Zahnarztbehandlungen, wie mit Kind reden

Hallo

Ich möchte meine Gedanken gerne schließlich doch hier loswerden und eure Meinungen hören. Bitte macht mich nicht runter, denn mich hat das alles schon fertig genug gemacht.

Es wird wohl ein bisschen länger...

Also, meine Große, 6 1/2, hat leider seit jeher Probleme mit Karies, also will heißen, im Gegensatz zu ihrer Schwester gings bei ihr schon früh und massiver los. :-(
Mag nicht zuletzt auch an der Ernährung liegen, gerade mit süßen Getränken, da versuchen wir natürlich gegen zu steuern, und die Zahnpflege klappt auch gut.

Ihr erstes Loch wurde im Alter von 4 Jahren ganz einfach behandelt/ gefüllt, das klappte wunderbar. Auch Kontrollen, so auch bei der Mittleren (mittlerweile 4 1/2).
Mit 5 hatte die Große dann einen Eingriff unter Vollnarkose an den Zähnen. Auch den hat sie sehr gut "verkraftet".
Dann kam allerdings vor gut eineinhalb Jahren ein sehr schlimmer und traumatisierender Unfall, der unter anderem Auslöser für Angstzustände war, hinzu. Zähne, Kiefer und Lippe waren betroffen- es war schon sehr heftig. Sie musste in Therapie. Ließ sich allerdings von Ärzten kaum noch anfassen, beim Zahnarzt wurde nicht mehr der Mund aufgemacht.

Als sie weiter Karies hatte mussten wieder Eingriffe unter Vollnarkose erfolgen, zwei mal. Anders kam man ihr nicht mehr bei. #zitter
Meine Mittlere hat das alles natürlich mit erlebt. Aber sie ist eine seeeehr verspielte "chaotische", sie nimmt sich wenig zu Herzen, ich hatte bislang eher das Gefühl, alles geht an ihr vorbei.
So klappten auch bei ihr weiter die Kontrollen. Und ihr erstes kleines Loch wurde vor gut einem halben Jahr problemlos gefüllt. Sie war lieb auf dem Stuhl, störte sich nur etwas an dem Sauger. Aber es gab keine Spritze, keine Schmerzen, alles wunderbar...
Das zweite Loch das die Ärztin sah wollte sie an einem neuen Termin machen. 8 Wochen später.
Zu diesem Termin war schließlich gerade unser Baby geboren, meine Mittlere war nun also gerade die Mittlere geworden und nicht mehr die Kleinste.
Die Zahnärztin meinte zumindest das sei der Grund, warum meine Tochter nun bei dem zweiten Termin so gar nicht mehr mitarbeiten wollte.
Ich fand hingegen das dauerte alles viel zu lange, erst im Wartezimmer das lange "ich weiß was mir gleich bevorsteht", und dann im Behandlungsstuhl auch noch mal, weil die Ärztin verschwand (nebenan noch ein Patient?), ich fand es unmöglich mich mit 3 Kindern inklusive Baby überhaupt da 2 Stunden in der Praxis zu halten und am Ende brach die Ärztin natürlich ab, es habe ja keinen Sinn, sie mache den Mund nicht auf und weigere sich... #schmoll

Dann war Urlaub. Die Ärztin meinte ich solle etwas Zeit ins Land gehen lassen und es dann wieder versuchen, wenn sich die neue Situation mit dem Baby eingespielt habe. Dass Karies ansteckend ist und ich keine Lust hatte weiter zu warten, winkte sie ab, das sei weniger schlimm, schlimmer sei Ängste zu setzen, also lieber warten...

So nun waren wir diese Woche wieder da. Leider hatte ich wieder nicht die Möglichkeit Baby da zu lassen. Nur die Große war diesmal nicht dabei.
Aber Baby schon 5 Monate, mittlerweile ist die Mittlere weniger "unausgeglichen" (sie neigte zu unkontrollierten Aggressionen nach der Geburt ihrer Schwester, aber nach 4-6 Wochen schien sie wieder die alte zu sein) und hat sich an das Baby gewöhnt und sie ging super in die Behandlung, ich habe ihr sogar versprochen wir holen hinterher nach dem Termin ne Überraschung, wenn das so super klappt. Sie kenne das ja schon, vom ersten Termin, hatten wir besprochen.
Ich muss sagen, dass ich das aus einer "Verzweiflung" raus gesagt habe mit der Überraschung und eigentlich nichts davon halte, tapferes, unängstliches Verhalten zu belohnen, damit imliziert es doch irgendwie dem Kind zu sagen, Angst gehört nicht belohnt, Tapferkeit schon... oder? Irgendwie kam mir das so, weil es immer beim Zahnarzt hinterher nen kleines Spielzeug gibt- irgendwie echt in jeder Praxis in der ich bislang war...

Nun ja, meine Tochter saß also auf dem Stuhl, und die Ärztin fing einfach an, hielt da ein Gerät an das Zahnfleisch. Ich habs gar nicht erkannt, meinte was das sei, und die Ärztin machte so Anstalten, dass sie das jetzt nicht sagen wolle (???).

Die Arzthelferin sagte meiner Tochter, der Zahn schlafe jetzt ein. Und da sah ichs dann auch: Das war ne Spritze, und meine Tochter fing auch gerade bitterlich an zu weinen.

Das fand ich schon mal ätzend. Ich hatte keine Ahnung dass es diesmal nur mit Narkose ginge, nicht wie letztes mal, ich hatte das meiner Tochter auch vorher nicht gesagt. Es tat mir so leid dass ich mitheulen wollte. Sie so zu sehen. Ich habe mich bei ihr entschuldigt, dass ich ihr vorher gesagt hatte es sei wie letztes mal, und es tue nicht weh. Von der Spritze hatte ich nichts gewusst erklärte ich.
Ich setze da nämlich schon bislang auf Ehrlichkeit und Vertrauen, also, ich sage meinen Kindern nicht die Unwahrheit, möchte sie nicht beschwichtigen mit "das wird nicht wehtun" und dann gibts ne Spritze oder so. Ich dachte ich hätte das mal gelesen, und ich fahre bislang ganz gut damit.

Nun ja, ich tröstete sie und meinte, quasi der Arzthelferin die Worte nachsagend, nun schlafe der Zahn, der sei jetzt betäubt und nun spüre sie nichts mehr, also keine Schmerzen mehr. Denn meine Tochter wollte jetzt nicht mehr und weigerte sich noch den Mund auf zu machen, jetzt wo der Zahn betäubt war. Ich wollte ihr wie immer, Mut zu sprechen, ihr Vertrauen gewinnen und sie überzeugen dass sie das jetzt auch noch packt wo das schlimmste schon überstanden ist.

Die Ärztin ging mich an, ich solle keine Versprechungen machen die ich nicht halten kann. Ich könne doch nicht wissen, was sie spüre, ich sei doch nicht in ihrem Körper, und ich könne nicht wissen ob es noch weh tue. Durchaus korrekt, aber ich bekam doch auch schon Füllungen, und zumindest kann ich nachempfinden wie sichs anfühlt. Und eine Betäubung ist doch dazu da um nichts mehr zu spüren #kratz

Im übrigen habe ich eher an ihre Erinnerung von der letzten Behandlung appelliert, nach der sie mir mitgeteilt hatte dass es nicht so schlimm war...
Die Ärztin sagte jeder empfinde anders, ich solle sowas nicht sagen, meine ganze Wortwahl... ich würde NIEMALS von ihr oder irgendeinem Arzt sowas hören wie „Spritze“ „der Zahn schlafe jetzt ein“ oder „betäuben“. Kinder bis zum Alter von 9 oder 10 Jahren denken und träumen in Bildern und nicht in Wörtern, die Vorstellung sei da noch nicht so da, und ich solle da vielleicht weniger sagen und sie machen lassen. Auf dieses Spiel („der Elefant mit seinem Rüssel saugt das Wasser auf“) ging meine Tochter nicht ein, und sie ist eh ein Mamakind, hielt sich nur an mir fest und verlangte dass ICH ihr Mut zuspreche. Ist das so verkehrt dass ich das ganz natürlich tue?!! Ich finde es nicht ungewöhnlich dass sie bei Fremden nicht so zutraulich reagiert.

Na ja, das Ende vom Lied war dass die Ärztin mal wieder "die Flinte ins Korn warf", aufstand, abbrach. Wie letztes mal.
Ich war, nun ja, genervt. Und leicht wütend, das wollte ich aber nicht auf meine Tochter übertragen, also blieb es wohl eher an der Ärztin hängen und ich versuchte mich sogar noch zurückzuhalten.
Nicht falsch verstehen, ich weiß dass man nichts erzwingen kann, und ich möchte um Gottes Willen keinen Druck auf meine Kinder ausüben, aber es ist nicht leicht geduldig zu bleiben bei dem Rattenschwanz den das ganze nach sich zieht.
Die Ärztin sagte, meine Tochter ginge auf das Spielerische ja gar nicht ein, da sei schon zu viel „kaputt“ gemacht im Vorfeld durch meine Vorbereitung/ die Wortwahl.
Ehrlich, da stockte mir schon kurz der Atmen und ich war wütend.
WAS hatte ich nun genau verkehrt gemacht? Ich möchte eigentlich ihre Kompetenz nicht anzweifeln, sie wird sich das nicht aus den Fingern gesaugt haben und arbeitet sicher schon lange mit Kids.

Da kam nun einiges zusammen. Ich war seit Tagen übermüdet, aber da konnte natürlich die Ärztin nichts für. Ich meinte resignierend, ob denn echt nun wieder die einzige Alternative die Vollnarkose sei. Und dass mich das ständige anrücken, warten, und alles wieder umsonst (nun sogar Spritze umsonst!) nerve. Da meinte sie, dass ich nicht verlangen könne, dass sie ein Kind mit Gewalt zur Behandlung zwinge. Das habe ich allerdings auch nicht gesagt. Ich sagte etwas verzweifelt wie das so laufe, ich kenne das nun nur so, dass sich ein kind nun mal weigert. Sie meinte, ob ich Angst gehabt habe vorm Zahnarzt als Kind. Na ja, soweit ich mich erinnere schon, ich kenne kein Kind das sich freudestrahlend da neben die gruseligen Instrumente auf den Stuhl legt- yuhuu- jetzt wird im Zahn rumgebohrt... Da meinte sie, na wenn ich schon SO rede...
Ich bin ohne Verabschwiedung verschwunden, um dann ne halbe Stunde später, nach tausend Gedanken und Unruhe anzurufen. Ich habe mich entschuldigt falls ich unhöflich war, und dass ich auch nicht diskutieren wollte. Na ja gut, soweit mit ihr geklärt, sie zeigte viel Verständnis und empfahl mir den Gang zur Kinderzahnarztpraxis (kennen schon mehrere..).

Ich muss ja gestehen, dass ich auch aus meinem Frust heraus über reagiert habe. Nicht nur dass ich müde war und umsonst da angetrabt war, meine Tochter umsonst eine Spritze bekommen hatte, nein, es macht mich einfach auch hin und wieder fuchsig, dass ich mit nun beiden Töchtern immer zu speziellen Praxen muss, die nicht zu Fuß zu erreichen sind, also Auto, mit Baby (das macht KEINEN Spaß mit meinem Baby!), alleine, warten, und dann Folgetermin, das ganze Pi pa po mit Vollnarkose, Aufwachraum, da gehen Stunden drauf, knatschiges Kind, etc. pp...

ich denke es ist legitim dass man als Mama auch mal alles furchtbar anstrengend finden darf.

Was mir jetzt noch ständig durch den Kopf geht: Habe ICH die Angst verursacht? Die Ärztin meinte später sie habe das nicht so gemeint, da kämen ja ganz viele Dinge zusammen, sie sehe dass das Kind nun verändert sei seit der Geburt der kleinen Schwester.
Und ich sehe nur, dass sie sich krass an ihrer großen Schwester orientiert, und sieht, dass diese höllische Angst vor sämtlichen Ärzten hat.

Wie seht ihr das mit der Wortwahl? Spritzen kenne meine Kinder schon von der Kinderärztin, sie sind geimpft, und ich kann mich kein einziges mal erinnern, dass die Ärztin ihnen diese ohne Ankündigung einfach in den Arm gestopft hätte.
Und muss ich mit Babysprache kommen, darf ich nicht wie eine Erwachsene erklären, aber kindgerecht („durch die Spritze wird der Zahn betäubt, dann spürt er nichts mehr“..) ???
Also, klar, wenn eine Impfung ansteht dann erinnere ich natürlich meine Tochter nicht die ganze Woche dran „Donnerstag gibt’s ne Spritze“. Aber wenn wir von zu Hause losgehen, verschweige ich nicht, wohin es geht und was wir machen. Und ich sehe es weiterhin als meine Aufgabe, zu beruhigen, und auch durch unangenehme Dinge müssen meine Kinder durch. Ich versuche sie zu bestärken dass sie das schaffen...
Alles verheimlichen um keine Ängste zu schüren und weil ein Kind in dem Alter nichts damit anfangen kann und nur in Bildern denkt... das bekäme ich so nicht hin, es kommen doch auch ständig Fragen...
Ich habe jetzt gerade echt zum ersten mal das Gefühl, bzw. musste mir sagen lassen, dass ich ZU VIEL mit meinen Kindern rede.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen, und es wäre wirklich lieb wenn mir keine Moralpredigt blühen würde, warum meine Kinder Karies haben. Ich gebe mein Bestes um Karies zu vermeiden.

Alles Liebe
und danke.

Black.papillon

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Ich hätte mich im Leben nicht so oft entschuldigt, sondern der Zahnärztin einen gewaschenen Einlauf für derartige Unprofessionalitäten verpasst.

Ebenso wäre ich schon in der Mitte der Zahnbehandlung (Zahn betäubt) aufgestanden und wäre wohl laut schimpfend gegangen, hätte man mich vor meiner Tochter derart zu Origami verarbeitet.

Hör auf dich zu entschuldigen, steh für dein Kind ein, du kennst es, sprichst ihm Mut zu, zweifel nicht daran und wechsel um Gottes Willen den Zahnarzt.

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Das war mein Bauchgefühl. Beruhigend dass es noch jemand so sieht.
Ich habe es ignoriert, weil ich keine Zahnärztin bin und einen Moment dachte ich sehe das falsch... Die Kritik wie ich mit meinem Kind rede habe ich mir sehr zu Herzen genommen.

Aber ja, Tatsache, dort gehe ich mit keinem meiner Kinder mehr hin.

2 Kinderzahnartpraxen in der Nähe haben wir schon mal probiert. Die erste verlangte immer Wucherpreise für kleine Füllungen an Milchzähnen.
Wir werden zur zweiten gehen, in 2 Wochen ist Termin. Ich bin gespannt wie es läuft...

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Wir hatten damals einen ähnlichen Fall mit einem Zahnarzt (dem 1.) und glaube mir, ich bin wutschnaubend aus dieser Praxis, nachdem ich meinem Ärger da freien Lauf liess.

Ich wünsche dir, dass du weiterhin so gut auf deine Tochter eingehst, für mich ist da nämlich wirklich nichts falsch.

Ich bin froh, dass ich eine wirklich gute Zahnärztin für uns fand, in einer Gemeinschaftspraxis, wo Sophia sogar eine alternative Behandlerin akzeptierte, nachdem ihre Zahnärztin leider erkrankte.

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Hi,

unser Sohn Niklas (8 Jahre) neigt leider auch zu Karies, sein Kiefer ist sehr klein und daher sind die Zähne so nah beieinander das selbst die Dame bei der Prophylaxe kaum mit Zahnseide o.ä. durchkommt. Daher waren oft an 2 Backenzähnen Löcher :-(

Wir gehen von Anfang an zu einem Kinderzahnarzt. Da hat er zumindest bei den ersten Besuchen nur gut Erfahrung gemacht. Als dann das erste Mal gebohrt werden musste hat der ZA ihm wirklich ALLES in Minischritten erklärt. Niklas ist da auch sehr genau und muss alles wissen bevor er sich darauf einlässt.

Eine Freundin arbeitet ebenfalls dort und sie vertritt auch die Meinung nicht zuviel vorher zu reden. Ein guter ZA macht das mit dem Kind.

Das Verhalten eurer ZA geht meiner Meinung gar nicht und dort würde ich nicht mehr hingehen. Es würde vermutlich beim nächsten Mal genauso sein. Geht zu einem Kinderzahnarzt, vielleicht auch den ersten Termin ohne gleich zu behandeln nur zum Kennenlernen und wenn irgend möglich mit ihr allein.

LG
Tanja

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Hallo

Also zum Thema Zahnarzt kann ich nicht so viel sagen , nur das wir bei einem Kinderzahnarzt sind und ich glaube das deine kinder da eh besser aufgehoben wären , wenn sie zu Karies neigen .
Ich selber sage meier Maus und auch damals den anderen immer was auf sie zukommt , auf Kindgerechte und nicht angstmachende Weise , aber meine Umwelt reagiert da auch verstört drauf .
Neulich wie Ninchen zum Impfen musste , hatt sie mich gefragt und ich hab ihr das genau erklärt und wie sie dann Oma wortgetreu nacherzählt hatt ( ohne Angst ) war diese entsetzt was ich dem Kind doch für Phobien einrede in dem ich ihr dieses Hoororszenario so erklärt habe :-[.
Das Impfen hatt übrigens gut geklappt , wie bis jetzt immer , sie hatt sogar der Spritze interesiert zugeschaut :-p.

Deine Zahnärztin wirkt generft und das geht bei Kiddies gar nicht , jeder weiß das die Kids dann aucvh ganz schnell generft sind . Suche dir einen Kompetenten Arzt und wenn du eben mit dem Auto los musst .

Ausserdem wäre es vielleicht wirklich ratsam , wenn du dann mal nur Zeit für die Mittlere hast , Vielleicht kann Papa dann mal den Zwerg übernehmen , danach könnted ihr noch schön ein Eis essen gehen , egal ob mutig oder nicht , einfach so , denn ich sehe es nicht als Mut belohnen , sondern das doch etwas negative mit etwas positivem verbinden , also so ein bischen das Gehirn austricksen :-)

Lg BS

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Das würde ich gerne hinkriegen, aber Baby lässt sich bislang nicht wirklich abgeben, schon gar nicht an meinen Mann. Eventuell ginge das an meine Mutter, aber die kann halt nur am Wochenende, weil sie sonst arbeitet... #schmoll
Baby klebt an mir und wohnt auf mir, allmählich geht mal ablegen und wir können jetzt sogar mal nach 5 Monaten den Kiwa nutzen, ansonsten gibts mich nur im Doppelpack mit Baby eben... das ist natürlich hart für meine Mittlere aber das geht momentan schwer zu ändern. Zumindest nachmittags für Arzttermine...

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Du solltest dringend den Zahnarzt wechseln, erstens ein spezieller Kinderzahnarzt und dieser sollte auf Angstpatienten geschult sein.

Ich fand meinen Kinderzahnarzt damals super...überall bunte Bilder, er hat super viel erklärt, auch wenn es mal weh tut und ich hab Zahnarzt nie mit etwas negativem verbunden.
Wenn Deine Kidner weiter so einen Horror erleben, dann gehen die als Erwachsene nie mehr zum Zahnarzt.

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Schonmal überlegt dir nen anderen Zahnarzt zu suchen?

Ansonsten bin ich da voll auf deiner Seite. Ich beschönige auch nichts, ich sage es so wie es ist und auch wenn es vielleicht weh tut oder unangenehm ist. Egal ob das beim impfen ist oder Blut abgenommen werden muß oder sonstwas. Beim Zahnarzt hatten wir die Situation noch nicht, aber anders würde ich es da auch nicht machen.

Ich würde wie in eurem Fall ihr vielleicht die Geschichte von Karius und Baktus vorlesen (oder als CD, die haben wir) und dann damit arbeiten. Bei der CD hat ein Junge erst ein Loch wo Karius und Baktus zusammen wohnen, dann hat einer der beiden die Idee "Och, der Zahn sieht doch auch nett aus, da baue ich mir noch ne Wohnung rein" und dann bekommt der Junge auch irgendwann Zahnweh weil die 2 ihr Haus im Zahn immer weiter vergrößern und irgendwann an den Nerv kommen. Dann kommt der Zahnarzt der auch bohrt usw und am Schluß sind Karius und Baktus beim bohren und spülen und saugen raus aus dem Mund, durch die Kanalisation auf dem Weg Richtung Meer.

Ich würde jetzt meinem Sohn erklären das der Zahnarzt bohren muß an diesem Haus von Karius und Baktus und das am besten bevor einer der beiden auf die Idee kommt sich noch andere Wohnungen in den Zähnen zu suchen. Und das man dazu evtl mit einer Spritze den Zahn betäubt damit der Nerv im Zahn tief schläft und keine Schmerzen fühlt. Das der Piek zwar auch fies ist aber doch deutlich weniger als wenn der Bohrer aus versehen an den Nerv kommt. Also lieber einen kurzen Piek und danach ein komisches Gefühl als Schmerz. (Nichts fühlen stimmt ja auch nicht, das fibrieren merkt man, das rumwerkeln im Mund, dann die Geräusche)
Und vielleicht hilft es auch fest ab zu machen das sie mitmacht, auch wenn sie Angst hat (kannst ihr ja auch sagen das das ok ist, viele Menschen haben Angst vor der Zahnarztbehandung), du die ganze Zeit bei ihr bist, die Hand hälst usw. und ne Belohnung gibt es dann auch. Die ist dann aber nicht direkt für tapfer sein sondern für´s Abmachung einhalten.
Das würde ich alles schon zu Hause mit ihr so besprechen und in der Praxis sie nur an das Gespräch erinnern "Denk dran, wir haben was abgemacht, wir 2 schaffen das jetzt! Wir schmeißen Karius und Baktus da jetzt raus!"

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Ja, so ne kleine Abmachung hatten wir zu Hause getroffen, leider war nach der (unerwarteten) blöden Spritze alles für meine Tochter zu Ende und sie konnte die Abmachung nicht mehr einhalten. Sie heulte dann weil sie nun die Überraschung nicht kriegen würde, und ich habe ihr dennoch gesagt sie kriegt was, denn es wäre fies sie quasi zu bestrafen, weil ihr die Spritze zu sehr weh tat und sie daher nicht mehr wollte... Von der Spritze wusste ich ja im Vorfeld nichts um sie "vorzubereten".

Beim nächsten mal werde ich wieder eine kleine Abmachung mit ihr treffen und mal schauen wie es beim Kinderzahnarzt läuft (Termin in 2 Wochen), vielleicht können wir die Vollnarkose wenigstens bei ihr umgehen (bei der Großen mal schauen...).

Danke für den Buchtipp. Wir haben hier ein ganz ähnliches Buch, von Hacki und Dicki in der Milchzahnstraße.

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Hallo, ich würde den Zahnarzt wechseln, da wird das wohl nichts mehr werden. Auf keinen Fall gestresst hingehen und auch ohne quengelndes Baby. Bei uns war das auch eine Zeitlang mal schwierig, da habe ich dann den Vater meines Sohnes mit ihm geschickt. Wenn ich Angst um ihn hatte, hat er das nämlich sofort gemerkt und Probleme gemacht.

Die ersten Male Blut abnehmen habe ich übrigens mit sehr teuren Belohnungen arbeiten müssen, ihn richtiggehend bestochen. Inzwischen geht er ganz stolz hin und zeigt seinen Arm gleich her. Sie werden älter und es wird besser :)

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Das kenne ich auch. Während mein Jüngster Bilderbuchzähne hat, bin ich mit meinem Großen Dauergast beim Zahnarzt. Bei den letzten 5 Füllungen wurde er mit Lachgas behandelt. Allerdings sind wir auch bei einem speziellen Kinderzahnarzt, der etwas von Angstzuständen versteht.

Er schaut eben während der Behandlung einen Film den er sich vorher ausgesucht hat und hat einen "Zauberstab" in der Hand, mit dem er Schmerz wegzaubern kann. Hebt er den Zauberstab, wird die Behandlung kurz unterbrochen.
Mit Vollnarkose kann man zwar auch behandelt werden, aber warum sollte ich das meinem Kind und mir antun? Solange das Kind noch freiwillig den Mund aufmacht, braucht man keine Vollnarkose.

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Hallo,

also bei uns ist es ähnlich. Der Kleine mittlerweile 8,5Jahre hat auch schon mehrere Löcher, die leider von einem nicht so tollen Arzt nicht sauber geflickt wurden und dann darunter erst recht Karies entstand. Da mußte dann aufwändig die Füllung entfernt werden und alles wieder von vorne.
Er hat das alles ohne Spritze machen lassen, da er meint er hält das aus. Und mein Sohn ist sonst sehr wehleidig, aber da hat selbst die neue Zahnärztin den Hut gezogen.
Sie erklärt alles und jeden Schritt. Was ich auch gut finde.

Fakt ist. Trotz der Probleme, geht er dennoch zum Termin und 1/2 jährlicher Kontrolle. Weil ich ihm sage wie wichtig das ist das die Zähne gemacht sind. Warum und weshalb. Außerdem hatten damals bei ihm im Kindergarten manche Kinder so schlimm verfaulte und ungepflegte Zähne das er heute noch dran denkt. Das er sagt wie man sowas zulassen kann. Keiner geht gerne, aber was muss das muss. Das Wissen meine Kinder auch. Der Große ist unter anderem in kieferorthopädischer Behandlung und ist so angenervt, wenn wiedermal was ist wo er außerhalb der Kontrolle hin muss. Aber hilft alles nichts, was muss das muss.

Niemals würde ich meinem Sohn sagen das es nicht weh tut. Selbst eine Spritze die man bekommt, tut ja im ersten Augenblick weh. Selbst bei einem betäubten Zahn empfindet jeder das bohren anders. Einer findet es nur noch unangenehm, der andere spürt unterbewußt noch leichte schmerzen. Ich habe meinen Kinder immer alles erklärt, auch wie das ist wenn man wirklich eine Spritze bekommt, wenn es denn sein sollte. Klar wenn das Kind schon so verschreckt und verstört ist, ist das wieder anders. Aber das kommt ja auch nicht von heute auf morgen, sondern entsteht viel durchs erleben und mitbekommen.

Bei euch kommt noch hinzu das die Große schon Probleme mit Zahnbehandlung hat, das bekommt nunmal das jetzt mittlere Kind mit.

Anstatt mir Gedanken zu machen, das du jetzt auch mit der 2.Tochter zur Spezialbehandlung muss. Würde ich mir vornehmen das es beim allerkleinsten Spross nicht auch noch dazu kommt. Dir bleibt ja jetzt keine andere Wahl als dann jedesmal die Tortur und das ganze Theater mit der Spezialpraxis mitzumachen. Ich meine es muss doch mal möglich sein, das man nicht alle Kinder mitnehmen muss. Gerade wenn die das so negativ aufsaugen.

Es wird noch einiges im Leben kommen, wo man an die Grenze kommt. Da hilft nix zu jammern, ist nunmal jetzt so. Dann muss man halt schauen wie man das beste rausholen kann. Man könnte ja auch mit nur einer der Großen gehen, wenn das andere Kind in der Schule ist. Außerdem vielleicht für den einen Tag einen Babysitter suchen oder sonst was.

Und ja ich weiß das hört sich hart an, aber wir habe schon einiges an Arzt/Klinikbesuchen vor allem mit meinem Größeren hinter uns. Da hat es auch gehen müssen, dazu kommt auch das wir beide berufstätig sind. Da hilft alles nix, das wir halt umständlicherweise 60km eine Strecke in die Uniklinik fahren müssen, weil es eben nicht anders geht. Ob es uns passt oder nicht. Da steht das Kind im Vordergrund und da muss man halt in dem Moment durch.

Natürlich ist es legitim das man auch mal alles nur anstrengend findet. Logisch. Das kennt wohl jeder, ich auc. Aber es ist nun mal so und man muss dann das beste daraus machen. Jammern hilft nix, auch wenn man selbst an seine Grenzen kommt. Da dann den Kindern vorleben, das alles rosarot ist geht sicherlich nicht. Allerdings verstehen Kinder sehr viel und man kann ohne ihnen Angst zu machen auch ruhig die Wahrheit sagen.

Bei Euch denke ich mir hat sich die Angst einfach verstärkt. Dazu kommen viele Faktoren. Finde ihr hättet viel früher zu einem Speziallisten gehen sollen. Man lässt doch so was wie Vollnarkose usw. nur wo machen wo man auch vertrauen in die Praxis hat.

Spritze ohne Vorwarnung geht gar nicht. Aber so wie ich das lese, hätte deine Tochter auch mit Vorankündigung und Gesprächen nicht viel machen lassen. Daher gehe mit deiner Tochter zu Fachleuten die sich mit Angstpatienten/Kindern/Vollnarkose auskennen. Denn zum Zahnarzt muss sie noch ihr Leben lang gehen, da hilft nix. ;-)

Es ist jetzt nun mal so wie es ist. Würde mir auch mal den allgemeinen Umgang mit Ärzten usw. überlegen. Denn wenn ich von dir lese, welches Kind geht schon gerne dahin mit so gruseligen Gegenständen usw. Glaube ich das es indirekt schon auch mit an dir liegen kann. Zu allererst sind die Geräte und alles nicht gruselig, sondern zu anfang erstmal neu und eigentlich für die meisten auch spannend. Denn Kinder wissen noch nicht was das alles ist. Da liegt es an dir und den Ärzten da zu informieren und zwar so das die Kinder nicht nach dem ersten mal schon Panik haben. Denke bei euch haben viele Faktoren dazu geführt, das es jetzt so ist wie es ist.

Mache das beste draus, suche eine gescheite Praxis, denn Zahnarzt wird das Leben lang wichtig sein. Deine Angst wie es wird, überträgt sich genauso auf deine Kids. Nicht das reden mit deinen Kids war falsch, sondern das wie bzw. viele andere Sachen. Aber wir lernen alle und machen auch immer wieder mal Fehler oder merken erst zu spät das man manches hätte anders machen sollen. Ich genauso wie manch andere. Es zählt wie man dann mit dem Ergebnis umgeht.

Wünsche euch alles Gute, vor allem deinen Kindern. Das ihr eine kompetente Praxis findet (ja für Fachärzte muss man halt manchmal mehr Umweg in Kauf nehmen) und das deine Kids durch die Behandlungen kein Trauma davon behalten.

Hoffe du nimmst mir meine teils kritischen Hinterfragungen nicht krumm. Aber nur die Schuld auf die Zahnärztin zu schieben, finde ich falsch. Auch wenn sich das jetzt blöder anhört als es gemeint ist. ;-) Aber du wolltest Meinungen.

Gruß, Sandra

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Gut geschrieben und sehr wahr #blume

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Danke, Sandra.
Ich fand deinen Beitrag gut und interessant.

Aus Fehlern lernt man ja, ich mache mir viele Gedanken und werde anders weiterhin umgehen sowohl in der Praxis als auch im Gespräch mit meinen Kindern.

Und ich komme mit öffentlichen zur Praxis habe ich gefunden, da kann ich den Stress mit den Kids im Auto und Parken etc. umgehen, auch wenn Baby dabei ist :)

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Kann mich den anderen nur anschließen: Das Verhalten der Zahnärztin ist wirklich unprofessionell und würde auch Kindern, die ohne Angst zum Zahnarzt gehen, wohl Probleme machen - sucht Euch einen anderen Zahnarzt.

Wir haben zwar kein Kariesproblem, aber mein Sohn hat auch manchmal Angst vor Schmerzen und vor Unbekanntem - ob das nun beim Zahnarzt ist oder bei einem anderen Arzt. Der Zahnarzt, den wir gefunden haben, ist wirklich super, und kein ausgesprochener Kinderzahnarzt! Als meinem Sohn ein Milchzahn (saß noch recht fest, der neue Zahn war aber schon vollkommen draußen) gezogen werden musste, hatte er große Angst. Der Zahnarzt hat dann einfach gesagt: "Gut, wir warten jetzt noch einmal zwei Wochen, aber wenn sich bis dahin nichts tut, muss er gezogen werden". Es tat sich nichts, und beim Ziehen hat der Arzt meinem Sohn alles ganz genau erklärt, ihm jedes Instrument genau gezeigt, ihn gefragt, ob er eine Spritze möchte oder nicht ... es lief alles gut.

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr einen einfühlsamen Zahnarzt findet und Deine Tochter mit der Zeit ihre Angst (die sie ja eigentlich von ihrer Schwester "übernommen" hat) überwinden kann - ihr macht das schon richtig!

LG

Anja

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Hallo,

ich möchte weder Dein noch das Verhalten der Ärztin bewerten.

Ich selber hatte als Kind ein sehr schlecht gepflegtes Gebiss und daher auch im Grundschulalter viele Füllungen im Milchzahngebiss. Alles ohne Narkose und den ganzen "PiPaPo" (Deine Wortwahl!). Ich kann mich nicht erinnern jemals Angst beim Zahnarzt gehabt zu haben.

Unsere Kinder gehen seit dem ersten Milchzahn zum Zahnarzt. Auf Empfehlung des Zahnarztes alle 3 Monate abwechselnd beim Zahnarzt und der Prophylaxehelferin. Unsere Kinder springen wirklich völlig Angsfrei auf den Stuhl und empfinden die Gerätschaften absolut nicht als gruselig. Es wird bei jedem Besuch der komplette Mundraum untersucht. Jeder zahn wird abgeklopft etc. Mit kleinem und großem Spiegel geschaut und auch mal gesaugt, auch wenn nichts zu saugen ist.

Da die Kinder gepfelgte Zähne (trotz sehr viel Süßigkeiten) haben, sind wir beim Zahnarzt nach max. 30 Min wieder draussen (3 Kinder!).

Bei der Prophylaxe dauert es mit Versiegelung auch mal 1,5 Stunden..... Und dass wir dorthin mit dem Auto fahren müssen finde ich jetzt nicht aufregend (wir wohnen ländlich....).

Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder ängstlicher Eltern ängstlich sind - und Kinder von starken Eltern ebenfalls stark sind.

Ist halt so. Also sollten sich Zahnarzt-Angstpatienten vielleicht einfach mal an die eigene Nase fassen.... (upps doch eine Wertung)

LG Andrea

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Ich bin nicht ängstlich wenns um den Zahnarzt geht, und mein Mann hat grundsätzlich keinerlei Ängste (zumindest kenne ich bei ihm keine)...
Als Kind hatte ich 2 Zahn OP's, bei mir gibts da ne große Vorgeschichte, hat aber nichts mit Karies zu tun. Ich war aber schon 10 oder so. ich war kein Angstpatient, aber auch nicht super gern beim Zahnarzt und Kieferothopäden. Da ich aber halt sehr oft da war war ich es gewohnt.

Ich denke das trifft nicht zu mit dem "weitergeben", und bei uns hat der Unfall sehr viel verändert damals.

Ansonsten... na ja, Auto fahren stresst mich ohne Ende hier in der City und alleine mit dem Baby... das empfindet halt jeder anders.

Schön dass es bei dir alles so toll ist.
Mir hilft das jetzt nicht so wirklich weiter.