Ich verzweifel langsam an meiner 6jährigen Tochter :(

Hallo

Ich weiß langsam nicht mehr weiter,meine Tochter treibt mich in den Wahnsinn .
Ich kann nicht mal genau sagen wann es anfing ...es kam immer mehr dazu.
Sie kann absolut nicht mehr hören ..egal was ich ich ihr sage oder worum ich sie bitte es kommt nur ein Nein oder gleich ein völliger ausraster mit Türen knallen ,Dinge durch die Gegend schmeißen und hysterisches rumgebrülle.
Auch wenn Papa mit ihr meckert weil sie wieder was angestellt hat flippt sie völlig aus, wenn er sie dann an die hand nimmt und ins Zimmer bringen will schreit sie durch die ganze Wohnung "aua" du tust mir weh ,lass mich sofort los und schmeißt sich auf den Boden ...was sollen bloß unsere Nachbarn denken?

Auch wenn ich es mal mit ihr eilig habe und wir irgendwo hin müssen läuft sie extra langsam und wenn ich sage komm bitte wir müssen uns beeilen grinst sie mich frech an und bleibt stehen ,wenn ich es dann ignoriere und einfach weiter laufe brüllt sie die halbe Straße zusammen ich solle doch gefälligst warten ...das ist mir richtig peinlich ....
Ich kann mir ihr Verhalten nicht erklären und es belastet mittlerweile ziemlich die Ehe zwischen meinem Mann und mir ...weil wir einfach nicht weiter kommen egal was wir versuchen .
Woanders ist sie das liebste Kind und zu Hause dreht sie völlig durch.

Ich weine sehr oft weil ich wirklich verzweifelt bin :-(

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Hallo,

Ich schreib einfach mal, was mein Bauchgefühl mir beim Lesen deines Beitrags gesagt hat - ob ich richtig liege, weiß ich nicht.

Meine Tochter ist gerade 7 geworden.

Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ihr einen Schritt mehr auf Augenhöhe mit ihr geht.
Mädchen in dem Alter möchten ernst genommen werden.

Meine LIEBT es und kooperiert total, wenn ich sie wie ein großes Mädchen behandele, nicht wie ein Kleinkind.

Du schreibst, dass sie "nicht hört", dass sie Dinge "anstellt", dass der Papa sie an der Hand ins Zimmer führt (Wahrscheinlich als Konsequenz, oder? Also nach dem Motto: Du warst ungezogen, ab in dein Zimmer?)

Man könnte meinen, du schreibst über eine 3 jährige.
Ich würde im Leben nicht darauf kommen, meine Tochter als Strafe in ihr Zimmer zu "führen" - abgesehen davon, dass ich nicht viel von dieser Art Konsequenz halte, ist das einfach erniedrigend für ein Mädchen, dass kein Kleinkind mehr sein möchte.

Ich kann ihre Reaktion darauf total verstehen.

Ich kann deine Verzweiflung verstehen, ich weiß ja selber, wie zickig und bockig meine Tochter sein kann. Ich hoffe, du fühlst dich nicht angegriffen.
Du denkst sicher: "Im Moment benimmt sie sich aber auch wie eine 3jährige"

Nur die Frage ist, warum tut sie das und wie könnt ihr das durchbrechen, was bei euch gerade los ist.

Und ich glaube, dass es ein guter Anfang wäre, wenn ihr mehr auf Augenhöhe mit ihr geht. Rede mit ihr ein bisschen mehr so, als sei sie deine Komplizin, deine Freundin. Die würdest du auch nicht ins Zimmer schicken. Ich rate euch, an einer "erwachseneren" Streitkultur zu arbeiten. Was nicht heißt, dass du dich nicht durchsetzen sollst.

Ist nicht immer leicht, ich weiß!!!!!!!

Für den Alltag: Stell sie nicht vor vollendete Tatsachen, sondern bezieh sie mit ein. Mädchen sind in dem Alter eigentlich total verliebt in ihre Mütter. Sie fühlen sich verletzt, wenn man wie eine Gouvernante mit ihnen redet. Und sie LIEBEN es, wie gesagt, wenn man sie zur Komplizin macht, wenn man sie "braucht" und ihnen etwas zutraut.

Nicht einfach: "Los komm, wir müssen uns beeilen!", sondern: "Wir haben ja um 4 noch den nervigen Termin bei XYZ. Ich überlege gerade, wie wir es schaffen, pünktlich zu sein. Wir müssen 2 Busstationen fahren, was denkst du, wann wir dann losgehen sollten? Reichen 20 Minuten? Wollen wir in Ruhe dahin bummeln, oder zackig gehen?

Wollen wir uns ein bisschen Knabberkram für den Weg einpacken? Dann macht es gleich mehr Spaß, was meinst du?"

Ist jetzt nur ein blödes Beispiel#hicks - aber du weißt, was ich meine, oder?

Liebe Grüße

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Ich weiß es und finde es sehr gut!:-D

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Wow......DAS sind mal wirklich tolle Tipps....#pro

Meine Tochter ist zwar "erst" 3 1/2 aber ich denke, sowas würde bei ihr auch gut funktonieren... Vielen lieben Dank.....#herzlich

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Moin,

ich glaube, mit 6 Jahren hätte ich eine 15jährige, die meint meine Mutter zu sein, auch nicht ernst genommen...

Gruß
Kicki

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Hä was soll das denn bitte heißen ?
Ich bin nicht 15 sondern 26

Weiß gerade echt nicht was du mir damit sagen willst ?

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Laut deiner Visitenkarte bist du 15...

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Hallo,

worum gehts denn bei euren konflikten? also was sagst du ihr, worum bittest du sie, was hat sie "angestellt" etc.

vg, m.

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Also nehmen wir z.b. mal das Thema Zimmer aufräumen (nach einem Wutanfall ist da nichts mehr in den schränken drin) ich sage sie soll bitte anfangen z.b. Die Bücher wieder ordentlich ins Regal stellen ,ihr bett machen und die kuscheltiere wieder ordentlich hinsetzen und bei.dem Rest helfe ich dann ...kommst sofort Ablehnung macht sie nicht,will sie nicht hat sie kein bock drauf ...dann will sie raus spielen und ich sage bevor das Zimmer nicht fertig ist geht es nicht raus ,dann flippt sie wieder völlig aus ...
Oder eine andere Situation ,wir haben seit zwei Wochen einen 10wochen alten Welpen wo ich sie sehr mit einbeziehe weil ich nicht möchte das sie sich abgeschoben fühlt weil es ist ja nun mal viel Arbeit ..allerdings habe ich ihr auch bevor er da war erklärt das sie ihn z.b. schlafen lassen muss das sowas sehr wichtig ist ..naja aber sobald er sich hinlegt ..steht sie auf und schießt extra seinen ball oder trampelt nur das er wieder wach wird ...egal was ich sage oder erkläre sie lässt es einfach nicht !!

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Natürlich ist es blöd, wenn sie bei einem Wutanfall alles aus den Regalen reißt.

Ich würde erst mal eine ganze Weile NICHT auf's Aufräumen bestehen. Theoretisch sollte sie das natürlich umgehend wieder in Ordnung bringen. Du bist also im RECHT.

Aber wenn sie gerade eh bockig ist und sauer auf dich, ist doch klar, dass das nicht funktioniert. Ich weiß genau, wie sie sich fühlt!! Wenn du darauf bestehst, dass sie es aufräumt, wird der Knoten zwischen euch nur noch fester.

Ich würde das Zimmer so lassen, wie es ist, bis sie sie sich beruhigt hat. Wenn zwischen euch wieder Harmonie herrscht und Leichtigkeit in der Luft liegt - dann würde ich vorschlagen, dass ihr euch gute Musik anmacht und ZUSAMMEN aufräumt.

Ja, sie hat das Chaos veranstaltet. Aber man darf als Mama auch einfach mal großzügig ein guter Kumpel sein, so eine Situation mit Humor nehmen und sagen: "Komm, ich pack mit an."

Grundsätzlich - wie oft muss sie denn aufräumen? Ich gehe damit möglichst sparsam um. Habe mich irgendwann mit meinen Kindern zusammengesetzt und gesagt: "Ich will mich nicht ständig über's Aufräumen mit euch streiten, wie können wir das lösen?"

Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich darauf bestehe, wenn die Putzfrau kommt oder wenn zwischendurch dringend gesaugt werden muss.

Wenn Besuch kommt, sollen sie vorher wenigstens das größte Chaos in ihrem Zimmer beseitigen. Und ich möchte, dass sie Abends ihr Zeug aus den restlichen Zimmern einsammeln.
Ich helfe auch gerne mit. Sie helfen mir ja auch zig Mal am Tag mit Kleinigkeiten.

Ich muss natürlich gestehen: Manchmal bin ich auch einfach nur ein Feldwebel. Was soll's, mir platzt auch mal der Kragen.

Aber ich kann nur noch mal wiederholen: Versuch, dich zu entspannen und geh mit deiner Tochter auf Augenhöhe.
Dazu gehört eine gewisse Art von Abnabeln und Zurücktreten aus der direkten ständigen Kontrolle.

Wir Mütter sind auch in einem Trott drin und übersehen manchmal, dass unsere Kinder aus einer bestimmten Art der Kommunikation herausgewachsen sind. Sie zeigen es uns dann durch so ein Verhalten, wie deine Tochter es gerade bringt.

Probier es aus. Behandele sie, wenn möglich, mal wie eine Freundin - auch im Konflikt. Geht nicht immer, aber versuch es mal.

Das kann zu einem total schönen Mutter-Tochter-Verhältnis führen. Ich erleb's gerade #verliebt

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Hallo,
meine Kleine ist auch 6.
Aber was mir als erstes bei deinem Beitrag auffält ist, wie sehr du auf die Umgebung achtest. Es ist egal, was die Menschen drum herum oder die Nachbarn denken!!
Es geht um dein Kind und dich! Und wenn jemand doof guckt, dann lass ihn gucken.

Bei uns läuft es bei Konflikten so ab, dass wenn es Probleme gibt ihr erstmal die Konsequenz angekündigt wird. Und wenn es dann weitergeht wird es erst durchgezogen.
Im Extremfall geht es dann auch ins Kinderzimmer, wenn wir zum Beispiel beim Essen sitzen und sie sich gar nicht mehr einkriegt.

DAs mit dem Beeilen ist so eine Sache. Ich würde ihr klar machen, warum wir es eilig haben. Wenn sie sich aufführt und stehen bleibt ganz klar sagen, dass das nicht geht. Und ja dann weitergehen. Wenn sie schreit und hinterher kommt, nochmal erklären.
Aber bleib ruhig dabei und lass die Leute reden/gucken etc. Die Maus merkt doch, dass du dadurch angespannt bist und probiert aus, wie weit sie gehen kann.

Mach dir nicht zu viele Gedanken!
Alles Gute!
dibuda mit Prinzessin (6,5 Jahre)

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Hallo,
danke, ich kenne das... meine Tochter ist genauso. Sie ist auch 6 Jahre und wir haben die gleichen Probleme...
Es scheitert an Ansagen wie "Bitte mach jetzt Deine Hausaufgaben" (> Nö, mache ich nicht!), "Bitte räume jetzt Dein Zimmer auf" (> Nö, mache ich nicht!), "Bitte stehe JETZT auf! Wir müssen in xx Minuten los, um pünktlich in der Schule zu sein!" (Nö, mache ich nicht!) , "Bitte lasse uns in xx Minuten/ JETZT losgehen, ich habe da un da einen Termin und muss um xx da sein!" (> Nö, mache ich nicht).

Wid man lauter/eindringlicher, gibs ein Riesengeschrei und Geheul, mit Trampeln und Türenschlagen und allem drum und dran. Und auch dieses "Aua, du tust mir weh..." ... ich geb bestimmt nichts auf Andere, aber wir sind gerade in eine neue Wohnung gezogen, das Haus scheint sehr hellhörig zu sein...die Nachbarn denken bestimmt, Familie Flodder wohnt jetzt hier.

Ruhige Erklärungen "auf Augenhöhe" fruchten leider auch nicht, schon versucht...
In ruhigen Gesprächen nach einem heftigen Krach sieht sie alles ein, findet den Streit nicht schön, beteuert Besserung usw. ... am nächsten Morgen gehts wieder von vorne los.

Weiss auch nicht mehr weiter, mittlerweile zeigt ihr kleiner Bruder schon das gleiche Verhalten (er siehts ja bei seiner Schwester)....

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Hallo,

ohne überheblich zu klingen: Ich habe die Probleme mit meinem 6 jährigen Sohn nicht. Evtl ist unser Umgang ein anderer? Z.b. rede ich mit ihm in einem persönlicheren ton. also nicht: "Bitte Räum dein Zimmer auf!" sondern: "Ich möchte, dass du dein Zimmer aufräumst" klingt nicht viel anders, ist aber ein persönliche aussage und wird nicht mehr so als Befehl verstanden.
Weiterhin darf mein Kind auch sagen: "Nö, ich habe jetzt keine Lust!" Ich habe nämlich auch nciht immer Lust, alles sofort zu machen. Dann kann ich mich mit ihm darauf einigen, dass er es z.b. später macht. Das klappt auch ganz gut udn liegt vermutlich daran, dass ich ihn vorher nicht übergangen habe, sondern Verständis dafür, dass er z.b. noch was spielen wollte/fernseh schauen etc.

Das selbe gilt für andere dinge.
Beim termin geht das natürlich nciht, aber auch da könntest du zumindest mehr von dir preisgeben indem du sagst: "Mensch, ich muss jetzt los. Ich will nicht zu spät kommen, dass ist mir sehr unangenehm."

Nane29 hat hier ganz toll schon mal geantwortet. Dinge, die früher funktioniert haben, funktionieren nicht in jedem Alter. Man muss seine kommunikation anpassen. auch müssen wir mit unseren kindenr nicht in einem Befehlston sprechen, damit sie uns zuhören. Versuch doch auch mal mit ihm zu sprechen, als würdest du eine Freundin darum bitte, ihre Wohnung aufzuräumen. Der würdest du weder sagen: "Bitte räum deine Wohnung auf" noch würdest du darauf bestehen, dass sie es JETZT SOFORT macht. Du wärest viel feinfühliger. Warum also nicht bei den eigenen kindern?

vg, m.

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Hi,

ich könnte mir vorstellen, dass deine Tochter so bockt, weil sie es noch gewohnt ist, dass DU die Konsequenzen für ihr Verhalten trägst.

Sie macht es nicht für sich, sondern für DICH, weil du dich zwischen schaltest. Wie ein Dämpfer, oder wie ein Schaltgleis :-)

Ich würde ihr einfach mehr Verantwortung geben und sie ihre Entscheidungen auch ausbaden lassen.

Das würde ich vorher mit ihr besprechen (wenn die Stimmung gut ist, ganz ruhig, wie mit einem Erwachsenen). Das sollte aber nicht so ablaufen, dass DU erklärst und SIE Besserung gelobt. Das ist nicht auf Augenhöhe. Ich an deiner Stelle würde auch einräumen, dass du die Konflikte leid bist, dass es dir Leid tut, wenn du sie wie ein Kleinkind behandelst und mit ihr gemeinsam überlegen möchtest, wie es in Zukunft laufen und wo sie selbst die Verantwortung übernehmen möchte.

Ich würde z.B. mit ihr besprechen, wann sie gerne Hausaufgaben machen möchte und ob sie das Gefühl hat, zu oft aufräumen zu müssen.

Ja und dann würde ich sie einfach mal LASSEN.

Ich würde sie schon noch an die Hausaufgaben erinnern, freundlich. Und wenn sie blockiert, dann geht sie eben ohne Hausaufgaben und erfährt, was dann passiert. Genau so mit der Pünktlichkeit. Wenn sie nicht mitmacht, dann bring sie halt mal zu spät zur Schule. SIE muss sich dann ja der Klassenlehrerin stellen.

Ich würde dann hinterher aber auf keinen Fall mit "Siehst du!", also mit einer "ätsch"-Haltung kommen, sondern den Ball ganz flach halten und unterstützend sein.

Es fällt uns Müttern (mir auch!!!!!!!) total schwer, unsere Kinder mal "auflaufen" zu lassen. Aber ich glaube, dass müssen wir irgendwann einfach aushalten.

Liebe Grüße

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Hallo,

nicht weinen #liebdrueck! Meine Tochter ist 5 1/2 aber was ihre emotionale Entwicklung angeht etwas "frühreif". An ihr und auch an ihren Freundinnen konnte ich beobachten, dass im vergangenen Jahr sehr viel passiert ist. Vorher war sie anhänglicher, hilfesuchender, brauchte die Sicherheit von uns und konnte damit auch schon meist zufriedengestellt werden. Wenn ich sie zum Beispiel zum gemeinsamen Aufräumen animiert hab, hat sie das gern mitgemacht. Es hat ausgereicht, dass ich da bin und wir gemeinsam etwas machen.

Dann passierte eine enorme Änderung, sie wurde selbständiger, emanzipierte sich, begann Sachen zu hinterfragen und sich Stückchen für Stückchen von uns unabhängiger zu machen. Einige Beispiele: sie möchte gern einige Minuten alleine zuhause bleiben, alleine auf den Hof oder alleine über die Straße. Das war vor einem Jahr noch undenkbar!

Aber auch auf der emotionalen Ebene hat sich viel getan. Sie ist "launischer", lebt ihre Emotionen stärker und demonstrativer aus. Früher lief viel nach dem Motto Aktion - Reaktion, ihr passte etwas nicht, sie reagierte sofort mit weinien, meckern quengeln. Das nimmt nun ab, sie beginnt dafür Situationen zu reflektieren. Das heißt, es kommt vor, dass sie etwas bewegt, stört, mitnimmt, sie es aber nicht mehr sofort rauslässt, sondern vielleicht erstmal darüber nachdenkt bzw. mit sich ausmacht. Wir kennen das doch auch: etwas stört uns, wir behalten das aber erstmal für uns und denken dadrauf herum. Das wirkt sich dann auch auf unsere Laune aus. Solche Momente bekommen wir nun auch zunehmends mit unserer Tochter. Beispielsweise hole ich sie aus der Kita aus und merke, dass sie den ganzen Nachmittag gereizt, schlecht gelaunt und aufmüpfig ist. Irgendwann bekomme ich dann heraus, dass ihre beste Freundin Laura mit ihrem Schwarm Manuel gespielt hat und Lara nicht mitspielen durfte ;-). Naja, und mit solchen Erlebnissen im Rücken, kommt es dann nachmittags auch oft zu solchen theatralischen Szenen mit Türen knallen und stampfen. Es ist natürlich nicht immer so, manchmal ist sie irgendwie auch noch ganz klein. Aber diese Momente, in denen sie immer mehr zum Kind mit einer ausgeprägten eigenenen emotionalen Welt wird, nehmen zu. Meine kleine Drama-Queen ;-)

Wie gehen wir damit um? Also erstens hilft es mir total zu sehen, dass es anderen ganz genauso geht. In diesem Alter scheint bei Mädchen oft eine riesen Entwicklung stattzufinden (ist ja auch nicht zufällig das Schuleintrittsalter). Mama ist auch nicht mehr immer nur die tolle Beschützerin, sondern auch mal die böse Spielverderberin.

Ich habe grundsätzlich nichts gegen Diskussionen. Ich diskutiere selbst gern - sogar mittlerweile beruflich ;-) - und warum soll meine Tochter das nicht auch perfektionieren? Ich weiß, dass ihr anderen Sachen wichtiger werden. Über ein gemeinsames Aufräumen wird sie sich gerade nicht mehr freuen, wenn sie lieber ein Rätsel machen oder ihrer Freundin einen Brief schreiben möchte. Sie lässt sich nicht mehr ihr Leben nur diktieren. Wie gesagt, ich lasse mich oft auf Diskussionen, Kompromisse, Alternativen oder Ideen ein. Es gibt aber Grenzen, Sachen, die wir nicht zu diskutieren brauchen. Wenn ihr Lieblingskleid nass auf dem Wäscheständer hängt, brauchen wir einfach nicht darübr zu diskutieren, dass sie das heute anziehen möchte. Wenn ich morgens zur Arbeit muss brauchen wir nicht darüber zu diskutieren, dass sie gerne noch ihr Rätselbuch weitermachen und tuschen möchte. Wir sind gerade dabei einen Weg zu finden, dass sie auch erkennt, wann sie gern alles geben darf, um uns davon zu überzeugen, dass ihr Weg besser ist und wann es einfach keine Alternativen gibt und sämtliche Diskussionen überflüssig sind. Es wird besser. Manchmal gibt es noch Dramen um Sachen, die wir leider nicht ändern können, aber es wird weniger. Es hängt auch viel von der Tagesform ab: Wenn ich meine Tage habe, wir beide schlecht geschlafen haben und Laura wieder mit Manuel abzieht, sind die Dramen kaum zu verhindern ;-), dafür geht es an anderen Tagen sehr harmonisch ab. Manchmal bin ich auch einfach gestresst und reagiere über. Aber das schöne ist, in dem Alter kann man da auch schon drüber reden. Wir alle leben auch unsere Launen und unsere Streitigkeiten aus. Wichtig ist mir immer nur, dass man nichts hineinfrisst, niemandem etwas nachträgt und sich am Ende verträgt.

Die schöne Kehrseite der Medaille ist, dass wir ein Stückchen mehr Freundinnen geworden sind. Letzten Freitag waren wir zum Beispiel abends gemeinsam bei einem Konzert meiner Mutter, danach sind wir bei McD vorbei gefahren und haben uns etwas zu essen geholt. Zuhause angekommen waren die Männer schon im Bett. Wir haben uns auf die Couch gelümmelt, unsere McD-Fraß gegessen, Let's Dance geschaut und gequatscht #verliebt. Echt toll solche Momente.

Also Kopf hoch!

LG
carstella

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Unabhängig von den Tipps hier, es sind bestimmt gute dabei, empfehle ich das Buch "Warum unsere Kinder Tyrannen werden".

Auch wenn hier gleich alle wieder Zeter und Mordio schreien (obwohl die meisten es dann wahrscheinlich gar nicht komplett gelesen haben und allein den Titel missverstehen wollen). #schwitz

Es ist kein Erziehungsratgeber, aber vielleicht findest du einen Idee für die Ursache darin. Und kannst dann entsrpechend Hilfe suchen.

Ich kann mir vorstellen, dass eure Situation sehr belastend ist. :-(
LG