Wieviel Regeln und Konsequenz brauchen Kinder?

Hallo,

Frage steht ja schon oben, das wird sicherlich sehr kontrovers diskutiert werden...

Wie ich überhaupt auf sowas komme:
immer wieder stelle ich in meinem Freundeskreis fest, dass viele Kinder heute so gut wie keine Regeln mehr zu Hause erfahren bzw. Konsequenzen, wenn sie dagegen verstoßen.

Ich habe beruflich mit Kindern zu tun gehabt und festgestellt, dass für Kinder Regeln und Rituale sehr wichtig sind, auch, damit sie sich sicher fühlen. Und auch Konsequenzen, wenn etwas nicht eingehalten wird.
Besonders in Erinnerung ist mir das Kommentar eines vierjährigen, der gemeint hat, dass er sich bei mir wohl fühlt, weil er genau weiß, was er darf und was nicht!

Meiner Meinung nach wird teilweise Kindern viel zu schnell nachgegeben, und noch weniger Benehmen beigebracht.

Zum Beispiel neulich, als uns Freunde mit einer fünfjährigen Tochter besucht haben, die aus allen möglichen Schubladen unserer Wohnung einfach Sachen genommen hat.
Das Kommentar der Eltern war, dass wir halt vor ihrem Besuch alle Schubladen absperren sollten, würden sie zu Hause auch machen.
Hallo????
Sie sind zu Gast in meiner Wohnung, und wenn das Kind das nicht jetzt lernt, dass man das bei Fremden nicht macht, ja, wann denn dann?

Oder, und das finde ich noch schlimmer, es werden Androhungen gemacht, die dann nicht eingehalten werden.
Als mein Patenkind (fast 3 Jahre) immer wieder mit dem Spielzeugtelephon auf die Glastür eingeschlagen hat, habe ich gesagt, noch einmal und es ist weg.
Natürlich hat er es wieder gemacht, daraufhin hab ich ihm das Spielzeug weggenommen....fast hätte ich lachen müssen über sein überraschtes Gesicht, frei nach "ui, die macht tatsächlich, was sie sagt"

Sind Regeln nun wirklich so veraltet und werden nur in Erziehungsratgebern praktiziert, oder auch im realen Leben??

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da wir hier offenbar grad beim phrasendreschen sind geb ich mein neuerworebens sprüchlein gerne zum besten:

"das ist doch des wahnsinns knusper beute" so ganz ohne Reglen und rituale

lisasimpson

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Hallo,

also bei uns gibt es Regeln, manche denken zu viele und zu hart durchgesetzte, aber ich denke, dafür bin ich in anderen Bereichen nachgiebiger. An die bestehenden Regeln muss man (für meinen Mann und mich gibt es ja auch welche) sich auch halten.
Wenn Maximilian etwas tut, was er nicht soll, hat es Konsequenzen. Und wenn er dann bockt gehe ich zwar auf seine Gefühle ein aber nehme die Konsequenz nicht zurück. Beispiel: er schiebt seinen Stuhl über den Boden (macht Streifen und ein schreckliches Geräusch) ich sage ihm, dass er ihn tragen soll (kann er!) beim zweiten Mal sage ich ihm das der Stuhl weg kommt wenn er ihn weiter über den Boden schiebt, beim nächsten mal ist der Stuhl weg. Und wenn Maximilian dann schreit, dann erkläre ich ihm das er die Wahl hatte. Nach einer Weile sieht er es dann ein.

Ich muss aber zugeben, dass mir manchmal die Ideen für eine logische Konsequenz fehlt. Noch kann ich ihn dann ablenken und ich hoffe, dass je älter er wird ich auch immer weiter dazu lerne.

Liebe Grüße
Sabine

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Ohne Regeln und Konsequenzen funktioniert das Leben nicht. Klare Sache.

Wie alt sind deine Kinder?

Gruss
agostea

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Hab noch keine, hatte beruflich viel mit Kindern zu tun...vor allem mit vielen Kindern, ohne Regeln geht da gar nix mehr....

Ich denke zwar auch, dass es ein Unterschied ist, ob man 24Std. Kinder hat oder nur tageweise, allerdings ist dies ja mal eine grundsätzliche Frage gewesen, ob ich da zu altmodisch denke....

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Meine Freundin ist Erzieherin und arbeitet in einem KiGa--sie war immer völlig verzweifelt, weil sie locker 20 Kinder im Griff hatte, aber nicht ihren eigenen Sohn ;-)

LG schnabel

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Huhu,

richtige spezielle Kinderregeln haben wir hier so gut wie nicht, wir haben Familienregeln, an die sich alle halten müssen.
Wenn wir zu Besuch sind, dann ist es für meine Kinder völlig klar, dass sie nicht überall dran gehen--ich erkläre dann immer, dass meine Kinder umgekehrt ja auch keine Leute in ihrem Zimmer haben wollen, die an alle Sache gehen und überall wühlen.
Strafen gibt es hier nicht, nur logische Konsequenzen.
Und ich gebe immer mehr Verantwortung ab--also wenn der Große seine Schulsachen nicht packt, dann steht er zB ohne Flöte im Unterricht und da dazu keine Lust hat, denkt er dann auch daran sie einzupacken.
Ansonsten finde ich es sehr wichtig angedrohte Konsequenzen auch nach 1 Vorwahrnung in die Tat umzusetzen--ich kenne in meinem Umfeld sehr viele Mütter die den ganzen Tag lehre Drohung vor sich hersabbeln und das ist verschwenete Energie ;-)


LG schnabel

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leere Drohungen, meine Güte #schwitz

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Theoretisch haste recht... Aber das Leben ist keine Theorie. Regeln aufstellen ist ja gut und schön. Aber diese müssen ständig angepasst werden. Es ist gar nicht möglich starre Regeln zu halten im Alltag. Wenn meine Kinder gerade einen drastischen Entwicklungssprung machen und wir als Eltern das nicht sofort schnallen, gibt es Reibereien um veraltete Regeln und wir müssen eine neue Routine finden. Für Außenstehende mögen solche Phasen sehr chaotisch wirken.
Ich denke nicht, dass sich das Familienleben mit dem Leben in der Kita oder Schule vergleichen lässt. Klar zu Hause werden diverse Grundsteine gelegt, aber der Gruppenzwang und die Gruppenstrukturierung wirken ganz anders.
Deshalb: Hebe dir die Diskussion auf, wenn du selber eine Rasselbande zu Hause hast.
Ich bekomme meinen Beruf auch besser hin als mein Privatleben. Was ich im Beruf können muss, habe ich ausführlich (und theoretisch) lernen können. Aber was zu Hause im Alltag passiert, darauf kann man sich nicht vorbereiten...

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Hallo,

"Zum Beispiel neulich, als uns Freunde mit einer fünfjährigen Tochter besucht haben, die aus allen möglichen Schubladen unserer Wohnung einfach Sachen genommen hat.
Das Kommentar der Eltern war, dass wir halt vor ihrem Besuch alle Schubladen absperren sollten, würden sie zu Hause auch machen. "

hier benehmen sich aber die Eltern schlecht, und nicht das Kind. Dem Kind wurde offensichtlich nie beigebracht, das fremde Sachen (Schubladen) tabu sind, also hat sich das Kind bezogen auf das, was es weiß, richtig verhalten.
Eltern, die keine Eriehung genossen haben, und ihr Kind entsprechend ihrer nicht vorhandenen Kinderstube erziehen, könnten nie meine Freunde sein.

An deiner Stelle hätte ich dem Kind gesagt, dass es nicht an meine (deine) Sachen einfach so rangehen darf. Wenn die Eltern wirklich "Freunde" von dir sind, hätten sie deine Ansage akzeptiert. Ich vermute aber, dass Prinzesschen über alles geht, und sie beleidigt deine Wohnung verlassen hätten.

"Als mein Patenkind (fast 3 Jahre) immer wieder mit dem Spielzeugtelephon auf die Glastür eingeschlagen hat, habe ich gesagt, noch einmal und es ist weg.
Natürlich hat er es wieder gemacht, daraufhin hab ich ihm das Spielzeug weggenommen....fast hätte ich lachen müssen über sein überraschtes Gesicht, frei nach "ui, die macht tatsächlich, was sie sagt" "

Das muss nicht gleich bedeuten, dass das Kind zu Hause wie von Sinnen auf Glastische eindreschen darf. Vielleicht hat dein Patenkind dich immer als eine Person angesehen, die alles erlaubt ;-)

Ja, Kinder brauchen Regeln und Konsequenzen, um sich sicher zu fühlen und zu glücklichen Menschen zu werden, davon bin ich überzeugt.

LG,
J.

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Hallo,
nach Schilderungen befreundeter Lehrerinnen, unterschiedlicher Schulformen und Altersgruppen-----würde ich sagen: es wird immer weniger erzogen.Ist ja auch mühsam;-)
Nichterziehen wird oft fälschlicherweise als freie Erziehung bezeichnet.
Ich hatte hier schon 13 jährige ,die ungefragt die Zimmer inspizierten und Schränke und Schubladen öffneten ( beim Kühlschrank hätte ich es vielleicht noch akzeptieren können)
Klare Ansagen sind hier gefragt.
Wir haben unsere Familienregeln-längst darf ich die " Früchte ernten", trotz zweier Pubertierender.:-)

L.G.

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>>>Nichterziehen wird oft fälschlicherweise als freie Erziehung bezeichnet. <<<

Und läuft oft unter dem Arbeitstitel:"MEIN Kind soll sich frei entfalten" ...

Dass diese Entfaltung zum Teil auf Kosten anderer geht, ist ja egal, das eigene Kind ist der Nabel der Welt.

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da wäre ich sauer geworden. unsere ist 2 und macht so was natülich nciht, sie fragt wenn wir wo zu besuch sind ob sie das plüschtier haben kann oder oder oder.
natürlich, mach ich auch dass was ich ich ihr ankündige, bei uns gibt es viele regel, naja soviele auch nciht, aber wenn sie was nicht darf sage ich es einmal, beim zweiten mal ist es weg. regeln sind super wichtig,
so finde ich es auch nciht i.o., wenn kinder in gaststätten rumlaufen, da ist man zum essen und das kind bleibt am tisch sitzen, unser hat da was zum malen dabei, da sie mit 2 ja noch nicht so gern 2 stunden sitzen bleibt, beim essen, es dauert da ja immer etwas länger, also kann sie malen.

wir haben auch solche freunde, allerdings mit 3 kinder, die würden so was auch machen, da kommen auch solche sprüche wie ihr hättet die sachen hochstellen müssen, .....

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Mir ist Heute aufgefallen, das es hier bei vielen die Regel gibt...einfach machen lassen...und später beschweren ;-)

Ist doch denen egal, sie müssen es nicht wegräumen....

Kinder können sich doch in diesem Zeitalter selber erziehen...und alles die "dagegen" sind, sind Kinderfeindlich und doof ;-)

Habe heute wieder mal viel gelernt....

Nun im Ernst....bin vollkommen deiner Meinung!!! und hätte genauso gehandelt wie du.

Lg Tanja...die heute nacht Von Tellern und Löffeln träumt *g*