Rechte und Pflichten des KV

Hallo (!) erst einmal von einer "Neuen" ;-)

Vielleicht als Einstieg einmal ein kurzer Abriss meiner Situation:
bin seit 5 Jahren alleinerziehend, mit Up´s and Down´s bzgl des Verhältnisses zum KV (waren nicht verheiratet, haben aber das gemeinsame Sorgerecht)- und bin vor 3 Monaten umgezogen. 400km entfernt vom früheren Wohnort.

Der KV war natürlich nicht begeistert von diesem Umzug, hat mir aber im großen und ganzen keine Steine in den Weg gelegt und wird nun ebenfalls in meine neue Heimatstadt ziehen. Natürlich begründet er den Umzug damit, dass er seinem Sohn näher sein will, was ich ihm auch glaube.
In den vergangenen 3 Monaten war er mehrmals hier, natürlich um sein Kind zu sehen und auch, um eine Wohnung zu suchen...
Zuerst hat er sich ein Hotelzimmer genommen, aber irgendwann hab ich ihm angeboten, dass er auch bei uns übernachten kann. Was er dann auch 3mal gemacht hat.

Problem: er gibt mir ständig das Gefühl, als müßte ich ihm dankbar sein, dass er sich um seinen Sohn kümmert.

Ist es nicht auch seine PFLICHT, Zeit mir seinem Kind zu verbringen ? #gruebel

Leider schafft er es immer wieder mich zu verunsichern, auch mit subtilen Drohversuchen, dass er seinen Sohn am liebsten ganz bei sich hätte... Nach gesundem Menschenverstand würde ich jetzt mal behaupten, dass dies nicht möglich ist, vor allem weil ich weiß, dass es für den Kleinen definitiv der Super-Gau wäre (also nicht falsch verstehen, er mag seinen Vater, aber es gibt schon immer Tränen, wenn er bei ihm übernachten soll...) - aber ein Rest Unsicherheit bleibt... :-(

Wie sind da eure Erfahrungen/ Meinungen ?

Ganz liebe Grüße...

1

Bist du dir sicher das er das tut um dem Kind näher zu sein?
Kann es sein das er dir vielleicht nur weh tun will?

Ich (ist meine Meinung) würde ihn auf jeden Fall nicht mehr in deiner Wohnung übernachten lassen.
Es tut dir nicht gut und schadet dir.

Zu deiner Frage, du musst ihm nicht dankbar sein dafür das er sich um seinen Sohn kümmert,
Du kannst ihm ruhig sagen das du auch alleine mit dem Kleinen klar kommst und ihn dazu nicht brauchst.
Oder ist es nicht so?
Und wenn er das alleinige Sorgerecht beantragen sollte, was kann er deinem Sohn bieten was du nicht hast.

2

Hallo !

Mein Gefühl ist noch eher (als bei meiner Vorrednerin), dass er Dir nah sein möchte (möglicherweise auch EUCH). Das kannst Du sicher besser beurteilen. Wäre das möglich ?

Denn ich kann mir ganz schwer einen Menschen (ausser einer Mutter :-)) vorstellen, der sein Leben 'aufgibt' oder neu beginnt, um seinem Kind näher zu sein... Bei einer Entfernung von 400 km gäbs ja noch andere Möglichkeiten.

Wenn Du aber zu dem Schluss kommst, dass er etwas (vielleicht auch ganz unterschwellig) von Dir will, dann würd ich ihn auch sofort der Wohnung verweisen.

LG
Anne

3

Hallo Anne :-)

Ich glaube nicht, dass er mir nahe sein möchte, wir mögen uns nicht wirklich gegenseitig als Menschen --> längere Story...

Aber nun gut, wir haben ein gemeinsames Kind und ich dachte bisher auch immer, dass wir erwachsen genug sind, eine gute Umgangsform zu finden und aus zu leben.

Natürlich ist es eine Erleichterung für mich, wenn er hierher zieht - die Zeit, die ein Kind mit seinem Vater verbringt verschafft der alleinerziehenden Mutter einen Freiraum, der ab und an mal ganz gut tut #tasse
ist halt dann Entspannungszeit... und klar kämen wir auch ohne ihn zurecht, wirklich richtig brauchen tue ICH ihn nicht - allerdings sein Sohn...

Er fängt hier auch nicht unbedingt ein neues Leben an, denn er hat keinen Job-Wechsel vor sich (bei ihm ist es quasi egal wo er wohnt), er läßt keine Freundschaften zurück (seine Sozialkontakte außerhalb des Jobs beschränken sich auf Fitness-Studio-Besuche) - insofern kann man nicht sagen, dass er viel aufgibt.
Und finanziell ruinieren wird ihn der Umzug auch nicht.

Was mich so richtig annervt an der ganzen Geschichte ist, dass er
1) seinen Sohn zwar sehen will, aber am liebsten nur dann und so wie es ihm am besten passt - mir dann aber auch subtil mit auf den Weg gibt, dass ich dankbar sein muß, wenn er sich um ihn kümmert
2) kommen manchmal Sprüche wie "ich kümmer mich gern um ihn, aber nur, wenn du in der Zeit arbeitest, für dein Privatvergnügen bin ich nicht zuständig" - wirft mir aber auch vor, ich würde unseren Sohn zu lange in der Kita lassen (diese hat bis 18h auf und manchmal schaffe ich es nicht vor halb 6)

Was mich eben am meisten interessiert:

kann der KV in die Pflicht genommen werden ? Soweit ich weiß besteht für das Kind das Recht auf Umgang mit seinem Vater - das streitet er nämlich ab und stellt es so dar, als wäre es reine Gefälligkeit, dass er sich um seinen Sohn kümmert...#kratz

4

Natürlich ist es seine Pflicht, sich um sein Kind zu kümmern. Nicht zwingend vom Gesetz aus, aber natürlich vom gesunden Menschenverstand her. Ein Kind hat das Recht, Vater und Mutter in ausreichendem Umfang kennen zu lernen und mit beiden Elternteilen je nach Möglichkeit aufzuwachsen.
Umgangspflicht einklagen würde ich aber z.B. nie, denn dann wäre nicht gewährleistet, dass der Umgang problemlos für das Kind abläuft.
Das kannst Du ihm auch mal so sagen, es geht nicht darum, Dir einen Gefallen zu tun, sondern alleine und ausschliesslich um die Interessen des Kindes.
Was obendrein bedeutet, dass Du Dich, während der Vater etwas mit seinem Sohn unternimmt, in aller Ruhe Deinen Hobbies widmen kannst, denn das geht den Papa garnichts an.

Warum hast Du ihm denn damals das gemeinsame Sorgerecht gewährt? Interessiert mich deswegen, weil es nicht notwendig gewesen wäre, Du aber sicher einen Grund hattest, der entweder den Vater oder den Sohn betrifft.

Wenn er mal wieder droht, dass er den Sohn bei sich wohnen haben möchte, dann sag doch einfach mal ganz cool: "Hm, das müssten wir aber gerichtlich klären lassen, weil dazu müsste der Kleine ja auch gehört werden. Und ich hab mich informiert, der Richter wird ihn dann fragen, wo er wohnen mag. Schliesslich soll er sich das selbst aussuchen.."
Da würd ich doch mal wetten, dass er in der Hinsicht nie mehr den Mund aufmacht. ;-)

5

... sagen wir mal ich war damals naiv schwanger und hab an uns als Paar geglaubt - daher auch das gemeinsame Sorgerecht... ist aber nicht wirklich gut gegangen mit uns und ich bin ausgezogen, als unser Sohn 2,5 Jahre alt war.

Ich kann auch nicht behaupten, dass er seinen Sohn nicht liebt und sich nicht kümmert, aber ständig versucht er mir persönlich einen "reinzuwürgen" und mich nieder zu machen. Manchmal subtil, aber manchmal auch ganz offen - oft mit völlig abwegigen Aussagen... Aber ich befürchte, dass wird sich nie ändern, da wir völlig unterschiedliche Ansichten von Erziehung haben (und auch absolut anders von unseren jeweiligen Eltern erzogen worden sind - da trafen sich ein freches Mädel aus dem Ruhrpott und ein Bub aus dem eher patriarchischem Oberfranken)...

Das ist richtig anstrengend, wirklich nervig und belastet mich natürlich.

Leider ist es in unserem speziellen Fall auch so, dass wir keine klassische Wochenend-Regelung treffen können und ich bisher auch immer damit einverstanden war, dass ER seinen Sohn sehen konnte, wann es ihm gerade passte... So sucht er sich natürlich die Schoko-Seiten raus.
In Zukunft werde ich schon zu Beginn des Monats feste Tage mit ihm ausmachen - und dann eben mit Übernachtung bei ihm, nicht wie so oft früher von der Kita abholen, 2 bis 3 Stunden spielen und dann zurück zu Mama.

Ich wünschte nur, er würde endlich kapieren, dass ich meine Ansichten nicht ändere - und ich kann seine Arroganz nicht mehr ertragen (seine Ansichten sind nämlich das Nonplusultra und alles andere kann nur falsch sein...) - mit ihm kann man allenfalls debattieren und nicht diskutieren.

Im Moment bin ich soweit, dass ich ihn nur noch bis zur Wohnungstür lassen würde - die klassische Kinderübergabe halt - mir tut unser Sohn dabei aber trotz allem sehr leid.

Nur: ich muß endlich anfangen klare Grenzen zu setzen, sonst bessert es sich nie... :-(

Und ob er sich wirklich Gedanken um das Wohl seines Sohnes macht ??? Keine Ahnung - in seinen Augen wahrscheinlich, aber ich sehe das mittlerweile nicht mehr objektiv, da ich eben hinter all seinen Aktionen irgendetwas vermute. Wirklich befreit kann ich mit ihm nicht mehr umgehen...