zweisprachig erziehen??ja oder nein und wenn ja wie?

hallo alle zusammen!

ich mache mir gerade gedanken darüber ob es sinnvoll ist mein kind von anfang an zweisprachig zu erziehen oder eher nicht.was habt ihr für erfahrungen gemacht?fördert das das lernverhalten des kindes auch für später?und wenn zweisprachig erziehen,was ist die beste variante?mein mann ist italiener und spricht beides,deutsch und italienisch.ich muss auch erst italienisch lernen, kann momentan zwar einiges verstehen, aber mich nicht verständigen.

lg mekki

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Hallo

zweisprachig finde ich immer besser...
Ideal wäre, wenn jeder "generell" mit eurem Kind in der Muttersprache spricht d.h dein Mann sollte nur italienisch reden. Er sollte dabei aber auch konsequent bleiben, da er ja i.d.R. nicht sooft um das Kind rum herum ist wie du.

Wir haben in der Nachbarschaft eine alleinerziehende Mama. Der Papa kommt fast regelmäßig an den Wochenenden und spricht NUR englisch mit seinem Sohn. Der Knirps ist zwischenzeitlich 5 Jahre und versteht alles - in beiden Sprachen.

Sprechen tut er allerdings nur in Deutsch, aber das englische kommt vielleicht auch noch. Wichtig ist ja erstmal das er es versteht.

lg bambolina

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Wenn man zu Hause einen Nativ-Speaker hat, dann finde ich das toll. Dann darf der allerdings auch nur in der "Fremdsprache" mit dem Kind sprechen. So kenn ich das.

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Hallo Mekki,

zweisprachig ist toll #pro

Aber es gilt dann: Ein Elternteil = Eine Sprache

Der Papa spricht also nur Italienisch, Du nur Deutsch mit dem Kind.

Wir haben im Bekanntenkreis auch eine Halb-Amerikanische-Familie, das funktioniert echt prima #blume

LG

Karen

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Wenn Einer von Euch eine andere Muttersprache hat, dann finde ich zweisprachige Erziehung sogar sehr wichtig.

Das "Italienische" gehört zu Deinem Mann und damit auch zu den Wurzeln Eures Kindes, da fände ich es schade, wenn diese Möglichkeit dem Kind genommen wird.

Also lass Deinen Mann mit Eurem Kind italienisch reden, gemeinsam könnt Ihr dann ja deutsch sprechen - und Du kannst ja gemeinsam mit dem kind auch noch ein bißchen dazu lernen...

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Wir sprechen mit Emma beide englisch und ich auch deutsch (deutsch ist Umgebungssprache) und sie ist 2sprachig und macht das wirklich toll.
Ich kann - nach meiner Erfahrung - sagen, dass es nicht immer unbedingt 1 Elternteil=eine Sprache sein muss. Unsere Familiensprache ist englisch.

LG

Biene

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Mir fällt in Ihrer Situation kein Grund ein, es nicht zu tun; ganz im Gegenteil sogar. Gerade, wenn ein Elternteil andere Herkunftswurzeln hat, finde ich es sehr wichtig, dass ein Kind diese auch (und auch in der Sprache) kennenlernt.

Bei uns hat das mit zweisprachigen Erziehung eigentlich problemlos funktioniert und wir haben das nie bereut. Ich habe mit meinem Sohn (fast) ausschließlich Englisch gesprochen (auch, wenn ich ihm Abends mal eine Geschichte vorgelesen habe oder wir mal ein Kinderlied gesungen haben etc.) und meine Frau (fast) ausschließlich Deutsch. Gab da zwar auch ab und mal kleinere Schwierigkeiten; sei es ein Kleinkind, dass plötzlich anfing, scheinbar beide Sprachen in einem Satz zu vermischen (was uns einfach etwas verunsichert hatte) oder im Kindergarten plötzlich anfing, zu versuchen, auf englisch mit den Kids zu sprechen, die ihn dann etwas irritiert angeguckt hatten und deswegen ärgerten etc.

Ob dass das Lernverhalten eines Kindes später fördert ... eher nicht. Neurologisch passiert dort nämlich kein Hexenwerk. Kinder haben im Gehirn einfach einen Bereich, den sie etwa bis zum 10. Lebensjahr nutzen können, um die Sprache zu lernen und zu verarbeiten, damit das Kind ohne mühen die Muttersprache erlernen kann. Diesem Teil des Gehirnes ist das ziemlich egal, ob das nun eine Sprache oder auch zwei Sprachen sind - nicht mehr, nicht weniger. Wobei ... es ist natürlich praktisch, die erste (oder zweite) Fremdsprache in der Schule vom ersten Tag an bereits wie die eigene Muttersprache zu beherrschen … hatten wir dann in der Grundschule sowie der weiterführenden Schule :-p

Wenn es Ihnen da eher um das "fördern" des Lernverhalten geht ... also je besser sich ein Kind konzentrieren kann, desto einfacher wird es später lernen (und verstehen) können. Die einfachste Art und Weise, dass zu fördern, ist, zu versuchen, dass Kind für's Klavier- oder Schlagzeugspielen zu begeistern. Beide Musikinstrumente haben gemein, dass die linke und rechte Hand gleichzeitig völlig unterschiedliche Rhythmen spielen müssen. Für das Gehirn ist das eigentlich die reinste Folter, wenn die linke und rechte Hand gleichzeitig etwas anderes tun müssen ... dass aber zu machen (was mit einem Musikinstrument total angenehm ist, wenn einem dass Spass macht), wirkt auf die Konzentrationsfähigkeit wie Doping.

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Ein wie immer schöner Beitrag, nur dem Absatz zum Instrumentalspiel

"Für das Gehirn ist das eigentlich die reinste Folter, wenn die linke und rechte Hand gleichzeitig etwas anderes tun müssen ... "

möchte ich gerne widersprechen! Das Gehirn ist zum Lernen wie geschaffen und beherrscht weitaus komplexere Vorgänge als rechts und links Unterschiedliches hervorzubringen. Es trainiert unablässig.

Mit Gruß,

Magnolia

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Meine Mutter hat auch hauptsächlich mit mir Kroatisch geredet als ich klein war, meine Grossmutter nur Kroatisch, da sie nichts anderes kann die ersten 2 Jahre und mein Vater Deutsch.
Meine Mutter redete zwischenzeitlich aber in Anwesenheit meines Vaters auch Deutsch mit mir und ich bin in beiden Sprachen fliessend.
Wichtig ist also eine gleichmässige Verteilung beider Sprachen, aber ob das nun wirklich so strikt auf ein Elternteil = eine Sprache beschränkt sein sollte, weiss ich nciht.

Aber von Geburt an damit anfangen würde ich auf jeden Fall.
Ich bin heute echt froh, auch die Muttersprache meiner Mutter zu können.

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am besten ist es, wenn du deutsch sprichst und dein mann italienisch. also sollte jeder seine mutersprache sprechen. mein mann spricht arabisch und ich deutsch mit der kleinen. so lernen die kinder nicht die fehler mit, falls man selbst nicht seine eigene sprache spricht.
kinder koennen bis zu 6 sprachen lernen.
spreche von anfang an in deiner sprache mit deinem kind.

klari

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Hallo!

Ich kann mich den anderen nur anschließen, heutzutage wir Zweisprachigkeit nicht nur toleriert, sie ist sogar in. (Gottseidank)