Erfahrungsberichte einer Familientherapie bei Heilpraktiker gesucht

Hallo liebe Eltern,

ich möchte gar nicht viel zur Vorgeschichte erzählen, nur ganz kurz.
Ich bin schon immer allein erziehend, mein Sohn ist fast 10 Jahre alt und nun plötzlich fällt seinem Vater ein er müsste mit Anwälten und Gerichten erzwingen dass sein Sohn regelmäßig Zeit bei ihm verbringt. (Seither verbrachte er 2-3 WE pro Jahr mit dem Kind) Das Kind möchte das aber nicht im gleichen Umfang wie sein Vater das gerne hätte. (Vater will 14-tägig übers WE, Kind will 1Mal pro Monat übers WE).
Anwälte & Jugendamt sind eingeschaltet, in Verhandlungen und Vermittlungen, aber nun zu meinem Anliegen.

Diese Situation belastet meinen Sohn so sehr dass es regelmäßig implodiert ( psychosomatisches Bauchweh, schlafen in meinem Bett) oder explodiert ( schlägt andere Kinder, wird aggressiv wenn es um Schulaufgaben etc. geht, usw.)

Da die Wartezeiten bei den Umliegenden Kinder- und Jugendpsychologen oder Familientherapeuten recht lange sind, und das Problem immer akuter wird, habe ich nun einen Termin für meinen Sohn und mich bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie.
Ich hoffe wir bekommen dort etwas Hilfe an die Hand wie wir beide besser mit der derzeitigen Situation umgehen können, denn ich bin mit meinem Latein am Ende.

Ich würde mich freuen wenn mir jemand etwas berichten kann, dass er (oder sie) in einer Familientherapie bei einem Heilpraktiker erlebt hat.

Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus
Independent87

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Hallo,

Was möchtest du denn genau wissen? Wie sowas abläuft, ob du etwas beachten musst, inwiefern es hilft, wie es sich von einer herkömmlichen Therapie unterscheidet?
Geht ihr zu einer Kinderheilpraktikerin, einer HP für Psychotherapie, einer systemischen Beraterin ? Familienaufstellung, Mediation? Es gibt ja ganz vieles, darfst mir aber gerne per Pn schreiben was du wissen magst. Durchgemacht habe ich dies nicht, arbeite aber beruflich in genau dem Bereich.

L.G

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Hallo Haruka,

toll das sich ein Profi meldet. Meine Mutter selbst ist auch HP für Psychotherapie, deswegen kenne ich die Arbeitsansätze. Die HP zu der wir gehen ist auch eine für Psychotherapie und macht systemische Beratung. Auf ihrer HP steht auch was von Familienaufstellung... wie aber genau ich mir so eine Sitzung vorstellen kann, weiß ich nicht. Ich würde gerne wissen wie ich mich gegenüber meinem Sohn "korrekt" verhalte während der Beratungszeit. Ich hab ihm gesagt dass wir zu jemandem gehen der uns hilft dass wir wieder ein "gutes Gefühl im Bauch" haben und zusammen lernen können wie wir mit der derzeitgen Situation besser umgehen ohne Bauchweh zu haben. (natürlich war das Gespräch viel ausschweifender!) Ich möchte ihm gegenüber gar nicht erwähnen dass es um eine Psychotherapie geht, dass er sich nicht "dumm" oder "krank" fühlt. Ich bezeichne die HP ihm gegenüber mehr als "Begleiterin durch die unangenehme Zeit".
Ja und wenn du aus deiner Tätigkeit berichten kannst inwiefern es hilft (gerade dem Knirps) wär ich natürlich super dankbar!

Liebe Grüße
Independent87

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Hallo,
Ich spreche in der Regel erstmal nur mit den Eltern /derMutter. In einem Genogramm kann ich schauen wie die Familie beschaffen ist, oft sieht man Probleme in der Familienwelt immer wieder auftauchen. Manchmal entdeckt man "Geheimnisse", Dinge die man gar nicht mehr erinnerte .
Wenn ein Kind dabei ist, würde ich spieltherapeutisch an die Sache herangehen , grad bei älteren Kindern lohnt es sich auch, die Familie aufzustellen, zu malen , als Tiere oder Gegenstände darstellen zu lassen.
Kinder merken gar nicht wirklich das es Therapie ist, da man spielt.

Im Prinzip sollte geschaut werden : was ist das Problem, wie kann man es beseitigen und die Ressourcen der Familie stärken. Wie steht die Familie zueinander , was passiert da, was grade gar nicht gut tut.
Einem Kind kann man wunderbar erklären das man zu jemandem geht weil man grad Hilfe braucht und es dafür Profis gibt . Mein Großer hatte z.B lange Bauchschmerzen , wir gingen zu Osteopath und Heilpraktiker und ich hab erzählt das wir einfach dem Bauch helfen wollen sich zu entspannen.

Letztlich hatte mein Sohn sicher Bauchweh weil ich mit Wehen ins Krankenhaus musste , denn da fing es an. Wir waren noch so eng verbunden das er einfach viel länger Bauchweh hatte. Das hab ich aber zu Hause bereits mit ihm durch Spielen herausgefiltert und ein bisschen Osteopathie, dazu Bachblüten brachten den Durchbruch.

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Was ist das für ein Mensch, der sein Kind zwingt Zeit mit ihm zu verbringen und damit in Kauf nimmt, dass er in seinem jungen Alter schon zu irgendwelchen Therapien - ist doch völlig egal ob bei einem Psychologen oder bei einem Heilpraktiker - muss??? :-[
Sorry mich macht sowas einfach nur sprachlos... findest Du denn gar keinen Zugang zu dem Vater des Kindes?

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Hallo Hullifan,

leider ist das alles zu ausführlich um genau zu berichten, aber ich geb mir mal Mühe für ne Kurzversion:

KV hat sich die ersten 3 Lebensjahre des Kindes gar nicht interessiert oder gemeldet. Danach so ca 2-4 mal pro Jahr sich "blicken lassen". Ich hab ihm die Türen immer alle sperrangelweit offen gelassen. Seine Eltern haben den Junior auch regelmäßig (fast alle Ferien) zu sich genommen. Wir hatten immer ein zwar sporadisches aber freundschaftliches Verhältnis zu einander, wenn wir Kontakt hatten war er immer unkompliziert. Im Dezember 2014 hat er eine Anwältin beauftragt um rechtlich das 14-tägige Umgangsrecht und das gemeinsame Sorgerecht zu erstreiten. (Das alles kam völlig unerwartet, er hätte nur mal auf n Kaffee vorbei kommen müssen und wir hätten alles bereden können. Ich verstehe sein Vorgehen in keinster Weise)
Seit dem ist er absolut auf Streit aus, verweigert jegliche persönliche Kommunikation mit mir, und ist zu keinen Kompromissen bereit)
Da er sich in den vergangen Jahren kaum um unseren Sohn gekümmert hat, hat der Junior sich ein enges Verhältnis zu anderen Bezugspersonen geschaffen. Er verbringt fast jedes WE mit seinem Onkel, der für ihn absolut die männliche Bezugsperson ist.
Unser Sohn hat vorgeschlagen das er ein WE im Monat mit seinem Vater verbringen will, weil er sonst keine Zeit mehr hat für Übernachtungen bei anderen Bezugspersonen wie Onkel & Oma. Das kann sein Vater absolut nicht verstehen und pocht auf das 14-tägige Umgangsrecht. Jetzt kann wohl jeder nachvollziehen was dieser Umgangszwang in einem Kind anrichtet.....

In 1,5 Wochen haben wir einen Termin beim JA für ein Vermittlungsgespräch zwischen KV und mir. Ich hoffe wir kommen dort zu einer Einigung mit der unser Sohn glücklich ist. Aber wirklich damit rechnen dass der Termin positiv läuft tu ich nicht, bei seiner derzeitigen "Kampflust".

Solltest du noch Fragen haben, frag einfach #winke