4 Jahre und wieder in die Hose machen

Hallo ihr Lieben,
unsere Tochter ist im März 4 jahre alt geworden. Leider macht sie jetzt wieder in die Hose, sei es groß oder klein.Man merkt das sie muß,bittet sie auf Klo zu gehen.Da kommt nur ne ich muß nicht oder ich habe eh schon gemacht. Was kann ich machen?? Ziehe sie kommentarlos um sage ihr das es nicht schön ist und sie doch auf die Toilette gehen kann. Nur es bringt nichts und so langsam liegen meine Nerven blank.
Liebe Grüße und schöne Ostertage

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Was man machen kann, ist sicherlich schwierig zu verallgemeinern. Zunächst einmal könnte man den Kinderarzt aufsuchen, um auszuschließen, dass es eine organische Ursache hat.

Wenn das ausgeschlossen ist, müsste man als Elternteile mal in sich gehen. Gab es in letzter Zeit irgendwelche nennenswerten Veränderungen im Leben ihrer Tochter? Schwangerschaften, Umzüge, Trauerfälle im näheren Umfeld oder vergleichbares?

Ansonsten - was sagt Ihnen Ihr Bauchgefühl? Sind es Unfälle, macht sie das absichtlich (Aufmerksamkeit, Provozieren, Grenzen testen) oder ist es ihr einfach nur egal, i.S.v.: „Nö - keine Lust“? Bei der Altersgruppe ist leider alles denkbar, man sollte sich halt nur als Elternteil in den unterschiedlichen Situationen unterschiedlich verhalten, von daher sollte man hier schon ein „Bauchgefühl“ haben.

Aus Ihrem Beitrag kommt unterschwellig hervor, dass sie eher auf ein: „Nö - keine Lust“ tippen. Das Problem bei 4-Jährigen ist, dass es ihnen vom wahrnehmen eines „Ekels“ betrachtet ziemlich egal ist, eine Toilette zu benutzen oder die Hose. Kinder differenzieren aber i.d.R. anhand der Windel zwischen „Baby“ und „großer Junge/Mädchen“ - daher wollen viele Kinder dann von alleine trocken werden und werden dann auch nicht mehr „rückfällig“. Von wem kam denn damals die Idee, die Windel wegzulassen? Von den Eltern oder vom Kind?

Grundsätzlich würde hier natürlich helfen, viel über die „große Mädchen“-Schiene zu reden und zum anderen auch, dass ihre Tochter den „Schaden“ weitestgehend selbstständig in Ordnung bringt. Hose waschen, aufhängen, falten, in den Schrank legen etc. Kinder finden das in der Regel nicht so toll. Ich würde es dann einfach mal so rum versuchen, wenn ein „diesem Verhalten keine besondere Aufmerksamkeit schenken“ nicht funktioniert. Man könnte es auch mal mit einem Belohnungssystem versuchen. Kurzfristig 1-2 Gummibärchen können da manchmal Wunder vollbringen. Wenn auch das nichts bringt, würde ich - als ultima ratio - mir mal ihren Gesichtsausdruck angucken, wenn man das Wort „Windeln“ wieder ins Spiel bringt.

Grundsätzlich - wenn Sie merken, dass sie muss; bringen Sie sie einfach auf die Toilette. Dem Kind könnte das unangenehm genug sein, dann doch lieber wieder von alleine zu gehen. Denn eigentlich wollen die in dem Alter ja schon alle „große Mädchen“ sein.

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Hallo
Zitat
***Zunächst einmal könnte man den Kinderarzt aufsuchen, um auszuschließen, dass es eine organische Ursache hat.

Wenn das ausgeschlossen ist, müsste man als Elternteile mal in sich gehen. Gab es in letzter Zeit irgendwelche nennenswerten Veränderungen im Leben ihrer Tochter? Schwangerschaften, Umzüge, Trauerfälle im näheren Umfeld oder vergleichbares? ***

Sind Sie auch der Meinung ,wenn diese Punkte oder zumindest einige davon zutreffen,dass man genau so vorgehen sollte / könnte,wie von Ihnen beschrieben?

Ich frage deshalb ,weil wir dieser Erfahrung selber schon gemacht haben,der damaliger Pschologe hat uns auch solche ratschläge gegeben ,die leider noch vieles schlimmer gemacht haben.Ein Kind was traumatisiert ist (leider wollte dieser Psychologe es gar nicht glauben ,dass mein Kind traumatisiert ist) mit einer Windel zu drohen oder es den Dreck selber beseitigen lassen ,was er zwar zwischedurch auch von alleine gemacht hat ,damit es ja keiner merkt ,dass ihm etwas unagenehmes passiert ist,allerdings wenn man ihn dazu aufforderte ,sich noch mehr erniedrigt und schlecht gefühlt hat.
Wir haben alles ausprobiert was in unserer Macht stand,es gab zwischendurch fortschritte doch auch viele Rückfälle und das 2 jahre lang.
Ich habe das Vertrauen zu dem (und auch den) Psychologen verloren ,weil er vieles noch schlimmer gemacht hat ,als es sowieso schon war.
LG Ewa

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Ich würde stark davon abraten, dann so vorzugehen. Das bezog sich hauptsächlich auf die Ursache: „Nö - keine Lust“.

Bei organischen Sachen wird der Kinderarzt entsprechend „vorschlagen“, wie es weitergehen sollte. Bei einem 4-Jährigen wird das der Ratschlag - wenn z.B. hormonbedingt - sein, zu warten, bis sich das Problem von selbst löst oder das Kind älter und die Situation für das Kind selbst untragbar wird. Bei den meisten Eltern ist das dann mit der ersten Klassenfahrt des Sprösslings soweit. Mal einzelne Übernachtungen bei oder mit anderen Kindern kann man eigentlich mit Windeln, die unter dem Pyjama wie eine normale Unterhosen aussehen, für das Kind sehr angenehm lösen. Dann ist das Hauptproblem (Scham) relativ gut gelöst.

Wenn es bedingt durch irgendwelche Veränderungen / Erlebnisse ist, braucht ein Kind eigentlich Ruhe, Sicherheit, Eingewöhnung, Zeit und möglichst wenig Stress, wenn ein „Unfall“ passiert. Aber auch hier kommt es darauf an, was überhaupt vorgefallen ist. Ist das Thema denn bei Ihnen noch aktuell? Wenn ja, müssten Sie mal genauer werden. Gerne auch per Privatnachricht, falls Sie das Thema lieber nicht hier ansprechen wollen.

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