Was ist besser?

Hallo,

folgende Situation:
Wir haben zum KV seit August keinen Kontakt.
Mein Großer, 7, hat sehr gelitten.
Jetzt war diese Woche mein Auto kaputt.
Und natürlich gerade jetzt musste mein er früher von der Schule abgeholt werden.
Meine Familie ist nicht direkt am Ort, so spontan ist mir niemand anderes als mein Ex eingefallen.
Er hat ihn auch ohne Probleme geholt. Abends hat er mir nochmal angerufen und mir angeboten mit in solchen Situationen auch zu helfen, also die Kinder mal zur Schule oder zum Sport zu fahren.
Darüber hinaus möchte aber aber nach wie vor keine regelmäßigen Umgang.
Ich habe abgeblockt. Habe zu ihm gesagt, entweder Hop oder Top. Ich bin einfach bisher der Überzeugung gewesen, dass eine klare Linie das beste für alle ist.
Nun bin ich aber doch nochmal in grübeln gekommen.
Mein Großer vermisst ihn schon sehr,
Soll ich wenigstens das bisschen Kontakt zulassen?

Wie würdet ihr reagieren?

Viele Grüße

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Da hinge für mich sehr stark von der Vorgeschichte ab.
Nur weil DU keinen Kontakt möchtest, sollte dein Kind nicht darunter leiden müssen, immerhin ist es sein Vater.
Wenn es da allerdings in der Vergangenheit einschneidende Erlebnisse/Situationen gab, die den Kontaktabbruch rechtfertigen, würde ich das ganz anders sehen. Sobald das Kindeswohl durch den Kontakt zum Vater eher gefährdet als gefördert wird, würde ich mir das auch sehr gut überlegen.
Grundsätzlich würde ich aber ohne Kenntnis über die Vorgeschichte erstmal dem Kind den Kontakt ermöglichen, vor allem, wenn es so unter dem Abbruch leidet.
Rein von deiner jetzigen Schilderung her wirkt der KV ja auch vernünftig und nett, dass er das überhaupt anbietet. Aber wie gesagt - hängt alles stark von der Vorgeschichte ab.

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Kurz zu Vorgeschichte:
Der Vater hat im Sommer auf eigenen Wunsch den Kontakt abgebrochen. Er müsse sich jetzt, nach der Trennung von seiner Freundin, erstmal selber sortieren und schaffe die Umgänge psychisch nicht mehr.
Auch vorher war er sehr unzuverlässig, hat oft abgesagt.
Ich habe die Umgänge bis dahin immer gefördert, erstens für die Kinder und zweitens ist es ja auch für mich eine Auszeit.
Kindeswohlgefährdung? Soweit würde ich nicht gehen, aber meinem Kind hat dieses ewige hin und her, warten und enttäuscht werden überhaupt nicht gut getan.

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Also noch einmal als Rückfrage:
Wer blockt den Kontakt? Was ich bisher rausgelesen habe: Vater hat abgebrochen, Kind gelitten und du mauerst jetzt?

Grundsätzlich ist ein Kontakt zu beiden Elternteilen. wertvoll und vor allem für Jungs zum Vater. Wir wissen nicht, was vorgefallen ist und vermutlich hast nicht einmal du Einblick, warum die Trennung dienen Ex von seiner Neuen ihn so aus der Bahn geworfen hat. Als Vater hätte ich hier ja erst Recht die Bindung zum Kind gestärkt aber wir sind alle anders.


Und ja, natürlich kannst und solltest du auf ihn zurückgreifen. Dass er mit einer Selbstverständlichkeit die Verantwortung zur Hilfe übernimmt ist doch eigentlich ein gutes Zeichen - eines dass dein Sohn erleben sollte.
Wir klammern mal aus, dass wir uns vermutlich einig wären, dass es ein "Mehr" an Verantwortung, Hilfe und Kontakt sein sollte, aber ohne Kenntnis seiner Umstände wäre es falsch darüber zu urteilen.

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Unter den Umständen würde ich den Ex um ein Gespräch bitten, ganz in Ruhe.

Dort könntest Du einfach offen und ehrlich mit ihm reden. Dass Du Dir den Kontakt wünschst. Dass Dein Kind aber schon mal sehr enttäuscht wurde und gelitten hat. Was er sich vorstellt. Welche Lösung in Frage käme, mit der alle gut leben könnten, und unter der das Kind nicht leiden würde.

Vielleicht ist er der Typ, mit dem man sowas machen kann?

Denn ja, ständiges on-off, dann wieder monate- oder jahrelang kein Kontakt, das ist NICHT gut. Ich kenne ein Kind, bei dem es so war. Das war dann viele Jahre in Therapie, schon im Kindesalter, bis zum Teenie.
Dieses Kind hat sich die Welt allerdings teilweise dann schön geredet, indem es anderen erzählte, die Mutter würde den Kontakt verbieten. Das hat es wohl gebraucht, um mit dem Desinteresse des Vaters leben zu können.
Ich stelle mir vor, Du verbietest den Kontakt tatsächlich (wenn auch aus guten Gründen). Dein Kind könnte das irgendwie ganz arg anders sehen.

Darum würde ich versuchen, eine andere Lösung zu finden, gemeinsam mit dem Vater. Vermutlich keine regelmäßigen Treffen, die dann spontan abgesagt werden. Aber vielleicht kurzfristige, in denen er fragt, ob es passt, und Dein Kind und Du antworten können.

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Danke für deine Antwort.

Genau das habe ich vorhin getan. Habe vorgeschlagen, dass er die beiden 1x pro Woche von Schule/ Kindergarten abholt.
Er will es sich überlegen.
Vielleicht wird daraus tatsächlich irgendwann wieder mehr.

Ich möchte auf keinen Fall mir später von den beiden nachsagen lassen, ich hätte irgendwas verboten.

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2x die Woche regelmäßig klingt für mich fast schon wieder zu viel. Klar, müsst Ihr wissen. Aber wenn er so unzuverlässig ist, müsst Ihr im Blick behalten, ob er das dann so einhält, oder doch ständig absagt. Dann wäre die Enttäuschung groß.

Ich frage mich, ob unregelmäßig und "nach Bedarf" in Eurem Fall nicht doch besser ist. Nicht für Dich, das ist klar. Für Dich ist regelmäßig toll. Für das Kind auch, wenn der Vater es denn so einhält.

Bin mal gespannt, woraus es hinauslaufen wird. Wünsche Euch da viel Glück.

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Sobald mein Ex mal bereit ist, sich um seine Tochter zu kümmern, mache ich das möglich (ein bis zwei mal im Jahr ein paar Tage), besser selten als nie. Meine Tochter genießt diese Tage mit ihm.

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Danke für deine Antwort.
Ja, ich habe mich entschuldigt ubd ihm einen Vorschlag für wenigstens einen kurzen Kontakt in der Woche gemacht.
Er will es sich überlegen.

Viele Grüße