Trotzphase

Hallo.

Bin die letzten Wochen richtig kaputt. Mein Kleiner ist 19 Monate jeden nur am trotzen.

Egal wo, wann und was. Er hört meist überhaupt nicht oder lächelt mich an und tut dann doch das was ich ihm verboten habe etc. Er läuft beim Anziehen weg und kichert wenn ich hinterher stampfe.

Er schmeißt mit dem Essen,will immer das Telefon mopsen usw.

Wenn ich konsequent bin und nein sage und ihm evtl mit Vorwarnung was wegnehme,dann explodiert er.

Er schmeißt sich auf den Boden,wirft mit Sachen um sich,oder kneift und kratzt wenn ich ihn wickeln will oder ins Auto setzen möchte.

Hauptsächlich macht er das bei uns(Mama und Papa), bei Omas etc geht es meist ohne Wutanfall.

Ich sag mal am Tag rastet er mindestens 10 mal aus. Kleinigkeiten wo er tobt, oder ich ihm einfach Sachen verbieten muss.

Im Supermarkt etc das selbe Spiel,versuche es da meist zu ignorieren, auch wenn die anderen gucken.

Habt ihr evtl Tipps was ich tun kann,auch das er anders mit seiner Wut umgehen kann? Was kann ich sonst tun? Ist das ne Phase wo er testen will, warum ist er unzufrieden oder evtl was anderes der Grund ?

Es ist im Moment ein täglicher Kampf :-( bin schweißgebadet, wenn der Tag zu ende ist.

Aber zum Glück ist das Schlafen besser geworden ;-)

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Sollte jeden Tag heißen

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Lies mal eines dieser Bücher, da sind ganz viele tolle Tips zum Trotzalter/Autonomiephase drin.

http://www.rabeneltern.org/index.php/bibliothek/bibliothek-elternsein/1461-teusen-gertrud-trotzalarm

http://www.rabeneltern.org/index.php/bibliothek/bibliothek-elternsein/649-rogge-jan-uwe-wenn-kinder-trotzen

http://www.rabeneltern.org/index.php/bibliothek/bibliothek-elternsein/697-juul-jesper-grenzen-naehe-respekt

LG

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#winke

Aushalten!

Mit dem Wissen, dass das noch nicht die eigentliche Trotzphase ist (die kommt erst...und ab ca. 2,5 - 3 Jahren wird es erst richtig lustig) und es noch doller kommen wird.

Was mir bei meinem Sohn (4) und meiner Tochter (22 Monate...die nähert sich langsam an...ist aber noch recht harmlos) immer hilft:
- sinnlose Wutanfälle ignorieren
- vieles aussitzen
- über bestimmte Dinge kann man diskutieren...über Schlafenszeiten, Hygiene, Kiga, Umgangsformen usw. nicht (zumindest bei mir)...da beißt hier jeder auf Granit...ein Streitfaktor weniger, denn meine Kinder wissen das
- habe Regeln...möglichst wenige...aber habe welche und befolge sie dann konsequent
- man muss nicht um alles kämpfen, man kann auch mal nachgeben, wenn es nichts gefährliches ist

Zum Schluss mein ultimativer Tipp:
Setze dich abends auf die Couch (wenn alle schlafen)...mit einem Glas Wein oder Tee...klopfe dir selber auf die Schulter und gratuliere dir, dass du dein Kind an diesem Tag weder zur Adoption freigegeben hast...noch totgeschlagen hast ;-)
Geh dann ins Kinderzimmer...und gucke wie es schläft...so sehen nur Engel aus!

Führe dir diesen Anblick vor Augen, wenn dein Kind brüllend vor dir auf dem Boden liegt! Fotos können helfen #rofl

Gute Nerven...alles wird gut.

LG
Eichkatzerl

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Hallo eichkatzerl,

kannst Du Dich erinnern, dass wir über dieses Thema schon mal diskutiert hatten? Da hast du mir auch prophezeit, mein Sohn würde mit 3 sicher richtig los legen.

Ich kann da - mein Sohn ist mittlerweile 3,5 Jahre alt - wirklich nur vom Gegenteil berichten. Und auch im Umfeld ist das bei den befreundeten oder verwandten Kindern so. Bei uns kamen Wutanfälle etwa 3 Monate vor dem 3. Geburtstag vor und seitdem nicht mehr. Natürlich weint er und ärgert sich, wenn ihm etwas nicht passt oder ihn etwas stört. Aber er macht dabei nichts kaputt, wirft sich nicht auf den Boden und kann sich gut artikulieren. Auch ist es leichter, gewisse Dinge zu erklären, weil er sie besser versteht. Diskussionen um das Zähneputzen, waschen, Winterjacke anziehen etc. gibt es nicht mehr, weil er versteht, warum das alles nötig ist.

Klar gibt es Tage, an denen mehr genörgelt wird, aber es ist für mich kein Vergleich zur zeit zwischen eineinhalb und zweieinhalb Jahren. Für mich ist es kurz vor dem 3. Geburtstag sehr entspannt geworden.

Viele Grüße,
patsche

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Ich denke es kommt darauf an, wie man Wutanfall bzw. Trotzphase definiert.

Für mich hat ein 1,5 Jahre altes Kind keine richtigen Wutanfälle...klar es brüllt, wirft sich evtl. auf den Boden oder schmeißt was...aber das alles geschieht ohne ABSICHT!
Es weiß es noch nicht besser. Man kann sie in dem Alter einfach hochnehmen, wegtragen oder ablenken....muss es sich nicht gefallen lassen und muss auch nicht drüber diskutieren (mit dem Kind).

Und das ist der Unterschied zum 3jährigen bzw. älteren Kind. Es weiß es besser...und tut es mit Absicht. Es wütet mit Absicht. Es wirft einem Worte an den Kopf (hat meiner vor gut nem Monat angefangen, also kurz vor 4 Jahren...z.B. du blöde Mama, Kakapapa usw) und wütet gegen besseren Wissens bzw. bricht Regeln willentlich.
Sie versuchen alles auszudiskutieren...als Eltern muss man sich in dem Alter wesentlich mehr mit den Kindern auseinander setzen.

Das machen Kinder unter 3 nicht. Die wüten halt, weil sie es nicht besser wissen, sich nicht ausdrücken können und auch keine anderen Verhaltensmuster haben. Darüber kann man sich ärgern...und hinwegsehen.

Deshalb würde ich persönlich nie von einem trotzigen Kind (den Trotz ist etwas, das man willentlich zeigt) unter 3 sprechen.

Klar sind die Wutanfälle unter 3 zum Teil schlimmer...es fehlt einfach an Verstand.

Ich persönlich finde aber die über 3 jährigen in der Hinsicht wesentlich schlimmer...da sind die Wutanfälle zwar nicht mehr so häufig...aber, wie ich finde wesentlich gezielter und wesentlich trotziger und bockiger...willentlich halt. Regeln werden mit Absicht verletzt und ab ca. 4 lernen die Kinder zu schwindeln...auch toll.

Bei meinem Großen fand ich die Zeit rund um den 3ten Geburtstag am schlimmsten...ab ca. 3,5 wurde es besser...jetzt ist er 4 und wir sind entspannt...dafür fängt jetzt die Kleine langsam an (sie wird im März 2).

Was dein Kind angeht...beschrei es nicht. Die Kinder meiner Schwester sind jetzt 12 und 15...und die Diskussionen um Zähne putzen, waschen, WInterjacken usw. ....haben irgendwann jenseits der 10 wieder angefangen;-)

Erziehung und der dazugehörige Ärger...hört nie auf...nicht mal wenn die Kinder ausziehen (so meine Mutter):-p

LG
Eichkatzerl

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Hallo,

erst einmal möchte ich dir vorweg sagen, dass alle Kleinkinder, die ich kennen gelernt habe, solche Phasen hatten. Es ist also normal. Zwar war es in dem Alter von Kind zu Kind unterschiedlich stark ausgeprägt, aber eben völlig normal und kein Fehler in der Erziehung.

Schwacher Trost: solche Entwicklungsphasen sind nötig und wichtig für das Kind.

Für mich persönlich war diese Zeit auch anstrengend, auch wenn es bei meinem Sohn nicht so stark ausgeprägt war, wie Du es beschreibst. Bei uns war es immer mal ein paar Wochen ruhig, dann wieder 1-2 Wochen anstrengend.

Für mich wurde es deutlich besser, je mehr er sich artikulieren konnte und je mehr er Dinge und Regeln verstanden hat.

Dass es hauptsächlich bei Euch vorkommt, ist ebenfalls normal. Er fühlt sich bei Euch am sichersten und wohlsten und kann deshalb alle Gefühle ausleben.

Wir haben immer beobachtet, in welchen Situationen unser Sohn so reagiert und versucht da anzusetzen. Wann schmeißt er mit Dingen? Wenn er wütend ist oder im Spiel?

- Wenn er es aus Wut macht, würde ich versuchen Alternativen anzubieten, wie die Wut raus kann. Und ich würde beobachten, was ihm hilft, aus der Wut zu finden. Bei unserem Sohn war das in dem Alter: in der nähe bleiben, aber erst einmal nicht anfassen oder ansprechen. Je älter er wurde, umso besser hat es funktioniert, seine Wut in Worte zu fassen und sich damit empathisch zu zeigen.

- Wenn er im Spiel mit Dingen wirft, würde ich Gegenstände anbieten, die weich sind und die er werfen darf. Aber auch hier dann schon zeigen, dass gewisse Dinge nicht geworfen werden (und zur Not wegnehmen).

Verbote würde ich auf ein Minimum beschränken in diesem Alter.

Was uns zu der Zeit auch immer geholfen hat: dem Alltag entfliehen! ;-) Irgendeine besondere Unternehmung, die allen Spaß macht. Oder Familie / Freunde besuchen, da war es bei uns immer besser.

Und: nimm Dir Auszeiten für dich. Ein paar Stunden reichen schon zum Auftanken und wenn du aufgetankt hast, ändert sich deine Haltung und damit auch das Verhalten deines Sohnes ein wenig (das habe ich wirklich immer feststellen können).

Alles Gute!

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Danke dir :-) werde ich versuchen umzusetzen

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Hi,
Ich sehe es ähnlich wie eichkatzerl: der "Trotz" als bewusste Aktion kommt erst später. Dein Kind entdeckt seinen Willen, es weiß gar nicht, dass es noch andere - deine - Sichtweisen auf die aktuelle Situation gibt, dass manches nötig oder anderes gefährlich ist. Ich versuche, uns allen das Leben so einfach wie möglich zu machen. Dann wird im Stehen gewickelt oder - aktuelles Beispiel - eben erst nachdem mein Sohn (17 Monate) splitterfasernackt die Windel in den Mülleimer geworfen hat, weil die seiner Meinung nach einfach nicht herumliegen darf. Ich könnte natürlich darauf bestehen ihn erst zu wickeln, dann hätte ich auch ein ausrastendes Kind hier. So saust er zum Mülleimer, wird eingefangen, bekommt eine Windel, saust noch eine Runde durchs Bad, beim Vorbeikommen stülpe ich den Body drüber und drücke ihm seine Zahnbürste in die Hand und so weiter. Klingt stressig, ist aber einfacher als ein tobendes Kind zu fixieren. ;-)
Ja, und bei anderen Themen muss er leider ausrasten, aktuell z.B. beim Zähneputzen, weil ich bislang kein funktionierendes Ablenkungsmanöver gefunden habe.
Mir geht es aber auch so, dass ich es recht gut an-/übersehen kann wenn mein 1,5-jähriger vor Wut wg. irgendeiner Nichtigkeit (aus meiner Sicht) sein geliebtes Schleich-Pferd auf den Boden pfeffert und brüllt wie am Spieß, während mich die gleiche Aktion bei meiner 3-jährigen, die davor Argumenten immer sehr zugänglich war, total stresst. Einfach weil ich es beim Kleinen verstehen kann oder akzeptieren kann, dass er nicht anders kann. Meine Tochter konnte schon mal anders (und kann jetzt zum Glück wieder anders), da war ich mit dem Verhalten teilweise überfordert.
Also, den ultimativen Tip habe ich nicht, außer sich bewusst zu machen, dass er dich nicht ärgern will (er weiß noch gar nicht, dass er das kann, damit meine ich: er weiß wohl, dass er dich zum Schimpfen bringen kann, aber er weiß nicht, was du dabei fühlst) und vielleicht zu überlegen, ob wirklich alle Ausraster bzw. deren Auslöser nötig sind oder ob du sie durch irgendetwas umgehen kannst.

VG margery