7-jähriger - unmögliches Benehmen in Anwesenheit von Freunden

Hallo zusammen,

heute brauche ich mal einen Rat und hoffe auf hilfreiche und konstruktive Meinungen.

Seit ein paar Wochen weiß ich nicht mehr so richtig weiter.

Mein Großer (7) geht in die 1. Klasse. Er war schon immer sehr selbstbewusst und auch recht dickköpfig. Er ist clever, gehört zu den Besten in seiner Klasse. In der Schule gibt es laut Lehrerin nichts Auffälliges, da gehört er eher zu den „Braven“. Auch zu Hause innerhalb der Familie benimmt er sich meiner Meinung nach nicht übermäßig daneben.

Jedoch:

sobald er einen Freund oder Schulkameraden trifft oder sich verabredet, dreht er extrem auf. Er hört nicht auf das was wir sagen, ignoriert mich/die Eltern der Kinder einfach. Und lacht mich dabei noch aus. Oder egal worum ich ihn bitte, die Antwort ist „Nein“. Und grinst dabei.
Er macht Dinge, die er nicht darf (und das weiß er ganz genau).
Er ist extrem frech zu den Eltern/Großeltern der Kinder.

Ich habe in den Situationen wirklich zum Teil Probleme richtig zu reagieren, weil die Konsequenzen/Strafen ihn überhaupt nicht stören.

Beispiel 1:
Er hüpft beim Abholen seines Bruders vom Kindergarten auf einem Schachtdeckel, das macht einen Höllenlärm. Die Mütter können sich kaum noch unterhalten. Ich bitte ihn aufzuhören. Er macht weiter. Ich bitte ihn nochmals aufzuhören, weil ich mich nicht mehr unterhalten kann. Er macht weiter. Ich drohe ihm, dass er ins Auto sitzen muss, wenn er nicht aufhört. Antwort: „Nein“ und grinst. Ich „zerre“ ihn ins Auto. Er sitzt grinsend drin, als ob er stolz auf sich wäre. Es stört ihn offensichtlich nicht. Was hättet ihr an meiner Stelle gemacht?

Beispiel 2:
Wir treffen seinen Klassenkameraden mit Mutter in der Stadt. Ich rede kurz mit ihr – er tobt mit F. rum und rennt zwischen zwei Autos durch auf die Straße ohne zu schauen. Ich schnappe ihn beim zurücklaufen, und frage, ob er mir erklären kann, warum er das gemacht hat? Er beantwortet meine Frage „weil es Spaß macht“. Ich sage ihm, er muss jetzt an meiner Hand bleiben, weil es mir zu gefährlich ist. Er sagt „Nein“ lacht, und rennt weiter.
Und nun? Ich wusste in dem Moment nicht mehr, wie ich reagieren soll....

Beispiel 3:
Er ist bei einem Freund zu Besuch. Am nächsten Tag erzählt mir die Mutter (wollte es in Anwesenheit der Kinder beim Abholen nicht sagen), dass mein Sohn erst mal nicht mehr zu ihr kommen sollte. Die beiden Jungs haben mit Steinen auf das Haus und dann auf den Opa des Jungen geworfen – weil es lustig war – und als der Opa dann zu Recht gebeten hat, damit aufzuhören (ich denke, er hat eher mächtig geschimpft aber ich war nicht dabei...) haben sie auch nur gelacht und weitergemacht. Ich habe mich in Grund und Boden geschämt und mich entschuldigt. Bei diesem Freund war er seither nicht mehr. Ich habe ihm gesagt, dass er nicht mehr da hin darf, so lange er Dinge tut, die er nicht darf und nicht auf uns Erwachsene hört. Es ist ihm scheinbar egal – zumindest hat er sich nicht geäußert, dass es ihm was ausmacht... Mir ist es aber nicht egal. Er hat nur sehr wenige Freunde – liegt möglicherweise auch daran, dass er immer seinen Kopf durchsetzen will - und wenn das so weiter geht, hat er vielleicht bald gar keine mehr. Ich kann ihm doch nicht komplett verbieten, seine Freunde zu besuchen – was für mich die logische Konsequenz wäre – oder was wäre eurer Meinung nach hier angebracht?

Danke vorab schonmal fürs Lesen & Antworten.

LG, Bille

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Hallo,

zu deinen Beispielen:

1. Ich würde kein 7jährieges Kind zur Strafe ins Auto setzten, das finde ich lächerlich ;-) Ich würde ihn vorwarnen, dass wenn er nicht aufhört das nächste mal nicht mitkann und wüde ihn dann zu Hause lassen. Hier finde ich bittest Du und drohst ihm viel zu viel an. Dein Sohn ist 7 Jahre, da langt es wenn man einmal sagt, dass er aufhören soll und wenn er es dann nicht macht, gibt es sofort eine Kosequenz.

2. Die Frage "warum er das gemacht hat" finde ich auch nicht gut. Was soll man auch darauf antworten? Ich hätte kurz und knapp gesagt, Du weißt doch das Du nicht einfach auf die Straße rennen darfst und jetzt bleibst Du hier.

3. Hier hätte meine Tochter eine mächtige Standpauke bekommen. Ein 7jähriges Kind weiß genau das man nicht mit Steinen wirft und deses auslachen finde ich sehr respektlos. Wie geschrieben, meine Tochter hätte eine gewaltige Standpauke bekommen und wir wären sofort zum Opa gefahren und sie hätte sich entschuldigen müssen. Ich glaube schon das ich eine lockere Mutter bin, aber bei so etwas hört der Spaß bei mir auf und das würde auch meine Tochter deutlich merken.

Ehrlich gesagt kann ich auch nicht verstehen und finde es total ungewöhnlich, dass die Mutter nicht gleich etwas gesagt hat. Wenn meine Tochter bei einer Freundin ist und Mist baut möchte ich es schon gleich beim Abholen wissen und nicht "Tage später nebenbei". Und auch ich würde es sofort sagen und wüsste auch nicht warum man das nicht vor Kindern ansprechen kann. Wenn die andere Mutter meint, dass meine Tochter nicht mehr kommen darf, dann ist es für mich auch völlig in Ordnung wenn sie dies vor meiner Tochter sagt. Meine Tochter hat Mist gebaut und muss dafür gerade stehen.

Ich möchte dir nichts unterstellen, aber frag doch mal die anderen Mütter welchen Eindruck auf sie machst. Vielleicht wollte die andere Mutter nichts vor euren Kindern sagen, weil sie Angst hatte das es zwischen euch Müttern einen Streit deswegen gibt weil Du deinen Sohn in Schutz nimmst?

LG janamausi

1

Offentsichtlichtest dein Sohn recht erfolgreich deine und die Grenzen von anderen Erwachsenen aus.

Wahrscheinlich hilft da nur, Konsequenz - da es ihm offentsichtlich schwer fällt diese durch einfach Maßnahmen anzunehmen. Und vor allem nicht viel reden. Einmal Androhen, dann umsetzen.

In dem Fall 1 - hätte ich ihn wie du ins Auto gesetzt und jegliche Aktivitäten am Tag damit beendet.

Im Fall 2 Hätte ich durchaus festzugepackt, auf jeden Fall so, dass er mir nicht entwischt - und auch bei Geschrei nicht nachgelassen. Selbstverständlich wäre er auch in den Folgetagen nur mit mir an der Hand unterwegs und keinerlei selbständige Aktionen mehr.

Im Fall 3 - wäre ein Entschuldigungsschreiben an den Opa das mindeste.

WEnn dein gehorcht würde ich ihn zudem viel loben, damikt er den Unterschied deutlich spürt.

2

Hallo,

Ich finde das Verhalten sehr ungewöhnlich, habe ich ehrlich gesagt auch noch nie bei jemanden so mitbekommen.

Beim abholen des Bruders würde er fortan im Auto sitzen bleiben. Bei dem 2 Beispiel, schwierig, bei uns gibt es in ähnlichen Fällen eine Mega Standpauke vor versammelter Mannschaft und dann wird zu Hause noch mal darüber gesprochen (da haben es meine Kinder aber schon mehr als verstanden).

Ich würde ihn erstmal wirklich nicht mehr zu Freunden lassen. Einzige Möglichkeit ist dass nur noch bei euch gespielt wird (sofern die Kumpels überhaupt noch kommen dürfen).

Echt schwierig. Hat er denn einen guten Draht zum Papa? Dann muss er mal das Gespräch bzw zurechtweisen übernehmen.

Alles Gute

3

Hallo!
Von meinen Kindern kenne ich es auch, dass sie aufdrehen, wenn Freunde da sind. Bei meinem Großen (9 Jahre) ist es nicht mehr so stark, mein kleiner Sohn dreht heftig auf, wenn er mit einem bestimmten Nachbarsmädel spielt. Die beiden lieben sich heiß und innig, sind aber zusammen extrem wild. Schwierig wird es vor allem, wenn er - bei schönem Wetter - abends reinkommen soll. Die beiden flitzen dann einfach los, kommen nicht etc. Das geht hier in der Sackgasse mit angrenzenden Wiesen wunderbar... In dem Fall fällt dann abends das Fernsehen weg, weil dann einfach keine Zeit mehr dazu ist. Aber auch sonst ist es ziemlich anstrengend, wenn die zwei zusammen sind, aber einschränken kann man den Kontakt nicht, weil sie sich sowieso täglich mit etlichen anderen Kindern auf der Straße treffen.

Zu deinen Beispielen...
1. Für mich klingt es so, als ob dein Sohn Aufmerksamkeit möchte. Mit seinem Lärm unterbindet er ja, dass du dich mit anderen unterhältst und bewirkt statt dessen, dass sich die Aufmerksamkeit auf ihn richtet. Ist er denn jeden Mittag beim Abholen dabei und ihr unterhaltet euch? Wenn ja, kann ich auch irgendwie nachvollziehen, dass es ihn nervt. Das heißt nicht, dass er einen derartigen Lärm machen darf und ich hätte ihn wahrscheinlich auch ins Auto gebracht. Aber finden diese Unterhaltungen sehr regelmäßig statt, findest du vielleicht Lösungen, bei denen er sich nicht so langweilt, also dass er z.B. beim Abholen des Bruders eine CD im Auto hören darf, ihr erst direkt zur Abholzeit kommt (vorher Einkauf erledigen etc.), du deine Unterhaltungen erkurz fasst o.ä.

Meine Jungs stören solche Unterhaltungen weniger, wenn sie wissen, dass es oft auch einfach nur ganz kurz ist und sie nicht jeden Mittag in ein längeres Gespräch ausartet. Nur bei einer Freundin haben sie die ganz strikte Weisung, uns nicht zu unterbrechen, weil es ihr momentan sehr schlecht geht (den Grund kennen unsere Kinder).
Vielleicht war dein Sohn in dem Moment auch ein bisschen stolz. Immerhin hatte er deine volle Aufmerksamkeit und du konntest dich nicht unterhalten.

2. Da hätte ich ihn so an der Hand gehalten, dass er sich nicht losreißen kann. Das Gespräch hätte ich dann bald beendet und hätte das mit ihm nochmal - ziemlich streng - besprochen, denn was das Verhalten in Straßennähe anbelangt, bin ich sehr strikt.

3. Gab es denn schon öfter irgendwelche "Vorfälle" bei diesem Freund? Denn letztendlich haben da beide Mist gebaut und zusammen kommen Kinder leicht auf irgendwelche blöden Ideen. In dem Fall hätte mein Sohn einen Entschuldigungsbrief schreiben und von seinem Taschengeld irgendeine Kleinigkeit für den Opa des Freundes kaufen müssen.

Regel es doch mit den Eltern der Freunde so, dass die Kinder zusammen spielen dürfen, aber du angerufen wirst, wenn dein Sohn (nachweislich) Mist baut und/oder nicht hört. Das wäre eine direkte Konsequenz, die vielleicht wirkt, wenn es öfter vorkommt.

LG Silvia

4

Hallo,

ich würde den Fokus nicht (nur) auf die Konsequenzen legen. Du sagst ja selbst, die sind im egal. Ich denke, dass die Antwort auf deine Frage wie Du damit umgehen solltest sich klärt, wenn Du den Grund für sein Verhalten findest.

Wenn du weiter nur auf Konsequenzen beharrst, wird sich nur ein ewiger Machtkampf zwischen Euch entfalten. Und je älter die Kinder werden, umso mehr können sie sich widersetzen und man muss dann den Konsequenzen und Strafen immer noch eins oben drauf setzen. Ich meine damit auch nicht, gänzlich auf Konsequenzen zu verzichten. Aber Du solltest den Blick einfach erweitern und heraus finden, warum er das tut.

Frage: wie habt ihr bisher erzogen? Gab es bei Euch häufiger Konsequenzen oder Strafen?

Ich finde, dass Deine Konsequenzen eher zu Kindergartenkindern passen, auch wenn es natürlich schwierig ist in Deinen Beispielen anders umzugehen. Aber es ist schon klar, dass ein 7-jähriger merkt, dass er sich dem problemlos widersetzen kann.

Wie war die Kleinkind- und Kindergartenzeit? Ich finde es schwierig, die Frage nach den Ursachen aus der Ferne zu beantworten, da ich Euch nicht kenne. Ich will Dir nur sagen, dass du nicht nur über Konsequenzen nachdenken, sondern heraus finden solltest, wo das Verhalten her kommt.

5

Ich denke dein Sohn hat ein Problem. Wie erzieht ihr ihn denn? Steht er immer im Mittelpunkt wenn mal kein Kind da ist? Springt ihr sofort, wenn er ruft?
Generell schreit er mit diesen Aktionen nach Aufmerksamkeit. Ohne jedoch sein normales Verhalten zu kennen,,kann man da nichts genaueres sagen.

6

Liebe Bille,

ich glaube dir gern, dass das gerade eine schwierige Zeit ist und das auch nicht so weitergehen kann.

Im ersten Fall hätte ich ihn wahrscheinlich auch ins Auto verpflanzt oder an die Hand genommen. Dann muss er eben mit dir zusammen bei den anderen Müttern stehen. Im zweiten Fall wäre ich bestimmt ziemlich deutlich geworden und hätte ihm auch erklärt, dass ihm da richtig schlimm etwas passieren kann. Nicht auszudenken! Meist schafft man es als Erwachsender ja gar nicht so schnell zu reagieren ... Vielleicht kannst du ja mal schauen, ob es in eurer Nähe eine Art Fahrsicherheitstraining mit dem Rad oder als Fußgänger im Straßenverkehr für Kinder gibt. Das könnte er dann vielleicht mit einem Freund zusammen machen. Dort erklären ihnen dann andere "Autoritätspersonen" was so alles passieren kann, wenn man ohne zu schauen auf die Straße läuft und er lernt noch etwas dabei. So etwas zieht ja meist sehr gut ;-). Im dritten Fall würde ich nochmal mit der Mutter des Freundes sprechen und würde fragen, ob es möglich ist, dass sich dein Sohn direkt bei dem Opa entschuldigt. Dadurch wird er noch einmal mit der Situation konfrontiert und meist ist den Kindern das ja dann doch irgendwie peinlich, wenn sie sich für ihr Verhalten entschuldigen müssen. Das passiert dann hoffentlich nicht nochmal ... Ich kann die Mutter des Freundes grundsätzlich verstehen, dass er vorerst nicht mehr vorbeikommen soll. Andererseits ist das auch keine (dauerhafte) Lösung. Vielleicht kann man das ja tatsächlich noch anders klären. Z.B. könnte er auch mit seinem Freund zusammen etwas für den Opa basteln oder diesem bei irgendetwas Leichtem zur Hand gehen. Der Freund hat ja ebenfalls mit Steinen geworfen (so hab ich's verstanden) und da sollten auch beide ihr Fehlverhalten ausbügeln können. Muss natürlich alles in einem kindgerechten Rahmen bleiben ... :-).

Liebe Grüße und Kopf hoch, das wird schon wieder.
Yvie

7

Huhu Bille,

erstmal ganz unverblümt: Du quatschst zu viel #hicks Unsere Psychologin hat damals gesagt, wir sollen Dinge einmal erklären und ein zweites Mal anmahnen. Beim dritten Mal folgt die Konsequenz. Ab dieser Situation folgt nur noch die Konsequenz mit kurzem Hinweis, kein Ermahnen mehr am nächsten Tag. Da war unser Sohn 2,5 Jahre alt.

Du redest hier von einem 7jährigen! Der WEISS was es bedeutet, wenn du Nein sagst.

Zu deinen Beispielen:
1. Ich würde bitten, den Krach einzustellen. Beim zweiten Mal wäre das Kind im Auto verschwunden gewesen. Und wenn er sich dagegen körperlich gewehrt hätte, wäre er bei mir den Rest des Tages nicht mehr aus seinem Zimmer gekommen. Wer sich nicht so verhalten kann, dass er die Gesellschaft nicht stört, der kann nicht in Gesellschaft sein.

2. Drohe um Himmels Willen nur Dinge an, die du auch durchsetzen kannst! Traust du dir nicht zu, ihn an der Hand festzuhalten, dann sag ihm auch nicht, dass er dann an die Hand muss. Warum fragst du ihn, warum er es gemacht hat? Was soll er schon sagen? Die ehrlichste Antwort wäre: Keine Ahnung, kam mir so in den Sinn.
Du hättest ihn auf die Gefahr aufmerksam machen können. Ihm sagen können, schau mal, du bist gerade ohne zu gucken auf die Straße gerannt. Geht gar nicht! Spielen könnt ihr von da bis da, aber NICHT auf der Straße!

Eine Strafe hätte ich dafür nicht "verhangen", aber geschimpft hätte ich auch. Er hat da ja aber im jugendlichen Überschwang gehandelt und ist nicht gezielt auf die Straße gerannt. Du bist nur in die blöde Situation geraten, etwas anzudrohen, was du dann nicht durchsetzen konntest.

3. Das Beispiel zeigt eigentlich, dass es um deutlich mehr als ein Kind, das immer mal nicht hört oder mal auf doofe Ideen kommt, geht. Welches Kind kommt denn auf die Idee, einen Erwachsenen mit Steinen zu bewerfen!? Das finde ich schon ziemlich erschreckend... Ein Junge den ich kenne hat ebenfalls mit 7 im Streit einen Stein auf seine Mutter geworfen, weil er sich so furchtbar geärgert hat. Aber 1. hat man ihm sofort angesehen, dass er wusste, dass das falsch war und 2. hat er das im Überschwang gemacht und nicht "weil es lustig war".

Besuch gäbe es erstmal nur noch, wenn ich dabei bin und nur bei uns zu Hause. Und dann würde ich das Sozialverhalten des Kindes mal ganz kritisch unter die Lupe nehmen.

Diese Art Verhalten fände ich bei einem 4-max 5jährigen schon unangenehm und würde stark gegensteuern. Bei einem 7jährigen empfinde ich das als höchst auffällig. #schwitz

Ich würde das mit dem Kinderarzt besprechen und wohl auch tatsächlich mal eine Erziehungsberatung aufsuchen. Wenn die keine gröberen Erziehungsfehler finden bzw. keine Hilfestellung bieten können, dann kannst du immer noch einen Psychologen dazuholen.

Fakt ist: Du hast ein Kind, dem du nicht mehr beikommst und bist hilflos. Dein Kind ist aber schon in einem Alter, wo es Freiräume hat und auch braucht. Du kannst es aber nicht aus den Augen lassen, weil es sich weit über das normale Maß hinaus danebenbenimmt. Da solltest du jetzt wirklich eingreifen, denn er wird immer älter und die Erwartungen immer höher.

LG #liebdrueck
Jenny

9

Hallo,

vielen Dank schonmal für eure Antworten. Da es den Rahmen sprengen würde, wenn ich auf jedes Detail eingehe, würde ich gerne kurz die Dinge beantworten, die mir spontan ins Auge gestochen sind:

>> Hat er denn einen guten Draht zum Papa? Dann muss er mal das Gespräch bzw zurechtweisen übernehmen.

Leider gab es auch schon bei Papa und Opa dieselben Situationen.

>> Für mich klingt es so, als ob dein Sohn Aufmerksamkeit möchte

Ja, das sehe ich auch so, aber ich meine eher die Aufmerksamkeit seiner Freunde als meine, da er sich nur so benimmt, wenn andere Kinder dabei sind und ich oder Papa sind auch nicht immer dabei.

>> Gab es denn schon öfter irgendwelche "Vorfälle" bei diesem Freund?

Nein, er war dort erst einmal, meist war der Freund bei uns und da war zwar auch Temperament im Spiel aber zumindest wurde das gemacht, was ich gesagt habe. Auch bei den anderen Eltern, bei denen er schon zu Besuch war, habe ich nachgefragt und die hatten bisher keine Schwierigkeiten.

>> In dem Fall hätte mein Sohn einen Entschuldigungsbrief schreiben und von seinem Taschengeld irgendeine Kleinigkeit für den Opa des Freundes kaufen müssen.

Entschuldigt hat er sich erst einige Zeit später, weil der Opa nur ab und zu auf Besuch da ist. Auf die Idee mit dem Brief bin ich ehrlich gesagt nicht gekommen...

>> Regel es doch mit den Eltern der Freunde so, dass die Kinder zusammen spielen dürfen, aber du angerufen wirst, wenn dein Sohn (nachweislich) Mist baut und/oder nicht hört.

Das mache ich seither. Bisher gab es aber erst einen Besuch bei einem Freund und der war wohl ok.

>> Frage: wie habt ihr bisher erzogen? Gab es bei Euch häufiger Konsequenzen oder Strafen?
Wie war die Kleinkind- und Kindergartenzeit? Ich finde es schwierig, die Frage nach den Ursachen aus der Ferne zu beantworten, da ich Euch nicht kenne.

Hier alles zu erläutern würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen, ich erwarte hier auch keine professionelle Beratung.

Ich würde uns als eher „streng“ bezeichnen im Vergleich zu anderen Eltern, wir vermitteln unseren Kindern, dass man gegenüber anderen Menschen und auch z.B. der Natur Respekt haben sollte und freundlich sein sollte (Beispiel: man tritt nicht mit Absicht auf eine Kröte und macht sie platt oder reißt Äste von fremden Pflanzen ab...). Leider haben wir eine Nachbarin, die den Kindern das Gegenteil „vorlebt“ und wir müssen jeden Tag von neuem erklären, dass dieses Verhalten für uns nicht „normal/korrekt“ ist (weiß grad nicht wie ich es anders ausdrücken soll).
Im Kindergarten gab es laut Erzieherinnen nie Probleme, er hatte aber keinen festen Freund, es hieß „er spielt mit allen“. Diese Phase mit dem Aufdrehen hat auch erst vor ein paar Wochen angefangen, davor gab es das noch nicht.
Ich habe da schon mögliche Ursachen im Kopf, aber eine davon ist „fremdgesteuert“ und ich kann die kaum beeinflussen. Z.B. spielt er seit Geburt gerne mit dem Nachbarsjungen. Der hat seit einiger Zeit nur noch Fußball im Kopf (von morgens bis abends). Mein Sohn mag Fußball, aber nicht den ganzen Tag. Seither ist er mehr oder weniger „abgemeldet“, weil ein anderer Nachbarsjunge die Fußballeidenschaft teilt und die beiden meinen Sohn öfter mal einfach sitzen lassen.
Ich könnte mir vorstellen, dass ihn das belastet und er deshalb nicht nur dort sondern auch bei den anderen Freunden versucht, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber was kann ich dagegen tun, außer mit ihm reden und ihm die Situationen erklären?

>> Welches Kind kommt denn auf die Idee, einen Erwachsenen mit Steinen zu bewerfen!? Das finde ich schon ziemlich erschreckend

Der Freund hat ja ebenfalls mit Steinen geworfen. Wer auf die Idee kam, lässt sich im Nachhinein leider nicht mehr sagen.

>> Vielleicht wollte die andere Mutter nichts vor euren Kindern sagen, weil sie Angst hatte das es zwischen euch Müttern einen Streit deswegen gibt weil Du deinen Sohn in Schutz nimmst?

Das kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, wir sind nicht eng befreundet. So wie ich sie verstanden habe, wollte sie erst mal mit ihrem eigenen Sohn reden, was der zu der ganzen Situation zu sage hat. Erst dann ist sie auf mich zugekommen.

Ich werde das Ganze wohl noch eine Weile beobachten und weiter versuchen, mit Reden weiterzukommen.

Ihr dürft auch gerne nochmal antworten.

Vielen Dank und Grüße an alle

Bille

10

Hallo,

les mal deinen Post nochmal durch...redest Du vielleicht zu viel?

Leider haben wir eine Nachbarin, die den Kindern das Gegenteil „vorlebt“ und wir müssen jeden Tag von neuem erklären, dass dieses Verhalten für uns nicht „normal/korrekt“ ist (weiß grad nicht wie ich es anders ausdrücken soll).

Aber was kann ich dagegen tun, außer mit ihm reden und ihm die Situationen erklären?

Ich werde das Ganze wohl noch eine Weile beobachten und weiter versuchen, mit Reden weiterzukommen.

Für mich seine deine genannten Sachen alles Sachen, über die ich nicht ständig reden muss. Das jede Familie anders ist und man sich - egal ob bei Freunden, im Kiga, in der Schule, im Sportverein etc. - an die jeweiligen Regeln anpassen muss und es daheim andere Regeln gibt lernen doch Kinder schon im Kiga und das muss nicht bei einem 7jährgen immer thematisiert werden.

Mit dem vielen negativen Reden kannst Du es ja auch schlimmer machen, weil Du in immer wieder seine Fehler vor Augen führst.

Mir ist jetzt hier in deinem Post aufgefallen, dass Du immer von anderen redest: Der andere Junge der plötzlich nur noch Fußball im Kopf hat und dadurch dein Kind abgeschrieben ist, entschuldigt hat er sich, aber erst einige Zeit später, weil der Opa nur ab und zu zu Besuch da ist, der Freund hat ja ebenfalls mit Steinen geworfen...

Ich würde jetzt nicht sagen, dass der Nachbarsjunge deinen Sohn "abgeschrieben" hat, sondern die Interessen sind halt auseinander gegangen. Welche Interessen hat denn dein Sohn? Vielleicht kann er sich für irgendetwas genauso begeistern und dann würde es gar nicht auffallen, dass der Nachbarsjunge keine Zeit hat, weil dein Sohn selber keine Zeit hätte und Feuer und Flamme für sein Hobby ist.

Zum Opa: Es gibt doch auch Telefone... Irgendwann mal zu entschuldigen weil man den Opa gerade mal zufällig sieht finde ich viel zu Lasch. Das vermittelt eher den Eindruck: ach ist ja nich so schlimm, irgendwann kannst dich ja mal entschuldigen.

Und auch hier: Dein Sohn hat Mist gebaut, er muss die Konsequenzen tragen, aber dann sollte auch das Thema beendet sein und man sollte positiv nach Vorne schauen. Wenn man sich ewig später erst Enschuldigt, ist ja das Thema bis dahin nicht beendet und wird dann bei der Entschuldigung ja nochmals "aufgerollt" somit wieder etwas Negatives.

Und ob ein anderes Kind auch mit Steinen geworfen hat, würde mich nur zweitrangig interessieren. Ich bin für mein Kind verantwortlich und in meiner Familie wirft niemand mit Steinen. Blödes Beispiel: Wenn meine Freundin von der Brücke springt, spring ich ja auch nicht hinterher :-)

Ist denn dein Kind selbstbewust? Vielleicht würde es ja helfen das Selbstbewusstsein zu stärken, so das er nicht denkt, dass er den "Pausenclown" spielen muss um Aufmerksamkeit zu kriegen sondern das er weiß, dass er eine tolle Persönlichkeit ist, dies auch ausstrahlt und auf sich selber stolz ist und deswegen die Freunde mit ihm befreundet sein wollen.

LG janamausi