Mach ich was in der Erziehung falsch ?

Sehr geehrte Community,
ich bitte um nette hilfsbereite Antworten.

Ich bin alleinerziehende Mutter mit ein 2 jährigen Sohn.
Mein Sohn hatte von Anfang an kein guten Start ins Leben.
Er weint sehr viel und ich dachte das wird im Alter besser. Spoiler: ist es nicht.
Ich nenne euch einfach mal paar Punkte die mir Sorgen bereiten und ihr könnt mir dann gerne eure Meinung und Tipps dazu geben.

• hört im Kindergarten, wenn sie zum Beispiel sagt das Spielzeug weg räumen. Zuhause macht er so ein Aufstand deswegen mit Geschrei usw
•glaube dadurch er denkt er kann bei mir machen was er will was er natürlich nicht kann
• so dickköpfig… wenn er was will zum Beispiel aufstehen im Bus schreit er die ganze Busfahrt ( die nicht sonderlich lang sind und ich ihn auch immer zu beschäftigen besuche)
•haut Mich und auch nach Ermahnungen findet er es einfach nur lustig
• zickt einfach bei jeder Sache rum und wird richtig bockig und macht meistens ein Aufstand
• wùrde ihn schon als Schrei Kind einstufen

Das Haupt Thema ist einfach viel Geschrei und nein es ist keine trotz Phase denn dann hat er die echt sein Leben lang 😂

Danke für eure Hilfe 🥰

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Hört sich nach normalem zweijährigen in der Trotzphase/ Autonomiephase an.

Dies sagt Google:
"Die Autonomiephase kann bis weit in das vierte Lebensjahr hinein andauern. Diese Entwicklungsphase macht jeder Mensch in unterschiedlicher Ausprägung durch. Sie dient dazu, Selbstbewusstsein zu entwickeln und die individuelle Persönlichkeitsentwicklung voranzubringen"

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Für das Alter des Kindes klingt das normal.
Zu Hause ist ein sicherer Ort und nach einem Kita Tag ist die Laune oft durch. Reizüberflutung, Müdigkeit usw. (nach einem langen Arbeitstag bin ich gestresster und gereizter als an einem anderen Tag und die Wochenenden sind Rhythmusumstellung und Regenerieren nach einer langen Woche)

Was du allerdings tun kannst
1. für dich, darauf achten, dass du bei Kräften bleibst.
Das ändert erst mal nichts an der Situation mit deinem Sohn.
Es ist eher ein - dein Level halten. Ohne Pausen wird es schlimmer.

2. Wenn du unsicher bist, kannst auch bei Erzieherinnen (die deinen Sohn kennen) oder pro familia / caritas und co um Rat bitten. Vielleicht haben sie Tipps.
Es muss nicht automatisch besser werden dadurch. Aber manchmal hilft einfach das Wissen *boah, bei anderen läuft es auch so" "ich bin nicht allein damit - anderen geht es auch so." "Es ist ok mich ausgelaugt zu fühlen, aber ich brauche mich nicht mies fühlen"

3. evtl. auch für Tipps, was du in der Situation tun kannst.
Nicht, damit er aufhört zu schreien! (Das wird kaum möglich sein)
Aber wie du damit umgehen kannst in der Situation. So, dass es für ihn erträglicher ist. So dass es für dich erträglicher ist. Wie du die ein oder andere Situation entlasten kannst. (meiner hat es geholfen, wenn wir nach dem Abholen noch 30 Minuten im Freien geblieben sind und dann erst nach Hause. Das hat nicht das Schreien ersetzt. Aber das Schreien zu Hause (rausbrülllen der Reizüberflutung) war entspannter, für sie und für mich. Sie brauchte die entspannte Übergangszeit. Sie brauchte es, dass nach dem Kindergarten nicht sofort Termine waren.
Auch heute noch: sie kommt von der Schule und braucht 30 Minuten in Ruhe gelassen werden. Dann erst essen, Termine etc.

Vllt. haben o.g. Stellen Tipps für dich. Es wird nicht das Schreien wegnehmen. Aber kann entschleunigen und vieles leichter machen. Der Unterschied ist schwer zu beschreiben, aber gut zu spüren.

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Ich danke für diese tolle Antwort! Ich werde mich wohl wirklich mal nach ner Stelle umschauen um etwas Tipps zusammen zu kriegen. Danke !☺️

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"Für das Alter des Kindes klingt das normal."

Nicht wirklich, meiner meiner Meinung nach

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Ja, zugegeben, 2 ist tatsächlich so ein schwieriges Alter, da beginnt die Trotzphase, da werden solche Verhaltensweisen getestet.

Aber insgesamt liest sich Dein Post so, als ob Dein Sohn bei Dir die Erfahrung gemacht hat, dass er durchkommt, mit seinem ungezogenen Verhalten.
So er auffällig genug in der Öffentlichkeit agiert oder eben lange genug nervt - dann wirst du inkonsequent.
Aufmerksamkeit bekommt er so und so, denn auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit.

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Ich vermute, dass du nicht konsequent bist "Zuhause macht er so ein Aufstand deswegen mit Geschrei usw" und er merkt, dass er damit durch kommt.

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Habt ihr denn Tipps wie ich mich besser durchsetzen kann ?

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Es ist bestimmt hilfreich, wenn Du anfängst mehr zeit einzuplanen, damit Du angemessen reagieren kannst und so mancher Streß erst gar nicht entsteht.

Nimm dir also mehr Zeit für Dein Kind und die Organisation drumherum. z.B. steh morgen 30 Minuten früher auf, damit alles eine Runde langsamer stattfinden kann, ohne
dass ihr Zeitdruck bekommt.

Fahrt einen Bus früher, und wenn das Kind dann tatsächlich schreit und laut wird, dann steigt aus und redet in Ruhe über den Vorfall und dass man so die anderen Fahrgäste nervt und die das in den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht miterleben wollen.
Du musst also konsequenterweise sagen, wir steigen aus, wenn du weiterhin nicht ruhig bist und wenn Du hier tobst, kratzt, beißt, was auch immer ... dann kannst Du nicht mitfahren mit all den Leuten hier. Erst wenn Du Dich normal benimmst, darfst du wieder einsteigen.

Mach dem Kind klar, so lange es sich schlecht benimmt läuft gar nichts mehr, dann kommt es zu spät zur Kita, zu spät für seine Fernsehsendung am Nachmittag. Die fällt dann aus.
Logische Konsequenzen ergeben sich immer aus Alltagssituationen, wo man dann als Mutter sagt, klappt so nicht, wir können jetzt eben nicht in dir Eisdiele und Du bekommst kein Eis, denn Du hast mich mies behandelt und ich habe jetzt weder Zeit noch Bock, das mit Dir zu machen, sondern wir beide sitzen jetzt deswegen hier und ich warte auf Deine Entschuldigung und normales, gutes Benehmen und erst dann kann es weiter gehen,


Krisen kosten Zei und Nervent, man muss mit dem Kind reden, erklären, was jetzt angesagt ist und wie die Konsequenzen eben aussehen. Und man kann das immer nur durchziehen, so man nicht selbst unter Zeitnot gerät.
Also, wenn du selbst pünktlich zum Job musst, dann klappt das schlechter, wenn Du dich selbst ohne zusätzliche Zeitintervalle knapp durchplanst.

Als erwachsener funktioniert man eben oft besser ... Kinder streßt das oft und die brauchen oft mehr Zeit ... und gerade dann eskaliert so ein Konflikt oft eher.

Deswegen, konsequent mehr Zeit nehmen für Erziehung und Söhne, die auch mal ausflippen und nicht funktionieren. Damit Du ruhig bleiben und erziehen kannst
und es überhaupt möglich ist, Konsequenzen auch durchzuziehen.

Denn wer immer nur redet und Konsequenz nur androht, macht schnell die Erfahrung, dass die Kinder es nicht mehr glauben und austesten, wo genau die Grenzen sind
und ob Du überhaupt jemals wirklich reagierst.

Also, du kannst Streß aus den ganzen Situationen nehmen, wenn Du die in Ruhe abhandeln kannst und es ist vor allem Zeit, die Dir und dem Kind hilft, Konsequenz überhaupt möglich und erlebbar zu machen.