Trotzphase... das ist ja viel schlimmer als erwartet...

Hallo,

ich bin momentan etwas "geschockt", was aus meinem Baby geworden ist... Ich bin beruflich selber im pädagogischen Bereich tätig gewesen, habe viele Jahre geistig behinderte Menschen betreut und dachte daher, dass ich eigentlich ein dickes Fell habe und mit Trotz und Bockigkeit gut umgehen könnte. Tja, beim eigenen Kind sieht das wohl ganz anders aus. Die letzten Monaten waren sehr ruhig bei uns, Jonas war zwar schon immer wild, aber dennoch ein Sonnenschein, mit dem jeder gut zurechtgekommen ist... Dass das Alter zwischen 2 und 3 sehr anstrengend wird, war mir klar, aber dass es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht...
Innerhalb von wenigen TAgen hat sich alles total geändert. Aus dem Sonnenschein ist ein aggessives Kleinkind geworden... Er brüllt und schreit bei jeder Gelegenheit, schlägt, tritt, zieht gezielt an meinen Haaren und lacht dabei #schock #schmoll Getränke werden bewußt ausgeschüttet... Vor allem das Treten udn Schlagen verletzt mich irgendwie schon. Ich weiß gar nicht, woher er das hat. Er steht einfach nur noch unter Strom, rennt wie irre in der Gegend umher, reißt alles runter... Bei dem schönen Wetter gehen wir schon viel raus, aber um seinen Energiepegel abzusenken, hilft es leider gar nicht...

Er war schon immer ein Kind mit sehr lauter Stimme, nun hat er entdeckt, dass mich das stört... Wenn ich ihn auf dem Arm habe, kreischt er nun ständig so laut und hoch los, dass ich dann auf dem Ohr für einige Sekunden nichts mehr höre. Es tut richtig weh und er findet meine Reaktion jedesmal furchtbar lustig... ich hab keine Ahnung, wie ich ihm das abgewöhnen kann...

Momentan bin ich einfach gefrustet, nachdem die letzten Monate so wunderschön und (meist) harmonisch waren und das nur noch Stress und ich bin mittlerweile echt gereizt...

Sorry für das viele Wirrwarr...

LG, mama78 und Jonas, 21 Monate

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Hallo,

fast hätte ich geschrieben: "Willkommen im Club!" Aber diese (!) Phase liegt ja bei uns doch schon etwas zurück. (Wir hatten gerade die "ich-mach-dass-meine-mama-bald-ins-irrenhaus-kommt-und-teste-meine-und-ihre-grenzen-bis-zum-absoluten-wahnsinn-Phase) (auch sehr schön;-))

Wie Du damit am Besten umgehen kannst, kann ich Dir nicht sagen, da jedes Kind anders ist. Ich würde mich sooo nicht anbrüllen lassen, da müsste mein Kind danach erst mal ohne mich auskommen und in seinem Zimmer darüber nachdenken, warum mir jetzt das Ohr weh tut und wie sich sowas künftig vermeiden lässt. Aber wie gesagt, das ist sicher von Kind zu Kind verschieden. Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen, dass es bei uns immer so war. Nach jeder dollen Phase kam ein riesiger Entwicklungsschritt bei Lina. Nach der letzten (soeben erwähnten) Phase, die mich wirklich teilweise an den Rand der Verzweiflung brachte, muss ich nun feststellen, dass sich meine kleine Tochter von uns gelöst und sich nach außen orientiert hat. Sie war immer extrem klettig, nun schläft sie plötzlich sogar auf eigenen Wunsch bei unseren Freunden oder verbringt den Nachmittag bei ihrer Freundin ohne mich, das alles wäre noch vor 3 Monaten undenkbar gewesen.

Du siehst, es gehört wohl dazu. Und noch einen Trost hab ich, viele Mütter "vergessen" nach den Phasen die Schwierigkeiten und irgendwann ist das liebste Kind auch immer lieb gewesen ;-)

Liebe Grüße und viel Geduld und Kraft
Maja mit Lina, 04.01.05

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Mein Sohn hatte diese Phase von ca. 2-4 Jahren.Es war absolut anstrengend.Wenn Nico abends im Bett war,habe ich oftmals geheult ohne Ende und war am verzweifeln.Alle Anstrengungen,dem Treiben entgegenzuwirken,waren erfolglos.Ich kann Dir nur eins raten: weiterhin Grenzen setzen und nicht aufgeben.Diese Phase muss man einfach aussitzen.Eines Tages wachst Du auf und alles ist anders.

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Das liegt eindeutig an der schlechten Erziuehung!

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hi,

schlechte Erziehung, was? Das kann man leicht sagen wenn man Kinder hat, die sehr einfach sind.
Früher, als ich keine Kinder hatte und beim Arzt Kinder sah, die eben gerade in dieser Bockphase waren, dachte ich mir, mein Kind wird besser erzogen, so lass ich mir nicht auf der Nase rum tanzen.
Heute habe ich selbst genau so ein Kind, was diese Phase durchlebt und ich auch am Ende oft bin, aber mit falscher Erziehung hat das nichts zu tun. Man kommt oft mals nicht durch, egal mit welcher Erziehungsmethode. Man muss halt starke Nerven haben und das beste drauß machen oder verrate mir doch, wie du in so einem Fall handeln würdest?

Lg
Hanna

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Schlumpfalarm! Einfach ignorieren!

LG

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Hallo,

ich will dir auch Mut machen.Es wird besser.
Mein Sohn war ein Jahr echt anstrengend.
Hauen ,beißen,treten,Haare ziehen,kreischen und das überall ,egal wo wir waren.Da sind einige Tränen geflossen bei mir.
Dann kam die Wandlung,endlich.Er wurde zu einem richtig lieben,sanften Kerl.Er fragte ständig:Mama darf ich das.Mama darf ich dahin gehen...."das war schon fast unheimlich.
Nun ist er 3 1/2j und er scheint in die nächste Testrunde zu gehen.
Aber das ist wirklich sowas von harmlos im vergleich zu früher.
Bleibe konsiquent das ist das wichtigste,versuche aber auch seine Seite zu verstehen in bestimmten Situationen.Mein Sohn konnte sehr schlecht sprechen und seitdem er sich mitteilen kann ist es besser geworden .

Lg Sabine

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Oh, mal wieder Schlumpfalarm angesagt.... aber egal...

Danke für Eure Antworten. Das es anderen auch so geht, war mir klar. Dass das alles so über Nacht gekommen ist, hat mich echt geschockt. Ich dachte bisher, die "Trotzphase" wird sich schleichend ankündigen...

Wenn noch jemand eine gute Idee hat, wie ich mit diesem Gekreische umgehen soll, das macht mich so fertig. Ich hab auf Dauer echt Angst um meine Ohren... Ich sage ihm bisher, dass mir das gerade weh tut und nehme ihm vom Arm runter... Aber wie gesagt, er findet das total lustig und macht immer weiter wie wild zu kreischen....

Sonst finde ich schon, dass mein Mann und ich konsequent sind. Es gibt bei uns einen festen Tagesablauf und Regeln. (natürlich nur so viele, wie sie für ein Kind in dem Alter auch Sinn machen...)

LG

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Hallo,
versuche, auf sein Verhalten Konsequenzen folgen zu lassen.
Wenn er so kreischt, sag ihm das es dir weh tut in den Ohren und weise ihn darauf hin das man in vernünftigem Ton miteinander spricht.
Hauen, treten, Haare ziehen, das geht gar nicht. Auch hier sagen das das weh tut und du nicht möchtest, das ihr so miteinander umgeht.
Ich bin dagegen Kinder zu ignorieren, aber ich würde auf nichts hören, das er mit Gekreische vorbringt. Ich würde ihm sagen das er entweder in normalem Ton spricht oder in seinem Zimmer weiterkreischt. Dann kann er aussuchen was er möchte.

G.
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Hallo,

soviel spricht er noch nicht... Mit kreischen meine ich nicht, dass er lautstark etwas fordert oder so. Er kreischt einfach in hoher Stimme, weil er schon immer viel Freude an seiner eigenen Stimme hatte. Er macht das auch schon immer während er spielt. Es bereit ihm scheinbar Freude, nur dass er nun leider anfängt, bewußt bei mir einzusetzten... Aua...
Ich reagiere immer verbal wenn er tritt oder schlägt, dh sage ihm, dass wir nicht so miteinander umgehen... Die Frage ist schon, wieviel kommt davon bei meinem Kind an? Er ist erst 21 Monate, versteht zwar viel, aber bestimmt noch nicht alles. Vor allem so komplexe Sachen wie zwischenmenschlicher Umgang...
Ganz schön schwierig...

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Oh Gott, das wird ja immer schlimmer... Gestern dachte ich noch, wenigstens gut, dass er bei Anziehen uä kein Theater macht... Heute morgen dann das erste Mal, dass er sooo rumgebrüllt hat. Wollte seinen Schafanzug nicht ausziehen (lassen)... #kratz Gestern beim Spazierengehen war unsere Vorstellung auch bühnenreif...

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Mir hilft gerade das Buch von Jesper Juul - Das kompetente Kind!

Vielleicht hast du ja Lust es begleitend zu der schwierigen Zeit zu lesen?

#liebdrueck

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Von dem Buch habe ich schon viel hört. Ich habe von Juul "Nein aus Liebe" zuhause und komme damit irgendwie nicht so gut zurecht. Ist das Kompetente Kind denn etwas "besser"

LG

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An den Haaren ziehen und treten/schlagen...das würde ich mir von meinem Kind nicht bieten lassen !!Ich würde ihm einen auf den Hintern oder die Finger geben!

Aber ich denke,dass Ihr das lieber mit Euren Kindern bis zum Erbrechen ausdisskutiert,anstatt Grenzen zu setzen.

Viel Spass noch dabei!!

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um grenzen zu setzen, muß man nicht schlagen.