und sie es nach dem 2.! Versuch nicht konnte, ist sie regelrecht ausgeflippt und ist auf MICH losgegangen. Mein Kind ist eigentlich sehr friedliebend, aber sie ist dann in so einem Tief, dass sie da dann total frei dreht.

Jetzt geht sie seit einem halben Jahr zur Ergo und ich bin sehr zufrieden und auch die Therapeutin mit ihren Fortschritten. Ich glaube so eine Art Psychologe, wie Du, bzw. Dein Sohn ihn hat, helfen nicht wirklich. Meine Tochter muss animiert werden, Dinge die sie nicht gerne macht vorher zu durchdenken, ungefähr so:
was musst Du tun, Schritt für Schritt, um zum Ziel zu kommen. Also, wenn Du eine Laterne basteln willst, wie fängst Du an, wie machst Du weiter.

Ich weiß nicht, irgendwas in Deiner Beschreibung hat mich unglaublich an meine Tochter erinnert. Dieses Verweigern, das Verzweifeln, das Stören, die Aggression.

Vielleicht könntest Du mal Ergo ins Auge fassen? Evtl mal mit der Lehrerin besprechen?

viele Grüße
Marie

11

Hi!

"Vielleicht könntest Du mal Ergo ins Auge fassen? Evtl mal mit der Lehrerin besprechen?"

Im Vorfeld hatte ich ein Gespräch mit Schule und Kintergarten. Wir fanden alles das eine gute Idee mit der Ergo.

Mit der Idee bin ich damals zum KIA gegangen. Ein Rezept für eine Gruppen-Ergo-Therapie. Davon wollte der nix wissen und hat mich an die Schulberatung/Erziehungsberatungsstelle verwiesen. Die würden alle weiteren notwendigen Schritte einleiten. Das habe ich geglaubt.

Und das ist daraus geworden. Ich könnte heulen.

16

Oh das tut mir leid, mit dem Kinderarzt. Ich habe auch eine Freundin, da war/ist das Problem ganz anders gelagert, aber alle haben sie zur Ergo gedrängt. Erzieher, Freunde, Familie, etc.

Ihr Kinderarzt hielt aber überhaupt nichts davon. Es hat sich jetzt so verschlimmert, dass der Kindergarten eine externe Person eingeschalten hat und das Ende vom Lied ist, die hat einen Brief an den Kinderarzt geschrieben und der zähneknirschend das Rezept ausgestellt.

Manchmal finde ich darf man auch bei Kinderärzten nicht immer klein bei geben. Die sehen das Kind mal wenn es krank ist, oder zu einer U-Untersuchung. Wir haben die Kleinen jeden Tag und auch die Lehrer/Erzieher.

Geh nochmal hin, besteh drauf und versuch es. Denn das mit dem Psychologen läuft ja eher nicht so. Ich bin mittlerweile schon sehr begeistert von dem was die Ergo bei meiner Tochter verbessert hat. Wir haben aber auch sehr viel Glück mit der Therapeutin!

Ich hoffe und wünsche Dir und Deinem Sohn das es bald besser wird.

Liebe Grüße
Marie

8

Hallo!

Ich finde ganz furchtbar, zu was euch dieser Berater geraten hat!!
Dass solche Menschen auf so einem Posten hocken finde ich echt erschreckend.

Bitte geht dort nicht mehr hin. Schick auch deinen Sohn nicht mehr dorthin.

Ich empfehle dir die Erziehungsberatung der Caritas. Schnell, unkompliziert und absolut einfühlsam und kompetent. Ich selber habe ausschließlich gute Erfahrungen damit gemacht.

Ich glaube, du hast einen tollen, aufgeweckten Jungen, der seine Wut und Kraft noch nicht richtig dosieren/kontrollieren kann, was in diesem Alter absolut nichts Ungewöhnliches ist.
Aber dieser Berater ist ein Vollpfosten.

Alles Gute und weiterhin viel Kraft und Geduld!

Vanessa

9

Ich würde sagen das der Schulberater wohl mal ne Nullnummer ist. Wenn ich zu Hause was verbiete und als Begründung anbringe "Weil ich hier das Sagen habe und nicht ihr Kinder. Ich will das so also habt ihr euch dran zu halten" (Dinge wie "Warum muss ich Schuhe aus ziehen, ich gehe doch eh gleich wieder raus" "Warum dürfen wir auf diesem Tisch nicht mit Wassermalfarbe malen") ok, nicht unbedingt pädagogisch Wertvoll, aber manchmal muss man eben mal unpädagogisch sein, so ist es und das begründe ich nicht das bestimme ich!. Aber ein Psychologe sollte sich doch anders zu helfen wissen.

Vor allem, was nutzt es das Kind so zum rechnen zu zwingen. Ein Psychologe sollte doch eher herausfinden warum das Kind sich weigert. Oder sehe ich das falsch?

Leicht gesagt wegen wahrscheinlich genau so langer Wartezeiten: Such dir nen anderen Psychologen oder wende dich an ein SPZ.

Bei manchen Sachen, ja da hilft Konsequenz bzw. auch mal Strafe oder Verbote. Und bei uns reichen logische Konsequenzen auch nicht immer. Manchmal muss es eben was sein was ihnen wirklich wichtig ist. Meinen knapp 9 Jährigen bekomme ich auch am besten mit Medienverbot. Den würde "Wenn du die Zähne nicht putzt gibt es nichts Süßes und nur Wasser" nicht im geringsten stören da er eh kaum Süßes isst und am liebsten Wasser trinkt (den 6 Jährigen hingegen bekäme ich da schon eher mit), da muss es auch mal "Wenn du die Zähne nicht gescheit putzt gibt es kein TV" sein. Der Große spielt und kramt gerne für sich alleine in Ruhe. Den würde Verabredungsverbot nicht mal halb so viel interessieren wie den kleinen der dauernd Besuch hier hat oder unterwegs ist.

Und in der Schule, Stören, Arbeitsverweigerung usw. Das kann viele Gründe haben.
Ist er überfordert? Vom Lernstoff oder von der Klassengröße?

Sieht er gut? (Lass mal einen Sehtest machen, oft fällt das nicht auf wenn Kinder schlecht sehen. Aber wenn er dann nicht gut erkennen kann was auf der Tafel steht macht man eben Mist statt zu sagen "Ich sehe das nicht richtig" und dann verliert man den Anschluss und kommt nicht mehr mit)
Oder das Gegenteil, ist er unterfordert und langweilt sich? Mein Sohn jaulte letztens bei Wiederholungsaufgaben "Das schaff ich nicht"......nee, war ihm nur zu doof also muss ich mich ja nicht bemühen das schnell hinter mich zu bringen sondern schweife dauernd ab und jammere dann das das sooooooo lange dauert dieses Blatt zu bearbeiten weil das ja sooooooo schwer ist. Es waren einfache Subtraktionsaufgaben....im 3. Schuljahr und er wusste angeblich plötzlich nicht mehr wie das geht
Oder kann er sich dann nicht mehr konzentrieren und weil er geschafft ist davon sich zu konzentrieren fängt er an zu stören?

12

"Ein Psychologe sollte doch eher herausfinden warum das Kind sich weigert. Oder sehe ich das falsch?"

Das dachte ich bis gestern auch. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass der dachte, ich spinne mir das zusammen. Und wenn er dann kommt undd das verlangt, das es klappt.
Hat es aber nicht.

"Und in der Schule, Stören, Arbeitsverweigerung usw. Das kann viele Gründe haben.
Ist er überfordert? Vom Lernstoff oder von der Klassengröße?"
"Oder kann er sich dann nicht mehr konzentrieren und weil er geschafft ist davon sich zu konzentrieren fängt er an zu stören? "

Ich wollte wissen, warum und noch wichtiger :wie kann ich es beheben und ihm helfen. Wie kann es besser werden. Wie kann er sich besser eingliedern in die Klasse. Wie kann er sich besser auf seine gestellten Aufgaben konzentrieren.

Ursprünglich wollte ich nur ein Rezept für eine Ergo-Therapie und was hab ich nun?

10

"Du bist das Kind und du machst was ich sage!"

Bei dieser Aussage wäre mir der Kragen geplatzt!

"Es wäre meine Entscheidung, wenn ich seine Hilfe nicht mehr möchte und das hier abbreche!"

Genau das, hätte ich getan. Mit gewissem Nachdruck.

So stark dein Sohn sich auch dir gegenüber demonstriert, mit hauen, treten und kratzen, so hilflos hat er sich diesem Psychologen ausgesetzt gefühlt. Dein Sohn fühlt sich nicht wohl, ich bin der Meinung eine gute Therapie kann nur gelingen, wenn sich der Hilfesuchende wohlfühlt. Ich finde deinen Erziehungsansatz, dass du lieber auf Konsequenzen setzt als auf Strafen, sehr gut.

Breche das alles ab. Versuche mit deinem Sohn zu reden und die Gründe herauszufinden, warum er so aggressiv ist, hat er Probleme in gewissen Bereichen, wird er gehänselt oder geärgert in der Schule und glaubt sich nur so behaupten zu können.

Vielleicht hast du jetzt einen guten Moment zu deinem Sohn durchzudringen, wo er jetzt sich so unwohl beim Psychologen gefühlt hat. Ich würde meinem Sohn klar machen, dass ich hinter ihm stehe und dass ich möchte das er sich wohl fühlt, dass ich es aber ganz schlimm finde, gehauen, getreten und gekratzt zu werden. Dann kannst du ihm auch erklären, dass du ihm ja auch nur helfen kannst, wenn sich dir anvertraut und mit dir über seine Probleme spricht. Ich glaube wenn jetzt deine Sicherheit spürt, öffnet er sich vielleicht und es wird dann auch vielleicht besser.

Ansonsten würde ich dir raten, sich nach einem anderen Berater/Psychologen um zu sehen, solltet ihr die Probleme nicht selber in den Griff bekommen.

Alles Liebe und Gute für euch. #winke

13

Danke Euch!

So viele Ansätze, die mich an die Anfänge haben denken lassen, warum das alles so gekommen ist bzw. so extrem geworden ist.

Eigentlich wollte ich nur ein Rezept für eine Ergotherapie vom Kinderarzt.

Und alle sind sich einig, dass diese Schulberatung/Erziehungsberatung/Psychologe/Berater uns nicht gut tut. Hätte ich doch gleich auf meinen Mann gehört. Ich bin so sauer auf mich, dass ich das mitgemacht hab. Was habe ich da nur meinem Kind angetan dank professioneller Hilfe.

Ich sage den nächsten Termin ab.

17

Ja, wenn man Hilfe sucht, ist es manchmal schwer, da auf sein Bauchgefühl zu hören oder auch auf den Mann, dass diese Art von "professioneller Unterstützung" nichts bringt.

Wir haben mit unserem Sohn auch schon einiges durch und im Moment ist es ganz arg (ist jetzt 13), aber egal, wo wir fachliche Hilfe gesucht haben: Immer stand das Kind im Zentrum und die Frage, warum er eben bestimmte Verhaltensweisen zeigt bzw. wie wir als Familie lernen können, damit umzugehen.

Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr bei anderer Stelle bessere Unterstützung findet!

LG

Anja

19

Du musst dir keine Vorwürfe machen. Du hast professionelle Hilfe angenommen und hast eben fest gestellt, dass diese Hilfe nichts für dich/euch ist.

Siehe es jetzt als Chance deinem Sohn wieder näher zu kommen, damit seine Wutausbrüche weniger werden und er auch lernen kann mit Frust/Traurigkeit/Wut umzugehen. Eltern machen eben Fehler, das gehört genauso dazu wie Kinder ihre Erfahrungen machen und sich manchmal falsch verhalten, aber wenn das Kind spürt, dass die Eltern es ernst nehmen und sich bemühen und das beste für es wollen, dann ist alles okay und du wirst auch einen Weg finden mit dem ihr als Familie gut zurecht kommt.

Aber gibt es denn bei euch Spannungen, also zwischen euch Eltern, was deinen Sohn dazu veranlasst vielleicht mit seinem Verhalten zeigen zu wollen, dass bei euch was nicht in Ordnung ist?

Ich bin mir sicher, auch wenn es manchmal lange dauert, dass man irgendwann herausfindet was mit dem eigenem Kind los ist und dann auch angemessen darauf reagieren kann. Man wird als Eltern noch öfter an seine Grenzen kommen und doch wird es irgendwann auch wieder besser gehen. Vielleicht müssen wir Eltern, bei aller Liebe zum Kind uns selber mal den Druck von den Schultern zu nehmen und uns eingestehen, dass wir eben nicht perfekt sind und auch manchmal auf dem Holzweg sind - dass aber eben auch genau richtig so ist, solange wir nur das beste für unsere Schätze haben wollen.

Du wirst das schaffen bin ich mir sicher.

Alles Gute #winke

weiteren Kommentar laden