Gott Thema, wenn ich selbst nicht gläubig bin?

Hallo!

Mein Kleiner ist mal gerade 6 Wochen alt und mein Anliegen ist noch nicht so akut. Trotzdem bin ich an eurer Meinung interessiert und könnte den ein oder anderen Rat gebrauchen.

Ich selbst gehe nicht in die Kirche, ich glaube nicht an Gott und habe deswegen von der gesamten Thematik keine Ahnung. Bei meinem Freund ist es das gleiche.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass unserem Sohn ein wichtiger Teil in der Erziehung fehlt, wenn er damit nicht aufwächst. Ich möchte ihn taufen lassen und möchte auch, dass er weiss, was es mit dem Thema Gott, Kirche und Glauben auf sich hat.

Ich bin der Meinung, wenn wir als Eltern und auch seine Großeltern und Tante/Onkel ihm diese Dinge nicht mit auf den Weg geben können, er später schlecht einen Zugang zu dem Thema findet. Wer weiss denn schon, ob er in unsere Fußstapfen tritt oder vielleicht doch an Gott glauben möchte.

Dafür habe ich viel Kritik geerntet, es sei scheinheilig, falsch, etc.

Seht ihr das auch so? Ich möchte ihm einfach nicht meinen Nichtglauben aufzwängen. Ich möchte ihm als Gute-Nacht-Geschichte später gerne mal so etwas vorlesen, auch die Bedeutung des Weihnachtsfestes soll er kennen, habe aber null Plan, welche Lektüre ich mir anschaffen soll, um die "Basics" zu kennen.

Kennt ihr schöne Kinderbücher, die ihr mir empfehlen könnt?

Ich selbst sehe es so, dass ich keinen Zugang zu dem Thema habe, weil es bei uns in der Familie eben auch nie Thema war. Eine eigene Meinung habe ich mir auch nie gebildet. Ich möchte meinem Sohn nicht die Möglichkeit nehmen. Ach Mensch, ich will doch einfach nur alles richtig machen :-(

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Hallo,

schön, wenn du ihm die Möglichkeit des Glauben bieten möchtest, allerdings fände ich eine Taufe (Welche Konfession?) doch sehr unüberlegt, wenn ihr dazu definitiv keinen Zugang habt.
Was wollt ihr mit einer Taufe erreichen?
Erinnert mich dann eher ans anmelden für einen Verein, falls er später doch mal hin will.
Ihr könnt euch ja einfach in den nächsten Jahren in verschiedenen Glaubensrichtungen belesen und ihm davon erzählen, evtl. einen konfessionellen KiGa wählen, dann gebt ihr ihm schon einiges mit auf den Weg.
Taufen lassen könnte er sich ja später immer noch, wenn er das will.
Könntet ihr ihn als Konfessionslose überhaupt taufen lassen? Müsstet ihr dazu nicht auch einer Konfession angehören?

LG,
Andrea

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doch, wir gehören beide der gleichen kirche an. wahrscheinlich haben uns unsere eltern taufen lassen, weil man das eben so macht :-)
deine denkanstöße finde ich gut. danke, auch für die kritik.

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Hallo,

ich finde es schön das Du Deinem Sohn alle Möglichkeiten offen halten willst. Bei uns ist es ähnlich, mein Mann und ich sind nicht gläubig unsre Tochter ist inzwischen fast 8 Jahre alt. Sie hatte eine Phase wo Gott ihr sehr wichtig war und sie sogar im Kirchenchor gesungen hat.

Grundsätzlich würde ich sagen das wir christlich sind, wen auch nicht gläubig. Unsre Tochter kennt die Weihnachtsgeschichte, Ostergeschichte usw..... In gewisser Weise geht es dabei nicht mal um gläubig oder nicht sondern auch um Allgemeinbildung. Ich finde schon das meine Tochter wissen sollte wie die Heiligen 3 Könige heißen und was sie als Geschenke mit gebracht haben.

Wir haben die Kinderbibel von Lies und Spiel, Maria s kleiner Esel und Schnüpperle. Das sind unsre "Hauptweihnachtsbücher/christlichen Bücher", dazu haben wir noch bestimmt 10 andre die in irgend einer Form von Weihnachten handeln.

Ich glaube es ist uns ganz gut gelungen. Unsre Tochter besucht auch den Religonsunterricht in der Schule einfach damit sie sich ihre eigene Meinung bilden kann und wen sie möchte kann sie sich sogar irgendwann Taufen lassen das ist ihre Entscheidung.

LG dore

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Mein Mann und ich sind seit min. 20 Jahren aus der Kirche ausgetreten (völlig unabhängig voneinander). Anfangs haben wir darüber nachgedacht unseren Sohn taufen zu lassen (Omas uns Opas haben gequängelt).

Nun ist er in der zweiten Klasse und ich musste entscheiden an welchen Religionunterricht er teilnehmen soll (ausser Muslimisch, Katholisch und Evangelisch stand nichts zur Auswahl). Mein Vorschlag das er wöchentlich springen kann un zu sehen was die Götter bieten wurde in vornherein abgelehnt. bzw. geht nicht weil der Islamunterricht in türkisch gehalen wird.

Nun hab ich meinen Sohn zu den evangelischen geschickt weil ich darin das geringste Übel seh. Momentan ist er sehr gläubig und will mir erzählen das Gott die Welt geschaffen hat. Ist OK, ist seine Meinung. Auf jeden Fall werde ich ihn da noch gucken lassen was bzw. ob er was will.

Sollte sich das Gefühl bestätigen das Kommunion- und Konfirmationsgeschenke eine Rolle spielen bei seiner Glaubenswahl werde ich das nicht unterstützen.

Im grossen und ganzen sollte man meiner Meinung Kinder da nicht in eine bestimmte richtung ziehen. Ist der Glaube jedoch da würde ich ihn dem Kind nicht nehmen.

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"Sollte sich das Gefühl bestätigen das Kommunion- und Konfirmationsgeschenke eine Rolle spielen bei seiner Glaubenswahl werde ich das nicht unterstützen."

Natürlich spielt das eine Rolle, allerdings wirst Du das niemals wirklich herausfinden können und kannst dich nur auf dein Gefühl verlassen. Und täuscht dich dann dein Gefühl, darf er sich nicht konfirmieren lassen, obwohl er das gerne will?!?

Ich würde das umgehen und es so machen wie meine Eltern: Mit 14 bekam ich eine große Feier und ein Sparbuch. Es war dann so etwas wie eine "Jugendweihe" und die Motivation sich nur des Geldes wegen konfirmieren zu lassen, war weg.

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Zu den Konfirmationsgeschenken: Meine Eltern haben mir immer gesagt, dass wir feiern, egal wie meine Entscheidung ausfällt. Ich musste zum Konfirmandenunterricht, aber als ich mich gegen die Konfirmation entschieden habe, haben meine Eltern das ebenso als einen wichtigen Schritt - uns einen Anlass zum Feiern - angesehen wie die Entscheidung dafür. Wir sind schön essen gegangen und ich habe Geschenke bekommen.
LG Anke

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Hallo,

also scheinheilig finde ich es nicht. Im Gegenteil, sehr offen für Neues.

Ob nun eine Taufe dazu notwendig ist, um ihm den Weg dafür zu öffnen, denke ich nicht. Meine ist getauft, allerdings weil wir auch mit unserem Glauben Leben. Wobei selbst innerhalb der Familie jeder eine andere Art hat und Vorstellungen.

Ich selbst gehe zum Beispiel nur selten in die Kirche fühle mich dem Glauben dennoch verbunden. Manche gehen immer in die Kirche und versuchen jedem ihren Glauben aufzuzwängen, leben aber selbst nicht danach (kritisieren bei nicht-getauften, was diese alles falsch machen würden, halten sich aber selbst nicht dran).

Da hat jeder seine Vorstellungen.

Ich selbst gebe meiner beispielsweise Bilderbücher mit auf den Weg. Kinderbibel, Weihnachtsgeschichte... sowie ich ihr andere Bücher auch anbiete. Was sie davon hören möchte, darf sie selbst entscheiden. Jetzt und später auch.
Wir waren in einer kirchlichen Krabbelgruppe. Es wurde kaum darüber gesprochen, es war einfach schön, dass sie mit anderen Kindern spielen konnte. Hin und wieder kam dsa Thema religiöse Erziehung auf, aber eher selten. Willkommen war jeder, egal welcher Konfession oder nicht-getauft.

Wenn er größer ist, kann auch Kinderkirche ganz schön sein. Dabei kommt es immer drauf an, wie sie gemacht wird. Es gibt schöne und nicht so schöne. Einfach mal schauen, wie es ihm gefällt.

Falls du Interesse hast (und es ihm dort auch gefällt) gibt es auch kirchliche Kindergärten. Auch hier kommt es auf das Ganze an. Sie können genauso gut oder genauso ungeeignet sein, wie städtische Kindergärten auch.

Wichtig ist denke ich auch, auch zuzugeben, wenn du etwas nicht weißt. Das macht dich authentischer. Offen sein für Fragen finde ich gut und recherchieren könnt ihr auch zusammen (mache ich mit meiner 3 J. auch schon ab und zu. Bei einigen Fragen zum Christkind brachte sie mich bereits in Erklärungsnot ;-))

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Taufen lassen kann Du ihn doch immer noch (bzw. er sich), wenn er älter ist.
Ihn jetzt taufen zu lassen, wäre tatsächlich etwas scheinheilig. Die Christen sehen das mit Taufe ein bißchen tiefgründiger als den Beitritt in einen Verein ;). Und ich finde, das sollte man respektieren und diesen religiösen Schritt auch erst vollziehen, wenn mindestens einer der Beteiligten (abgesehen vom Pfarrer), das aus Überzeugung tut.

Bezüglich Deiner Sorge, das er ohne Taufe irgendetwas verpasst:
Wird er nicht. Mit der christlichen Religion wird er in Deutschland ständig konfrontiert werden. Selbst nicht-kirchliche Kindergärten sprechen mit den Kindern natürlich über den Ursprung christlicher Feiertage. Kein Pfarrer wird Euch aus einem Kindergottesdienst werfen. Und in der Grundschule kann man sich vor dem christlichen Religionsunterricht nur schwer retten - selbst wenn man (und das Kind) will.

Grüsse
BiDi

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Guten Morgen,

eben weil ich meinen Kindern alles offen lassen will,
habe ich sie NICHT taufen lassen.
Diese Taufe ist doch eine Entscheidung FÜR einen Glauben.

Meine Große nimmt am Religionsunterricht Teil und bekommt so
diese Art von Glauben vermittelt.
Ich beantworte die Fragen der Kinder so gut ich kann und
vermittle Ihnen, dass es unterschiedliche Glaubensrichtungen
gibt und eben auch Menschen wie mich die keiner Religion angehören.

Alles andere dürfen sie später, wenn sie sich ihre eigenen Meinungen
gebildet haben, selbst entscheiden.

Liebe Grüße
Sunny

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ich kann nicht nachvollziehen, warum du dein kind taufen lassen willst.

du willst ihm deinen nicht-glaube nicht aufzwinen, das kann ich navhollziehen- aber du hast kein problem damit ihm den christliche nglauben aufzuwigen, den du nicht mal kennst?
wraum nicht den muslimischen, den buddhistischen, den jüdischen?
wenn du eh keine ahnung ist spielt das doch keine rollen, welchen glauben du ihm aufdrpückst, oder!?

Ich bin atheistin - habe mic hallerdings serh intensiv mit dem thema glauben/ religionen beschäftigt.
Sicherlich kenne ich die bibel besser als mancher christ.

ich habe ebenfalls den wunsch meinen "nicht-glauben" meinen Kindern nicht aufzuzwigen. aber eben auch keinen glauben vorzukauen, den sie übernehmen sollen.

sie kommen zwangsläufig in einer chrsitlich geprägten gesellschaft mit stark kirchlich geprägten erziehungsinsititutionen mit dem glauben in berührung.

Ich persönlich möchte, daß sie die idee des glaubesn kennenlernen- verschiedene formen von religionen und deren ausübung kennelernen und ich möchte ihnen mitgeben, daß es wertvoll und bereichernd sein kann, glauben zu können.
Zu meinem freundeskreis gehören neben einem Priester und zwei Religionswissenschaftlern, menschen mit unterschiedlichen Religionserfahrungen- daher habe ich keine Bedenken, daß es ihnen vorenthalten bleibt auch die positiven aspekte aus dem glauben kennenzulernen- aber ich werde dennoch stellung beziehen, wen nesum meine eigene gläubigkeit geht.


taufen lasse ich meine kinder sicher erst, wenn diese den wunsch haben- nicht MEIN wunsch soll im vordergrund stehen (weder bei der gläubigkeit noch bei der nicht- gläubigkeit)- also kann ich keinen grund dafür sehen, wie jemand der nichts mit kirche und religion am hut hat, seinem kind diese aufdrücken möchte


lisasimpson

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Hallo,

kann es sein, dass Du mit dem Thema "Mit Glauben nix am Hut haben" selbst noch nicht ganz durch bist? Woher kommt denn Dein "Unglauben"? Für mich hört es sich so an, als würdest Du irgendwo doch "etwas vermissen", besonders jetzt als Mutter eines so kleinen Babys.

Welchen Zugang hattest Du denn als Kind zu dem Thema?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man Kinder hat, sich plötzlich wieder neue Bedürfnisse auftun, und sei es nur der Wunsch nach einem heilen Kinderglauben und einem höheren Wesen, dass seine schützende Hand über einen hält (wenn die Eltern mal nicht zur Stelle sind). Ich wurde als Kind katholisch erzogen, habe als Jugendliche dagegen ziemlich rebelliert, als ich Kinder bekam, war mir aber trotzdem klar, dass ich will, dass sie die Möglichkeit haben, diesen Kinderglauben zu erfahren, was später wird, kann man ja nicht wissen.

Und die Argumentation – sie sollen später selbst entscheiden, was sie glauben, schließt für mich nicht aus, dass man ihnen zumindest „das Angebot unterbreitet“, denn in der Regel kann ich mich nur für etwas entscheiden, dass ich auch kennen gelernt habe. Ich würde an Deiner Stelle mal das Gespräch mit einem (evangelischen?) Pfarrer suchen und ihm von Deinen Zweifeln berichten. Vielleicht hast Du persönlich auch etwas davon?

Grüße snowwhite

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Sorry,

das mit dem Zugang hat sich grad geklärt - wenn Deine Familie selbst mit Kirche nix zu tun hatte, stellt sich die Frage nicht. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass es für Dich gar nicht schlecht wäre, sich mit dem Thema zu beschäftigen, und sei es nur, um dir eine eigene Meinung zu bilden.

Ich finde es beängstigend, Kinder ohne Glauben an etwas aufwachsen zu lassen (wobei es zweitrangig ist, welcher Religion man angehört).

Aber Kindern Atheismus vorzuleben, finde ich persönlich schade.

Gruß snowwhite

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Hallo, informier dich doch selber erst einmal über den christlichen Glauben.
Bei uns gib es "Grundkurse des Glaubens ". Dann bist du wenigsten Informiert.
Außerdem ist es noch wichtig welcher Kirche du nahe stehst.
Zwischen Katoliken und Evangelischen gib es schon einige unterschiede.