mein sohn, knapp 5 beschimpft uns tägl.

hallo

unser sohn ist ansich ein ganz lieber kerl. allerdings sehr willensstark bzw. dickköpfig teilweise jähzornig ohne ende...

wenn es nicht nach seiner nase geht, wird geschimpft, gehauen, geschrien usw. teilweise ist es sehr peinlich auf offener straße oder anderen öffentlichen plätzen...

erst versuche ich ruhig zu bleiben, ich pack ihn dann und es geht nach hause wenn er nicht aufhört...

seit seine schwester auf der welt ist (5 wochen) ist es noch schlimmer. wir beschäftigen uns trotzdem viel mit ihm aber man kann ihm nichts recht machen. schläft die kleine z.b. in ihrem bettchen will er zu ihr rein sie streicheln usw. ich sage dann, dass es jetzt nicht geht, da sie schläft, dann macht er mit absicht krach und beschimpft mich. ich schick ihn dann meist in sein zimmer. er entschuldigt sich dann, aber das ist auch schon so mechanisch und 10 min später gehts wieder von vorne los...

das mit den schimpfwörtern ist ganz schlimm. er beschimpft mich, papa, oma usw. als arschloch, blödmann, fette mama usw...

egal was ich mache, ob ruhig reden, schimpfen, verbote etc... er macht es immer wieder wenn es nicht nach seiner nase geht... das ist sehr unangenhm vorallem wenn es fremde mitbekommen. man kommt da nicht weiter mit ihm, von uns hat er solche wörter nicht und wir sprechen auch nicht in so einem ton miteinander...

das geht schon länger so und ich komme da einfach nicht weiter. es macht mich fertig und ich werde dann schon aggresiv und muss mich beherrschen bzw. in ein anderes zimmer gehen, immer ruhig bleiben geht einfach nicht mehr...

er hört auch überhaupt nicht schmeisst sachen durch die gegend, macht mit absicht richtig lärm das die kleine wach wird... aber am schlimmsten ist wie gesagt das beschimpfen, er hat überhaupt keinen respekt vor uns...

was kann man da machen, es kann ja nicht immer nach seinem willen gehen und wie gesagt die phase geht schon über einem halben jahr so

lg jayda

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hallo!

Also erst mal: dein sohn ist (ja auch schon seit nem halben jahr) in einer schwierigen phase. er ist nicht mehr der prinz- ist entthront worden und muß sich nun erst mal mit seiner neue rollen zurechtfinden.

dann: dein sohn süürt ne menge gefühle, ist wütend, hilflos, sauer, hat angst, usw..
da kan ndoch "ins zimer" schicken wenig dran ändern, oder?!
wen ndir klar ist, daß es 10 minuten wieder von vorne losgeht- dann ist doch das mittel nicht geeigent, oder?!

Was dei nsohn bracuht ist zum einen
die erlabunis sauer, wütend, eifersüchtig zu sein
und zweitens
alternativen wie er mit den gefühlen (sowie mit dem gefühl, das entsteht, wenn "etwas nicht nach seinem willen geht") umgehen darf.
du sagstihm zwar, was er NICHT darf- wie kann er dann aber damit klar kommen?
was machst du, wen ndu sahuer bsit, wen ndu enttäuscht bist, wen ndu wütend bist, eifersüchtig, wen nes dir schlecht geht, wen ndu dsa gefühl hast, nie zu bekommen ,was du gerne möchtest, hilflos und ohne mitspracherecht?

überelgt euch sachen, die er dan nmachen kann (zu hause sind as vielleicht andere als auf der straße), frag ihn, was ihm wohl helfen würde, was DU tun kannst, in den sitatuionen, damit er besser klar kommt, frag ihn, was ER tun kann, überlegt, wo es jetzt schon manchmal gut klappt und lobe ihn dafür.
knüpft da an, wo er es mal geschafft hat (wenn auch vielleicht nur kurz) und überlegt, WAS ihm da geholfen hat

beim "ins zimmer schicken" wird kein mensch lernen seine gefühle so auszudrücken, daß er sie warhnehmen, erleben und sozial adäquat ausdrücken darf.


lisasimpson

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Hallo lisasimpson

Wenn ein Kind ein Geschwisterchen bekommt und du sagst es wäre in einer schwierigen Phase,dann müssten ja früher alle Großfamilienkinder (also jetzt die älteren Geschwister) nen "Knall" haben.Wie haben die das denn ausgehalten?

Solange wie das erste Kind bei allem mit einbezogen wird ,muß es damit lernen zurechtzukommen(nat. sollten die Eltern da helfen).Ist ein Kind denn ein "armes" Kind weil es eine Schwester oder einen jüngeren Bruder hat?Der Sozialkontakt ist doch wichtig.Man kann doch nicht nur kleine Egoisten großziehen,die alles um sich werfen,wenn es mal einen Augenblick lang nicht um sie geht.

Gruß

die jill

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Schwierige Phasen kann man durchaus ohne "knall" überstehen.
Ja- auch früherer generationen kannten das entthronen des erstgeborenen.
und auch damals veränderte sich die welt damit gravierend für das erste kind.

jedoch war dies meist sehr viel früher als mit 5 jähren.
zudem heißt es ja wie gesagt nocht nicht, daß man schwierige phasen nicht gut hinter sich bringen kann.

ich denke (und studien bestäigen dies), daß das erste lebensjahr des ersten kindes für ds junge elternpaar eine sehr schwierige phase ist und daß viele ehen dies nicht (unbeschadet) überstehen.
deshalb zu raten auf Kinder zu verzichten würde doch wohl niemadem in den sinn kommen.

zum studium auszuziehen, weit weg und alleine zu leben ist wohl eine sehr schwierige phase. die erheblich höhrere selsbtmordrate (im verlgeich zu anderen lebensphasen) gibt mir da recht. dennoch würde ich niemals davon abraten- ganz im gegenteil..

nu WENN es zu schwierigkieten in dieser zeit kommt, dann VERSTEHE ich, waron es lieben kann und kann deshlab anders damit umgehen..

und JA: ich persönlich finde geschwisterkinder als serh große bereicherung. deshalb habe ich zwei im abstand von 18 monaten bekommen. sie mußte ndaher(beide) recht schnell geübt im sonzialkontakt werden und ums ich werfen ist nicht groß...

ich denke, du interpretierst da in meinen text etwas, das nicht mal im entferntesten so dort zu finden ist

lisasimpson

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Hallo,

ich glaub den 5-jährigen gehen zur Zeit überall die Pferde durch. Meine Zwillinge sind auch 5 und wir haben auch seit 5 Wochen ein Baby zuhause. Allerdings wurden meine Großen nicht enttrohnt, sie waren (durchs Zwillingsdasein) nie auf dem "Ich bin Mamas Ein-und-alles" Trip.

Mit Schimpfwörtern schmeisen sie uns gegenüber zwar nicht rum, aber sich gegenseitig werfen sie diese schon an den Kopf - eben das, was man von der älteren Cousine und im KiGa so aufschnappt. Wirds mir zu bunt weiße ich sie schon zurecht und frage, ob sie sowas auch von uns hören. Wir dagegen werden nachgeplappert was das Zeug hält. Wir schimpfen (weil sie wieder mal Blödsinn machen, keine Sekunde ruhig sitzen bleiben können, sich balgen oder streiten...), drehen uns rum und schon hört man: bäb bäb bäb bäb bääää ... Da sind sie sich auf einmal auch wieder einig und finden das ganze tierisch lustig. Da könnt ich aus der Haut fahren. Ich weiß immer nicht, ist es angemessen das zu ignorieren, aber irgendwo gehören ja auch Grenzen her. Umgangston möchte schon geübt sein.
Manchmal überhör ich es einfach, manchmal sage ich auch, daß ich in so einem Ton auf gar keinen Fall mit ihnen weiter rede. Ich denk mal, die sind wieder in so ner mysteriösen Sturm und Drang Phase und maaaaal wieder damit beschäftigt heraus zu finden, wie weit man gehen kann #augen

LG Jana

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Stichwort NACHPLAPPERN...Du sprichst mir aus der Seele! Unser Großer hat das erst JETZT, mit 6 (eigentlich bald 7) entdeckt - ich könnte jedes Mal aus der Haut fahren!!! Wir hoffen auch, daß sich das wieder gibt....furchtbar, diese Phase. Vieles kommt natürlich aus dem Kiga....wie kriegt Ihr das am besten hin?

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Ja, indem wir das eben größtenteils ignorieren. Irgendwann wird es hoffentlich uninteressant, wenn von uns keine neuen Aktionen kommen.

LG Jana

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Hallo,

ich weiß es kling in Deinen Ohren verrückt: aber versuch´s mal mit Humor/ Witz:

wenn Du das Gefühl hast dass ihr in eine Situation geraten seid, in der Du nicht mehr weißt was Du noch versuchen sollst und normalerweise zu schimpfen beginnst: schau ihn böse an - und kitzele ihn dann einfach durch... oder "wehre" Dich mit "netten" Schimpfwörtern (z.B. Wursthaut o.ä.) - das führte bei uns dazu, dass aus der ernsten, bedrohlichen Situation plötzlich ein lustiges Spiel wurde...
Wir haben außerdem so ein lustiges tanzendes und singendes Männchen (Beigabe von Mc Doof). Manchmal, wenn ich wieder davor war, eine Schimpftirade loszulassen habe ich mich besinnt und mir statt dessen dieses Mänchen geschnappt und zu der Melodie abgehackt, z.B. wie ein Roboter getanzt/ mich bewegt. Das half mir und die Dramatik der Situation war erstmal gestoppt. Das entwickelte sich dann sogar soweit, dass auch er dieses Männchen genommen hat, anstelle "ausfällig" zu werden.

Ich weiß es erfordert Mut in so einer Streßsituation plötzlich ganz anders zu reagieren - bei uns hat es geholfen und den Streß und die Dramatik aus der konkreten Situation raus genommen - und das hat auch die Gesamtsituation verbessert.

Ein Verusch wäre es ja mal Wert...Alles Gute!

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eine lösung wegen der schimpfworte-sache habe ich nicht.

ich denke, ein halbes jahr hättest du nicht zuwarten sollen - das ist eine zu lange phase. nimm dir jetzt nochmals einen termin vor (zB in zwei monaten) und notier das im kalender. wenn er bis dann noch immer so drauf ist, geh zu einem erziehungsberater. aber mit 80% iger sicherheit verhalten solche death-lines. weil man sie im kopf hat und somit am thema dran ist.
für ihn ist beschimpfen und entschuldigen routine geworden - also ists zu lang so gut gegangen.

daher nur eins:

vergiss den müll mit dem "ruhig bleiben" das ist der grösste schwachsinn, der uns die moderne erziehungslehre vorschreibt. wir sind keine automaten und wir erziehen doch um gottes willen auch keine automaten! wir haben gefühle zu denen wir stehen können. und dann: jede mama hinterfragt sich sofort wenn sie das kind mal anschreit oder eben nicht "herr der lage" war. das ist doch schwachsinn. statt freude an der erziehung zu haben, hat man permanent druck und ein schlechtes gewissen.

ich meine jetzt um gottes willen nicht, dass du einfach dem impuls folgend dein kind schlagen sollst - - das geht gar nicht. aber du darfst durchaus "nicht ruhig" sein. du darfst wütend oder traurig werden und ihm das zeigen. (du solltest nicht gerade weinen - mama ist mama und hat somit schon der situation gewachsen zu sein, sie hat stark zu sein und beschützen zu können) aber sie darf temporär verletzbar oder traurig oder wütend sein.
ich meine: wenn dein kollege dich unfair behandelt oder dich beschimpft - du würdest wohl kaum aus dem büro gehen, ruhig durchatmen und dann sanft sagen, dass das jetzt ggf. nicht ganz so nett war.... sondern du würdest bei öfterem vorkommen durchaus auch mal wütend antworten, die türe knallen - eine grenze zeigen. oder hilfe vom chef holen. oder das androhen...

somit könntest du durchaus auch schimpfen, wütend werden, laut werden, traurig sein - oder sagen, dass er diese worte ncith benutzen darf, weil das in unserer gesellschaft nicht verhält.

ganz ein anderer ansatz wäre, ihm die hässlichen worte "kaputt" zu machen. zB "okay, ja ich bin ein fettes mami. aber du bist dafür sehr unhöflich - das ist schlimmer." mach aber nicth ihm und seinen körper runter, sondern kritisier lieber sein verhalten. Also nicht "du bist ein dummes kind. sondern eher "du verhälst dich dumm". aber das ist im eifer des gefechts sehr schwer und daher würde ich lieber erstmal einen temrin vornehmen bis wann ihr die situation im griff haben solltet (längstens noch einen monat) und dann mal situativ reagieren, nach herz und gefühl und liebe und nicht nach schulbuch den raum verlassen.

wer verlässt denn den raum, bei erwachsenen? klar, man atmet mal durch - aber man will die situation doch auch mal klären. auch wenns mal emotional wird. das ist doch normal. das ist doch menschlich.