Mein Sohn will nicht in die Spielgruppe

Hallo!

Mein Sohn ist jetzt fast 3,5 Jahre alt, in der Gemeinde, in der wir leben, gehen die Kinder aber erst zwischen 4 und 5 Jahren in den Kindergarten (für ihn wäre nächster August Kindergartenstart). Vorher können die Kinder in eine Spielgruppe gehen, das sind 2,5 Stunden höchstens 2 Mal pro Woche. Nun, eine solche Spielgruppe gibt es in dem Haus, in dem auch das Familienzentrum ist, und da geh ich mit den Kindern regelmäßig hin. Mein Sohn wollte immer in der Spielgruppe bleiben, so dass ich ihn letztes Jahr schon angemeldet hab - es war ein Flop. Er hat nur geweint, und ich sollte die ganze Zeit mit ihm da bleiben, also haben wir es sein gelassen (natürlich nach Absprache mit der Spielgruppenleiterin). Er war ja noch recht klein, sein Bruder gerade geboren... Wir haben abgemacht, dass er gehen darf, wenn ER will.
Dies Frühjahr hat er dann gesagt, er möchte gehen, es ging dann aber erst ab August von der Spielgruppe her. Und jetzt? Das gleiche Theater wie letztes Jahr. Das erste Mal hat er nur geweint, dann ging es mal gut, dann wieder nur geweint, und heute hat er schon angefangen zu schreien als ich gesagt habe ich muss ihn anziehen um zu gehen. Er war durch nichts zu überzeugen.
Ich weiß jetzt wirklich nicht, was ich tun soll. Ihn auf jeden Fall hin bringen? Ihn zu Hause behalten und es später nochmal probieren? Ich hab schon Angst vor dem Kindergarten, gibt es denn Hoffnung, dass er bis nächstes Jahr so reif ist, dass er nicht mehr weint? Mein Mann wollte ihn heute so hinbringen, aber das hätte geheißen, ihn unter Geschrei und Gewinde anzuziehen, und ihn dann unter den Arm geklemmt hinschleppen - das kann doch nicht das Richtige sein?
Ich bin für jeden Ratschlag dankbar.
Liebe Grüße
Sabine

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warum möchte dein sohn nciht hin? ich denke mit 3,5 kann er sich doch schon gut äußern, oder?

habt ihr in der gemeinde kontakte - ggf. zu anderen kindern? welche aus der gruppe? dann wäre er dort nicht direkt "alleine" sondern hätte erstmal einen kumpel.

so hats bei uns prima geklappt.

glg

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Er sagt gar nichts dazu. Er will nicht und fertig.
Er kennt die Spielgruppenleiterin, sie kommt mit ihren Kindern auch oft ins Familienzentrum. Und sonst ja, sicher haben wir Kontakte, er kennt auch viele Kinder - nur jetzt mit ihm in der Mittwochgruppe ist keines, das er besser kennt.

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Hi puiu,

da es wirklich überhaupt keinen Grund zu geben scheint, warum dein Sohnemann nicht in die Gruppe will -außer, dass er halt nicht "sollen will"....

... ehrlich?
Ja, unter den Arm klemmen, hinbefördern und ein paar deutliche Worte mit ihm reden.
Sage ihm, dass es jetzt keine Diskussion mehr gibt.
Dass du "die Bestimmerin" bist und etwas Wichtiges zu erledigen hast.
Verabschiede dich von ihm - egal wie hysterisch er sich vehält - mit: Ich wünsche dir viel Spass mit den anderen Kindern. Und ich freue schon darauf, dich in zwei Stunden wieder abzuholen.
Klammert er sich fest, dann löse ihn von dir.

Ihr habt einen klugen und starken Sohn.
So gesehen könnt ihr sehr stolz darauf sein, dass er mit Vehemenz "seine Welt" verteidigt.
Aber, er sollte auch lernen dürfen, dass er sich außerhalb davon Raum schaffen kann.

Ihr helft ihm "in die Freiheit" - auch wenn er schreit und euch das Herz blutet.
Doch er muss spüren, dass ihr es besser wisst und konsequent seid auch bei "Rückfällen".

Keine Sorge, ihr fügt ihm keine seelischen Schaden zu damit. Er wächst dran und wird es auch bald merken.

LG, fascia, die das alles auch schon erlebt hat...

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Hallo Fascia

Das "unter den Arm klemmen und hinbringen" liegt mir eben nicht, ich hab auch Angst, dass er dann erst Recht nicht mehr hin will. Er hat eh zur Zeit so eine Phase, er kommt jede Nacht schon früh in unser Bett und ist sehr anhänglich.

Wir fahren für 2 Wochen weg, dann sind Ferien - heute haben wir ein tolles Backset gesehen, mit dem große Jungen Mami beim Backen helfen können, und ich hab mir gedacht, wir fangen nach den Ferien sozusagen von vorne an; ich geh anfangs mit ihm mit, bleib bis er sich sicher fühlt, und wenn er dann ein paar Mal brav war und nicht geweint hat, dann bekommt er das Backset.

Wenn das auch nicht funktioniert hoffe ich eben darauf, dass er nächstes Jahr reifer ist.

LG
Sabine

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Solange Sie aus beruflichen (zeitlichen) Gründen nicht darauf angewiesen sind, ihn in dieser Spielgruppe zu lassen und er da auch nicht hinmöchte, sehe ich keinen Grund, ihn da gegen seinen Willen hin zu bringen. Es ist immer schwer, in die Psyche eines 3-Jährigen zu blicken, aber, er wird sich auf Grund seines kleinen Brüderchens (das bei Ihnen bleiben darf) abgeschoben fühlen. Ich denke mal, dass ist momentan seine Motivation, die er - auf Grund seines Alters - aber noch nicht erfassen und Ihnen daher auch nicht wird sagen können.

Zum Thema Kindergarten: 11 Monate sind für einen 3-Jährigen fast noch ein halbes Leben. Sie werden ihn (von seiner Entwicklung her betrachtet) in 11 Monaten gar nicht mehr wiedererkennen können. Wenn Sie im Juli nächsten Jahres aber noch immer die Befürchtung haben, dass es mit dem Kindergarten problematisch werden könnte, reicht es, Ihren Sohn einfach etwas intensiver auf diesen neuen Abschnitt in seinem Leben vorzubereiten.

Es gibt viele schöner Bücher, die Kindern den Kindergarten illustrativ nahebringen. Viel reden, viel erklären, viel kuscheln und ihn verstehen lassen. Ihn selbst erzählen lassen, was er meint, was ihm dort Spass machen wird, was er meint, was ihm dort keinen Spass machen wird, worauf er sich freut, wovor er Angst hat. Erzählen Sie ihm einfach ein paar schöne Geschichten aus Ihrer eigenen Kindergartenzeit. Außerdem erreichen Sie bei einem 4-Jährigen sehr viel über die "Großer Junge"-Schiene. Dann wird es da auch keine Schwierigkeiten geben mit dem Kindergarten.

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Danke für die Antwort!

Nein, ich bin nicht darauf angewiesen, ihn hinzubringen, ich bin Hausfrau. Ich wollte ihm nur ermöglichen, auch mal ohne mich mit Gleichaltrigen zusammenzusein, er schien das ja auch zu wollen - zumindest hatte er das gesagt. Es hat auch ein Mal gut geklappt, und er war nachher schon recht stolz auf sich.
Aber seine Verzweiflung heute Morgen war auch echt... Und er hat zur Zeit eine sehr anhängliche Phase, er kommt jede Nacht schon früh (manchmal schon um 12, meistens vor 2) in unser Bett.
Wir haben ihn darauf vorbereitet, würde ich sagen, wir haben immer wieder darüber gesprochen, wie es da sein wird, dass er Kollegen haben wird, wie sein Vater, dass sie dann da alle zusammen essen, und basteln, und Lieder singen, dass er mit den tollen Spielsachen spielen darf -
Ich hab auch eine Tagestochter, die seit diesem Jahr in die Schule geht, die hat auch sehr Reklame gemacht für Spielgruppe und Kindergarten.

Wir fahren jetzt 2 Wochen lang weg, nachher sind Ferien; ich hatte mir gedacht, dass wir es vielleicht nachher noch einmal probieren könnten, dass ich anfangs mit ihm da bleib, und erst weggeh, wenn er sich sicher fühlt, und ihm dann etwas Schönes verspreche, was er bekommt, wenn er ganz brav war, ein "Große Jungen Geschenk". Wenn es auch so nicht klappt dann lass ich es ganz bleiben. Dann warten wir eben auf den Kindergarten...

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Wie meine Vorschreiberin schon schrieb: Ihn hinbringen ohne Diskussion!

Warum ermöglichen heute soviele Eltern ihren Kindern, Entscheidungen zu treffen, die sie nicht treffen können oder sollten? Viele Probleme sind so hausgemacht.
Was wäre, wenn Du schon wieder gearbeitet hättest, Du hättest ihn dann ja auch abgeben müssen.

Wenn ihr das Theater weiter mitmacht, wird euer Sohn immer wieder schreien und sich weigern. Was ist wenn er zur Schule muss?

Es gibt Entscheidungen, die solltet ihr ohne Zustimmung Eures Sohnes treffen, wenn er für sich entscheiden könnte, bräuchte er keine Eltern!

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Danke für deine Antwort!

Das liegt mir eben nicht so, das "unter den Arm klemmen und hinbringen". Ich denke auch, er hat Gründe, die er mir nicht erklären kann, denn er hat es ja versucht. Er war drei Mal da, von Anfang bis Ende, zwei Mal weinend, das Mal in der Mitte war gut. Aber wenn er schon von zu Hause an weint und schreit, dann kann ich ihn nicht hinbringen.

LG
Sabine

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Hallo Sabine,

ich bin der selben Meinung wie "jazzbassist". Wenn Du nicht auf die Betreuung angewiesen bist, halte ich es für besser, wenn ein Kind in diesem Alter nicht gezwungen wird, in einer Fremdbetreuung zu bleiben.

LG Sabrina

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Danke.
LG, Sabine

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Liebe Sabine,

nochmal ich...

Das ist doch mal was: Hier spiegelt sich ganz deutlich, wie die Diskussion auch auf anderen Ebenen - bis in die hohe Politik und Erziehungswissenschaft abläuft.

Daher: Wie du dich auch entscheidest - es wird doch immer richtig sein, wenn es mit Liebe gatan ist.

Ganz sicher.

Schönen Urlaub! Katrin.

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Liebe Katrin

Das ist sehr nett von dir, das zu schreiben. Und es ist ja so, dass ich alle Seiten verstehen kann, aber letztendlich kann ICH nur das tun, womit ich mich auch wohlfühle...

Ach ja, Erziehung ist ein sehr schweres Handwerk - und was immer man auch macht, manche finden es total falsch :-)

Dir auch alles Gute
Sabine

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Hallo Sabine,

ich kann mich der Meinung Katrins nur anschließen.
Das was dein Sohn durchlebt ist auch eine Art Reifeprozess, es kann sein, dass er mit einmal von selber zu "den Kindern gehen möchte".Er spürt auch unterschwellig, dass du ihn nicht gern gegen seinen Willen und mit Zwang in Fremdbetreuung geben möchtest.Ich denke das die Mütter ihren Mutterinstinkten ruhig mehr vertrauen dürfen, denn das ist DAS Gespür das nur Du für dein Kind hast.Wenn du Hausfrau bist, und er weiter daheim bleiben könnte, dann belass es dabei.Du wirst merken,wenn er soweit ist.Indessen genieße es einfach dein Kind so lange bei dir haben zu können, das Privileg haben heute leider nicht mehr alle Frauen.
LG Apfel

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Einen wunderschönen Guten Abend!!!!!

Ich bin stolze Mama von drei Kindern im Alter von fast 5 Jahren, fast drei und einem Jahr.
Ich habe das Glück nicht auf meinen früheren Job angwiesen zu sein und darf glücklich und zufrieden zu Hause bleiben.
Meine Kinder besuchen keine Spielgruppe und auch keinen Kindergarten und sie sind glücklich damit. Sie haben dennoch eine Menge Freunde und stets und ständig Kontakt zu anderen Kindern.
Mein Großer möchte einfach nicht in den Kiga und ich oder besser gesagt wir akzeptieren das. Warum sollte man sein Kind zwingen wenn man nicht muß????? Er freut sich auf die Schule aber Kindergarten passt nicht in seine Lebensplanung.
Es gefällt ihm zu Hause einfach zu gut!!!!! Wir unternehmen viel, wir lernen viel, wir lachen viel, wir haben einfach eine Menge Spass!!!!! Die Erziehung meiner Kinder liegt mir sehr am Herzen und hat für mich oberste Priorität.Bevor ich 200 Euro für einen Kiga-Platz von 9-12 ausgebe, bezahle ich davon lieber eine Putzfrau.
Die Kinderheit der Mäuse ist so kurz, mit der Schulzeit beginnt der Ernst des Lebens, warum muß man sich vorher so viel Probleme schaffen?
Ich genieße einfach jede Minute mit meinen Kindern.

Gib Deinem Sohn die Zeit die er braucht!!!!!

LG
Silke