Mein Sohn schläft seine Schwester... bin total verzweifelt...

Hallo!

Entschuldigt bitte, dass ich hier in einer 2. Kategorie poste. Ich hab bei Kids&Schule geschrieben, da ist nichts los... Und jetzt hab ich erst gesehen, dass mein Post ja besser hierher passt... Ich bin total verzweifelt. Dominik (wird im September 7) ist sooo gemein zu seiner Schwester (wird im Okt. 5). Er tritt, zwickt, schlägt und schupft sie bei jeder Gelegenheit. Leider geht das schon eine ganze Weile, immer wieder hatte ich die Hoffnung, dass es sich bessert, doch es wird irgendwie immer schlimmer... Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Ich habe schon alles versucht... ... wir bemühen uns ständig, unseren Kindern alles zu ermöglichen. ... beide haben ein eigenes Hobby. ... wir nehmen uns für die Kinder einzeln Zeit. ... Ich habe auch noch eine 15 Monate alte Tochter, diese wird von beiden Kindern abgöttisch geliebt. Nur leider mag Dominik Annika absolut nicht. Man kann ganz ruhig und "vernünftig" mit ihm reden und erklärt es ganz sachlich... Er sagt, er hasst sie einfach... er mag sie nicht anschauen, sie sei hässlich... ihm gefällt ihr Gewand nicht, die Frisur nicht, ihr Gesicht nicht... Das sagt er so beinhart... Dominik ist eine Anführerpersönlichkeit. Es muss immer alles nach seinen Kopf gehen, er spielt gerne den Bestimmer... auch im Kindergarten. Beide gehen zusammen in den Kiga. Dominik kommt im Sept. erst in die Schule (bei uns ist im August Stichtag und er hat im Sept. Geb.). Ich hoffe, dass dann alles besser wird. Aber was soll ich bis dahin tun? Ich kann mir das doch nicht anschauen... Bin so verzweifelt, weiß nicht mehr weiter... Was soll ich nur tun? Ich werde nächste Woche einen Termin bei Psychologen vereinbaren... Nur zur Info: Mein Mann und ich sind seit 7 Jahren verheiratet, wir wohnen schon seit Jahren im gleichen Ort, in der gleichen Wohnung,... Grundsätzlich hat sich für ihn nichts verändert... lg michaela

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In der Überschrift heißt es natürlich SCHLÄGT und nicht schläft...

Und sorry, hab den Text kopiert und jetzt seh ich, dass leider keine Absätze mehr drin sind...

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3 Kinder 7, 5, 1 Jahr und 3 Monate auf der Kinderebene. Ihr beide auf der Erwachsenenebene. Ausreichend gut ist besser und für die Entwicklung wichtiger als allzugut. Das heißt ausreichend gute Mutter und ausreichend guter Vater, das nährt. Ausreichend gut mögen ist gesünder als abgöttisch mögen, sonst überhöhter nicht zu erfüllender Anspruch an sich und andere. Das erzeugt Dauerstress.

Dominik wehrt sich mit Gewalt, die nie eine gute Lösung ist oder werden wird. Du nimmst richtig wahr, dass dies zur Gewohnheit werden kann, zu einer Anführerpersönlichkeit mit Kälte und machtvollem Zerstörungsausmass. Dominik sendet deutlich Notsignale mit einem Appell: Hilflosigkeit, Angst, Wut ... all das ist keine Anführungspersönlichkeit, sondern ein Kind in Not, das sich nicht anders helfen kann. Grundcheque: Eltern-JA:Bei jedem Kind ganz dabei sein bis etwas "rund" ist. Sich von keinem Kind mehr irritieren lassen, denn Ganzheit kräftigt mal grundlegend in dem was wesentlich ist und bedeutsam. In Blickkontakt ganz mit dem entsprechenden Kind bleiben. Eltern-Nein: Wenn Dominik in der 2. Phase von den 4 Phasen, der vorübergehenden 5-Minuten-Chaosphase ,tobt schreit, etwas an sich reißt, wütend ist, droht, sich völlig reinsteigert usw. ..... dann kann er nicht lassen und entwertet alles um sich herum damit er an der "Macht" bleibt bis alle nachgeben. Das wiederholt sich, aber macht ihn selbst innerlich leer, wenn das Nein nicht ganz gestanden wird. Stopp einer Anführerpersönlichkeit in die machtvolle Zerstörung und gefühlsmäßige Kälte, Nötigung und Manipulation. Hole dir Hilfe in diese Richtung! Wünsche dir dass du das mit deinem Mann als Vater und Mutter und auf der Erwachsenenebene in das oder wieder in das ausreichend gute Haltgeben bekommst

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Danke erstmal, dass du dir Zeit genommen hat, mir zu antworten.
Dein Text klingt sehr interessant und es ist bestimmt viel richtig...

Aber warum kann so eine Situation entstehen?
Ich kann es einfach nicht begreifen...

Wie du so schön schreibst, dass man mit einem Kind etwas machen sollte und dabei bleiben, bis es fertig ist... Genau das ist es, das wir seit Annika auf der Welt ist, versuchen zu machen. Wir haben uns immer extra für jedes Kind einzeln Zeit genommen. Jedes Kind darf getrennt ab und an einen Nachmittag bei Oma verbringen.

Die Kinder haben jeder ein Hobby, das sie voll auskosten. Auftritte, um im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Annika ist ein sehr liebes ausgeglichenes Mädchen.

Dominik liebt seinen Fußball, das unterstützen wir voll und ganz. Mein Mann ist Trainer von seinem Verein. Das ist auch Zeit für Vater und Sohn...

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Das ist bestimmt keine zeit fuer Vater und Sohn, wenn der Papa Trainer von vielen Kindern ist....
Und das mit der anfuehrerpersoenlichkeit - die Eltern sollten die Anführer sein, nicht die Kinder...., so meinte die Vorrednerin das, denke ich.

Vielleicht habt ihr die Anführer Rolle vor einiger zeit abgegeben ??
Das mit dem Hilfe holen finde ich eine gute Idee
...

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crossposting ist unerwünscht.

Es ist unhöflich und unmöglich.

gruß

Manavgat

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@ manavgat

#augen

Dann geh doch petzen.....

Hast Du sonst keine Antwort für die TE?
Sie hat doch geschrieben, weshalb sie es nochmal hierher gepostet hat.

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Mein Gott, reg Dich ab. Die TE ist verzweifelt, merkst Du das nicht. Und sie erhofft sich nun in diesem Forum mehr Hilfe. Ist das jetzt echt so schlimm??!!

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Hi Michaela,

mit meinen Beiden war es ähnlich.
Der Große war so ekelhaft zu der Kleinen, dass ich stellenweise ehrlich in Sorge und auch bitter enttäuscht war.
Sie waren nur am streiten, der Eine gönnte dem Anderen nichts.
Schrecklich.
Und ich habe immer gepredigt, geredet, erklärt...blablabla....
Ich kam mir vor wie der Papst, da ich ihnen immer wieder erklärt habe, wie wichtig Liebe, Friede & Freundschaft ist in Zeiten, wo sich in jeder Zeitung ein Maschinengewehr finden lässt....
Und irgendwann wandelte sich das Blatt.
Da waren sie dann ca. 10 & 12 Jahre alt.
Es ging los, dass ich den Großen bat, die Kleine nicht alleine zur Schule laufen zu lassen (er sprang mit seinen Kumpels vorweg und sie musste alleine im Winter durch den Nebel und die Dunkelheit laufen).
Von da ab wartete er immer auf sie, holte sie sogar von der Schule wieder ab, ließ sie in seinem Zimmer (sogar in seinem Bett!) schlafen.
Inzwischen sind sie 14 & 12, der Große hat seit längerem eine Freundin.
Selbst hier nimmt er seine Schwester mit zu treffen.

Ich hatte wirklich die Befürchtung, dass meine Kinder keine Geschwister sein möchten.
Ich weiss nicht was der Auslöser war, aber heute verstehen sie sich und unternehmen auch gemeinsame Dinge.

Noch ist nicht aller Tage Abend.
Vielleicht braucht es - wie so oft auf dieser Welt - einfach etwas mehr Zeit und Reife.

#klee

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Danke für deine Geschichte...
Das macht mir echt Mut!

lg

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Hallo Michaela,

wie schon in der ersten Antwort, denke auch ich, dass Dominiks Verhalten ein Notruf ist und er mit irgendetwas überfordert ist. Mannchmal kann es eine Veränderung im täglichen Leben sein, wie zB. die Vorbereitungen auf die Schule. Vielleicht spürt er, dass bald eine andere größere "Aufgabe" auf ihn warter und ist verunsichert. Kinder in seinem Alter machen noch viele Entwicklungen durch und das verunsichert sie noch genauso wie Kinder jüngeren Alters. Die Aggressionen die er zeigt, bedeuten sicherlich nicht, dass er seine Schwester hasst. Wenn Kinder mit einer Situation überfordert, mit ihren Gefühlen überfordert sind und sich nicht anders zu helfen wissen, richten sie oftmals ihre ganze geballte Emotionsladung auf Eltern oder Geschwister. Und wie du es beschrieben hast, können solche Verhaltensweisen auch zur Gewohnheit werden, da sie eine vorübegehende Linderung seiner Verunsicherung oder Überforderung bringen.

Aber vielleicht ist es ja hilfreicher zu wissen, wie du in solchen Situationen mit ihm umgehen kannst, um ihm zu helfen, ihm zu zeigen du bist für ihn da und akzeptierst ihn so wie er ist. Versuche doch mal in solch einer Situation, in der er Anika schlägt oder tritt, dich ihm zuzuwenden und ihm zu sagen, dass du gerade beobachtest, dass er sehr wütend/verärgert/traurig ect. sein muss, da er so mit Anika umgeht. Nimm ihn ruhig in den Arm oder streiche ihm über die Schulter. Es geht mir nicht darum, ihn für seine Aggressionen zu loben oder ihn gar noch zu ermutigen. Wichtig ist, dass er langsam merkt, du magst ihn mit all seinen Emotionen und bist bereit diese mit ihm auszuhalten und ihm alternative Verhaltensmöglichkeiten anzubieten.

Versuche ihn bei der nächsten Aggression gegen Anika aus der Situation zu nehmen, indem du ihm anbietest, ein wenig Fussball mit ihm zu spielen oder fragst ihn nach dem letzten Training. Dann kannst du versuchen, dann mit ihm ins Gespräch zu kommen. Ihn fragen, was ihn denn so wütend/verärgert/traurig macht. Und in so einer Situation kannst du ihm auch sagen, dass du verstehen kannst, dass er sich so fühlt und du an seiner Stelle auch traurig ect. wärst. Und du kannst ihm auch sagen, dass es vielleicht besser wäre eine andere Art zu finden, mit diesem Gefühl umzugehen, da es ja Anika auch traurig macht.

Liebe Michaele, ich hoffe das konnte dir ein klein wenig weierhelfen. Ich weiß, solche Situationen machen Angst, wenn man das Gefühl hat, das eigenen Kind entwickeltt sich in eine sehr gefährliche Richtung. Aber mit Verständnis und Einffühlungsvermögen kannst du deinem Sohn helfen mit seinen Emotionen klar zu kommen, sie zuverstehen und vlllt sogar Alternativen zur Gewalt finden.

Mir fiel spontan beim Lesen deiner Frage das Buch "SMART LOVE" von Martha Heinmann-Pieper ein, indem sehr schön und nachvollziehbar der Umgang mit den verschiedenen Phasen in der Entwicklung eines Kindes beschrieben wird. Vielleicht hilft dir das ja auch weiter.

Liebe Grüße und Alles Gute!