Attachment Parenting, auf deutsch bedürfnisorientierte bzw. bindungsorientierte Erziehung ist eine Erziehungsform, die viel Wert auf ein direktes Antworten auf die Bedürfnisse des Säuglings und einen engen körperlichen Kontakt legt. Das Kind der Userin sieht das allerdings ganz anders.
Ein Tipp vom urbia Team

Attached Parenting - Kind will das nicht ?!?

Hallo zusammen

Ich bin ganz neu hier. Ich habe mich angemeldet, weil ich immer noch nicht so ganz glauben kann, wie es bei uns läuft und froh wäre zu hören, ob es bei anderen auch ganz so anders läuft als geplant.

Wir waren immer der Meinung das unser Erziehungsstil Attached Parenting ist. Langsam kommen mir Zweifel, ob unsere Tochter das auch so sieht. Sie torpediert alles was wir in dieser Hinsicht machen/machten. Kennt das jemand?

Familienbett: OK, das haben wir nur teilweise durchgezogen, d.h. mit angebautem Beistellbett. Ihre Schlafqualität war jedoch viel besser als wir sie notfallmässig ausquartierten (sie hat wochenlang alle 3/4 h geschrien und wir mussten schauen, dass wenigstens einer von uns richtig schläft - organisatorisch war dann ausquartieren die einzige Möglichkeit)

Tragen: Wir haben das Schreibaby 8-16 h täglich getragen bis 1,5 Jahre, als die medizinischen Probleme behoben waren. Ab da hat sie sich komplett gegen das Tragen gewehrt.

Stillen: Ausnahme: Einigermassen nachvollziehbare Gründe, dass sie sich mit 3/4jährig abgestillt hat.

Trotzen: Sie trotzt mir ihren 4 Jahren dermassen fies und gemein, dass ich sie nicht einfach trotzen lassen kann (ich habe inzwischen zu viele Kilos abgenommen und schlafe nicht mehr richtig). Ich muss wirklich auf alles Konsequenzen haben. Also inzwischen hat sie beispielsweise ihren eigenen Essplatz, wo sie üben kann, friedlich zu essen, damit sie, wenn sie es wieder kann, wieder mit uns essen kann etc. Aber d.h. ich muss wirklich für jeden Blödsinn eine Konsequenz in petto haben, sonst funktioniert kein geregeltes Zusammenleben das uns auch leben lässt.

Kennt das sonst jemand auch noch? Wie geht ihr damit um, dass ihr nicht friedlich erziehen dürft? Ich habe unglaublich Mühe damit, ständig auf der Hut zu sein und immer aufzupassen, ja nirgends zu naiv und wohlwollend zu sein. Ansonsten kippt es in eine Intensiv-Trotzphase mit stundenlangem Schreien. Und ich habe von den ersten 1,5 Jahren wirklich ein Schrei-Trauma und halte das Geschrei fast nicht mehr aus.

LG

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Hallo,

das Problem bei Euch ist, daß Eure Tochter Euch klar zeigt, was sie will und was nicht. Deine Methode zwingt aber körperlichen Kontakt auf, den sie nicht will. Denk mal drüber nach, ob die Methode wirklich die richtige für die Tochter ist. Es schadet keinem Kind als Elternteil klare Grenzen zu setzen, negative Gefühle, wie Ärger und Wut, dem Kind zu zeigen, aber auch akzeptieren, wenn das Kind keinen körperlichen Kontakt möchte.

LG
Alera

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Hallo Alera

Nein, wir zwingen ihr keinen körperlichen Kontakt auf. Als sie etwas nicht mehr wollte z.B. Stillen oder tragen, dann haben wir es sein gelassen. Gerade tragen war sehr schwierig, da sie den Kinderwagen total verweigert hat und mit 1,5 Jahren nur beschränkt mobil war. Aber aufgezwungen haben wir ihr keinen Körperkontakt.

Was wir gerne möchten - auch für uns - wäre ein friedvolles Miteinander. Ohne ständiges Konsequenzen androhen. Das jedoch scheint sie nicht zu wollen. Was scheinbar vor allem für uns ein Problem ist.
Es mag sein, dass es keinem Kind schadet, wenn der Elternteil klare Grenzen setzt. Nur inzwischen schadet es dem Elternteil, dass während 14 Stunden täglich klare Grenzen gesetzt werden müssen und immer daran gedacht werden muss, wo noch eine Lücke gefunden werden kann.

LG
Kyla

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"Was wir gerne möchten - auch für uns - wäre ein friedvolles Miteinander. Ohne ständiges Konsequenzen androhen. Das jedoch scheint sie nicht zu wollen. Was scheinbar vor allem für uns ein Problem ist."

So funktioniert aber Erziehung: Man vermittelt seinen Kindern die Konsequenzen ihres Verhaltens. Gerade in einer sicheren Umgebung testen Kinder ihre Grenzen, weil sie dann wissen (wollen), dass jedes Mal die gleiche Reaktion der Eltern hervorgerufen wird. Wenn ein Kind mit dem Essen spielt, wird das Kind aufgefordert es zu unterlassen. Ansonsten wird das Essen abgeräumt. Im sozialen Gefüge gibt es immer eine Reaktion auf eine Aktion. Wo, wenn nicht zu Hause, soll das Kind das sonst lernen?

"Es mag sein, dass es keinem Kind schadet, wenn der Elternteil klare Grenzen setzt. Nur inzwischen schadet es dem Elternteil, dass während 14 Stunden täglich klare Grenzen gesetzt werden müssen und immer daran gedacht werden muss, wo noch eine Lücke gefunden werden kann."

Ich habe das 24 h am Tag, jahrelang gemacht. Du bist 24 h am Tag Mutter. Wenn Dein Kind bei Dir ist, bist Du in der Verantwortung die Grenzen zu zeigen, auch 14 h täglich. Die Mühe, die man sich am Anfang gibt, erleichtern in der weiteren Kindheit, in der Pubertät das Zusammenleben und die Erziehung. Wenn ein Kind seine Grenzen, Respekt und die Regeln des Zusammenlebens als Kind nicht lernt, wird es Dir später auf dem Kopf umhertanzen. Wenn Du Harmonie willst, dann lies ein Roman von Rosamunde Pilcher. Im echten Leben gibt es die rosarote Welt nicht.

LG
Alera

2

Ich finde es hört sich an als zwängt ihr das Kind in etwas rein was es nicht will.
Warum Familienbett so lange bis durch Zufall raukommt dass das Kind alleine besser schlafen kann.
Wenn etwas nicht gut läuft probiert man doch als Eltern was anderes.
Stillen bis 3 oder 4 halte ich schon für Körperverletzung. Sorry.
Tragen....ist was für einen Tragling.
Sobald ein Kind krabbeln kann oder läuft ist es kein Tragling mehr.
Körperkontakt kann man auch anders geben und vor allem dass Kind nicht durch Tragen dazu nötigen.

Einfach warten.
Ein Kind kommt von ganz allein wenn man auf dem Sofa sitzt oder im Bett liegt oder einfach einen Kaffee trinkt.
Was ihr macht ist Krampf.
Deine Tochter zieht jetzt ihre Grenzen natürlich etwas deutlicher als es vielleicht andere Kinder tun.
Auch diese Abgrenzung ist normal.
Halte sie aus.
Eure Symbiose ist seit 4 Jahren beendet, seit die Nabelschnur durchtrennt wurde.
Du willst diese Symbiose unnötig aufrecht erhalten. Lass los.

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Familienbett haben wir gemacht bis sie ca 7-8 Monate alt war, nicht zuletzt auch wegen dem Risiko von plötzlichem Kindstod. Mir war bis dann nicht klar, dass sie im eigenen Zimmer besser schläft.

Stillen: Bei uns war es bis 9 Mt, ich habe es scheinbar missverständlich geschrieben, ich wollte einen Bruch ausdrücken.
Tragen: Wir haben die Schreistunden massiv verkürzt wenn wir sie getragen haben. Bis sie dann beschloss, dass sie nicht mehr getragen werden will. Und wenn ein Kind statt 8 Stunden nur noch 3-4 Stunden pro Tag schreit, dann trage ich gerne. Vor allem wenn sich das schreien wiederholt. Jeden Tag. Wochenlang. Monatelang. Ohne Pause.

Glaub mir, ich kann meine Tochter gut loslassen. Ich war - einfach weil ich nicht mehr konnte - schon 2 Wochen weg ohne sie.

LG
Kyla

13

Du ich habe dir nicht abgesprochen das du los lassen kannst. Und du brauchst dich in keiner weise wegen stillen und co. zu rechtfertigen. Ich habe meine große zwei Jahre gestillt, und wir schlafen zu viert im 2,80 m Familienbett.

Aber ich denke sie will euch was verdeutlichen, und ihr wollt ihr was verdeutlichen und ihr redet alle aneinander vorbei. Nur weil ihr denkt das ihr Bedürfnissorientiert erzieht, heißt es ja nicht das ihr die auch erkennt. Vielleicht interpretiert ihr einfach falsch oder geht an manche Dinge mit anderen Erwartungen ran.

Lies dir mal den Blog durch, vielleicht kommen euch Situationen bekannt vor.

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3

Ich finde es in erster Linie wichtig, dass man auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht, solange man sich darüber nicht gänzlich ganz vergisst.

Meine Tochter hat die ersten Monate gut und gerne in ihrem Bett geschlafen, dann brauchte sie Nähe. Also hatte sie sechs Monate lang ein Gitterbett und dann hat sie bei uns geschlafen. Mein Sohn hingegen brauchte extrem viel Nähe, er hat über fünf Jahre bei uns im Schlafzimmer geschlafen.

Meine Tochter mochte ihren Kinderwagen, also hab ich sie nur hin und wieder getragen, mein Sohn hasste den Kinderwagen, also hab ich ihn nur getragen.

Meine Tochter hätte den Brei auch mit dem Trichter genommen, solche Mengen hat sie verschlungen, mein Sohn wurde fast ein Jahr lang überwiegend gestillt....

Der Plan im Kopf ist eigentlich total egal, man muss eben gucken, was im Leben passiert und wie man darauf am besten reagiert. Es ist doch vollkommen egal, wo das Kind schläft, es soll gerne schlafen und sich dabei wohl fühlen.

Die Trotzreaktionen finde ich zu dürftig beschrieben, um darauf antworten zu können.

Aber es gibt genug Kinder, die sehr klare Regeln brauchen, um sich orientieren zu können. Da ist es dann nicht gut, wenn man ihnen diese Regeln entzieht.

lg

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Hallo Hustinetten

Danke für Deine Beispiele.

Ja, ich denke meine Tochter braucht klare Regeln. Sie ist grundsätzlich sehr strukturiert und sehr prozessorientiert. Zu sehr. Aber sie wird lernen da noch etwas lockerer zu werden. Was mir Mühe macht ist, dass Regeln nicht reichen. Die Sanktionen müssen da sein und sie müssen eigentlich schon "fast" ausgeführt sein. Wenn wir beim Essensbeispiel bleiben, sie hat am Montag so eine Show abgezogen, dass mein Mann und ich weder einen Bissen ruhig geniessen konnten noch ein Wort wechseln konnten. Fazit am Dienstag habe ich sie an ihren eigenen Tisch begleitet wo sie üben konnte, normal zu essen. Heute hat sie (ich war jedoch alleine mit ihr zuhause) mir dann hoch und heilig versprochen vernünftig zu essen und ich habe ihr Essen vom vorbereiteten Tablett (GANZ WICHTIG) genommen und dann doch auf den normalen Esstisch gestellt. Sie hat vernünftig gegessen. Solange ich jetzt diese Show mit Überzeugung durchziehe und bereit bin, jederzeit ihr Essen zu packen und in das separate Zimmer zu bringen, wird sie vernünftig essen. Mindestens eine gewisse Zeit lang. Das Ganze muss aber immer verfügbar sein und mit Überzeugung durchgezogen werden.

Das ganze kannst Du jetzt auf ganz viele Alltagssituationen durchspielen. Regel reicht nicht, Konsequenz muss fixfertig vorbereitet sein (hier jetzt gute Essgelegenheit für sie) und der Ärgerpegel hoch genug. Sonst wird die Regel garantiert nicht eingehalten. Leider geht es mir eben nicht gut, wenn ich mich dauernd ärgere. Und ich finde den Ausweg nicht aus dieser Zwickmühle.
LG

Kyla

44

du überforderst deine tochter mit deinen regeln, vordefinierten konsequenzen und dem ganzen erzieheungsratgeber im kopf. nicht sie, sondern DU musst mal lockerer lassen. reagiere angemessen und auf die situation bezogen. das was du machst hat einen touch von konditionieren. was soll der quatsch mit dem vorbereiteteten tablett bedeuten? du "begleitest" sie zu ihrem eigenen tisch?? sorry, aber da bin ich schon vom lesen genervt. vermutlich reagiert eure tochter ähnlich.
v

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4

Hallo, ich bin eher eine nachgiebige Mutter, weil ich das Geschrei aus der ersten Zeit auch nicht mehr hören kann. Mir bricht heute noch der Schweiß aus, wenn ein Kind brüllt.

Trotzphase an der Supermarktkasse z. B. hatte ich nie. Ich habe halt das Zeugs gekauft, das er unbedingt wollte. Als er älter wurde, habe ich ihm erklärt, warum ich es nicht mehr kaufen will, seitdem ist Ruhe.

Einschlafbegleitung habe ich 6 Jahre gemacht, bis es mich total genervt hat. Dann habe ich ihm erklärt, dass ich nicht mehr will.

Gestillt habe ich fast 3 Jahre. Als ich nicht mehr wollte und konnte, habe ich es ihm verständlich machen können, er war alt genug.

Ich finde, man fordert zu viel von zu kleinen Kinder.

Bei welchen Gelegenheiten trotzt denn eure Tochter?

Und man darf sich auch mal das Leben mit Schokolade und Kika einfacher machen, man muss nicht immer perfekt sein.

Ich bekomme das inzwischen zurück, mein Sohn macht mir Tee, wenn ich auf dem Sofa liege und hat heute brav die verhasste Kürbissuppe gegessen, weil ich ihm erklärt habe, dass ich mit meinen Rückenschmerzen leider nichts anderes zu Stande gebracht habe.

LG

6

"Mir bricht heute noch der Schweiß aus, wenn ein Kind brüllt."

Oh ja. Und neulich im Supermarkt ging das ne Weile, ein Kleinkind plärrte die ganze Zeit. Irgendwann hab ich mich erwischt wie ich vor mich hinmurmele: "Oh bitte, tröste doch einer das Kind endlich, damit es aufhört!".

Ich wusste zwar nicht um was es ging und was der Grund war bzw. ob das Kind nicht eh schon getröstet wurde, aber dieser Instinkt ist noch voll aktiv. Erchreckend.

16

Hallo Sumatrabarbin

Jaja, Einschlafbegleitung machen wir nach wie vor. Das wäre für sie ganz schlimm, wenn wir das nicht mehr machen würden. Obschon wir es mal für ein paar Monate weglassen konnten. Aber sie hat es dann doch wieder eingefordert.

Sie trotzt vor allem wenn sie

a) etwas selbst leisten soll, das sie eigentlich an uns abschieben wollte, z.B. sich anziehen. Klar gibt es Kleidungsstücke, die schwieriger sind, da helfe ich mit detaillierten Anweisungen oder wenn nötig auch effektiv. Generell gehe ich aber davon aus, dass sie sich mit 4 Jahren selbst anziehen kann und das auch üben soll.

b) essen ist immer gut zum trotzen
c) wenn wir was schönes gemeinsam hatten folgt danach immer ein Hammer - wäre ja noch schöner wenn man mal eine gute Stimmung stehen lassen würde
d) wenn einfach der Frust/Spannung/??? raus muss. Letzthin kamen wir von der Kita und ich konnte förmlich zuschauen, wie sie einen Streitpunkt suchte um daran dann einen Trotzanfall zu bekommen.

LG
Kyla

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5

Hallo,

es heißt Attachment Parenting...

Viele Grüße,
lilavogel

28

Hallo Lilavogel

Hatte wohl grad einen Blackout. Hast natürlich recht!

LG
Kyla

7

Warum tut ihr euch das an? Und was soll dieses sinnlose bestrafen?

Oh man. Ich glaube ich bin zu weich zu meinen Kindern. Und das obwohl ich viel getragen und gestillt habe und Familienbett hatte. Aber alles nur so wie meine Kinder es wollten. Das Familienbett kam nicht von mir aus, sondern die Entscheidung traf unsere Tochter. Ebenfalls tragen. Mein Sohn ist ganz anders. Er kann auch alleine schlafen und tragen war nie sein Ding. Daher wurde er nicht lange getragen Und schlafen tut er zumindest den Großteil der Nacht in seinem
Zimmer.

Google mal terrible two. Dann wird dir das Verhalten deines Kindes klarer. Ich halte nichts von irgendwelchen sinnlosen Strafen. Da sie ja nicht wirken sind sie sinnlos und bringen nur Unfrieden.

Wenn ein Kind mit 4 rum zappelt am essentisch, dann lass es zappeln. Verstehe nicht wo das Problem ist. Ich ignoriere das. Solange kein Essen durch den Raum fliegt ist mir das egal . Ich frage höchstens irgendwann ob sie fertig ist mit essen und dann soll sie aufstehen und Hände waschen und gut ist's. Ich halte nahmlich auch nichts davon wie in Großmutterszeiten am Tisch sitzen bleiben zu müssen wenn fertig ist.

Wutausbrüche werden von mir ignoriert. Ggf. Bleibe ich dabei , mehr mache Ich nicht. ich belaste mich mit sowas nicht mehr. Bei 2 Kindern wäre ich sonst reif für die Klappe auf jeden Pups reagieren zu müssen.

Meine Erfahrung: ignorieren bringt mehr als Bestrafung.

19

Hallo Sunberl

Was bei uns abgeht, kann ich leider nicht mehr ignorieren. Und das ist weit entfernt von Terrible Two.

Mit dem dass wir gewisse Regeln für ein Zusammenleben auch durchsetzen wollen und somit Konsequenzen durchziehen, haben wir wenigstens annähernd ein Zuhause. Darum tun wir uns das an.

LG
Kyla

69

Ich glaube nicht dass euer Kind ein Problem hat. Sondern ihr.

Ich finde es komisch warum ihr den Ansatz nicht ändert wenn ihr merkt es führt nicht zum erfolg. Stattdessen versteift ihr euch noch mehr und die ganze Sache wird immer schlimmer.

Ihr braucht Hilfe. Erziehungsberatung wäre angebracht. Ich denke wenn ihr von euren Vorstellungen nicht abrücken könnt, dann wird das psychisch sich definitiv negativ auf eure Tochter auswirken.

Warum
Seid ihr so verbissen? Warum nicht mal eine weile die lockere Tour. Lasst sie zappeln, albern und rum nölen. Das wird sich geben wenn ihr daraus keine Drama macht.

8

Klingt wahnsinnig anstrengend und konstruiert, euer Zusammenleben. Teilweise verstehe ich das aber. Unser Grosser war bis 4 Jahre unendlich anstrengend. Trotz um des Trotzens Willen und zwar bis zum Anschlag.

Vieles hat sich für uns vereinfacht, als ich mit dem zweiten Kind auch mehr Gelassenheit entwickelte, mich weniger hineinziehen liess und sein Verhalten aus etwas mehr Distanz betrachten konnte.

Wir haben schliesslich aber auch ein paar Dinge verstanden: Unser Sohn braucht viel Ruhe und Raum für sich. Je hektischer der Tagesablauf, umso mehr rotiert er. Was sich dann mit Wut äussert. Also haben wir angefangen, unsere Termine zu reduzieren. Schlecht fürs Sozialleben, gut fürs Familienleben

Das andere, oft unterschätzte Ding: Die Ernährung. Achte mal auf auf den Zeitpunkt, in dem deine Tochter so wütend wird. Wir hatten die üblen Anfälle meist, wenn unser Sohn unterzuckert war. Gleichzeitig hatte er in diesem Station KEINEN Hunger. Sobald wir die Situation mit einer Schale Vollkornmüesli entschärften, war er wieder das fröhlichste Kind auf der Welt.

Und dann: Es geht vorbei.:-D

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Hallo Thyme

Tut gut zu hören, dass es anderen auch so ging.

Ja, wir haben soweit möglich die Termine reduziert. Das ist bei unserer Tochter genau gleich. Sie braucht einiges an freier Zeit die sie oft ganz alleine für sich nutzt oder dann auch mal spontan mit jemandem spielt.

Ernährung: Da hast Du vermutlich recht. Aber das lässt sich nicht ändern. Die ersten 1,5 Jahre hatte sie gesundheitliche Probleme, so dass sie den Zeitpunkt zum Essenlernen verpasst hat. Seit da sind wir dran mit Therapie etc und sie wäre theoretisch auch so weit, dass sie genügende Mengen und eine gewisse Variabilität essen würde. Mit dem Trotzen und der Erfahrung von früher spielt sie ganz einfach mit dem Essen. D.h. sie kann locker eine Mahlzeit quasi auslassen einfach um uns ärgern zu wollen. Obwohl sie entsprechend dünn ist, ist mir das inzwischen sogar egal, trotzdem erreicht sie natürlich ihr Ziel, wenn sie dann wegen Hunger müde und weinerlich auf dem Sofa liegt. Da bin ich immer noch zu wenig cool. Aber eine Schale Müesli hilft da eben auch nicht weiter. Leider.
LG
Kyla

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Essen sollte etwas Lustvolles, Schönes sein. Und die gemeinsame Zeit am Tisch Höhepunkte des Tages.

Wenn ihr euch jedesmal auf einen Kleinkrieg einlässt, dann sind die Malzeiten schon vorher voller Spannung und ihr, ich wage mal die Behauptung, erwartet den Knatsch schon.

Zieh dich doch einfach mal da raus. Mach ganz einfach nicht mit. Lass sie versuchsweise einfach mal drei Wochen lang in Ruhe beim Essen.

Für das Kind ist es ja genau gleich stressig wie für euch Eltern.Sie spürt ja die Wut und die Frustration, die sie bei euch auslöst. Hat aber keine Strategien dagegen.

Uns hat folgendes immer wieder geholfen: Wir haben abends eine Liste gemacht mit den Dingen, die GUT gelaufen sind. Wir haben jede kleine Kleinigkeit notiert und am Schluss sind jeweils ziemlich viele Punkte zusammen gekommen.

Für uns war es gut, weil wir gemerkt haben, dass durchaus nicht der ganze Tag purer Stress war. Und für unseren Sohn, weil er gemerkt hat, das er doch einiges toll gemacht hat. Das hat ihn immer motiviert und die "schlimmsten" Tage sehr relativiert.

lg

9

Ich glaube 3/4 wird von einigen missverstanden. Ich hatte es als Bruch = dreiviertel = 0,75 gemeint.

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http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/?m=1

Ich habe irgendwie das Gefühl beim lesen das ihr am Konzept des AP etwas falsch verstanden habt.
Das mit eurer Essens Situation wird auf Seite des Kindes zu nur noch mehr Frust führen. Lies dir mal die Aktuellen Artikel zu Kooperation durch auf dem Blog, den ich dir verlinkt habe. Ich denke ihr und euer Kind "redet" aneinander vorbei.

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Hallo Cloti

Danke für den Link. Klingt spannend, aber ich bin glaub zu müde um exakt zu erfassen was Du mir damit sagen willst. Ich werde morgen (wacher) nochmals lesen.

Ich sehe die Kooperation bei meiner Tochter oft. Aber zurzeit eben nicht. Oder nur wenn sie sich mal vergisst. Und es dann mit der nächsten Attacke wieder gut macht.

Ja, vermutlich reden wir aneinander vorbei - jedenfalls verstehen wir uns nicht.

Mag sein, dass es bei meiner Tochter Frust auslöst mit dem Essen, bei mir wird es eine entspannte Mahlzeit auslösen. Und ich gehöre auch in diesen Haushalt.

Was meinst Du denn, was ich bei AP falsch verstanden habe? Kurz zusammengefasst würde ich sagen ein bedürfnisorientiertes Miteinander. Nur scheint meine Tochter vor allem das Gegeneinander zu suchen.

LG
Kyla