Mein Sohn 8 diskutiert ooohhne Ende...

Hallo !

Ich brauch mal dringend Ratschläge..

Ich bin alleinerziehend und stehe demnach mit allem alleine dar. Ich weiß halt auch nicht immer ob ich das richtige tue. Sein Vater hat sich auch nie richtig gekümmert. Und ich hatte immer das Gefühl "das gut machen zu wollen" was sein Vater verbockt hat.

Mein Sohn ist 8 Jahre auf der einen Seite sehr sensibel und auf der anderen Seite ein sturer kleiner Mann. Also wenn ich was sage fällt er mir oft ins Wort oder diskutiert bis zum Umfallen oder bis ich ganz laut werde... und dann ist er stock beleidigt und meckert noch.

Wenn ich mich durchsetzen will und zu ihm sage das die Diskussion jetzt beendet ist weil das jetzt gerade einfach meine Meinung ist, funktioniert das nicht. Auch wenn wir gerade in seinem Zimmer sind und ich dann raus gehe... kommt er hinterher und diskutiert was das Zeug hält. Also es ist manchmal sehr schwierig ohne laut zu werden ihm Grenzen zu setzen. Und dann konsequent zu bleiben demnach auch schwierig weil ich manchmal einfach erschöpft bin. Man hat ja auch nicht immer die Nerven dafür.

Was kann ich tun um ihm beizubringen das er auch einfach das zu tun hat was ich sage. Über manche Dinge kann man reden und bei machen Sachen hat halt ohne Diskussionen die Mama zu entscheiden.

Also es soll nicht heißen das er bei allem nur "Ja und Amen" sagen soll und parriert wie ein Hündchen. Aber es artet halt immer aus in Diskussionen und manchmal in Streit das möchte ich verhindern. Ich muss ihm halt beibringen das gewisse Grenzen einzuhalten sind.

Ich hoffe ich hab das verständlich formuliert...

Gruß
Mel

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Hallo Mel,

hast du ein paar Beispiele, damit wir einschätzen können, ob die Diskussionen wirklich unangebracht sind oder doch auch verständlich?

vg, m.

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Also wenn es um wichtiges geht, ich sag mal ich hab einen Termin und es muss halt mal schneller gehen oder er sollte was in den Ferien lernen (nicht viel ein bisschen lesen und ein paar Matheaufgaben) da gings schon darum das er keine Lust hatte (verstehe ich ja auch aaber...)

dann hab ich ihm ein paar Aufgaben aufgeschrieben und es waren 3-4 mehr als auf dem Blatt aus der Schule (Insgesamt dann ca. 10 Aufgaben) Da ging die Diskussion los waarum hast du 3 mehr aufgeschrieben aaber aber.. usw. das artet dann regelrecht aus. Ich denke immer es muss doch auch mal gut sein... aber nööö

Oder ich sage ein paar mal am Tisch das er vernünftig essen oder mal einfach nicht so viel reden soll weil das Essen dann kalt ist. Dann muss ich das ein Dutzend mal sagen... wenn mir dann der Kragen platzt und ich ihn dann ins Zimmer schicke wird er noch sauer und fängt an zu diskutieren das er ja jetzt still halten wollte und ich böse Mama das nicht mehr will und ihn wegschicke.

Oder ich möchte das er ein bisschen helfen tut indem er mal (mit mir zusammen) ein wenig aufräumt... klar sind das Sachen die nicht immer Spaß machen ich verlange ja auch nicht viel. Aber er diskutiert sooo lange bis ich wirklich die Nase voll hab, sauer bin und es dann doch alleine mache... wenn ich dann aber sage er kann dann seinen Kram auch alleine machen ist er sauer und ich die gemeine und unfair...

Was auch immer schön ist... rumbocken statt versuchen oder fragen...

z.B am Sonntag da gabs mal ein Croisannt. Er wollte es aufschneiden (sonst hat er immer etwas Marmelade drauf geschmiert und abgebissen) das ging natürlich nicht so gut. Da war er am meckern, dann konnte er nichts mehr drauf schmieren weil es kaputt war und schon war alles gelaufen.
Dann bekam er die Schuhe nicht richtig an weil was klemmte (auch beim Reißverschluß der Jacke) dann ist er sofort genervt bockig. Da kann und will ich micht nicht drauf einlassen. Er könnte es ja auch erstmal versuchen oder mich dann fragen (sag ich ihm jeeedes mal) Er hat einfach keine Geduld.
Dann kneift der Pulli, weil der Rucksack hinten alles zusammen geraufft hat...

Oder er macht es auf die Art das er das nicht kann und ein kleiner dummer Junge wäre... das finde ich dann wieder schlimm!! Manchmal denke ich er macht das weil er weiß wie dann reagiere. Ich sag dann immer "so ein quatsch, sicher kannst du das..."

Ich weiß überhaupt nicht woher er das hat, so ein Unsinn zu reden.

Ich hatte schonmal mit dem Kinderarzt darüber gesprochen.. und er meinte das ich mich nicht so viel auf Diskussionen einlassen soll. Was gesagt ist, ist gesagt. Man kann es 2-3 mal wiederholen aber dann ist ende... das ist bei Ihm nicht möglich, weil er ja dann ziemlich aufdringlich wird und hinter mir her kommt zum diskutieren.

Wenn er den tag über nur so ein Unsinn gemacht hat und ich dann sage das dann mal eben die 1 Std. Wiii gestrichen ist, diskutiert er genauso.

Ich war schonmal am überlegen ihm zu sagen, das ich nur noch 2-3mal was sage und ihn dann direkt ins Zimmer schicke als konsequenz... aber das ist ziemlich anstrengend... oder ich muss es einfach mal durchziehen.

Nur wie gesagt weiß ich auch nicht immer weiter oder weiß nicht ob das so richtig wäre als Konsequens...

Wie machst du das?

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Oder er hat was im Kopf wo er sich sicher ist ich habe "dies und das" sagt oder was gemacht (was überhaupt nicht stimmt) dann diskutiert er genauso.. doch du hast...jaa aber...ne so war das nicht... ich weiß das aber ganz genau... aber mama... och mame... du willst mir nicht zuhören usw.... so geht das dann rund

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Ich denke das ist gewissermaßen "normal" dass Kinder in diesem Alter immer diskutieren und alles hinterfragen... Oder nenn mal ein paar Beispiele woran du fest machst dass es unnötig/unnormal ist?

Liebe Grüße!

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Also das mit dem hinterfragen kann ich bestätigen - da muss man an manchen Stellen wirklich Geduld haben. Aber bei den Diskussionen würde ich auch unterscheiden ob sie an der Stelle passend sind oder nicht.

LG

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Hallo an alle!

Erstmal vielen Dank für die vielen Anregungen usw...

nur wie gesagt wirklich rüber zu bringen in welcher Weise er mit mir Diskutiert ist ziemlich schwierig. Na klar ist es normal in diesem Alter das die auch damit anfangen.
Zu einigen Sachen beziehe ich ihn natürlich mit ein wie seine Meinung dazu ist oder was er machen möchte bzw was evtl gerade nicht machbar ist oder doch.
Er spricht halt mit mir wie ein kleiner Erwachsener und ist ziemlich bestimmend. Und das geht einfach nicht.

So zum lernen... also ich wollte ihn ja auch nicht mit Schulaufgaben zuschmeissen. Ich wollte lediglich ein paar wiederholen um zu sehen, ob er sich das letzte was sie gemacht haben, behalten hat. Aber auch das habe ich ihm vorher angekündigt. Ich habe ihm gesagt das WIR heute ein bisschen zusammen lesen und ein paar Aufgaben lösen.

Ich verlange bestimmt nicht, das er regelmäßig in den Ferien mit Schulsachen zugeschmissen wird.

Ein Kommunikationsproblem ist wohl in sofern richtig, das er mir vor "auter reden, Diskutieren und ins Wort fallen nicht zu hört oder gar nicht mitbekommt was ich gesagt habe. Wir übertönen uns gegenseitig. Und das geht einfach nicht. Wenn ich ihm in Ruhe was erklären will und er mir schon im Vorfeld ins Wort fällt geht mir das auf den Wecker.

Und so geht das auch mit dem Beispiel am Tisch. Ich mache auch klare Ansagen das er jetzt essen soll. Oder "Halt doch mal still". Aber manchmal bekommt er das nicht gebacken.. der redet und redet und redet... ich sage dazwischen das er jetzt ruhe halten soll und das habe ich noch nicht ganz ausgesprochen, das sagte er: "...ja und Mama!???!.... und dann redet er weiter und weiter bis ich dann doch laut werde.

Er ist ansich auch am Tisch sehr unruhig. Er zappelt, setzt sich so hin, dann so.. oder hat die Füße auf der Strebe unter dem Tisch und ist am wippeln das der ganze Tisch wackelt.

Das mit dem zurückziehen ist leider ein Problem. Ich habe nur eine 2 Zimmer Wohnung. Das heißt, er hat mein Schlafzimmer und ich schlafe auf der Couch im Wohnzimmer.

Also ich habe mal ein Experiment gemacht.. ich habe mit ihm die Rollen getauscht. Er sollte mir als Mama sagen was ich zu tun habe und ich habe reagiert wie er es eben immer bei mir macht... das war klasse. Aber es hat nur kurz gehalten.

Wir haben auch eine Liste am Kühlschrank wo wir beide drauf stehen haben was wir möchten und was nicht. Wir haben auch ein paar Aufgaben verteilt wie z.B. Frühstückstisch decken oder mal den Müll rausbringen.

Klar funktioniert es mit vorheriger Ansage besser. Aber es ist eben anstrengen vor allem was ansteht dies anzukündigen. Zum Beispiel sage ich ihm immer... wir essen gleich, bitte in Ruhe ohne zappeln oder rumpanschen mit dem Essen...

Aber geht es denn nur auf diese Weise und das jedes und jedes mal??
Ich weiß ja nicht ob ich zu viel verlange. Aber ich denke, das wenn er doch merkt das es wieder kurz vorm "Zoff" ist oder "Ohh meine Mama wird lauter und ich muss gleich aufs Zimmer" müsste er doch irgendwann mal merken, das er damit nicht weit kommt.

Gruß
Mel

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Hallo,

ich geh mal auf deine Beispiele ein.

1. Ferien sind Ferien und zur Erholung da.

" Ich denke immer es muss doch auch mal gut sein... "

Dann lass es mal gut sein!

2. Klar soll ein Kind vernüftig essen. Wenn er so mitteilsam ist, wird er es von allein lernen, das er dann kaltes Essen hat. Entweder er steckt es dann in die Mikrowelle oder

ißt es halt kalt. Es klingt so, als wärst du genervt, wenn er dir etwas erzählen will.
Sei gewiss, das der Tag kommt, das er dir gar nichts mehr erzählt, wenn er merkt, das du Desinteresse zeigst und wie sehr er dich nervt.

Für mich keine nachvollziehbaren Gründe ein Kind des Tisches zu verweisen.

Ist doch egal, wie lange er daran rum kaut...oder gibt es da ein Zeitlimit?
Beim Frühstück kann ich das noch verstehen, aber sonst?

3. Mithilfe im Haushalt - nu ja manche legen da mehr Wert drauf und da muss jeder selber wissen, wieviel Stress einem das Wert ist.

Man sollte dem Kind dann vermitteln - du hilfst mir und ich helfe dir.
Dies geschieht nicht durch Worte, sondern durch Taten. Wenn er nicht hilft, kannst du zb mit ihm nicht das machen, worauf er Wert legt, sondern musst dies erst allein erledigen.

Ich bringe ab und an Holz zu einer Hauptschule für den Werkunterricht, was ich bei Schreinereien abgestaubt habe. Ich frage grundsätzlich nicht, ob jemand aus dem Kurs hilft und ordne dies auch nicht an. Die Mehrheit kommt von allein drauf, das warten bis abgeladen ist langweiliger ist, als wenn man kurz anpackt. Die kommen dann von ganz allein an , packen an oder fragen ob sie helfen können. Dies sind oft Jugendliche, die daheim nicht den kleinen Finger krumm machen.
Bei mir läuft es nur über das "wer nicht will, der hat schon " Prinzip " ab. Aber ich mache das ehrenamtlich und muss nichts vermitteln - ich kann.

Ich habe einmal eine Wand angestrichen. Plötzlich kamen ganz viele und dann habe ich denen dann erklärt, wie man abklebt und warum, wie man Eddingkrakeleien vorbehandelt und warum diese und andere Schmierereien sonst durchscheinen und ...und ....und....offenbar dürfen die daheim nie was, was erklärt das viele nicht mal wissen, wie man einen Pinsel oder schraubendreher hält.

Die reden übrigens wie Wasserfälle. Nach 2 Schulstunden hat man dann gerne mal Kopfschmerzen. Hört man auch zu und labert nicht ständig dazwischen fühlen sie sich verstanden und respektieren einen auch, als das man immer kluge Sprüche fallen läßt.
Über mache Jugendliche weiß ich sicher mehr, als die eigenen Eltern.

So handhabe ich das auch daheim.

4. Das Croissant

Du regst dich auf, das er das Croisant aufgeschnitten hat und er danach sauer war, weil dies dann "kaputt " war.
Tja ärgerlich für ihn, aber er hat was draus gelernt und mehr als " jetzt haste ja was gelernt" hätte ich auch dazu nicht gesagt. Damit wäre das Thema beendet. Schätze er wird kein Croisant mehr aufschneiden - Fall erledigt.

5. Schuhe Kleidung anziehen

Du willst das er dir von sich aus hilft und bietest selber keine Hilfe an.

Sicher könnte er dich fragen, aber gewisse Familienstrukturen bestehen nicht erst seit gestern, sondern wachsen über Jahre.

Wird einen Grund haben, warum er dich nicht um Hilfe bittet.

6. kleiner dummer Junge

Dein Sohn ist acht Jahre und verhält sich in deinen Augen wie ein kleiner dummer Junge, weil er sich offenbar mit Absicht blöd anstellt.

Ist dir noch nie in den Sinn gekommen, das er deine Aufmerksamkeit möchte und offenbar etwas mütterliche Fürsorge?

Klare Ansagen gab es bei mir auch, wenn es nötig war. Ich bin kein Mensch, der sich aufregt, weil eine Socke rum liegt, ein Kind beim Essen so viel redet, das es das essen darüber vergißt, da ihm offenbar gerade das herz auf der Zunge liegt und rege mich ehrlich gesagt nicht über PillePalle auf.

In meinen Augen sind deine Bespiele nämlich genau dies....PillePalle.

Dein Sohn hat sicher auch tolle Eigenschaften, auch wenn du keine Einzige erwähnst.

Das Problem ist nicht dein Sohn allein - wenn überhaupt
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Der Ton macht die Musik- ganz einfach.
Schon meine Kinder haben es gemerkt, wenn die Mutter keine Lust mehr zum Diskutieren hatte - dann hab ich gesagt "weil das eben so ist" oder "weil ich das so will" -und es war Ende der Fahnenstange. Das WIE hat es ausgemacht.
Ich habe gerade eine Woche lang durchgehend meine knapp 7jährige Enkelin bei mir gehabt, wir mögen uns sehr und sie bekommt alle Antworten der Welt. Bei sinnlosen Diskussionen und dem 3. "Waruuuum" sag ich einfach " weil ich das so sage und fertig".
Und am Ton merkt sie, dass die Diskussion nun beendet ist. Es klappt auch bei ihr.
Ich bin deswegen absolut nicht böse - aber man kann sehr viel mit dem Tonfall machen, ohne zu brüllen o.ä.
Weder meine Kinder noch Leonie parierten "wie Hündchen" - aber alle wussten immer, ab wann es "gefährlich" wird, die Mutter/Oma weiter zu provozieren #freu#cool
Niemals würde ich mit einem Kind "bis zum Umfallen" diskutieren - da machst Du Dich bloß fertig. Und DAS muss er lernen, wann Schluß ist, wie Du das machst, kann ich Dir nicht raten, ich kenn Dich nicht und Dein Kind auch nicht. Aber ich würde wohl ohne weiteres auch mal ein Donnerwetter durchziehen, wenn normales Reden nicht hilft.
Aber ein schlechtes Gewissen ist kein guter Berater. Du musst nicht beweisen, dass Du den Vater ersetzen kannst....
LG Moni

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Hallo

Zunächst mal- Ich finde es schön, wenn Kinder keine reinen Ja-Sager sind, sondern ihre eigene Meinung haben.

Aber wir leben hier in einem Familienverband mit mehreren Menschen unter einem Dach und da haben alle ihren Platz, ihre Zeit, ihren Raum, ihre Interessen, ihre Stimmungsschwankungen ect

Würde hier einer stundenlang diskutieren bis zum Umfallen und alles dadurch lahmlegen, würde er automatisch durch den Rest der Familie eingeschränkt werden, das ist doch normal.

Beispiel:
Wir leben hier zu fünft und alle erzählen von ihrem Tag, von ihren Plänen am nächsten Tag, ihrem Traum letzte Nacht, ihrer Mathearbeit nächste Woche...

Mein Mann und ich haben auch Dinge erlebt die wir abends besprechen wollen, wenn die Kinder im Bett sind.

Meine Tochter hat eine Freundin, die als Einzelkind mit ihrer alleinerziehenden Mutter lebt und IMMER dran ist und der augenscheinlich einzige Ansprechpartner ist, sich somit als ständigen Mittelpunkt sieht.
Wenn dieses Kind da ist redet es ohne Punkt und Komma , mischt sich in Dinge ein die ich tue oder will wissen wer dran ist, wenn unser Telefon klingelt???

Also alles hat seine Grenzen. Hätte dein Sohn 4 Geschwister, würden die ihm irgendwann "den Hahn abdrehen"....

Ich würde mich da nicht stundenlang niederquasseln lassen. Irgendwann ist Schluss, da reicht ein:" Jetzt ist Schluss Schätzchen, ab ins Bett und Kussi. Gute Nacht!"

Er ist ein schlauer kleiner Kerl, aber nicht rund um die Uhr der Mittelpunkt des Universums!