Nachbarn und spielende Kinder

Hallo,

zu folgender Situation würde mich mal eure Meinung interessieren.

Wir wohnen in einem verkehrsberuhigten Bereich am Ende einer Sackgasse zu der nur ein paar Garagenbesitzer und die Anwohner müssen. Unser Haus ist das letzte in dieser Straße.

Optimal also, um unsere Kinder dort spielen zu lassen. Natürlich spielen sie dort auch Ball und leider kommt es von Zeit zu Zeit immer mal wieder vor, daß sich ein Ball in die Vorgärten der Anwohner (genauer gesagt zwei) verirrt. Bei einer Nachbarin dürfen wir ihn wieder rausholen, da ist kein geschlossener Zaun. Der andere Nachbar wirft ihn uns meistens wieder auf die Straße, wenn er ihn findet.
Selbstverständlich bedanken wir uns dafür. Und entschuldigen uns auch.

Mittlerweile scheint es ihm aber definitiv zuviel zu werden, denn gestern hat er unseren Sohn und unsere Nichte ziemlich zusammen gestaucht, daß sie doch gefälligst nicht vor seinem Garten spielen sollen, sondern weiter oben, damit die Bälle nicht ständig da rein fallen. Weiter oben bei den Garagen liegt allerdings Schotter und es läßt sich dort deswegen nicht so schön spielen.

Mein Mann und ich haben uns zwar rausgehalten, aber so richtig weiß ich jetzt auch nicht. Zum einen ist der Nachbar zwar übertrieben freundlich zu uns, zum anderen gab es bei ihm wegen der Kinder schon öfter Ärger auch mit anderen Eltern.

Muß er das dulden, wenn die Kinder auf der Straße vor seinem Vorgarten spielen oder müssen wir sie dazu anhalten, doch lieber woanders zu spielen?

Wie seht ihr das?

LG Jana

1

"Muß er das dulden, wenn die Kinder auf der Straße vor seinem Vorgarten spielen oder müssen wir sie dazu anhalten, doch lieber woanders zu spielen?"

ist doch die frage was ihr wollt-
ein angenehmes miteiannder oder ein "du must das erdulden"

der nachbar hat doch offenbar jetzt den ganzen sommer über die bälle wieder rausgerückt.
und jetzt reichts ihm offenbar.

ihn stört doch (offenbar) nicht wo die kinder spielen, sondern wo ihre bälle landen.
er hat einen lösungsvorschlag gemacht, der die kinder spielen läßt und ihm seine ruhe vor den bällen...

um den bogen zum erziehungsforum zu schlagen- ICH erziehe meine kinder so, daß es mir sehr wichtig ist, daß sie rücksichtnahme lernen.
wenn ein nachbar sich darüber beklagen würde, daß wir ihn zu oft stören (und das auch noch auf seinem grundstück), dann würde ich nach Lösungen suchen- das hat er doch getan.

ja, der schotter mag nicht so angenehm sein- aber anderseits stören sie dann auch den nachbarn nicht mehr.

also ist die frage: ist die bequemlichkeit deienr kinder wichtiger oder Ruhe des nachbarn?
in diese mfall würde ich sagen, daß deine kinder sicher 10 alternativen hätten ball zu spielen ohne ihn zu stören, er aber keine alternative hat, wenn ständig bälle bei ihm landen.
von daher sehe ich ganz klar deine kinder als diejenigen, die sich bewegen müssen, damit alle zu ihrem recht kommen (spielen und ruhe)

2

Meine Eltern haben auch kleine Kinder direkt nebenan. Die in den Garten geschossenen Bälle waren an sich kein Problem, leider leider aber die Pflanzen im Garten zunehmend darunter, weil ständig Äste abbrechen, deshalb sind sie auch genervt davon. Ich würde ganz klar zusehen, dass die Kinder darauf achten, dass da keine Bälle mehr reinfallen.

3

Wie spielen deine Kinder denn Ball? Hin und her werfen oder schießen? Ich würde sie bitten, mit dem Ball so zu spielen, dass er nicht in den Garten fallen kann oder eben mit dem Ball etwas weiter weg zu spielen. Alles andere können sie ja dann vor dem Vorgarten spielen.

Generell finde ich, kann man von Kindern in der Tat Rücksichtnahme erwarten, aber es kommt natürlich drauf an, wie alt die Kinder sind und ob sie ihr Verhalten schon ganz gezielt steuern können. Sie werfen den Ball ja sicher nicht mutwillig in den Garten?!

Ansonsten finde ich, sollte man Kinder spielen lassen. Das können sie zwischen allen möglichen Aktivitäten doch sowieso viel zu wenig. Wir haben z.B. als Kinder eine Zeit lang gern Klingelstreich gespielt. Na klar war das rücksichtslos, aber für uns Kinder war das irre aufregend. Ich würde da auch heute als Erwachsene gar nix dazu sagen, wenn Kinder das bei mir machen.

Fraglich ist ja auch immer: wie empfindlich ist der Nachbar tatsächlich? Unser italienischer Nachbar hat da z.B. eine gaaaaaanz andere Toleranzgrenze als viele andere.

4

hallo Jana,

wir haben eine ähnliche Situation. Unser Garten grenzt an mehrer andere Gärten. Wenn mein Sohn Fußball spielt, fliegt er abwechselnd zu den Nachbarn. So lange er kleiner war, kam das noch relativ selten vor. Er konnte nicht so doll und hoch schießen. Er ist aber nun 5, spielt in einer Fußballmannschaft und sein Schuß ist entsprechend härter. Sprich: Der Ball fliegt viel öfter rüber und teilweise mit einer Wucht... das können wir keinem auf Dauer zumuten. Es gilt jetzt die Regel: Ist der Ball drüben, wird aufgehört zu spielen. (wir haben noch viele andere bälle) Spielt er mit Freunden, gehts generell auf den Bolzplatz.
Andere Spiele dürfen natürlich im Garten gespielt werden.

vg, m.

5

Hallo,

was ist denn an Schotter so schlimm?

Ist etwa der Gleichgewichtssinn deiner Kinder nicht genug ausgeprägt? Dann würde ich sie extra da hinschicken.

Oder geht es dir um den Staub der beim spielen aufwirbelt? Dann musst du entweder 1 x öfter waschen oder die Kinder lernen, dass man zum toben keine sauberen Klamotten braucht.

Frag deinen Nachbarn mal wie sehr sein Garten gelitten hat und ob er eine (bestimmte) Pflanze ersetzt haben möchte. Und lade ihn dabei zum Kaffee ein.

"Bei einer Nachbarin dürfen wir ihn wieder rausholen, da ist kein geschlossener Zaun."
Ein nicht geschlossener Zaun oder ein nicht vorhandener Zaun ist keine Berechtigung aufs Grundstück zu gehen. Ich hoffe für euch die Nachbarin hat es wirklich erlaubt.

Gruß Karin

6

Hallo Jana!

Also ganz ehrlich würde ich meine Kinder dort nur Ball spielen lassen, solange das für die Nachbarn OK ist. Hätte vermutlich von mir aus schon früher das spielen dort untersagt für meine Kinder, weil ich nicht wollen würde das meine Kinder die Nachbarn stören, oder ihnen etwas kaputt machen. Kenne ja die Vorgärten nicht, aber wenn ein Ball auf eine Pflanze fällt ist da schnell mal was kaputt. Da sind auch nette Nachbarn, die das zuerst mal nicht gestört hat irgendwann genervt. Das kann ich auch verstehen.
Vor allem, wenn es in naher Umgebung eine andere Möglichkeit gibt, die niemanden beeinträchtigt.
Gruß Tina

7

Ohje, einige Antworten hätten sicher freundlicher formuliert werden können. Das habe ich in meiner Schilderung auch getan.

Selbstverständlich haben wir den Kindern schon oft genug gesagt, daß sie so spielen sollen, daß der Ball auf der Straße bleibt. Und selbstverständlich achten wir auch darauf, daß sie möglichst nicht genau neben diesem Garten spielen. In 98% der Fälle sind wir Eltern, zumindest einer von uns sogar mit draußen, obwohl ich sie auch allein dort spielen lassen könnte. Es ist auch nicht so, als ob da pro Woche 10 Bälle landen, sondern das kommt ein/zwei Mal im Monat vor. Wenn überhaupt. Und es sind auch nicht immer nur unsere Kinder der Übeltäter, sondern auch mal andere.

Außerdem läßt der Nachbar oft genug seine Einfahrt weit offen, so daß sogar ein weiter weg gespielter Ball ungehindert reinrollen kann.

Auf Schotter kann man mit einem Ball nicht besonders gut prellen, weswegen die Kinder manchmal die Straße bevorzugen.

Ich vermisse ein bißchen das Argument, daß Kinder auch da spielen können sollten, wo es ihnen noch möglich ist. Scheinbar wird überall in Deutschland ein Gewächs und die Ruhe höher eingeschätzt als die Bedürfnisse der Kinder.

In einem verkehrsberuhigten Bereich dürfte ich auch erwarten, daß keiner mit 30 oder 40km/h an seine Garage fährt oder sein Auto mitten auf der Straße abstellt. Allerdings muß ich sowas ja auch dulden und meine Kinder lernen, daß Autos mehr Vorrechte haben.

Kommt mein Kind mit dem Ball oder dem Fahrrad an ein abgestelltes Auto ist dann das Geschrei groß, obwohl es dort nicht hätte stehen dürfen.

LG Jana

10

Hallo,

Nach einem Spielnachmittag haben sich bei uns manchmal 7 Bälle in die Nachbargärten verirrt. Die Nachbarin sagt nichts und wirft halt zurück, was ihr beim Rasenmähen so unterkommt.

Es ist mir inzwischen peinlich und zu Weihnachten werde ich ihr ein Pflänzchen zum Dank für ihre Geduld schenken.

Es handelt sich einfach um ein zeitlich begrenztes Problem, bei dem alle Rücksicht nehmen sollten. Hier kommt man mit echt deutschen Gesetzen nicht weiter. Und leider gibt es inzwischen zu wenig Kinder. Die, die noch da sind, fallen doppelt auf.
Ich würde aber einen echten Nachbarschaftsstreit vermeiden.

LG
m

12

Wir wohnen auch in einer verkehrsberuhigten Zone, und natürlich ist es ärgerlich, wenn Leute da mit mehr als 30 Sachen durchrasen. Ebenso ärgerlich finde ich es aber, wenn die Straße, die keine Spielstraße ist, ohne Not zum Spielplatz für zum Teil noch sehr kleine Kinder wird und man als Radfahrer sehr aufpassen muss, kein Kind umzufahren, zumal die meisten in unserer Straße Gärten haben und Spielplatz sowie Parkanlage nicht weit sind.

Ein Ball ein- bis zweimal im Monat ist nicht viel, aber wenn den Nachbarn das stört, würde ich meine Kinder schon anhalten, eben andernorts zu spielen.

LG

Anja

weitere Kommentare laden
8

Hallo!

Mir ist wichtig, ein gutes Verhältnis zu meinen Nachbarn zu haben, d.h. dass mir eine gegenseitige Rücksichtnahme wichtig ist.

Das versuche ich auch meinen Kindern zu vermitteln. Wenn mal (!) ein Ball bei unseren Nachbarn landet, ist das für alle Beteiligten okay. Sie würden auch nichts sagen, wenn es häufiger vorkäme. Aber mir ist wichtig, dass meine Kinder respektieren, dass das Grundstück nicht uns, sondern den Nachbarn gehört und dass dann eben nicht "regelmäßig" Bälle reinfliegen sollten.

Wir haben wirklich Glück mit unseren Nachbarn. Trotzdem habe ich mal nach einen wirklich lauten Kindegeburtstag-Nachmittag meinen Sohn mal mit einem Blümchen zu unserer Nachbarin geschickt, als kleines "Dankeschön".

Euer Nachbar duldet doch, dass die Kinder vor seinem Vorgarten spielen. Aber er muss nicht zwangsläufig dulden, dass immer wiede Bälle auf seinem Grundstück landen.

Ja, ich würde meine Kinder dazu anhalten, woanders zu spielen, aber ohne dabei auf den "bösen" Nachbarn zu schimpfen sondern indem ich meinen Kindern vermittel, dass die Wünsche anderer auch respektiert werden sollten.

Was ich jetzt schreibe, bezieht sich eher allgemein auf das Verhältnis Nachbarn - Kinder und weniger konkret auf Deinen Beitrag:
Eltern erwarten häufig von den Nachbarn, dass sie es akzeptieren, wenn die Kinder laut sind, mal auf ihr Grundstück laufen o.ä. Aber wenn die Nachbarn mal abends um 21 Uhr noch lauter sind weil sie z.B. Besuch haben, regen sich einige Eltern auf, weil ihre Kinder deswegen mal länger zum einschlafen brauchen.

LG Silvia

9

huhu, ich denke mal, dass ihn weniger die spielenden kinder nerven, sondern dass er den ball ständig aus seinem vorgarten fischen muss. obwohl ich 3 kinder habe kann ich ihn da voll verstehen, das würde mich auf dauer auch nerven.
können die kinder nicht mit dem rad, laufrad, inlinern oder was weiß ich spielen? da können so situationen vermieden werden.
besonders freundlich ist euer nachbar wohl, weil er wahrscheinlich nicht will, dass das gesamte nachbarschaftliche verhältnis unter dieser episode leidet.

lg schnabel