Mag den besten Freund meines Sohnes nicht

Mein Sohn ist 5 und hat seit einiger Zeit einen besten Freund. Der ist in seiner Entwicklung ziemlich "hinterher" und dadurch verhaltensauffällig. Er kann nicht richtig sprechen und ist auch emotional noch eher ein 2-jähriger als ein 5-jähriger.
Mein Sohn ist ein schlaues, kleines,liebes Kerlchen und hat viele nette Spielfreunde, mit denen er aber nur am Rande spielt. Wenn die dann mal bei uns sind, kann er mit denen toll spielen. WEnn sein bester Feund da ist, werden immer nur "Klatschi-Spiele" gespielt, was in 99% aller Fälle damit endet, dass min. ein Spielzeug meines Sohnes kaputt ist. Der andere Junge kann sich einfach nicht kontrolieren. SEhr oft kratzt und beißt er auch meinen Sohn. da er ja aber der beste Feund ist, nimmt mein Sohn ihm das nur sehr kurzzeitig übel und hat Hemmungen, ihm mal richtig die meinung zu sagen bzw. sich zu wehren.
Heute nachmittag ist er nun wieder bei uns und ich habe da überhaupt keine Lust drauf! Aber ich kann meinem Sohn ja nun schlecht den Umgang mit seinem besten Freund verwehren. Außerdem haben wir mit drei Müttern eine Vereinbarung, dass die drei Jungs jeden Freitag reihum bei jeweils einem von uns spielen. Und jetzt bin ich halt wieder dran.
Wir haben unseren Sohn schon öfter gefragt, ob wir nicht mal den oder den einladen wollen. Dem stimmt er dann zwar zu, macht dann aber immer wieder einen Rückzieher. Kennt sowas jemand von euch? Habt ihr eine Idee, wie ich damit weiter umgehen kann?

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Meine Meinung dazu ist, dass es der Freund Deines Sohnes ist. Wenn er ihn so mag, wie er ist, ist das so. Es ist ja eigentlich sogar etwas Schönes, dass er sich an seinen Schwierigkeiten nicht stört.

Das Körperliche würde ich ihn in dem Fall auch selbst regeln lassen, da der andere ihm ja nicht haushoch überlegen ist. Ich würde ihm nur noch einmal verdeutlichen, dass er eben "Nein" sagen darf.

Wertvolles Spielzeug würde ich einfach wegräumen bevor der Junge kommt.

Ansonsten wird es wahrscheinlich noch häufiger Freunde geben, die Du doof finden wirst. Frag mal meine Mutter, wie sie die erste Freundin meines Bruders fand. ;-)

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Naja, mit "nein" sagen ist es halt bei ihm nicht getan. Er schaltet dann ab und ist nicht mehr zugänglich. Habe meinem Sohn erlaubt, ihn zu schubsen, wenn er zu doll wird. Aber das tut er leider zu selten. Er steckt immer wieder ein...

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Dass mit dem Schubsen hätte ich meinem Sohn nicht gesagt.

Man kommt im Erwachsenenleben nicht weiter, wenn man es nicht schafft, mit Körpersprache und Worten Grenzen zu setzen.
Wie soll er sich denn später da wehren? Den Chef schubsen, wenn er doof ist?

Wenn er sich nicht wehren will und er darunter nicht leidet und er kein Problem damit hat, ist es seine Sache.
Wenn er sich wehren möchte und er das grundsätzlich kann, wird er es tun, wenn er will.
Wenn er ein Problem damit hat, dass der andere grob ist, würde ich ihn hier weiter verbal unterstützen.

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Ich finde einen Freund meines Sohnes auch sehr anstrengend. Spielzeuge zerstört er nicht, aber mich stören seine Ausdrucksweise und seine Respektlosigkeit gegenüber Erwachsenen. Wenn es mir zu bunt wird, dann sage ich es ihm deutlich - sehr deutlich und ich habe auch schon gesagt, dass er nicht mehr kommen kann, wenn er sich nicht an unsere Regeln hält.

Am liebsten gehe ich mit den beiden auf den Spielplatz. Da können sie sich austoben.

Aber der Junge ist etwas jünger als mein Sohn, sie werden also nicht zusammen in die Schule kommen. Die Wege werden sich also mit großer Wahrscheinlichkeit bald etwas trennen.

lg

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Herzlichen Glückwunsch dazu. Mein Sohn und sein Kumpel sind ein Jahrgang und kommen sehr wahrscheinlich zusammen in die Schule. Meine Hoffnung ist noch, dass er aufgrund seiner Retadierung ein Jahr zurückgestellt wird. Aber in Zeiten der Inklusion sieht es nicht danach aus und die Eltern wollen das auch nicht. Ich hoffe nur, dass mein Sohn sich irgendwann so weiterentwickelt hat, dass sein Kumpel ihm nichts mehr "geben" kann und er sich anderweitig orientiert.

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Das kannst du vielleicht etwas steuern wenn du einfach eine andere Schule auswählst.

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Eine Sache noch, um die Problematik zu unterstreichen: SEine Mutter hat jetzt Erziehungshilfe beantragt, weil er seine Schwester zu Hause regelmäßig auf's Brutalste vermöbelt. Noch ist er klein, aber was passiert in ein paar Jahren, wenn er größer und kräftiger ist? ich möchte schon, dass er bis dahin weiß, dass er sich an meinem Sohn nicht zu vergreifen hat!

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Oh je. Also ich kann verstehen das du da deinen Sohn schützen willst. Aber du musst nicht bei dem anderen Kind ansetzten sondern bei deinem. Lass ihn einen Selbstbehauptungskurs oder sonst was machen. Lass ihn ein Hobby nachgehen. Da lernt ihr beide andere Familien kennen.

Das dem Jungen zu zeigen, das er sich nicht an deinem Sohn (seinem Freund) zu vergreifen hat, muss dein Sohn ihm selbst klar machen. Sonst endet das später vielleicht darin das dein Sohn abgestempelt wird als Mamasöhnchen... Alles ein KANN kein MUSS oder WIRD.

Aber ich kann absolut verstehen das du was tun möchtest. Das mit der Schule kannst du ja vielleicht bissl steuern das sie eben nicht auf die selbe gehen.

VG

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Hallo,

ich würde mich privat mit dem Jungen wahrscheinlich gar nicht mehr treffen. Kind erklären, so lange xy dich immer beißt haut etc. lassen wir den Kontakt. Die Verabredung mit der anderen Mutter wegen freitäglichen Spielen wäre mir egal. Je nach Verhältnis würde ich offen sagen, warum nicht mehr oder Termine vorschieben.....

Was mir allerdings nicht so ganz einleuchtet, warum Du wenn das andere Kind haut, beißt etc. nicht dazwischen gehst. Bei normalen Rangeleien würde ich nicht dazwischen gehen, aber wenn es heftiger wäre, dann gibt es eben eine klare Ansage und wenn das Besucherkind es nicht verstehen will, geht es eben nach Hause.

Man trifft sich ja zum Spielen und nicht zum Kloppen.

LG

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Ganz klar:

"Wenn du dich so benimmst, darfst du das nächste mal nicht mitspielen!"
Fertig. Er kann ja gerne wieder kommen, wenn er geschnallt hat, dass dieses verhalten unangemessen ist. Das könnte etwas zoff mit der Mutter geben, aber solchen kindern MUSS man klare grenzen setzen uns die auch einhalten. Und du gibstihm ja die mmöglichkeit, jederzeit wieder zu kommen, sofern er sich benimmt.Deinem sohn würde ich auch erklären, dass sein freund endlich mal lernen muss, dass sowas nun mal konsequenzen mit sich bringt.

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Also ich sehe das hier zwiespältig. Denn mein Sohn ist leider auch behindert und hat immer wieder eigenartige Anwandlungen. Tut mir leid das er so ein Kind ist das manche sicherlich auch nicht haben wollen. Schade das der Junge von dir so abgelehnt wird! Aber ein wenig verstehen kann ich dich natürlich auch. Denn würde mein Sohn ständig woanders Dinge kaputt machen würde ich das auch nicht gut finden selbst wenn er vielleicht gar nichts dafür kann weil er das nicht so versteht oder einfach nicht wahrnimmt was er tut. Von daher finde ich toll das dein Sohn nicht nachtragend ist!!! Aber wenn du nicht willst das Dinge kaputt gehen dann räum sie weg oder finde andere Möglichkeit es zu vermeiden. Wie gehen die Eltern damit um das ihr Kind Dinge zerstört oder welche Diagnose hat das Kind? Denn ich finde das spielt auch eine Rolle!
Gruß Ela

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Deine Wohnung, deine Regeln.

Wenn es dir (verständlicherweise) nicht gefällt, wenn dein Sohn körperlich angegangen wird, dann würde ich das andere Kind nicht mehr in die Wohnung lassen. Ich würde ihm das auch so erklären: Gewalt geht gar nicht und muss entsprechend verhindert werden.

Wenn ihm von diesem Kind woanders ein Spielzeug zerstört wird, dann wird er damit leben müssen. Neu gekauft würde es von mir nicht, solange er an der Freundschaft festhält. Vielleicht wird ihm die Sache dann irgendwann von alleine zu "kostspielig".

Die Frage ist doch: Was findet dein Sohn an diesem Kind? Normalerweise spielen Kinder mit Kindern, die ihnen ähnlich sind, ähnliche Interessen haben. Mir wäre es auch zuwider, wenn mein Sohn sich allzu sehr mit einen stark zurückgebliebenen Kind befasst. Der Entwicklung wird das nicht zuträglich sein.

Ja, ich weiß, aus Inklusionsgesichtspunkten ist das falsch und den Ruf des menschenverachtenden Faschistenvaters hab ich jetzt wahrscheinlich auch anhaften.

Aber ich finde nun einmal, dass sich eine Gesellschaft auch krankkuscheln kann.

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Nehmen wir einmal an, das Kind hat eine Behinderung, die dafür sorgt, dass er so ist, wie er ist.
Sie schrieb ja schon, dass er entwicklungsverzögert ist. Wenn er als 5 Jähriger eher einem 2 Jährigen entspricht, dann ist hier etwas ganz deutlich im Argen, was auch nichts mit Erziehung zu tun hat.

Ok., dann bringe ich jetzt meinem Sohn bei. Solange Du mit diesem Kind spielst und er bei Dir Sachen kaputt macht, bekommst Du die nicht wieder neu. Er lernt also, mit dem zu spielen, bedeutet für ihn einen erheblichen Nachteil. Ich gehe auch davon aus, dass das Dein Ziel wäre. Er soll sich von dem Jungen distanzieren.

Dabei hätte die Mutter hier allen Grund stolz auf ihren Sohn zu sein. Er lässt sich nicht von den Problemen des Jungen beeindrucken. Er grenzt ihn nicht aus, sondern mag ihn wohl so wie er ist.

Und Du möchtest ihm jetzt das genaue Gegenteil zeigen.

Ja, das ist menschenverachtend!

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Nenn es menschenverachtend, das halte ich aus.

Ich finde, es gibt für Fünfjährige, die auf dem Stand von Zweijährigen sind, genau zwei geeignete Gruppen von Spielpartnern:

- andere Fünfjährige, die auf dem Stand von Zweijährigen sind
- Zweijährige

Ich verachte niemanden. Ich hab aber eine Position zu Inklusionsfragen, die dem derzeitigen Mainstream widerspricht.

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In was für einen Kindergarten gehen die Kinder denn das bei einem so extrem auffälligem Kind lediglich erziehungshilfe beantragt wird und keine Therapie? Wenn dieses Kind so auffällig ist wird er doch sicher eine i-kraft haben die auch mir ihm an seinen Problemen arbeitet.

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Leider noch nicht. Aber vermutlich dann in der Schule.

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Er hat keine Diagnose, keine i-kraft, keine Therapie aber soll in die regelschule mit Inklusion? Wenn der junge so entwicklungsverzögert ist wie du sagst warum hilft ihm niemand?

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Hallo,

"Der ist in seiner Entwicklung ziemlich "hinterher" und dadurch verhaltensauffällig. Er kann nicht richtig sprechen und ist auch emotional noch eher ein 2-jähriger als ein 5-jähriger."
Also ist er ein zweijähriger im Körper eines 5 jährigen?

"was in 99% aller Fälle damit endet, dass min. ein Spielzeug meines Sohnes kaputt ist."
Er ist ein zweijähriger mit zu viel Kraft, da sind 99% regelrecht gut. Auch wenn dringend eine Verbesserung her muss.

"Der andere Junge kann sich einfach nicht kontrolieren. SEhr oft kratzt und beißt er auch meinen Sohn. "
Das ist normales Verhalten von zweijährigen die nicht gut sprechen können.

Da hilft nur rausfinden warum das Beiskind beist und dann diesem Kind Allternativen aufzeigen und das wieder und wieder.
Bevor du etwas vermutest, meine Tochter ist mit Bissabdrücken nach Hause gekommen. Sie war nicht das bissige Kind. Das war ihr damals bester Freund. Und der hat schlicht und ergreifend Hallo gesagt.

"Kennt sowas jemand von euch? Habt ihr eine Idee, wie ich damit weiter umgehen kann?"
Ich habe erst diesen Freund geistig ermordet, dann die doofen Eltern und dann mir immer wieder hochgeholt warum ihr bester Freund sowas macht. Und dann hatte geholfen das Hallo sagen zu verändern. Ich hatte dann nämlich immer ein anderes Hallo zu meiner Tochter provoziert.

Da ich nicht weiß wie und wann der Junge bei euch beisst oder kratzt kann ich dir nicht weiterhelfen.

Gruß Karin

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Hi,

ich bin selbst Mutter eines entwicklungsverzögerten Sohnes und er hat erst jetzt so zum Ende der Kindergartenzeit einen Freund gefunden. Treffen privat haben bisher nicht geklappt. Kindergeburtstage gabs leider auch noch keine Einladung vermutlich weil kein Erwachsener sich traute sich mit einem Kind auseinander zu setzen wo einfach nicht alles so kann.

Bitte doch ruhig mal die Mutter dazu damit sie dir dann einfach erklären kann wie man ihren Sohn lenken kann wenn er in solchen Situationen steckt. Denn ich denke dein Sohn hält sich Instinktiv zurück weil er ahnt das es noch schlimmer wird wenn er sich wehrt und er den stärkeren Konflikt meiden möchte.

Ich finde es trotzdem sehr schön das er gerne mit dem Jungen spielt und das er zum spielen kommen darf.

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Ja, ich denke das könnte stimmen, dass er instinktiv der Eskalation aus dem WEg geht. Mit der Mutter spreche ich regelmäßig. Aber wenn ich ihren Erziehungsstil erlebe kann ich mir schon vorstellen, dass das nicht zur Verbesserung beiträgt. Sie ist doch sehr inkonsequent und wirkt oft hilflos, was ich aber auch nachvollziehen kann.