Mein Sohn (Achtung lang)

Guten Morgen,

ich habe mich heute hier angemeldet weil ich einfach unabhängige Meinungen suche.
Es geht um meinen 10 jährigen Sohn.
Ich werde morgen beim Jungendamt vorstellig, weil ich mit meinen Kräften am Ende bin.
Ich habe aber nicht vor meinen Sohn ins Heim zu geben!!!
Ich such lediglich nochmal Hilfe.

Wir haben schon viel mit dem kleinen durch.
Waren auch schon bei einer Kinderpsychologin, die auch keinen Erfolg hatte.
Wir waren 1 Jahr in Therapie mit ihm, es half nicht.

Puh, wo fange ich an?
Also mein Sohn hat auch einige gute Eigenschaften, die er leider immer mehr in den Hintergrund schiebt.

Er ist/war immer sehr Hilfsbereit, er ist/war zuvorkommend, er ist/war nicht egoistisch.
Aber diese guten Eigenschaften legt er nun nach und nach ab.

Er hatte schon immer eine blühende Fantasie.
Als er noch im KiGa war fandene s alle gut da er viele Ideen einbrachte.
Aber er hat da auch schon gerne gelogen!
Er hatte schon immer Soziale Probleme, er hat schon im Kleinkindalter keine Freundschaften schließen können oder wollen.
Wenn er mit anderen Kindern spielte fing er nach kurzer Zeit an diese zu ärgern.
Er hat es dann oftmals so hingestellt dass die anderen Kinder ihn ärgern würden.
Anfangs wurde ihm auch geglaubt, aber nach kurzer Zeit haben die Erzieherinnen gemerkt dass er die treibende Kraft ist!
Ich habe noch einen älteren Sohn, er ist 1 Jahr älter als der kleine.
Die Konkurenz unter den Jungs war immer schon groß, aber wir haben darauf geachtet das jedes der Jungs Zeit allein mit einem Elternteil hatte.
Er hat auch schon im KiGa angefangen zu stehlen.
Schoki aus der Küche, Bonbons aus einer anderen Gruppe, Spielzeug.
Wir hatten des öfteren Gespräche im KiGa ob er zu Hause zu kurz komme.
Nein kam und kommt er nicht!
Er hat jeden Tag etwas süßes bekommen, Spielzeug hatte und hat er auch.
Aufgrund dessen was er so im KiGa gemacht hat legte man uns nahe, zum Kinderarzt zu gehen und zu schauen ob er Psychologische Hilfe braucht.
Der Kinderarzt meinte dann aber mit 5 Jahren müsse man nicht Therapiert werden und der KiGa solle seine Verantwortung nicht auf uns Eltern abtreten.
Gut, er war dann noch ein paar Monate im KiGa, es lief etwas besser mit ihm.

Als er in die Schule kam, war anfangs alles ok.
Knapp 2 Wochen nach Einschulung bestellte die Lehrerin uns zum Gespräch.
Mein Sohn hat ständig die Materialien anderer Kinder beschädigt und trotz Gesprächen mit ihm und der Lehrerin hat er dies nicht sein gelassen.
Ich habe dann mit ihm gesprochen und es schien gut zu sein.
Aber er hat dann angefangen andere Dinge zu machen.
Hat andere Kinder geärgert, hat Streit immer wieder provoziert.
in der 2. Klasse hat er angefangen die Mädchen zu betatschen.
Erst war das so dass die Kinder Kussfangen gespielt haben aber mein Sohn meinte wenn die Mädchen nicht mehr wollen ist es egal.
Er ist hinter ihnen her, hat die Mädels am Po gefasst und versucht diese zu küssen.
Die Lehrerin hat mehrfach mit ihm gesprochen, hat ihm Briefe mitgegeben die mich nicht

erreichten.
Also ab zur Schule, es war mir so unangenhem!
Zumal die Eltern eines Mädchens erwogen die Schule anzuzeigen.
Ja so schlimm war es für das Mädchen.
Ich habe mit meinem Sohn gesprochen, ruhig und vernünftig, aber er nimmt ALLES nicht ernst.
Am Nächsten Tag hat er es direkt wieder gemacht und ich musste ihn abholen.
Da habe ich richtig gemeckert mit ihm.
Ich wurde laut, habe ihm klipp und klar gesagt er solle es nicht wieder tun.
Er hat sich dann daran gehalten, Gott sei Dank.

Dann fing er mit dem klauen an.
Zuerst Stifte, wo er dann steif behauptete es seien seine, Farbkasten wo der Name des Kindes drin steht, nein es gehöre ihm.

Jetzt könnten einige meinen er suche Aufmerksamkeit!
Eher weniger.
Wir haben immer viel mit den Jungs gemacht und auch alleine mit ihnen.
Wir waren als er in der 3. Klasse war für 1 Jahr in Therapie mit ihm.
Wegen seiner Lügen und seinem klauen.
Er hat alles hier, Süßes, Spielzeug usw.
Selbst die Psychologin kam ja nicht an ihm ran.
Er hat kontinuierlich geschwiegen.
Wenn er mal was sagt ist es IMMER: WEIß ICH NICHT

Es geht einfach darum, er lügt obwohl er weiß das es nicht richtig ist, egal wann er gelogen hat und das war leider sehr sehr oft, wir haben immer verständnis gezeigt, immer wieder betont das es falsch ist und die wahrheit doch raus kommt.
er wurde ja immer beim lügen erwischt oder ertappt.
Er hat nie ärger bekommen, immer haben wir mit ihm geredet.
Also es kann nicht sein dass er aus Angst lügt, wurde ja auch von Schule und Psychologin ausgeschlossen.

Schon immer geht er mehr oder weniger allein durchs Leben,
Er hält keine Freundschaften, die wenigen Kinder mit denen er sich dann doch anfreundetet, vergrault er.
Er ärgert diese oder lügt diese an und die wollen dann nicht mehr mit ihm spielen.

Ich bin so verzweifelt, kann es das geben?
Können Kinder so gestrickt sein?

Dann macht mir sorgen das er wohl sexuell etwas auffällig ist.
Er hat jetzt einem 12 jährigem Mädchen immer wieder an die Brüste gefasst und typische Sex bewegungen vor ihr gemacht.
Woher er das hat?
Keine Ahnung!
Hier von uns nicht.
Wenn wir uns "lieb haben" ist die Tür abgeschlossen bzw sind keine Kinder da.
Porno´s haben wir auch keine.

Da er 14 tägig bei den Großeltern ist, hat die Psychologin auch an einen sexuellen Missbrauch gedacht.
Das hat sich Gott sei Dank nicht bestätigt.
Sie konnte sich auch keinen Reim auf sein Verhalten machen, aber da sind ja auch noch die anderen Probleme die er hat/macht.

Wir haben und werden auch unsere Kinder nie schlage
Die Psychologin hat uns immer wieder geraten, immer alle lügen zu ahnden, egal wie klein sie sind.
Haben wir auch gemacht.
Er hat in der 3. Klasse mal aus einer anderen Klasse einen Benjamin Blümchen Tischtennisschläger entwendet, ich habe ihn zufällig gefunden bei uns zu Hause und er musste dann am nächsten Tag zu besagter Klasse, den Schläger abgeben und sich entschuldigen.
Aber war es ihm ein Lehre?
NEIN!
Er hört ja nicht auf.

Er lügt, stiehlt, begrapscht andere Kinder - ich versteh es nicht.

Jetzt ist er in der 5. Klasse, wir dachten bzw haben ihm auch gesagt es kann für ihn ein Neuanfang sein.
Alle Kinder sind neu, er kann viele Freunde finden.
Aber jetzt nach 4 Wochen, hat er jeden Tag ärger.
Er hat einen 8. Klässler als H-Sohn betitelt, bedroht einen seiner Klassenkameraden, lügt das sich die Balken biegen und als Krönung, hat er letztens geraucht.

Wir sind mit unseren Nerven, Kräften Latein am Ende.

Eine Freundin von mir ist Solzialabeiterin, sie kennt uns und unsere Problematik, sie meinte vorgestern zu mir, geh zum Jugendamt und frag nach einem Psychologen oder Psychater.
Sie meinte ausserdem, wir haben soviel getan und mehr geht nicht, wir sollten in Erwägung ziehen ihn Stationär behandeln zu lassen.
Es gibt stationäre Einrichtungen, wo die Kinder beschult werden und Intensivtherapie bekommen.

Aber es tut weh daran zu denken!
Wie kann ich mein Kind zu so etwas geben?
Gebe ich dann nicht auf?
Was denkt er dann? wir haben ihn nicht mehr lieb?
Wir sind am Ende.

Nachdem der ein oder andere sich die Mühe gemacht hat alles zu lesen, was haltet ihr vom verhalten?
Habt ihr eigene Erfahrungen?
Können wir noch etwas anderes tun?

PS: Mein anderer Sohn hat diese "Probleme" nicht.

Er hat auch mal ne Phase gehabt wo er viel log, aber das hat sich alles verlaufen.
Also er hat keine sozialen schwierigkeiten, hat viele Freunde, keine schulischen Probleme usw.
Also das genaue gegenteil vom Bruder.

Ich Danke euch

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die situation hört sich wahnsinnig belastend an, für alle beteiligten, sicher auch für deinen jungen. denn der weiss ja auch, dass was mit ihm "anders" ist, er sieht eure reaktion und auch die ablehnung und das befremden anderer menschen, kommt aber gegen seinen ganz eigenen "kobold im kopf" nicht an.

"Wie kann ich mein Kind zu so etwas geben? Gebe ich dann nicht auf?" - nein, im gegenteil. du hilfst deinem kind damit. das kannst du unmöglich allein schaffen. und das kannst du ihm im vorfeld ja auch erklären.

ich hab 4 jahre lang auf einer kinder- und jugendpsychiatrischen station gearbeitet und kann dir von herzen versichern, das ist nicht der gruselige ort, den man sich darunter vielleicht vorstellt.

4

ich meinte dass er keinen ärger bekommen hat in form von schlägen oder anschreien.
Natürlich haben wir ihm klar gemacht das es nicht geht und vorallem hat er an unserer reaktion merken können das wir enttäuscht sind.
Es ist ja soweit das ich sogar für 1,50 Euro die er in der Schule abgeben muss, es selbst abgebe weil er es sonst einbehält.

@ich-so

da du ja mit schwierigen Kindern zu tun hattest, wie kann denn meinem Sohn geholfen werden?
wie lange würde so ein stationärer aufenthalt dauern?

Ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, ich habe einfach das gefühl, wir haben noch nicht alle möglichkeiten ausgeschöpft.
Unsere Familie oder auch Freunde, meinen mehr können wir nicht tun ABER es ist so schwer das zu akzeptieren.
Wir haben momentan nur noch das gefühl versagt zu haben...

5

es ist nahezu unmöglich, aus der ferne zu beantworten, wie man deinem sohn helfen kann und wie lange das dauern wird. man muss zunächst mal rausfinden, was genau eigentlich das problem ist, da kommen eine menge optionen in frage. von hormonellem chaos über neurologische auffälligkeiten, biochemische ursachen wie ein ungleichgewicht der botenstoffe bis hin zur gehirnstruktur, es kann tausendundeinen grund dafür geben, dass dein sohn sich so verhält.

idealerweise ist es gar nichts körperliches und ihm kann mit einer verhaltenstherapie geholfen werden, seine affekte zu kontrollieren. da wäre eine stationäre aufnahme sicher -wenn überhaupt- nur für die anfangszeit nötig und könnte dann ambulant weitergeführt werden.

ich kann total verstehen, dass du dich da gerade sehr hilflos fühlst und das gefühl hast, in irgendeiner weise selbst schuld zu sein, aber das ist ziemlich sicher nicht der fall. manchmal muss einfach ein profi her, da kommt man allein nicht weiter. das ist aber weder was schlimmes, noch musst du das als "versagen" empfinden. ich würde das so schnell wie möglich angehen, denn diese negativen verhaltensmuster verfestigen sich -wie alle gewohnheiten- nur weiter mit der zeit. das ist für eure gesamte familie schlimm.

1

Bevor etwas falsch verstanden wird.
Wenn mein Mann und ich uns "lieb haben" und die Türe abgeschlossen ist, ist es nicht Tagsüber.

Dann habe ich vergessen, mein Sohn, nimmt alles nicht ernst.
Gar nix.

Sein Turntrainer ist gestorben und er macht witze darüber, Tsunami Kastastrophe haut er rein, die hätten ja schwimmen können.
Er lacht über alles, egal wie ernst das Thema ist, er macht sich auch über behinderte lustig.

Und seine Verbale aussprache ist auch sehr denkwürdig.
Er benutzt die übelsten Schimpfwörter.

2

"Er hat nie ärger bekommen, immer haben wir mit ihm geredet."
Vielleicht hätte er den mal besser bekommen sollen. Wenn mein Sohn sich so benehmen würde, wüßte er, dass er massiv Ärger bekäme. Nur verbal und per Strafen wie kein TV etc. aber er wüßte, ich wäre extrem enttäuscht von ihm und erstmal nicht gut auf ihn zu sprechen.

"Dann macht mir sorgen das er wohl sexuell etwas auffällig ist.
Er hat jetzt einem 12 jährigem Mädchen immer wieder an die Brüste gefasst und typische Sex bewegungen vor ihr gemacht.
Woher er das hat?
Keine Ahnung!
Hier von uns nicht.
Wenn wir uns "lieb haben" ist die Tür abgeschlossen bzw sind keine Kinder da.
Porno´s haben wir auch keine."
ich denke mal, dass er ins Internet kann und z.B. auf YouTube ist es nicht schwierig alles zu finden, was man möchte, sei es Sex oder Gewalt.

Eure Situation ist echt schwierig und verfahren. Ich denke auch, dass ihr da ohne Hilfe von ausserhalb nicht mehr rauskommt.

Wenn er Witze über Todasfälle und Katastrophen macht, kann es auch sein, dass er einfach nicht weiss, wie er damit umgehen soll und es so versucht zu verarbeiten und man ist ja so viel cooler, wenn man nicht zeigt, dass das einen trifft. Da solltet ihr ihm vielleicht signalisieren und vorleben, dass es absolut okay und normal ist, solche Situationen schrecklich zu finden.

Und auch wenn du sagt, er kommt nicht zu kurz mit eurer Aufmerksamkeit, vielleicht braucht er mehr davon. Das kann man so schlecht aufrechnen, wie viel Zeit das einzelne Kind einen braucht.

6

Phu, schwierig. Ich denke auch ihr seit da in einem Kreislauf gefangen und kommt von alleine nicht raus.

Vielleicht wäre ein therapeutisches Schulheim was für euch? Nicht als Abschiebe, sondern als Chance, unabhängig voneinander neue Verhaltensweisen einzuüben und für deinen Sohn eine Möglichkeit, Bestätigung mal im positiven Sinn zu bekommen?

alles liebe thyme

7

Hallo!

Ganz ehrlich, mich wundern sehr viele Sachen:
1. Psychologe hat keine "Diagnose" und schickt Euch nicht weiter zum Psychiater????
Was hat der Psychologe ein Jahr lang erfolglos "behandelt"?
2. Also bei uns in der GS wurde sehr viel mehr offizieller Tam-tam gemacht bei sehr viel weniger Vorkommnisse. Mal so ein Elterngespräch bei so was - nie. Gab es kein Tadel, Schulverweis, gab es nie die Einbeziehung des Schulpsy, des Jungendamtes? Oder war das alles nicht so schlimm aus Sicht der Schule?

Ich würde jetzt nicht nur zum Jugendamt gehen, sondern schnurstracks zum KiA mit der ganz dringenden Bitte zur Überweisung zu einem Ki- und Jugendpsychiater. Die Wartezeiten sind eh schon lang genug.

Ich glaube wirklich, dass Ihr Euch als Eltern sehr bemüht habt, aber was Du zu Deinem Sohn da auflistet ist extrem, insbesondere, weil es dazu auch keine "Gründe" für das Verhalten gibt. Sehr beunruhigend ist, dass es zunehmend "schlechter" wird.

LG, I.

8

Hallo,

"Aber es tut weh daran zu denken! Wie kann ich mein Kind zu so etwas geben? Gebe ich dann nicht auf?"

Nein, dann gibst du NICHT auf, sondern greifst nach einem weiteren Strohhalm, um ihm zu helfen!

Das heißt nicht, dass das für euch der richtige Weg sein wird. Dazu kenne ich euch nicht. Aber generell stehe ich dem offen gegenüber, da es eine CHANCE für alle sein kann.

Es ist ein schwerer Schritt, keine Frage. Aber manchmal hilft es eine komplett Veränderung zu zu lassen um aus ALLEN Strukturen auszubrechen.

Manchmal ist es wichtig nur einen Teil zu verändern (neue Schule) und manchmal eben ALLES, um einen ganzen Neuanfang zu machen.

Ansonsten finde ich es wichtig, jemanden zu finden, der WIRKLICH Zugang zu ihm findet. Ich selbst bin jemand, der sich nur sehr wenigen Menschen direkt öffnet. Den meisten erzähle ich, was sie hören wollen, damit ich schneller wieder meine Ruhe habe
"danke, mir geht es gut" ist die häufigste von mir angewendete Lüge. Die Wahrheit würde ich nur meinen allerengsten Freunden erzählen und selbst diese wissen nur einen Teil. Oder EINER einzigen Psychologin, die in der Mutter-Kind-Kur WIRKLICH Zugang zu mir gefunden hat.

Gerade bei solch delikaten Problemen ist eine Person notwendig, wo Vertrauen und Chemie absolut stimmen muss/sollte.

Das spricht auch wiederum eher für eine stationäre Aufnahme, weil man sich in dieser Zeit auf sich selbst (ohne tägliche Alltagspflichten wie Schule oder Schulprobleme) ausgesetzt fühlt und intensiver mit den Ärzten, Menschen vor Ort sprechen kann, als in einer Therapie außerhalb.

Ich selbst bin z.B. deswegen zur Mutter-Kind-Kur gefahren, weil ich ALLE meine Probleme mal von außen betrachten und RUND UM DIE UHR Ansprechpartner gehabt hätte. Während ich zu Hause um Mitternacht vor Erschöpfung heulend ins Bett fiel, hätte ich in einer stationären Maßnahme eine Nachtschwester zum Reden gehabt.

Das gute am stationären ist auch, dass man seine Probleme von außen betrachten kann, sie aber gleichzeitig durch die intensiveren Therapien sehr viel intensiver wahrnimmt, sich dem Kern des ganzen ausgesetzt fühlt, aber eben weil man einen räumlichen Abstand hat, kann man den Kern besser knacken.

Ich weiß, eine Kur ist eigentlich was anderes, aber ebenfalls stationär, wo man sich doch einigem öffnet.

Und bei euch geht es nicht darum, ihn wegzugeben, sondern darum nach jedem Strohhalm zu greifen, WEIL ihr ihn liebt ;-)
Ob der Weg zu EUCH passt, müsst ihr selbst entscheiden. Ees kann nach hinten losgehen, aber es kann auch eine Chance sein.

Das nächste ist, was ich fragen würde:
wurden andere Diagnose wie Asperger Autismus ausgeschlossen oder ärztlich untersucht?

Wie gesagt, ich kenne euch nicht. Daher kann ich nur das lesen, was du schreibst.

9

Hallo,

bei all Euren Bemühungen frage ich mich gerade ob ihr tatsächlich noch keine Familientherapie inklusive einer Familienaufstellung in Betracht gezogen habt.

Das wäre das 1. was ich machen würde wenn ich ein solch verhaltensauffälliges Kind habe.

Was war denn das für eine Psychologin die ein Kind mit solchen Problemen 1 Jahr lang therapiert und dann ohne eine Diagnose und weitere Empfehlungen einfach so aus der Therapie entlässt?

Lass Dir von Deinem Kinderarzt eine Überweisung zu einem Familientherapeuten geben und dann telefonier Dir die Finger wund baldmöglichst einen Termin für die GANZE Familie zu bekommen.

Und wenn Ihr das durch habt, dann kannst Du einen stationären Aufenthalt anstreben.

Gruß K.

10

Hallo,

ich hoffe, daß das hier nicht zu spät ist: Geh' auf keinen Fall zum Jugendamt!!!

Die machen Euch noch mehr Probleme, als Ihr jetzt schon habt! Die werden Euch wahrscheinlich unterstellen, daß Ihr ihn sexuell mißbraucht oder ihm Pornos zeigt! Irgendwo muß das nach deren Meinung ja herkommen und als erstes sind bei denen immer die Eltern schuld.

Daß er sonst noch so auffällig ist, wird für sie bloß der Beweis sein, daß in Eurer Familie etwas schwer schief läuft. Wenn Ihr Glück habt, kriegt Ihr nur eine Familienhilfe, die Euch vielleicht sogar weiter hilft, Euch, wenn Ihr Pech habt, aber nur überwacht. Wenn Ihr richtig Pech habt, kommt Euer Sohn vorsichtshalber gleich ins Heim oder zu einer Pflegefamilie und der Große möglicherweise gleich mit. Denn wer sein eines Kind schlecht behandelt, behandelt sein anderes Kind bestimmt auch schlecht, auch wenn das nicht auffällig ist.

Jugendämter sind ganz, ganz übel! Ich kenne leider mittlerweile viele Fälle, wo die ohne mit der Wimper zu zucken Familien zerstören, um sich rechtlich abzusichern. So kann ihnen keiner vorwerfen, daß sie nichts getan haben. Wenn sie damit Unschuldige treffen, interessiert das nämlich keinen.
Wenn die einmal aktiv sind, kann man ihnen nur noch gerichtlich bei kommen. Und das läuft über Gutachten, die oft eher Glückssache als fundiert sind. Wie der Richter oder die Verfahrenspfleger drauf sind, ist ebenso Glücksache. Mit Recht haben, hat das nicht viel zu tun. Und es kostet eine Menge Geld.

Mein Rat: Wende Dich an eine Erziehungsberatungsstelle der Caritas oder einer ähnlichen Organisation, aber bloß nicht ans Jugendamt!

LG

Heike

11

In meiner Schulzeit gab es einen Jungen in meiner Klasse, der war genau so! Damals war er einfach ein frecher Junge.
Aus heutiger Sicht bin ich der Meinung, daß es ein massiver Schrei nach Hilfe war. Die Konkurenz mit seinem Bruder wurde für ihn unerträglich, niemand verstand ihn, jeder meckerte nur. Die Mutti war zwar total lieb, konnte aber nicht alles ausgleichen.

Ein Heim sehe ich da nicht als Lösung aber intensive Beschäftigung und Förderung seiner Interessen und Fähigkeiten würde ihm vielleicht helfen.
Wenn eine Psychologin sich nicht zu helfen weiß, dann geht zur nächsten!
Vielleicht könnte eine Familientherapie Euch allen helfen - auch Euch gegenseitig besser zu verstehen und miteinander umzugehen.

Ihr "liebt Euch" nur hinter verschlossener Tür und niemals am Tage...? Zeigt Ihr vor den Kindern niemals Zärtlichkeiten? Also ich schubse meinen Mann schon mal aus Quatsch aufs Bett und schmeiß mich drauf. Natürlich ohne Sex aber meinem Sohn gibt es ein Gefühl der Sicherheit, wenn er sieht, daß die Eltern auch Quatsch miteinander machen.